Online in deutschen Urkunden recherchieren

Das Virtuelle deutsche Urkundennetzwerk (VdU) ist ein virtuelles Archiv, in dem man nach Urkunden aus verschiedenen Beständen mehrerer deutscher Archive recherchieren kann. Zeitlich werden das 12. bis 18. Jahrhundert abgedeckt. An dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt beteiligen sich das Landesarchiv Baden-Württemberg, die Landesarchivverwaltungen von Bayern und Rheinland-Pfalz sowie die Stadtarchive von Mainz, Worms, Würzburg und Speyer und das Diözesanarchiv Speyer. Ergänzt werden die Einträge teilweise auch durch hochauflösende Scans im JPG-Format.

Das Online-Archiv ist Teil des europaweiten Gemeinschaftsportals Monasterium, das 250.000 digitale Dokumente aus dem Bestand von über 50 europäischen Archiven umfasst.

Gegenwärtig wird noch an einer neuen Oberfläche für das „VdU“ gearbeitet. Die aktuelle dient laut Anbieter hauptsächlich der internen Projektkommunikation.

Videoportal zur US-amerikanischen Geschichte im Test

Die Datenbank wurde im Jahr 2013 weiterlizenziert.

Bis zum 23. Februar 2012 haben FU-Angehörige die Möglichkeit kostenfrei die Datenbank American History in Video zu testen.

Angeboten werden aktuell mehr als 5000 Videos mit über 2000 Stunden Lauflänge rund um die US-amerikanische Geschichte. Dazu zählen Dokumentationen in Spielfilmlänge (u. a. von The History Channel, Public Broadcasting Service), Wochenschauaufnahmen und unkommentiertes Archivmaterial, die zwischen 1898 und 2009 produziert wurden. Thematisch erstrecken sich die Videos von der Frühgeschichte und den amerikanischen Ureinwohnern bis hin zum Ersten Golfkrieg (1980-1988), über Porträts von Benedict Arnold und Daniel Boone bis zu zeitgenössischen Persönlichkeiten wie die Journalistin und Washington-Korrespondentin Helen Thomas.

Die Videos verfügen über englischsprachige Transkriptionen, die parallel zum Film mitlaufen und auch durchsucht werden können (diese sind an den Computer-Arbeitsplätzen in den FU-Bibliotheken aus technischen Gründen weitgehend nur separat abrufbar). Ein attraktives Feature ist auch die Funktion „Make Clips“. Der Zuschauer hat die Möglichkeit, für ihn interessante Teile des Videos komfortabel auf die Sekunde genau herauszuschneiden. Man kann diese Clips neu betiteln, kommentieren sowie mit Freunden und Bekannten teilen.

Bildstrecke: Im Dokumentarfilm Kamikaze (Documentary Educational Resources – DER, 2007) erinnert sich der Japaner Masami Takahashi an seinen Vater und dessen Freunde, die sich im Zweiten Weltkrieg als Kampfpiloten auf Selbstmord-Missionen gegen den US-amerikanischen Feind begaben.

Neue freie Datenbanken in der Digitalen Bibliothek

Deutsches Kolonial-Lexikon
Das Deutsche Kolonial-Lexikon ist ein Nachschlagewerk zum deutschen Kolonialwesen. Es lag bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zum größten Teil gedruckt vor, bzw. war bereits gesetzt. Der erste Band sollte gerade erscheinen. Nach dem Krieg wurde das Lexikon ohne jede Veränderung veröffentlicht, da eine Neubearbeitung zu hohen Kosten und erneuten Verzögerungen geführt hätte. In der nun vorliegenden digitalisierten Form wurde ebenfalls das Original unverändert übernommen.

Informationssystem Medienpädagogik
Das Informationssystem Medienpädagogik (ISM) ist ein Open Access Fachportal mit mehr als 100.000 Nachweisen zu medienpädagogisch relevanten Themen. Die Datenbanken enthalten ausführlich annotierte Nachweise von Monografien, Sammelwerksbeiträgen, Zeitschriftenaufsätzen, AV-Medien und Onlineressourcen sowie Forschungsprojekten. Ergänzt wird das Angebot durch den Grundbaukasten Medienkompetenz des Grimme-Instituts, den Infopool der Stiftung MKFS (MedienKompetenz Forum Südwest) und das Wikilexikon zum Bildungswesen des DIPF (Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung). Neuigkeiten, Veranstaltungen und Medientipps zu aktuellen Themen runden das Angebot ab. Thematisch deckt ISM die Bereiche Medienpädagogik, Medienkompetenz, Medien(wirkungs)forschung, Medienpolitik, Kinder- und Jugendfernsehen, Web 2.0, E-Learning, Jugendmedienschutz, Bildungsmedien, Kommunikationswissenschaft, Informationskompetenz und Journalismus ab. Das Portal richtet sich an Lehrer/innen, Erzieher/innen, Studierende, Wissenschaftler/innen, Bibliothekar(e/innen) und Journalist(en/innen), aber auch Eltern, Schüler/innen und interessierte Laien. Ein ausführliches Tutorial erleichtert den Einstieg in das Portal.

Universal Short Title Catalogue
Der Universal Short Title Catalogue (USTC) ist ein Projekt der schottischen University of St. Andrews und des University College in Dublin.
Nachgewiesen sind etwa 355.000 Ausgaben und ungefähr 1,5 Millionen Exemplare von mehr als 5.000 Bibliotheken in Europa von der Erfindung des Buchdrucks bis Ende des 16. Jahrhunderts. Außerdem sind – falls vorhanden – digitale Volltexte nachgewiesen.
Grundlage der Datenbank waren bibliografische Projekte der beiden Einrichtungen in St. Andrews und Dublin, die 2011 mit Kataloginformationen aus Italien, Deutschland und Großbritannien zusammengeführt wurden. Eine Fortsetzung der Verzeichnung bis 1650 ist geplant.

Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich
In dem Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich finden sich rund 6.000 Nachweise von Beständen (Nachlässe, Vorlässe etc.) österreichischer Persönlichkeiten in Archiven, Bibliotheken, Museen und sonstigen Einrichtungen in Österreich. Grundlage der Bestandserfassung war die Revision und Aktualisierung der Standardwerke:
Gerhard Renner: Die Nachlässe in den Bibliotheken und Museen der Republik Österreich […]. Wien, Köln, Weimar 1993
Murray G. Hall, Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. 2. Aufl. Wien, Köln, Weimar 1995.

Quelle: Datenbank-Infosystem (DBIS)

Neu in der Digitalen Bibliothek: Gedächtnis der Nation

Bereits im November 2011 hatte unsere Rubrik „Link des Monats“ die freie multimediale Plattform Gedächtnis der Nation beworben. Nun ist die Datenbank auch in der Digitalen Bibliothek vertreten. Inspiriert von Steven Spielbergs Visual History Archive (VHA), hat sich das Projekt die Sammlung von Zeitzeugeninterviews aus 100 Jahren deutscher Geschichte auf die Fahnen geschrieben. Mit 1800 Interviews von weitestgehend prominenten Zeitzeugen aus ZDF-Beständen wie der Reihe Zeugen des Jahrhunderts gestartet, war das Redaktionsteam von Gedächtnis der Nation auch bis Dezember 2011 mit einem mobilen Aufnahmestudio quer durch Deutschland unterwegs, um Erinnerungen vom normalen Bürger für die Nachwelt festzuhalten. Die Videos, hauptsächlich über das Thema deutsch-deutsche Teilung, stehen jedoch noch nicht zur Verfügung. Ebenso tut sich leider auch recht wenig auf dem extra eingerichteten YoutTube-Mitmach-Channel.

International Medieval Bibliography lizenziert

Schon früher einmal und nun wieder für FU-Angehörige lizenziert wurde zum Jahreswechsel die International Medieval Bibliography.

Die IMB gehört zu den international führenden Literaturverzeichnissen zur mittelalterlichen Geschichte und Kultur Europas. Die Datenbank wird von der Medieval Academy of America unterstützt und basierend auf einem weltweiten Netz von über 50 Fachwissenschaftlern und -teams an der Universität von Leeds zusammengestellt. Die Datenbank enthält gegenwärtig ca. 365.000 internationale Literaturnachweise (Zeitschriftenartikel, Beiträge in Sammelwerken, Kongress- und Festschriften, Monographien) u.a. auf den Gebieten Philologie, Geschichte, mittelalterliche Sprachen und Literaturen, Theologie, Philosophie, Arabische und Islamstudien, Kunstgeschichte. Regelmäßig ausgewertet werden knapp 4.500 Fachjournals; der jährliche Zuwachs an bibliographischen Einträgen beträgt ca. 10.000. Die Updates erfolgen vierteljährlich.

Die Einträge sind inhaltlich nach Themen, Sachgebieten, Geographischen Raum und Zeitepoche erschlossen und können unter der etwas gewöhnungsbedürftig beschrifteten Schaltfläche „Ausfuhr“ in verschiedenen Formaten abgespeichert werden – neben html-, Excel- und xml- auch in den txt-Formaten der Literaturverwaltungsprogramme EndNote oder RefWorks.

Hinweis: In der Suchmaske gibt es auch die Möglichkeit, die Bibliographie de Civilisation Médiévale (BCM) auszuwählen. Diese ist aber nicht Bestandteil des FU-Abonnements und auch nicht durchsuchbar.

Neu in der Digitalen Bibliothek: der AGGB-Katalog

Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.

Im Vergleich zum Bibliotheksportal | Primo kommt der Online-Katalog der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstättenbibliotheken (AGGB) im Handling doch etwas „altbacken“ daher, dennoch haben wir ihn in die Digitale Bibliothek aufgenommen. Nachgewiesen werden Bestände von Bibliotheken die sich an Orten von NS-Verbrechen, NS-Dokumentationszentren, Gedenkstätten und weiteren Institutionen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und zu zeitgeschichtlichen Forschungseinrichtungen befinden.

Verzeichnet werden Bücher, Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden, Broschüren und elektronische Medien, wobei laut Anbieter die Literatur vor 1945 noch nicht vollständig verzeichnet wird. Der Online-Katalog wird monatlich aktualisiert und enthält momentan Bestände folgender Bibliotheken:

  • Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.
  • Deutsche Nationalbibliothek Anne-Frank-Shoah-Bibliothek (Leipzig)
  • Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Berlin)
  • Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
  • Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
  • KZ-Gedenkstätte Neuengamme
  • NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
  • Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum

Neu in der Digitalen Bibliothek: Historische Online-Bibliographien

Ab sofort sind folgende freie Ressourcen aus dem Bereich Geschichte in der Digitalen Bibliothek zu finden:

Bibliografia Historii Polskiej
Die Bibliografia Historii Polskiej ist eine Bibliographie zur polnischen Geschichte und enthält Titel von Monographien aus den Jahren 1988-2007.

Bibliografia Storica Nazionale
Die Bibliografia Storica Nazionale dokumentiert in Italien erschienene geschichtswissenschaftliche Veröffentlichungen zu allen Epochen und Sachgebieten. Es werden sowohl Monographien und Sammelbände als auch Zeitschriftenaufsätze nachgewiesen. Seit dem Berichtsjahr 2000 wird die BSN nur noch als Online-Datenbank verfügbar gemacht. Im Frühjahr 2005 umfasste die Datenbank rund 18.000 Einträge. Während die Monographien und Sammelbände dem Datenbestand der Bibliografia nazionale italiana entnommen werden, resultieren die Aufsatznachweise aus der kontinuierlichen Auswertung von ca. 500 italienischen Fachzeitschriften.

Bibliografie dějin Českých zemí
Die Bibliografie dějin Českých zemí ist eine Bibliographie zur Geschichte der Böhmischen Länder. Datenbank der Bibliographischen Abteilung der Bibiothek des Historischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik. Erfasst sind in dieser nationalen historischen Bibliographie Monographien und Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden, die nach 1990 erschienen sind und „böhmischen Charakters“ sind (tschechische Autoren, tschechische Themen, publiziert in Tschechien). Zugang (Browsing) über Autoren, Titel, Schlagwörter, Geographische und Biographische Indices. Volltextsuche. Menüsprache Tschechisch, Englisch und Deutsch.

Bibliographie der Schweizergeschichte
Die Bibliographie der Schweizergeschichte ist eine Online-Bibliographie ab Berichtsjahr 1999, Teil der Datenbank BIBLIO, dem „Katalog der Fachbibliographien“ der Schweizerischen Nationalbibliothek. Einzeln recherchierbar. In- und ausländische Monographien und Zeitschriftenartikel zur Thematik „Geschichte der Schweiz“ von der Urzeit bis zur Gegenwart. Fortsetzung der Printausgabe (1913-1999).
Außerdem sind die Jahrgänge ab 1999 in Form von PDF-Dateien verfügbar.

Dansk Historisk Bibliografi
Die Dansk Historisk Bibliografi weist u. a. Bücher, Zeitschriften, Zeitschriftenartikel sowie Artikel in Anthologien zur dänischen Geschichte nach – von der Wikingerzeit bis heute. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals herausgegeben und gab retrospektiv Überblick über die erschienene Literatur ab 1831 ff., darunter auch fremdsprachige Werke über Dänemark. Die Datenbank besteht zum einen aus einem retrodigitalisierten Scankatalog sowie Aufnahmen für Bücher und Zeitschriften ab 1990 ff.
Die Bibliographie wird redaktionell von der Dänischen Königlichen Bibliothek (Det Kongelige Bibliotek) in Kopenhagen betreut und wächst jährlich um 2500 bis 3000 Einträge an.

Digitale Bibliografie Nederlandse Geschiedenis (DBNG)
Die Digitale Bibliografie Nederlandse Geschiedenis (DBNG) weist u. a. Bücher, Zeitschriften, Zeitschriftenartikel sowie Online-Publikationen aus verschiedenen niederländischen Sammlungen nach – von der Frühgeschichte bis heute. Die geschichtswissenschaftliche Bibliographie folgt dem von 1863 bis 1995 herausgegebenen „Repertorium Geschiedenis Nederland“ und wird seit 1998 als Online-Datenbank angeboten. Gegenwärtig verzeichnet sie über 200.000 Einträge ab den 1940er Jahren ff. Die DBNG schließt nicht nur Schrifttum aus den Niederlanden sondern auch seiner früheren Überseekolonien mit ein.
Die Bibliographie wird redaktionell von der Königliche Bibliothek der Niederlande („Koninklijke Bibliotheek“, KB) und dem Institut für Niederländische Geschichte („Instituut voor Nederlandse Geschiedenis“, ING) in Den Haag betreut.

HUMANUS
HUMANUS ist eine bibliographische Datenbank. Sie weist grundsätzlich alle Titel nach, die einen inhaltlich-sachlichen Bezug zu den ungarischen Geisteswissenschaften und der ungarischen Kultur haben (Hungarica-Material). Verzeichnet werden Aufsätze aus Zeitschriften, Jahrbüchern, Festschriften und Sammelwerken. Die Suchoberfläche ist auf Ungarisch gehalten.
Durch die Einspeisung von älteren Datenbanken wird der Verzeichnungszeitraum kontinuierlich erweitert. Die Datenbank wird laufend aktualisiert und ergänzt.
Zurzeit umfasst die Datenbank ca. 300.000 Titel, seit dem Berichtsjahr 1987.
Recherchierbar sind Sachgebiete, Schlagwörter, Autoren, Körperschaften, die Publikationsform und das Erscheinungsjahr.

IfZ-OPAC / Institut für Zeitgeschichte
Der IfZ-OPAC verzeichnet den Gesambestand der Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte (Aufsätze, Monographien, Serien, Zeitschriften).
Die Inhalte der Bestände sind intensiv erschlossen und thematisch recherchierbar über Notationen der IfZ-Systematik und/oder Schlagwörter.
Inhaltlicher Umfang: Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, auch in ihren internationalen Zusammenhängen, mit Schwerpunkt Nationalsozialismus und Drittes Reich.
Ersetzt quasi die Auswahlbibliographie Bibliographie zur Zeitgeschichte.

Oesterreichische Historische Bibliographie (ÖHB)
Die Österreichische Historische Bibliographie (ÖHB) ist eine Literaturdokumentation, die am Institut für Geschichte an der Universität Klagenfurt durchgeführt und automationsunterstützt bearbeitet wird. Die ÖHB verzeichnet die Publikationen der österreichischen Geschichtsforschung, soweit sie in Österreich erschienen sind. Beginnend mit dem Berichtsjahr 1945 sind Monographien, Reihenwerke, Artikel aus Festschriften, Sammelwerken, Zeitschriften und Periodika, Kongress- und Tagungsbänden, Aufsatzsammlungen und Katalogen sowie Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften, aber auch Sach- und Personalbibliographien zu historischen Themen verzeichnet und sachlich erschlossen.
Die Literaturdokumentation (Bibliographie) umfasst Publikationen zur Geschichte Österreichs ebenso wie jene zur Geschichte anderer Staaten. Die ÖHB liegt auch in gedruckten Jahresbänden vor.
Für den Berichtszeitraum 1945 bis 2008 sind über 206.600 Titel in der Datenbank erfasst. Darunter befinden sich auch Ausländische Austriaca für den Zeitraum 1995 bis 1999. Der jährliche Zuwachs beträgt ca. 5500 Dokumente.

Quellen: Datenbank-Infosystem (DBIS) und Anbieter

Oral-History-Datenbank „Refugee Voices“ lizenziert

Als erste Einrichtung in Deutschland bietet die Freie Universität Berlin Zugriff auf die Oral-History-Sammlung Refugee Voices der Association of Jewish Refugees (AJR). Die Datenbank enthält 150 lebensgeschichtliche Video-Interviews von jüdischen Überlebenden des Nationalsozialismus (NS) und ergänzt die bisher angebotenen Plattformen Visual History Archive (ca. 52.000 Interviews) sowie Zwangsarbeit 1939-1945 (ca. 590).

Das Archiv umfasst insgesamt 450 Interviewstunden. Die Interviews wurden in englischer Sprache geführt. Die Interviewpartner sind zumeist selbst Mitglieder der AJR. Sie wurden zum großen Teil in Deutschland und Österreich geboren und sind während oder nach dem Nationalsozialismus nach Großbritannien immigriert. Neben dem Leben im nationalsozialistischen Deutschland und in den von Deutschland besetzten Ländern werden insbesondere Migrations- und Exilerfahrungen wiedergegeben.

Unter den Interviewten finden sich auch so bekannte Namen wie der Oscar-prämierte Filmausstatter Ken Adam, die Psychotherapeutin Helen Bamber, die Künstlerin Milein Cosman, der Historiker Edgar Feuchtwanger (Neffe von Lion Feuchtwanger), die Schriftstellerin Eva Figes, der Zionistenführer Arieh Handler, der Komponist Joseph Horovitz sowie der Wissenschaftler und Fernsehmoderator Heinz Wolff.

Die Video-Interviews sind vollständig transkribiert. Die Transkriptionen sind mit einem Timecode versehen, der ein einfaches Auffinden der entsprechenden Stellen in den Video-Aufzeichnungen und umgekehrt ermöglicht. Zwar entfällt im Gegensatz zu VHA und Zwangsarbeiter-Archiv die kostenfreie Registrierung, dafür verfügt Refugee Voices leider über keine komfortable Suchfunktion. Einzig über den Transcript Catalogue („Catalogue“) – eine statische Liste mit Informationen zu allen 150 Interviewten (mehr als 40 unterschiedliche Kategorien) – ist ein strukturierter(er) Zugriff möglich.

Wichtiger Hinweis: Momentan gibt es Schwierigkeiten, die Datenbanken Refugee Voices und Visual History Archive an den Arbeisplätzen in den FU-Bibliotheken („Thinclients“) zu nutzen. Wir bemühen uns, das Problem bis spätestens Mitte November Dezember in den Griff zu bekommen!

Bild: Einfahrt zum KZ Auschwitz (Bundesarchiv, Bild 175-04413 / CC-BY-SA)

„Bibliography of British and Irish History“ im Test

Bis zum 3. November 2011 können FU-Angehörige kostenfrei die Bibliography of British and Irish History (BBIH) testen.

Die fachbibliographische Datenbank bietet mehr als 470.000 Literaturnachweise zur Geschichte Großbritanniens und Irlands an (inkl. Empire und Commonwealth). Dabei wird ein Zeitraum von der römisch-britischen Frühzeit bis zur Gegenwart abgedeckt. Erfasst werden Monographien, Zeitschriftenaufsätze und Beiträge aus Sammelwerken. Vollständig enthalten sind u. a. die Nachweise der gedruckten Bibliographien Writings on British History (1901-1974) und Annual Bibliography of British and Irish History (1975 ff.). Der Datenbestand wird viertelmonatlich aktualisiert und wächst jährlich um ca. 10.000 Litertaturnachweise an.

BBIH Online ging aus den bis 2009 kostenfrei angebotenen Datenbanken Royal Historical Society Bibliography des UK Arts and Humanities Research Council (AHRC), London’s Past Online sowie die noch existierende freie Datenbank Irish History Online (über 75.000 Literaturnachweisen zur Geschichte Irlands von der Frühzeit bis zur Gegenwart) hervor. Nach Einstellung der Finanzierung durch das AHRC haben sich das britische Institute of Historical Research und die Royal Historical Society mit dem kommerziellen Anbieter Brepols zusammen getan, um die Datenbank unter neuem Namen kostenpflichtig anbieten zu können.

Die Datenbank selbst präsentiert sich mit einem neuen Interface einfach und intuitiv in der Bedienung und verfügt u. a. auch über eine deutschsprachige Menüführung. Eine „Autocomplete-Funktion“ ermöglicht die schnellere Eingabe von Suchbegriffen. Icons weisen ähnlich wie in Primo bereits auf die Medienart (Monografie oder Artikel) hin. BBIH Online unterstützt u. a. den Export in die Literaturverwaltungsprogramme EndNote und RefWorks.

Neu in der Digitalen Bibliothek: sehepunkte

Sehepunkte ist ein frei zugängliches Rezensionsjournal im Internet. Neben Rezensionen zu Werken der verschiedenen Epochen der Geschichte gibt es interessante zusätzliche Features wie Links zu Inhaltsverzeichnissen, Bestandsnachweise im KVK sowie Verweise auf Werke derselben Rezensenten. Neben chronologischem Browsen werden verschiedene Suchoptionen, u.a. im Volltext, angeboten.

Danke für dieses Posting an Dr. Christian Westerhoff, Bibliotheksreferendar an der ZLB.