25. Todestag der Dichterin May Ayim

Gestern vor 25 Jahren – am 9. August 1996 – starb May Ayim (auf dem Bild rechts, links daneben Audre Lorde): Dichterin, Pädagogin und Logopädin sowie bedeutende Aktivistin der afrodeutschen Bewegung.

Als May Ayim 1984 nach West-Berlin zog, erlebte sie ein weitaus offeneres und toleranteres Bild der Gesellschaft als in ihrem Heimatort Münster, wo sie als Kind mit ghanaisch-deutschen Wurzeln von einer Familie adoptiert aufgewachsen war. In Berlin knüpfte sie Kontakte zur US-amerikanischen Dichterin und Aktivistin Audre Lorde, die sie ermutigte, als Afrodeutsche vor allem gegen Rassismus und Sexismus zu schreiben. In der von Audre Lorde und der Verlegerin Dagmar Schultz initiierten Anthologie „Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte“ veröffentlichte May Ayim ihre Diplomarbeit zur Kultur- und Sozialgeschichte von Afro-Deutschen. Die Gedichtbände „blues in schwarz weiss“ und „nachtgesang“ thematisieren die Doppelidentität als Afro-deutsche und den dazu folgenden Rassismus. Außerdem spricht May Ayim in ihren Gedichten über die komplizierte Beziehung zu ihren Eltern und den bestehenden Sexismus. Den Begriff und die Doppelidentität des „Afro-deutsch“-Seins benutzte May Ayim auch in ihren Gedichten „afro-deutsch I“ und „afro-deutsch II“, welche im Gedichtband „blues in schwarz weiss“ zu finden sind.

Sie war eine der bekanntesten Frauen in Deutschland, welche sich zum einen mit der afro-deutschen Doppelidentität auseinandersetzte, zum anderen den dazugehörigen Kampf gegen Rassismus und Sexismus thematisierte.

Der Nachlass May Ayims befindet sich im Universitätsarchiv der Freien Universität in Berlin.

Autorin: Rabia Sikora
Bildquelle: Fotografin: Dagmar Schultz / FU Berlin, UA, V/N-2, Sig. 34

Werk Robert Musils auf DVD-ROM

Denkmal für Musil in Genf
Denkmal für Musil in Genf

Mit der Klagenfurter Ausgabe (KA) auf DVD-ROM lassen sich nun im Campusnetz die Werke, Briefe und nachgelassenen Schriften Robert Musils (1880-1942) abrufen. Diese sind umfassend kommentiert, textkritisch dokumentiert und durch Apparate und Register erschlossen. Das geschieht durch Sprungverknüpfungen zwischen Texten, Kommentaren und Registern. Die DVD-Version enthält:

  • Lesetexte (Die Musil-Gesamtausgabe in 20 Bänden, inkl. Werkkommentare): Für die Lektüre bestimmter, aus den Textzeugen abgeleiteter, emendierter, in der Schreibnorm vereinheitlichter und dadurch besser automatisch absuchbarer edierter Text. Angeordnet in 20 Bänden, in Vorbereitung auf eine künftige Buchausgabe. Die Gliederung erfolgt nach publikationsgeschichtlichen und nach Gattungskriterien.
  • Transkriptionen: Erfasst mehr als 10.000 Manuskriptseiten des literarischen Nachlasses von Robert Musil sowie annähernd 1000 Seiten der Musil-Autographensammlung aus den Beständen der österreichischen Nationalbibliothek in Wien (ÖNB). Die Transkription des literarischen Nachlasses basiert auf der CD-ROM-Edition von Friedbert Aspetsberger, Karl Eibl und Adolf Frisé (Rowohlt 1992). Sie wurde für die Klagenfurter Ausgabe auf Lesefehler überprüft, korrigiert, ergänzt und mit einem Hyperlinkseiten- und Stellenkommentar ausgestattet. Das Ergebnis ist die Wiedergabe des authentischen Musilschen Nachlasses in der überlieferten Anordnung.
  • Faksimiles: Alle Manuskripte des Nachlass- und Autographenbestandes der ÖNB sind in der Klagenfurter Ausgabe durch Bilddateien vertreten. Dadurch ist die Lektüre der Texte Robert Musils auf drei Darstellungsebenen möglich: im Lesetext, in der Transkription und am Faksimile der Originalhandschriften.

Hinzu kommen Nachlass-Apparate, ein Register und Kontexte.

Bild: Albrecht Conz (Lizenz: CC-BY-SA-3.0/GFDL)
Der Text ist der entsprechenden Informationsseite aus DBIS entnommen.

Neue freie Datenbanken in der Digitalen Bibliothek

Deutsches Kolonial-Lexikon
Das Deutsche Kolonial-Lexikon ist ein Nachschlagewerk zum deutschen Kolonialwesen. Es lag bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zum größten Teil gedruckt vor, bzw. war bereits gesetzt. Der erste Band sollte gerade erscheinen. Nach dem Krieg wurde das Lexikon ohne jede Veränderung veröffentlicht, da eine Neubearbeitung zu hohen Kosten und erneuten Verzögerungen geführt hätte. In der nun vorliegenden digitalisierten Form wurde ebenfalls das Original unverändert übernommen.

Informationssystem Medienpädagogik
Das Informationssystem Medienpädagogik (ISM) ist ein Open Access Fachportal mit mehr als 100.000 Nachweisen zu medienpädagogisch relevanten Themen. Die Datenbanken enthalten ausführlich annotierte Nachweise von Monografien, Sammelwerksbeiträgen, Zeitschriftenaufsätzen, AV-Medien und Onlineressourcen sowie Forschungsprojekten. Ergänzt wird das Angebot durch den Grundbaukasten Medienkompetenz des Grimme-Instituts, den Infopool der Stiftung MKFS (MedienKompetenz Forum Südwest) und das Wikilexikon zum Bildungswesen des DIPF (Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung). Neuigkeiten, Veranstaltungen und Medientipps zu aktuellen Themen runden das Angebot ab. Thematisch deckt ISM die Bereiche Medienpädagogik, Medienkompetenz, Medien(wirkungs)forschung, Medienpolitik, Kinder- und Jugendfernsehen, Web 2.0, E-Learning, Jugendmedienschutz, Bildungsmedien, Kommunikationswissenschaft, Informationskompetenz und Journalismus ab. Das Portal richtet sich an Lehrer/innen, Erzieher/innen, Studierende, Wissenschaftler/innen, Bibliothekar(e/innen) und Journalist(en/innen), aber auch Eltern, Schüler/innen und interessierte Laien. Ein ausführliches Tutorial erleichtert den Einstieg in das Portal.

Universal Short Title Catalogue
Der Universal Short Title Catalogue (USTC) ist ein Projekt der schottischen University of St. Andrews und des University College in Dublin.
Nachgewiesen sind etwa 355.000 Ausgaben und ungefähr 1,5 Millionen Exemplare von mehr als 5.000 Bibliotheken in Europa von der Erfindung des Buchdrucks bis Ende des 16. Jahrhunderts. Außerdem sind – falls vorhanden – digitale Volltexte nachgewiesen.
Grundlage der Datenbank waren bibliografische Projekte der beiden Einrichtungen in St. Andrews und Dublin, die 2011 mit Kataloginformationen aus Italien, Deutschland und Großbritannien zusammengeführt wurden. Eine Fortsetzung der Verzeichnung bis 1650 ist geplant.

Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich
In dem Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich finden sich rund 6.000 Nachweise von Beständen (Nachlässe, Vorlässe etc.) österreichischer Persönlichkeiten in Archiven, Bibliotheken, Museen und sonstigen Einrichtungen in Österreich. Grundlage der Bestandserfassung war die Revision und Aktualisierung der Standardwerke:
Gerhard Renner: Die Nachlässe in den Bibliotheken und Museen der Republik Österreich […]. Wien, Köln, Weimar 1993
Murray G. Hall, Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. 2. Aufl. Wien, Köln, Weimar 1995.

Quelle: Datenbank-Infosystem (DBIS)