Auf zur klügsten Nacht des Jahres!

Am 5. Juni 2010 ist es wieder mal soweit. Von 17 – 1 Uhr wird die zehnte Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin veranstaltet.

Die Freie Universität ist mit 86 Einrichtungen dabei und bietet für kleine und große Besucher ein umfangreiches Programm mit Labor-Experimenten, Führungen, Vorträgen und Mitmach-Aktionen, die interessante Einblicke in die Welt der Wissenschaft ermöglichen (hier: Programmheft zum Herunterladen als pdf-Datei).

Natürlich beteiligen sich auch einige Bibliotheken an der „klügsten Nacht des Jahres“. So zeigt die Universitätsbibliothek die Ausstellung „Visionen vom Weltende. Faksimiles mittelalterlicher Handschriften der Apokalypse aus der Sammlung Detlef M. Noack“, die zusammen mit WissenschaftlerInnen des Kunsthistorischen Instituts gestaltet wurde und befasst sich in diesem Zusammenhang mit dem Thema „Literarische Reproduktionen einst und heute: Faksimile, Nachdruck, Raubdruck, Digitalisat“ (mehr dazu im Programm der Universitätsbibliothek).
Natürlich gibt es auch wieder die beliebte Führung mit Ausblick durch das sonst nicht zugängliche Magazin der UB unter dem Motto „Über den Dächern von Dahlem“.

In der Philologischen Bibliothek findet eine Podiumsdiskussion zum Thema Kunst und (Pop-)Kultur statt und Interessierte können sich mit Audioguides über die Architektur der von Sir Norman Foster gestalteten Bibliothek informieren.

Bei den Rechtswissenschaftlern kann man an Führungen durch die Baustelle des Lesesaals teilnehmen, der im Oktober 2010 fertig gestellt sein soll.

In der Bibliothek des John F.-Kennedy-Instituts für Nordamerikastudien gibt es eine Ausstellung mit dem Titel „Americana – American Family Fotos“ anzuschauen. Veranstaltet werden auch Führungen durch die Bibliothek und im Salon „Poetry Talk“.

Superspannend ist ganz sicher der architekturhistorische Spaziergang auf dem Campus Dahlem, den das Universitätsarchiv anbietet.

Neugierig geworden? Schauen Sie doch einfach mal vorbei!

Bücher aus dem Feuer

Die Zentrale Landesbibliothek Berlin (ZLB) zeigt noch bis zum 10. Juni 2010 im Foyer des Hauses Berliner Stadtbibliothek die Ausstellung „Bücher aus dem Feuer“ des Künstlers Achim Kühn.

1942 in Berlin geboren, absolvierte Achim Kühn in der väterlichen Atelier-Werkstatt eine Lehre als Metallgestalter und legte 1963 die Meisterprüfung ab. Dem schloss sich 1964 ein Architekturstudium an der heutigen Bauhaus-Universität Weimar und eine Zusatzausbildung zum Metallrestaurator an. Seit 1967 führt er zusammen mit seiner Frau Helgard, einer ausgebildeten Goldschmiedin, Atelier und Werkstatt seines Vaters Fritz Kühn (1910-1967) in Berlin-Bohnsdorf fort.

Zu sehen sind unter anderem geschmiedete Bücher wie das „Buch mit sieben Siegeln“. Eine kleine Einführung gibt der Flyer zur Ausstellung (pdf-Datei).

Die Jüngeren – oder die Jung-Gebliebenen unter uns – interessiert vielleicht auch noch die Ausstellung „20 Jahre Game Boy“ im gleichen Haus. 🙂

Ausstellung: Visionen vom Weltende

Die Apokalypse des Johannes ist das Thema der Ausstellung, die das Kunsthistorische Institut und die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin im Foyer der Universitätsbibliothek bis zum 16. Juli 2010 präsentieren.

Gezeigt werden 28 Faksimiles kostbarer mittelalterlicher Handschriften und Inkunabeln, deren eindrucksvolle Bilder den Besuchern den Text durch ihre vielfältigen Imaginationen vermitteln. Die Exponate stammen größtenteils aus der Sammlung Detlef M. Noack, der sie dem Ausstellungsprojekt großzügig zur Verfügung gestellt hat.

Der Katalog (ca. 250 Seiten, Preis 10 €) wird ab dem 03. Juni 2010 in der Universitätsbibliothek und der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts der Freien Universität Berlin erhältlich sein. Bereits erschienen ist ein Flyer zur Ausstellung im pdf-Format.

23. April: Welttag des Buches

Am Freitag wird zum 15. Mal der „Welttag des Buches“ begangen (übrigens gemeinsam mit dem „Tag des deutschen Bieres“). Die Auswahl des Tages kommt nicht von ungefähr – in Katalonien wird seit jeher der Namenstag des Volksheiligen Sant Jordi (Heiliger Georg) damit begangen, dass Bücher und Rosen verschenkt werden. Gleichzeitig ist der 23. April der Todestag von solch bekannten Autoren wie William Shakespeare und Miguel de Cervantes.

Seit 1996 wird auch in Deutschland der weltweite Feiertag für das Lesen, für Bücher und die Rechte der Autoren zelebriert. Dies geht einher mit breit angelegten Publikumsaktionen für groß und klein. Auch Berlin ist dieses Jahr wieder mit dabei. Der Katalanische Salon macht vor dem Kulturkaufhaus Dussmann auf Übersetzungen katalanischer Autoren aufmerksam und verschenkt Rosen (ab 12 Uhr). Die Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz organisiert ab 16 Uhr eine Lesung von Kinderreportern. Um 19 Uhr stellt Bestsellerautor Horst Bosetzky in der Stadtbibliothek Berlin-Lichtenberg seinen neuen Berlin-Krimi „Bücherwahn“ vor. Ganztägig widmet sich die Buchhandlung Berlin Story (Unter den Linden 26) Aktionen und Gewinnspielen rund um Berlin und Bücher.

Weitere Tipps zum Welttag des Buches bietet ein Veranstaltungskalender unter www.welttag-des-buches.de.

PS: nach Beirut trägt die slowenische Hauptstadt Ljubljana in den nächsten zwölf Monaten übrigens den Titel „Welthauptstadt des Buches“. (gesehen bei bibliothekarisch.de)

Danke für das Bild an WikiCommons!

„LOTSE“ setzt auf Online-Tutorials

Das Angebot wurde zum Jahreswechsel 2016/17 eingestellt!

LOTSE versteht sich als ein „Navigations- und Schulungssystem“, vordergründig für Studierende. Neben zahlreichen Tipps rund zum Thema wissenschaftliches Arbeiten soll das Webangebot ab sofort durch Tutorials ergänzt werden. Mittlerweile online gegangen ist eine Einführung zum „Deep Web“, das Themen wie Spezialsuchdienste, Open Access oder Virtuelle Fachbibliotheken kurz anschneidet – im Dialog zwischen zwei Studenten. Gerade für „Erstis“ und ältere Benutzer empfehlenswert, auch wenn das Abspielen via SeaMonkey-Browser etwas schwergängig verläuft (hier sei der Mozilla-Browser empfohlen).

Auch die Universitätsbibliothek bleibt beim Thema Informationskompetenz „am Ball“. Wie in jedem Semester bieten wir wieder zahlreiche Veranstaltungen an, die jedem Interessierten offen stehen. Von der allgemeinen Bibliothekseinführung bis zur ausgefeilten Recherche in speziellen Fachdatenbanken ;)

Danke für den Hinweis an Jana Johannes aus der Universitätsbibliothek!

„re:publica“ in Berlin eröffnet

Nach 2007 eröffnet ab heute die vierte re:publica ihre Tore in Berlin. Die Konferenz rund um das Thema Web 2.0 steht unter dem Motto „nowhere“ und präsentiert über 160 Veranstaltungen zum Echtzeit-Web. Alle Vorträge sollen als Videostream live ins Netz übertragen werden. Wer sich lieber persönlich unter die rund 2500 erwarteten Besucher aus 30 Ländern mischen möchte, der hat bis zum 16. April im Berliner Friedrichstadtpalast oder in der Kalkscheune Gelegenheit dazu.

Natürlich bleibt auch bei den Hauptstadtzeitungen die Veranstaltung nicht unbemerkt. Der Tagesspiegel widmet der Konferenz unter dem Titel Blogger suchen ihren Platz in der Medienlandschaft“ ein Porträt und diskutiert die Zukunft des geistigen Eigentums im Online-Zeitalter, die Berliner Morgenpost hat einige Blogger getroffen (via wiso praxis). Die Süddeutsche Zeitung hat ein Interview mit dem Berliner Netz-Aktivisten Markus Beckedahl veröffentlicht, Mitbegründer der re:publica.

Vorträge des Leipziger Bibliothekskongresses online

Vom 15. – 18. März 2010 fand der 4. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek (gleichzeitig der 99. Deutsche Bibliothekartag) unter dem Motto „Menschen wollen Wissen“ statt.

Wer sich einen Überblick über die dort diskutierten Themenfelder verschaffen möchte, kann jetzt die Folien und/oder Vortragstexte von über 90 Vorträgen auf dem Dokumentenserver BIB-OPUS abrufen.

Spannend sicherlich primär für Insider, aber auch für alle, die ‚mal schauen wollen, womit sich Bibliothekare so beschäftigen. 😉

Letzter Blick ins Kölner Stadtarchiv

Nur wenige Tage vor dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs Anfang März 2009 nutzte die Fernsehcrew vom Tatort die Räume für die Dreharbeiten zu Kaltes Herz. Am kommenden Sonntag wird die Episode in der ARD ausgestrahlt. „Jetzt, fast genau ein Jahr nach dem tragischen Unglück, bekommen wir noch einmal einen kleinen Einblick in das Innenleben dieser kulturellen Schatzkammer“, wird Tatort-Kommissar Dietmar Bär (Freddy Schenk) bei Welt Online zitiert. In Kaltes Herz werden der Mord an einem Jugendamtsmitarbeiter und eine damit verbundene Kindesentführung aufgeklärt.

Bei der Rettung des verschütteten Archivguts hatten unter anderem Kollegen der FU Berlin mitgeholfen (das BiblioBlog berichtete). Gegenwärtig sind unter dem Titel „Nach dem Einsturz: Das Historische Archiv“ 100 Leihgaben im Martin-Gropius-Bau zu sehen. Die Ausstellung mit Originaldokumenten von Jacques Offenbach, Konrad Adenauer oder Heinrich Böll kann noch bis 11. April besucht werden.

Sehr viel mehr Zeit wird die Restaurierung des Archivbestands in Anspruch nehmen. In einem Anfang März im Tagesspiegel veröffentlichten Interview mit Stadtarchiv-Direktorin Bettina Schmidt-Czaia wird der Wiederaufbau auf 6000 Personenjahre beziffert!

Danke für das Bild an WikiCommons!

lit.COLOGNE in Köln gestartet

Nachdem so manch filmaffiner Kölner im Februar neidisch auf Berlin blickte, starrt nun der lesebegeisterte Hauptstädter mit etwas Wehmut auf die Domstadt, die seit gestern zum Literaturfestival lit.COLOGNE einlädt. Vor zehn Jahren in Privatinitiative gegründet, kommt die Veranstaltung ohne öffentliche Subventionen aus und finanziert sich aus Eintritts- und Sponsorengeldern.

Bis 20. März stehen ca. 175 Veranstaltungen rund um Bücher und Schriftsteller auf dem Programm mit so illustren Gästen wie Martin Walser, Henning Mankell oder Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Das hinterlässt natürlich seine Spuren in den heutigen Feuilletons: die Berliner Zeitung interviewt den chinesischen Festivalteilnehmer Ai Weiwei, Die Zeit blickt ebenfalls auf den regimekritischen Blogger. Die Deutsche Welle fragt sich, warum Menschen Literatur „live“ erleben wollen, statt selber zu lesen. Weitere Informationen zur lit.COLOGNE finden sich auf litcolony.de – nicht nur zum Festival einen Klick wert!

Ausstellung in der UB: Wolfgang Nieblich – Bücherwelten

Bevor der Bibliotheksbesucher in der Universitätsbibliothek den gewohnten Bücher- und Medienbestand erreicht, bietet sich ihm in den nächsten Wochen ein völlig anderes Bild: Bücher wie auf Stiele aufgespießt, Bücher als Grund, in den sich ein Wiegemesser eingräbt, ins Bild gesetzte Begriffe wie Lesefieber und Buchweizen; gezeigt werden auch zu Collagen arrangierte Signaturschilder, Ex Libris und Buchbinderzeichen und die Rauminstallation „The Black Forrest oder der Medienwald“.

Bücherwelten heißt die neue Ausstellung von Wolfgang Nieblich, die vom 8. März bis zum 29. April 2010 in der Universitätsbibliothek in der Garystr. 39 zu sehen ist.

Einen kleinen Vorgeschmack bietet das Begleitheft zur Ausstellung (pdf-Datei).

Interessierte sind ganz herzlich zur Ausstellungseröffnung am 8. März um 17 Uhr im Foyer der Universitätsbibliothek eingeladen!