Für eine neue Forschungskultur: Freie Universität tritt CoARA bei

Universitätsbibliothek unterstützt Umsetzung der Reform der Forschungsbewertung

Die Freie Universität Berlin ist der Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA) beigetreten – einer europaweiten Initiative für die Reform der wissenschaftlichen Leistungsbewertung. Ziel ist es, weg von eindimensionalen Metriken wie dem Journal Impact Factor zu kommen und Forschungsqualität in ihrer ganzen Vielfalt sichtbar und anerkennbar zu machen.

Mit mit Beitritt verpflichtet sich die Freie Universität, innerhalb eines Jahres einen Aktionsplan zu erarbeiten und innerhalb von fünf Jahren konkrete Reformschritte umzusetzen. Bewertet werden sollen nicht nur klassische Publikationen, sondern auch Beiträge wie Forschungsdaten, Software, Open Access-Veröffentlichungen oder gesellschaftlicher Wissenstransfer.

Wir wollen eine Forschungs- und Bewertungskultur befördern, die den Fokus auf Kreativität, Zusammenarbeit und Verantwortung legt – und damit Wissenschaftler*innen auf allen Erfahrungsstufen transparente Rahmenbedingungen und nachhaltige Karriereperspektiven eröffnet.

Professor Dr. Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin


Rolle der Universitätsbibliothek
Die Universitätsbibliothek (UB) übernimmt bei der Umsetzung eine zentrale koordinierende Rolle. Als Partnerin für Open Science, Forschungsdatenmanagement und wissenschaftliches Publizieren bringt sie ihre Expertise in den Reformprozess ein. Die UB:
– unterstützt Forschende mit Beratungs- und Schulungsangeboten,
– stellt notwendige Infrastrukturen bereit und
– fördert die Entwicklung disziplinspezifischer, qualitativer Bewertungspraktiken in enger Zusammenarbeit mit Vertreter*innen des gesamten Fächerspektrums der Freien Universität.
Ein besonderer Fokus liegt auf Partizipation: Gemeinsam mit Fakultäten und Fachbereichen sollen neue, faire und transparente Bewertungsansätze entwickelt werden – praxisnah und auf die jeweiligen wissenschaftlichen Kontexte abgestimmt.

Warum ist das wichtig?
Der Beitritt zur CoARA ist ein Bekenntnis zu Offenheit, Diversität und Qualität in der Forschung. Er stärkt die Sichtbarkeit unterschiedlicher wissenschaftlicher Leistungen und unterstützt nachhaltige Karrierewege – gerade auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Reform trägt dazu bei, Fehlanreize abzubauen und die integrale Qualität wissenschaftlicher Arbeit stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

Mehr Informationen:

Kontakt für Rückfragen:
Dr. Julian Vuorimäki
Universitätsbibliothek, Abteilung Forschungs- und Publikationsservices
vuorimaeki@ub.fu-berlin.de

CoARA-Empfehlungspapier für Berliner Forschungseinrichtungen und Hochschulen

Wie gelingt die Reform der Forschungsbewertung hin zu mehr qualitativen und transparenten Verfahren? Neues Empfehlungspapier der Universitätsbibliothek und des Open-Access-Büros Berlin.

Was ist CoARA?
Das Akronym CoARA steht für die im Dezember 2022 gegründete „Coalition for Advancing Research Assessment“. Dahinter verbirgt sich ein weltweiter Verbund von Forschungseinrichtungen, die sich gemeinsam für einen Kulturwandel in der Bewertung von Forschung einsetzen. Ziel ist es, die Forschungsbewertung qualitativ hochwertiger, diverser und transparenter zu gestalten. CoARA basiert auf dem „Agreement on Reforming Research Assessment“ (ARRA), das Prinzipien und Verpflichtungen für die Reform festlegt. Forschungseinrichtungen, die Mitglied werden, verpflichten sich, die ARRA-Prinzipien schrittweise umzusetzen.

Aktuell hat CoARA mehr als 700 Mitgliedsorganisationen weltweit. Im Vordergrund steht die Abkehr von rein quantitativen Metriken (wie dem Journal Impact Factor) hin zu einer qualitativen Beurteilung, ergänzt durch transparente Peer-Review-Verfahren. Der Zusammenschluss CoARA fördert zudem die Anerkennung der Vielfalt wissenschaftlicher Beiträge, einschließlich offener Wissenschaftspraktiken.

Über das Empfehlungspapier
Um die Umsetzung von CoARA an der Freien Universität Berlin voranzubringen, erarbeiteten Julian Vuorimäki (Team Open Access und wissenschaftliches Publizieren der Universitätsbibliothek) sowie Maike Neufend und Maxi Kindling vom Open-Access-Büro Berlin ein Papier mit Empfehlungen.

Die Autor*innen beleuchten die Hintergründe und Rahmenbedingungen von CoARA als zentrale Initiative der Reform der Forschungsbewertung und geben Handlungsempfehlungen für Berliner Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Dabei erklären die Autor*innen, wie die Institutionen die CoARA-Prinzipien umsetzen können. Das Papier betont die Bedeutung offener Wissenschaftspraktiken und macht Vorschläge für die Integration dieser Ansätze in Bewertungsverfahren.

Das Empfehlungspapier Reform der Forschungsbewertung – Aktiv werden bei CoARA. Empfehlungen für Forschungseinrichtungen und Hochschulen in Berlin steht als Open-Access-Dokument zur Verfügung.


Dieser Artikel ist zuerst im Open Access Blog Berlin erschienen.