Zum zweiten Mal nach 2008 wurde auf der Frankfurter Buchmesse der Preisträger des „kuriosesten Buchtitels des Jahres“ gekürt (unser BiblioBlog berichtete). Hatte im vergangenen Jahr noch Stephan Harborts Sachbuch „Begegnung mit dem Serienmörder: jetzt sprechen die Opfer“ Erfolg („Titelei-Kunst nahe am Wahnsinn“), geht die Auszeichnung 2009 an den in Gibraltar geborenen Slampoeten Mischa-Sarim Vérollet für sein Werk „Das Leben ist keine Waldorfschule“. Im Finale setzte sich der Kurzgeschichtenband gegen folgende fünf Titel durch:
– „Gestatten, Bestatter! Bei uns liegen Sie richtig“ von Peter Wilhelm
– „Weiße Wannen – technisch und juristisch immer wieder problematisch?“ herausgegeben vom Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein und dem Stuttgart Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau
– „Als ich meine Mutter im Sexshop traf“ von Robert Neuendorf
– „Entschuldigung, sind Sie die Wurst“ von Felix Anschütz, Nico Degenkolb, Krischan Dietmaier und Thomas Neumann
– „Schwester Helga – Du maximierst mein Glück: Der Arztroman zur Mikroökonomie“ von Thomas Hönscheid von der Lancken
Sieger Vérollet habe sich laut Verlagsangaben über den Preis – eine Flasche Champagner – sehr gefreut. Dieser würde einen Ehrenplatz neben seiner Verkehrserziehungsurkunde bekommen.
Der Wettbewerb wird jährlich von Schotts Sammelsurium und dem Branchenblatt BuchMarkt ausgeschrieben und geht auf den britischen „Diagram Prize for Oddest Title of the Year“ zurück, der schon seit 1978 vergeben wird. Die Juroren von der Insel trauen sich mitunter mehr, wie die Liste im entsprechenden Wikipedia-Artikel beweist.