Neu im Buchregal: “Geschichte des Westens”

Aus dem „Klappentext“: „Der Westen – seit dem Zeitalter der Entdeckungen ist er gleichsam das welthistorische Maß aller Dinge. Er hat fremde Reiche erobert und ganze Kontinente unterworfen, die Erde bis in ihre entlegensten Winkel erschlossen, die Naturwissenschaften und die moderne Technik hervorge­bracht, die Menschen- und Bürgerrechte, die Herrschaft des Rechts und die Demokratie erfunden. Aber er hat auch oft genug seine Werte verraten, Freiheit gepredigt und Habgier gemeint und mit dem Kapitalismus eine Ökonomisierung aller Lebensverhältnisse entfesselt, die bis heute die Menschheit in Atem hält. In einem grandiosen Panorama erzählt Heinrich August Winkler zum ersten mal überhaupt die Geschichte des Westens – und damit auch die Geschichte unserer eigenen Identität.“

Winkler behandelt im vorliegenden Werk die Zeit von den Anfängen der westlichen Welt in der Antike bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs. Ein Nachfolgeband ist angekündigt für 2012.

Heinrich August Winkler, Jg. 1938, war von 1964 bis 1970 als wissenschaftlicher Assistent an der Freien Universität Berlin tätig, wo er sich 1970 in den Fächern Neuere Geschichte und Wissenschaftliche Politik habilitierte. Nach langjähriger Professur in Freiburg im Breisgau, übernahm er 1991 einen Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin (emeritiert nach dem Wintersemester 2006/07). Winkler gilt als einer der renommiertesten und einflussreichsten deutschen Historiker der Nachkriegszeit.

Das Buch mit der Signatur 18/2009/2857 ist 2009 im Verlag C.H. Beck erschienen, geht gerade in der UB durch den Geschäftsgang und ist – wenig überraschend – bereits vorgemerkt …

Wer mehr erfahren möchte: Der SPIEGEL befragte Winkler kürzlich in einem Interview (Heft 39/2009 vom 21.09.2009, Seite 58 ff.) zu den wesentlichen Motiven und Aussagen seines neuen Buchs.

Neu im Buchregal: „Vandalismus als Alltagsphänomen“

Aus der Verlagsanzeige: „Moderner Vandalismus begegnet uns in Form eingeworfener Schaufenster, aufgeschlitzter U-Bahn-Sitze, zerstochener Autoreifen, herausgerissener Telefonkabel oder als Graffiti; die Spuren sind allgegenwärtig. Durch den Anblick zerstörter oder beschädigter Gegenstände fühlen sich die meisten Menschen unangenehm berührt, nicht wenige auch verunsichert oder gar bedroht. Oft hört man, ‚früher‘ habe es ’so etwas‘ nicht gegeben. Lässt sich jedoch wirklich nachweisen, dass es ‚früher‘ niemand wagte, öffentliche und fremde Besitztümer zu attackieren – und sind die Täter immer ‚Jugendliche‘?

Vandalismus, definiert als anonyme Beschädigung oder gar Zerstörung öffentlich zugänglicher Gegenstände, wird als bewusste, Normen verletzende Handlung begriffen, die – von außen betrachtet – offenbar ohne Motiv geschieht. Maren Lorenz gibt in ihrem Buch einen Überblick über den Wandel der Deutungen und Erklärungen des Vandalismus in Deutschland vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart.“

Georg Tschannett hat in dem Fachforum für HistorikerInnen H-Soz-u-Kult am 19.06.2009 eine ausführliche Rezension zu diesem Buch veröffentlicht.

Das Buch mit der Signatur 88/2009/20837 ist 2009 in der „Hamburger Edition“ erschienen und geht gerade in der UB durch den Geschäftsgang …

Neue Zeitungsarchive des 17.-19. Jahrhunderts als DFG-Nationallizenz

Zu den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Nationallizenzen sind einige retrospektive Zeitungsarchive neu in die Digitale Bibliothek aufgenommen worden.

  1. 19th Century British Library Newspapers beinhaltet 50 sowohl regionale als auch überregionale Zeitungen aus England, Schottland, Irland und Wales. Ein Schwerpunkt bilden Quellen, die politische oder soziale Bewegungen dieser Zeit aufzeigen, wie beispielsweise die Chartisten-Reformbewegung oder die „Irish Home Rule“.
  2. 17th and 18th Century Burney Collection Newspapers enthält 1200 Titel (mehr als 900.000 digitalisierte Seiten) aus der Sammlung von Reverend Charles Burney (1757-1817). Die Sammlung ist die umfangreichste Informationsquelle für die englischen Presselandschaft aus dem Zeitraum von 1604 bis 1804. Vorrangig findet man die Inhalte Londoner Zeitungen, es werden aber auch Titel von den britischen Inseln und aus den Kolonien erschlossen. Ebenfalls findet man Parlamentsbeschlüsse, Reden, Flugblätter, Pamphlete und Proklamationen. Zu den frühesten Dokumenten gehören englische „Newsbooks“. Dabei handelt es sich um Vorgänger von Zeitungen, schmale Büchlein oder Pamphlete, darunter viele aus der Zeit des Englischen Bürgerkriegs (1642-49). Details zum Inhalt der Datenbank wie auch zur Person Burneys sind auf Englisch unter „Table of contents“ nachzulesen. Sehr ausführlich hier der Artikel von Moira Goff von der British Library.
  3. America’s Historical Newspapers ist eine der umfassendsten digitalisierten Sammlungen von in den Vereinigten Staaten von Amerika zwischen 1690 und 1922 publizierten Zeitungen (Titelliste). Sie umfaßt neben Zeitungen von überregionaler Bedeutung auch Zeitungen aus 50 Bundesstaaten mit dem Ziel, eine möglichst repräsentative Abdeckung aller amerikanischen Regionen zu erreichen. Darunter sind auch deutsch-amerikanische Periodika des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Datenbank kann zusammen mit anderen Nationallizenzen zur amerikanischen Geschichte als Archive of Americana durchsucht werden.

Orbis Latinus online

„Orbis Latinus“ von J. G. Th. Graesse gilt als Standardwerk zur Auflösung der wichtigsten lateinischen Orts- und Ländernamen. Die vorliegende elektronische Umsetzung basiert auf der 2. Aufl. von 1909 (mit besonderer Berücksichtigung der mittelalterlichen und neueren Latinität neu bearbeitet von Friedrich Benedict), die von Karen Green an der Columbia University erarbeitet wurde. Sie enthält – wie schon die erste Auflage – spezielle Ortsnamen, die in den gängigen Latein-Wörterbüchern nicht enthalten sind.

Bei der systematischen Suche nach dem „Orbis“ in der Digitalen Bibliothek nicht verzweifeln: Der betreffende Eintrag findet sich (korrekterweise) 😉 unter der DDC-Stelle „910 Geographie, Reisen“…