Neu in der Digitalen Bibliothek: Gedächtnis der Nation

Bereits im November 2011 hatte unsere Rubrik „Link des Monats“ die freie multimediale Plattform Gedächtnis der Nation beworben. Nun ist die Datenbank auch in der Digitalen Bibliothek vertreten. Inspiriert von Steven Spielbergs Visual History Archive (VHA), hat sich das Projekt die Sammlung von Zeitzeugeninterviews aus 100 Jahren deutscher Geschichte auf die Fahnen geschrieben. Mit 1800 Interviews von weitestgehend prominenten Zeitzeugen aus ZDF-Beständen wie der Reihe Zeugen des Jahrhunderts gestartet, war das Redaktionsteam von Gedächtnis der Nation auch bis Dezember 2011 mit einem mobilen Aufnahmestudio quer durch Deutschland unterwegs, um Erinnerungen vom normalen Bürger für die Nachwelt festzuhalten. Die Videos, hauptsächlich über das Thema deutsch-deutsche Teilung, stehen jedoch noch nicht zur Verfügung. Ebenso tut sich leider auch recht wenig auf dem extra eingerichteten YoutTube-Mitmach-Channel.

Nachschlagewerk für Bibliotheken weltweit

Neu Eingang gefunden in unsere Digitale Bibliothek hat die Datenbank library web sites and catalogs, kurz lib-web-cats. Dabei handelt es sich um eine Faktendatenbank mit Adressen und weiteren Informationen zu tausenden Bibliotheken weltweit. Der Schwerpunkt liegt auf dem nordamerikanischen Raum.

Die Einträge umfassen neben den allgemeinen Kontaktdaten, Website, Online-Katalog oder Bibliotheksleitung auch Informationen zu den Beständen und der verwendeten Bibliothekssoftware.

Das Verzeichnis wird von Marshall Breeding betreut, Gründer und Redakteur des Library Technology Guides. Eine Einschränkung gibt es bei der „Advanced Search“, die erst nach einer kostenfreien Anmeldung genutzt werden kann.

Royal Society gibt ihre historischen Zeitschriften-Archive frei

Bereits im Oktober 2011 hat die Royal Society ihre Archive geöffnet. Ab sofort hat man kostenfreien Online-Zugriff auf mehr als 69.000 wissenschaftliche Aufsätze, die in den Zeitschriften der britischen Gelehrtengesellschaft erschienen sind (ausgenommen die Artikel der letzten 70 Jahre). Die Royal Society ist die älteste britische Akademie der Wissenschaften und fördert seit Mitte des 17. Jahrhunderts die Naturwissenschaften, einschließlich der medizinischen, Ingenieur- und Landwirtschaftswissenschaften. Das Online-Archiv reicht bis zu den 1665 begründeten „Philosophical Transactions of the Royal Society“ zurück, die als erste experten-geprüfte (peer-reviewed) Zeitschrift der Welt gilt.

Bei der Recherche kann man bisweilen auf einige Raritäten stoßen. So lassen sich u. a. die ersten wissenschaftlichen Arbeiten von Isaac Newton, des jungen Charles Darwin oder eine Beschreibung von Benjamin Franklins berühmten Blitzableiter-Experiment einsehen. Die Artikel selbst liegen im PDF-Format vor und können auch für den Eigengebrauch abgespeichert werden.

Britische Zeitungen aus dem 18. und 19. Jh.

Neu in die Digitale Bibliothek Einzug gehalten hat das British Newspaper Archive. Das seit Ende 2011 kommerziell betriebene Online-Zeitungsarchiv der British Library kann gratis durchsucht werden, der Abruf der Volltexte ist jedoch kostenpflichtig.

Das British Newspaper Archive umfasst ca. 200 digitalisierte Zeitungen ab dem 18. Jahrhundert ff. aus dem Vereinigten Königreich (inkl. Nordirland) und Irland. Der Schwerpunkt liegt auf Ausgaben aus den 18. und 19. Jahrhundert. Gegenwärtig (Stand: 01/2012) wurden mehr als drei Mio. Zeitungsseiten digitalisiert. Neben Blättern aus Städten wie Birmingham, Derby, Manchester, Nottingham, Norwich, Leeds, York und den London Boroughs wurden auch Zeitungstitel aus einzeln Grafschaften berücksichtigt.

Die Scans selbst liegen im JPEG2000-Format vor, wurden mit einer Texterkennungssoftware bearbeitet und auch verschlagwortet. Eine kostenfreie Vorschau, ähnlich der Google-Books-Snippet-Ansicht, wird (noch) nicht bei allen Zeitungsseiten angeboten.

CAB Abstracts fortlaufend lizenziert

Zum Jahreswechsel hat sich auch etwas bei den Datenbanken CAB Abstracts getan. Waren in der Digitalen Bibliothek vorher zwei Einträge mit verschiedenen Berichtszeiten untergebracht, hat die FU ab 2012 über die Plattform Ovid eine Lizenz für die Inhalte ab Erscheinungsjahr 1910 ff. erworben. Dementsprechend gibt es ab sofort nur noch einen Eintrag unter dem Namen CAB Abstracts.

Die Referenzdatenbank CAB Abtracts ist ein Produkt der Non-Profit-Organisation CAB International. Sie enthält mehrere Millionen bibliographische Einträge und Abstracts u. a. zu den Bereichen Veterinärwissenschaften, Agrarwissenschaften, Forstwissenschaften, Ernährungswissenschaften, Umweltverschmutzung und Lebensmittelkunde. Als Quellen werden mehr als 7500 Fachzeitschriften sowie Bücher, Forschungsberichte, Konferenzberichte, Hochschulschriften usw. aus über 116 Ländern und in 50 Sprachen ausgewertet.

EIU Country Reports bis 2012 lizenziert

Im Rahmen einer Nationallizenz war für FU-Angehörige bislang „nur“ das EIU Country Reports Archive mit den Berichten von 1996 bis einschließlich Juli 2011 lizenziert. Zum Jahreswechsel hat sich dies erfreulicherweise geändert. Nun sind auch die Reports nach Juli 2011 abrufbar (aktuell gibt es Zugriff auf die Berichte von August 2011). Zeit also, die Datenbank bei uns als EIU Country Reports und das „Archive“ zu streichen.

Die Datenbank der Economist Intelligence Unit (EIU) bietet monatlich aktualisierte Länderberichte („Country Reports“) von allen Staaten der Erde. Die Länderberichte umfassen Informationen zur aktuellen und zukünftig zu erwartenden wirtschaftlichen und politischen Entwicklung, zum Außenhandel sowie einen Überblick über die wichtigsten ökonomischen Indikatoren.

Umzug von de Gruyter

Zum Jahreswechsel sind die E-Zeitschriften und E-Books des Verlags de Gruyter auf die neue Plattform De Gruyter Online gezogen. Damit wurden gedruckte und elektronische Inhalte unter einem Dach vereint, was künftig die bisherige Online-Plattform Reference Global ersetzen soll. Nach anfänglichen Problemen mit dem Zugriff sollte De Gruyter Online nun wieder funktionieren.

Eine Alternative bietet das Rechercheportal Primo bzw. der FU-Katalog. Die Verlinkung der dort nachgewiesenen E-Books von de Gruyter funktioniert mittlerweile und man sollte direkt bei den entsprechenden Titeln bei De Gruyter Online landen. Bei den E-Zeitschriften sind bereits gut drei Viertel erreichbar. Im SFX-Menü weist mittlerweile eine Notiz auf diesen Umstand hin (im Bild oben rot eingefärbt).

Einzelne in der Digitalen Bibliothek befindliche Datenbanken von de Gruyter wie Germanistik Online, die Romanische Bibliographie, IBR, IBZ oder die JURA-Kartei werden weiterhin auf Reference Global gehostet und sollten ohne Probleme funktionieren.

UPDATE: 5. Januar, 16:40 Uhr

Jüdische Presseagentur öffnet ihre Archive

Das Jewish News Archive hat Ende 2010 seine Archive geöffnet und bietet kostenfrei mehr als 250.000 englischsprachige Artikel der Jewish Telegraphic Agency (JTA) aus dem Zeitraum von 1923 bis 2008 an, darunter z. B. Nachrufe jüdischer Personen des öffentlichen Lebens. Ursprünglich 1917 in den Vereinigten Staaten als „Jewish Correspondence Bureau“ gegründert, berichtet die JTA über Themen, die die jüdische Gemeinde weltweit interessiert. Sie zählt u. a. die Zeitungen Forward, Jüdische Allgemeine und das Schweizer Wochenmagazin Tacheles zu ihren Abnehmern.

Die Presseagentur mit Sitz in New York bezeichnet sich selbst als neutrales Non-Profit-Unternehmen, die keinem Zweig des Judentums besonders verbunden ist. In ihrem Vorstand sind repräsentativ Vertreter aller Ausprägungen der jüdischen Religion und des Zionismus vertreten.

Die Artikel liegen im HTML-Format vor, können ausgedruckt und als Digitalisat im PDF-Format abgespeichert werden. Neben der Volltextsuche kann man Artikel nach Publikationsjahr oder Thema durchstöbern. Eine Suche nach Artikelautor steht für Meldungen ab 1977 zur Verfügung. Nach einer kostenfreien Registrierung kann man außerdem sein eigenes Artikelarchiv einrichten.

International Medieval Bibliography lizenziert

Schon früher einmal und nun wieder für FU-Angehörige lizenziert wurde zum Jahreswechsel die International Medieval Bibliography.

Die IMB gehört zu den international führenden Literaturverzeichnissen zur mittelalterlichen Geschichte und Kultur Europas. Die Datenbank wird von der Medieval Academy of America unterstützt und basierend auf einem weltweiten Netz von über 50 Fachwissenschaftlern und -teams an der Universität von Leeds zusammengestellt. Die Datenbank enthält gegenwärtig ca. 365.000 internationale Literaturnachweise (Zeitschriftenartikel, Beiträge in Sammelwerken, Kongress- und Festschriften, Monographien) u.a. auf den Gebieten Philologie, Geschichte, mittelalterliche Sprachen und Literaturen, Theologie, Philosophie, Arabische und Islamstudien, Kunstgeschichte. Regelmäßig ausgewertet werden knapp 4.500 Fachjournals; der jährliche Zuwachs an bibliographischen Einträgen beträgt ca. 10.000. Die Updates erfolgen vierteljährlich.

Die Einträge sind inhaltlich nach Themen, Sachgebieten, Geographischen Raum und Zeitepoche erschlossen und können unter der etwas gewöhnungsbedürftig beschrifteten Schaltfläche „Ausfuhr“ in verschiedenen Formaten abgespeichert werden – neben html-, Excel- und xml- auch in den txt-Formaten der Literaturverwaltungsprogramme EndNote oder RefWorks.

Hinweis: In der Suchmaske gibt es auch die Möglichkeit, die Bibliographie de Civilisation Médiévale (BCM) auszuwählen. Diese ist aber nicht Bestandteil des FU-Abonnements und auch nicht durchsuchbar.

„Bibliography of Asian Studies“ kommt, „AMADEUS“ und „MARKUS“ gehen

Zum Jahreswechsel werden FU-Angehörige wieder einige neu lizenzierte Datenbanken in der Digitalen Bibliothek entdecken können. Den Anfang macht die Bibliography of Asian Studies der Association for Asian Studies (AAS).

Bei der „BAS“ handelt es sich – wie unschwer zu erkennen – um eine fachbibliographische Datenbank, die Einträge zu in westlichen Sprachen erschienenen Veröffentlichungen über Ost-, Südost- und Südasien bereithält. Gegenwärtig verfügt die Datenbank über ca. 800.000 Nachweise ab Erscheinungsjahr 1971 ff., thematischer Schwerpunkt ist der geistes- und sozialwissenschaftliche Bereich. Zwischen 1971 und 1992 wurden Zeitschriften und Monografien (inkl. u. a. Konferenz-, und Festschriften). Nach 1992 wird „nur“ noch die Zeitschriftenliteratur ausgewertet.

Die Datenbank selbst lässt sich leicht und intuitiv bedienen. Wie im Bibliotheksportal | Primo lässt sich das Trefferergebnis mit Facetten wie Medientyp, Land oder Sprache eingrenzen, Icons lassen auf einen Blick erkennen, ob es sich bei den Einträgen um Bücher, Zeitschriften oder Aufsätze handelt. Die Einträge selbst sind mit den bibliografischen Angaben und vergebenen Schlagwörtern auf das wesentliche reduziert – FU-Bestand kann über die Schaltfläche „Find it @ your library“ ermittelt werden. Optional lässt sich direkt  in den wichtigsten Zeitschriften aus den Asienstudien stöbern. Die bibliographischen Einträge lassen sich im RIS-Format exportieren und in Literaturverwaltungsprogramme laden.

Lizenzen für wirtschaftswissenschaftliche Datenbanken ausgelaufen

Nicht nur wird der Bestand an Datenbanken zu Jahresanfang ergänzt, hier und da fallen aus den unterschiedlichsten Gründen auch die ein oder anderen weg. Dazu gehören die Titel „AMADEUS“ und „MARKUS“. Die gesamteuropäische Finanzdatenbank AMADEUS des Anbieters Bureau van Dijk enthielt Daten zu 14 Mio. öffentlichen und privaten Firmen aus 38 europäischen Ländern. Sie soll kommend durch das Konkurrenzprodukt „Worldscope“ von Thomsen Reuters ersetzt, die nach einer Fachbereichsumfrage favorisiert wurde. MARKUS – vom selben Anbieter – enthielt Geschäftsinformationen zu ca. einer Mio. deutscher, österreichischer und luxemburgischer Unternehmen.

Update: Im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft ist die Datenbank Worldscope bereits an den PC-Pool-Rechnern installiert worden. Die Bereitstellung darüber hinaus ist in Vorbereitung.