Oral-History-Datenbank „Refugee Voices“ lizenziert

Als erste Einrichtung in Deutschland bietet die Freie Universität Berlin Zugriff auf die Oral-History-Sammlung Refugee Voices der Association of Jewish Refugees (AJR). Die Datenbank enthält 150 lebensgeschichtliche Video-Interviews von jüdischen Überlebenden des Nationalsozialismus (NS) und ergänzt die bisher angebotenen Plattformen Visual History Archive (ca. 52.000 Interviews) sowie Zwangsarbeit 1939-1945 (ca. 590).

Das Archiv umfasst insgesamt 450 Interviewstunden. Die Interviews wurden in englischer Sprache geführt. Die Interviewpartner sind zumeist selbst Mitglieder der AJR. Sie wurden zum großen Teil in Deutschland und Österreich geboren und sind während oder nach dem Nationalsozialismus nach Großbritannien immigriert. Neben dem Leben im nationalsozialistischen Deutschland und in den von Deutschland besetzten Ländern werden insbesondere Migrations- und Exilerfahrungen wiedergegeben.

Unter den Interviewten finden sich auch so bekannte Namen wie der Oscar-prämierte Filmausstatter Ken Adam, die Psychotherapeutin Helen Bamber, die Künstlerin Milein Cosman, der Historiker Edgar Feuchtwanger (Neffe von Lion Feuchtwanger), die Schriftstellerin Eva Figes, der Zionistenführer Arieh Handler, der Komponist Joseph Horovitz sowie der Wissenschaftler und Fernsehmoderator Heinz Wolff.

Die Video-Interviews sind vollständig transkribiert. Die Transkriptionen sind mit einem Timecode versehen, der ein einfaches Auffinden der entsprechenden Stellen in den Video-Aufzeichnungen und umgekehrt ermöglicht. Zwar entfällt im Gegensatz zu VHA und Zwangsarbeiter-Archiv die kostenfreie Registrierung, dafür verfügt Refugee Voices leider über keine komfortable Suchfunktion. Einzig über den Transcript Catalogue („Catalogue“) – eine statische Liste mit Informationen zu allen 150 Interviewten (mehr als 40 unterschiedliche Kategorien) – ist ein strukturierter(er) Zugriff möglich.

Wichtiger Hinweis: Momentan gibt es Schwierigkeiten, die Datenbanken Refugee Voices und Visual History Archive an den Arbeisplätzen in den FU-Bibliotheken („Thinclients“) zu nutzen. Wir bemühen uns, das Problem bis spätestens Mitte November Dezember in den Griff zu bekommen!

Bild: Einfahrt zum KZ Auschwitz (Bundesarchiv, Bild 175-04413 / CC-BY-SA)

„Bibliography of British and Irish History“ im Test

Bis zum 3. November 2011 können FU-Angehörige kostenfrei die Bibliography of British and Irish History (BBIH) testen.

Die fachbibliographische Datenbank bietet mehr als 470.000 Literaturnachweise zur Geschichte Großbritanniens und Irlands an (inkl. Empire und Commonwealth). Dabei wird ein Zeitraum von der römisch-britischen Frühzeit bis zur Gegenwart abgedeckt. Erfasst werden Monographien, Zeitschriftenaufsätze und Beiträge aus Sammelwerken. Vollständig enthalten sind u. a. die Nachweise der gedruckten Bibliographien Writings on British History (1901-1974) und Annual Bibliography of British and Irish History (1975 ff.). Der Datenbestand wird viertelmonatlich aktualisiert und wächst jährlich um ca. 10.000 Litertaturnachweise an.

BBIH Online ging aus den bis 2009 kostenfrei angebotenen Datenbanken Royal Historical Society Bibliography des UK Arts and Humanities Research Council (AHRC), London’s Past Online sowie die noch existierende freie Datenbank Irish History Online (über 75.000 Literaturnachweisen zur Geschichte Irlands von der Frühzeit bis zur Gegenwart) hervor. Nach Einstellung der Finanzierung durch das AHRC haben sich das britische Institute of Historical Research und die Royal Historical Society mit dem kommerziellen Anbieter Brepols zusammen getan, um die Datenbank unter neuem Namen kostenpflichtig anbieten zu können.

Die Datenbank selbst präsentiert sich mit einem neuen Interface einfach und intuitiv in der Bedienung und verfügt u. a. auch über eine deutschsprachige Menüführung. Eine „Autocomplete-Funktion“ ermöglicht die schnellere Eingabe von Suchbegriffen. Icons weisen ähnlich wie in Primo bereits auf die Medienart (Monografie oder Artikel) hin. BBIH Online unterstützt u. a. den Export in die Literaturverwaltungsprogramme EndNote und RefWorks.

Neu in der Digitalen Bibliothek: sehepunkte

Sehepunkte ist ein frei zugängliches Rezensionsjournal im Internet. Neben Rezensionen zu Werken der verschiedenen Epochen der Geschichte gibt es interessante zusätzliche Features wie Links zu Inhaltsverzeichnissen, Bestandsnachweise im KVK sowie Verweise auf Werke derselben Rezensenten. Neben chronologischem Browsen werden verschiedene Suchoptionen, u.a. im Volltext, angeboten.

Danke für dieses Posting an Dr. Christian Westerhoff, Bibliotheksreferendar an der ZLB.

Datenbanken zur Geschichte des Holocaust im Test

Bis zum 26. Juni 2011 besteht für FU-Angehörige ein kostenfreier Testzugriff auf drei zeitgeschichtliche Datenbanken aus der Reihe Archives Unbound des Verlags GALE:

Intergovernmental Committee on Refugees: The West’s Response to Jewish Emigration: Das Intergovernmental Committee on Refugees (IGCR) wurde 1938 in London nach der Konferenz von Évian durch Präsident Roosevelt gebildet, um das Flüchtlingsproblem zu erörtern, das aufgrund rassischer, religiöser oder politischer Verfolgung in Mitteleuropa entstanden war. Die Sammlung beinhaltet IGCR-Personenakten zu nahezu jeder Gruppe von Flüchtlingen.
Umfang: 30.100 Seiten

U.S. Relations with the Vatican and the Holocaust, 1940-1950: Aufgrund seines Schweigens während des Holocaust gilt Papst Pius XII. bis heute als umstritten. Die Sammlung beinhaltet Briefwechsel, Berichte und Analysen zur Rolle des Vatikans im 2. Weltkrieg, den Beziehungen des Vatikans zu den USA, den jüdischen Flüchtlingen in Europa, anti-jüdischen Gesetzen in Italien und zu Pius XII. selbst.
Umfang: 35.023 Seiten

World War II, Occupation, and the Civil War in Greece, 1940-1949: Records of the U.S. State Department Classified Files: Im April 1941 begannen deutsche und italienische Truppen im Verbund mit bulgarischen Einheiten den Angriff auf das griechische Festland. Die Bevölkerung war bis zum Abzug der Besatzungstruppen im Oktober 1944 schlimmen Repressalien ausgesetzt. Infolge des Machtvakuums nach dem Abzug der Besatzungstruppen kam es zu einem bis 1949 andauernden Bürgerkrieg, der ebenfalls schlimme Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung hatte. Die Sammlung beinhaltet bisher unter Verschluss gehaltene Dokumente des U.S. State Department.
Umfang: 85.413 Seiten

Quelle: Anbieter

Neues Rezensionsportal – recensio.net

Ab sofort finden Sie recensio.net auch in der Digitalen Bibliothek der FU Berlin.

Recensio im Lateinischen eine Musterung bzw. prüfende Besichtigung ist auch der Name einer neuen europäischen Open Access Plattform für geschichtswissenschaftliche Literatur. Im Fokus stehen bei recensio.net in Europa erschienene Veröffentlichungen zu europäischen Themen der Geschichtswissenschaft. Die Navigationssprachen auf der Plattform sind deutsch, englisch und französisch. Beiträge können hingegen in allen europäischen Sprachen verfasst werden.

Recensio.net will einerseits klassische Rezensionsteile historischer Zeitschriften auf einer Plattform zusammenführen und damit deren Sichtbarkeit erhöhen, andererseits sollen Autoren die Möglichkeit erhalten, dort die Kernthesen ihrer Arbeiten zu publizieren. Durch „moderierte Nutzerkommentare“ sollen so „lebendige Rezensionen und Diskussionen“ entstehen. Die Kommentare unterliegen allerdings einer redaktionellen Prüfung und sind deshalb erst drei Tage später sichtbar.

Das 2011 gestartete Projekt wird als Kooperation der Bayerischen Staatsbibliothek München, des Deutschen Historischen Instituts Paris und des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz betrieben.

Danke für dieses Posting an Gritt Brosowski, Bibliotheksreferendarin.

Wikipedia-Geschichtsartikel auf dem Prüfstand

Das Nachschlagen in der freien Online-Enzyklopädie ist heute so selbstverständlich wie früher der Griff zum Brockhaus. Oft wird Wikipedia auch als Einstieg zum Einlesen in ein Thema empfohlen. Dass dies gerade bei komplexeren Sachverhalten zu Schwierigkeiten führen kann, hat der Baseler Historiker Peter Haber festgestellt. Der Schweizer, selbst ein eifriger Wikipedia-Leser, hat 2010 an der Universität Wien im Rahmen eines Forschungsseminars gemeinsam mit Studierenden die Qualität von geschichtswissenschaftlichen Artikeln in der Online-Enzyklopädie untersucht.

Unter dem etwas aufmerksamkeitsheischenden Titel „Schlechter als erwartet“ hat Haber nun die ersten Ergebnisse seiner Stichprobe im Weblog histnet.ch vorgestellt. Überblicksartikel wie Frühmittelalter oder Aufklärung fallen seiner Meinung nach durch und taugen nicht für den Einstieg. Solche Beiträge würden sich nicht dafür eignen, kooperativ verfasst zu werden und entsprechendes Fachwissen sei bei der Aufbereitung von komplexen Begriffen unumgänglich. Eher eine Stärke seien zeithistorische Themen – Artikel über Personen und Ereignisse. Ebenfalls Bestandteile der Studie waren Vergleiche zwischen Artikeln in verschiedenen Wikipedia-Sprachversionen und (wenn auch nicht vorrangig) ein Blick auf die aktiven Teilnehmer.

Sämtliche Materialien und Zwischenergebnisse sind frei in einem Wiki zugänglich. Der österreichische Standard und Die Zeit (nur für FU-Angehörige zugänglich) warten mit Interviews auf.

„Reformation Sources Online“ und „Girolamo Savonarola“ im Test

Bis zum 6. Juni 2010 besteht für FU-Angehörige ein kostenfreier Zugriff auf die beiden Volltextdatenbanken „Reformation Sources Online“ und „Girolamo Savonarola“.
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Standardwerk zur US-Literatur frei zugänglich

Nach einem Test Ende 2009 für mehrere E-Bücher des Anbieters Gale / Cengage Learning hat die Bibliothek des John-F.-Kennedy-Instituts für Nordamerikastudien nun eine Campus-Lizenz für zwei Titel erworben. FU-Angehörige haben ab sofort freien Zugriff auf American History Through Literature 1820-1920.

Bei diesem Titel handelt es sich um ein interdisziplinär ausgerichtetes, mehrbändiges Standardwerk, das Aufsätze über Werke und Motive aus der Literatur enthält und jeweils in den historischen Kontext setzt – von den frühen Gründerjahren über den US-amerikanischen Bürgerkrieg bis zum Ersten Weltkrieg. Weitere Nachschlagewerke liegen auf der entsprechenden Plattform Gale Virtual Reference Library bereit.

Link des Monats März 2010: L.I.S.A.

Gerade erst vorigen Dienstag online gegangen ist L.I.S.A., unser Link des Monats März. Das nicht-kommerzielle Projekt der Düsseldorfer Gerda-Henkel-Stiftung möchte eine Plattform für die historischen Geisteswissenschaften bieten, auf der man getreu dem Namen nach Lesen, Informieren, Schreiben und sich Austauschen kann. Neben angehenden Wissenschaftlern ist auch der interessierte Laie willkommen. Professionell konzipierte, kurze Videobeiträge begleiten die Forscher bei ihren Projekten rund um den Globus.

Testzugriff auf „America: History and Life with Full Text“

Bis zum 9. April 2010 besteht für FU-Angehörige ein Testzugriff auf America: History and Life with Full Text. Bei dem Titel handelt es sich um eine Fachdatenbank zur US-amerikanischen und kanadischen Geschichte.

Der Titel der neuen „Volltext“-Version ist vor dem ersten Gebrauch leicht irreführend. Wie auch beim derzeitigen Test zu den Historical Abstracts with Full Text ist nicht hinter jedem bibliographischen Nachweis automatisch ein Volltext hinterlegt. Der Inhalt der Datenbank wurde im Gegensatz zum bisherigen Zugang jedoch um mehr als 200 Zeitschriften und über 90 Bücher ergänzt.

Nachgewiesen werden bibliographische Nachweise und Abstracts aus 1700 Zeischriften sowie ausgewählten Monographien, Aufsätze, Rezensionen und Dissertationen. Themen sind die Geschichte und Kultur Nordamerikas von der Vor- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart. Die Datenbank enthält internationale Nachweise aus annähernd 40 Sprachen (überwiegend engl.).