Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat heute die 20 nominierten Romane für den Deutschen Buchpreis bekanntgegeben. Seit 2005 verliehen, gilt die mit insgesamt 37.500 Euro dotierte Auszeichnung als deutsche Antwort auf den französischen Prix Goncourt oder den britischen Booker Prize.
In diesem Jahr treffen die Werke von 13 Deutschen, 6 Österreichern und einem Schweizer aufeinander. In Zeiten der „MeToo“-Debatte dominieren – wie im letzten Jahr – weibliche Romanciers die Longlist mit insgesamt elf Nennungen.
Die 20 Nominierten im Überblick
(UPDATE: 17.09.19; verfügbare Titel sind verlinkt und überwiegend in der Philologischen Bibliothek bzw. teilweise auch in der Universitätsbibliothek vorhanden):
- Nora Bossong: Schutzzone (Suhrkamp, September 2019)
- Jan Peter Bremer: Der junge Doktorand (Berlin Verlag, September 2019)
- Raphaela Edelbauer: Das flüssige Land (Klett-Cotta, August 2019)
- Andrea Grill: Cherubino (Paul Zsolnay, Juli 2019)
- Karen Köhler: Miroloi (Carl Hanser, August 2019)
- Miku Sophie Kühmel: Kintsugi (S. Fischer, August 2019)
- Angela Lehner: Vater unser (Hanser Berlin, Februar 2019)
- Emanuel Maeß: Gelenke des Lichts (Wallstein, Februar 2019)
- Alexander Osang: Die Leben der Elena Silber (S. Fischer, August 2019)
- Katerina Poladjan: Hier sind Löwen (S. Fischer, Juni 2019)
- Lola Randl: Der Große Garten (Matthes & Seitz Berlin, März 2019) – in Bearbeitung
- Tonio Schachinger: Nicht wie ihr (Kremayr & Scheriau, September 2019)
- Norbert Scheuer: Winterbienen (C.H.Beck, Juli 2019)
- Eva Schmidt: Die untalentierte Lügnerin (Jung und Jung, März 2019)
- Saša Stanišić: Herkunft (Luchterhand, März 2019)
- Marlene Streeruwitz: Flammenwand. (S. Fischer, Mai 2019)
- Jackie Thomae: Brüder (Hanser Berlin, August 2019)
- Ulrich Woelk: Der Sommer meiner Mutter (C.H.Beck, Januar 2019)
- Norbert Zähringer: Wo wir waren (Rowohlt, März 2019)
- Tom Zürcher: Mobbing Dick (Salis, März 2019)
Insgesamt wurden sechs Debütromane (Köhler, Kühmel, Lehner, Maeß, Randl, Schachinger) für die Longlist berücksichtigt. Bereits mit dem Gefühl vertraut, um den Preis zu konkurrieren, sind dagegen Norbert Scheuer (Shortlist 2009 für Überm Rauschen), Eva Schmidt (Shortlist 2016 für Ein langes Jahr), Saša Stanišić (Shortlist 2006 für Wie der Soldat das Grammofon repariert, Longlist 2014 für Vor dem Fest), Marlene Streeruwitz (Shortlist 2011 für Die Schmerzmacherin, Longlist 2014 für Nachkommen) und Norbert Zähringer (Longlist 2009 für Einer von vielen).
Die Longlist wird am 17. September 2019 von der Jury um Sprecher Jörg Magenau (freier Kritiker), Buchhändlerin und Autorin Petra Hartlieb, Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Buchhändler Björn Lauer, Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) und Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin) auf sechs finale Romane reduziert, die sogenannte „Shortlist“. Die Preisverleihung findet zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 14. Oktober 2019 statt.
Zwar ist die kostenfreie App mit Artikelanfängen seit 2014 passé, aber über detektor.fm lassen sich nach und nach kostenfrei Auszüge aus den nominierten Romanen anhören (auch als App verfügbar). Wer nicht darauf warten will, findet auf der Webseite des Buchpreises unter den jeweiligen Romanprofilen alle bereits freigeschalteten Hörproben (zwischen 7-13 Minuten lang). Auch soll ab nächster Woche wie im Vorjahr ein Taschenbuch (Deutscher Buchpreis 2019. Die Nominierten) mit Leseproben und Hintergrundinfos in ausgewählten Buchhandlungen erhältlich sein.