Neuauflage der „Encyclopaedia of Islam“

Circa 45 Jahre hat es gedauert, bis die zweite Auflage der Encyclopaedia of Islam komplettiert wurde. Nun planen deren Redakteure mit „EI3“ eine 3., völlig neu bearbeiteten Ausgabe des Standard-Nachschlagewerks zum Islam. FU-Angehörige haben ab sofort kostenfreien Zugriff auf die Online-Datenbank und können quasi „live“ der Enzyklopädie beim Wachsen zusehen.

Ein Schwerpunkt soll auf dem 20. Jahrhundert (ausgenommen sind jedoch Artikel zu zeitgenössischen Personen), Regionen wie Süd- Südostasien, Subsahara-Afrika sowie weiteren Großräumen weltweit liegen. Ebenfalls sollen geistes- und sozialwissenschaftliche Aspekte näher in den Fokus rücken.

Um ein breiteres Publikum anzusprechen, werden die Artikel verstärkt unter dem englischsprachigen Lemma geordnet werden – entsprechende Querverweise von den arabischsprachigen Stichwörtern sollen ein einfaches Auffinden ermöglichen. Im Gegensatz zur zweiten Auflage richten sich die Redakteure nicht mehr strikt an eine alphabetische Abarbeitung der Themen.

Die Arbeiten an der 3. Auflage begannen im Frühjahr 2007 und sollen innerhalb von 15 Jahren abgeschlossen sein.

Abbildung: Moschee in Myanmar. Laut dem Enzyklopädie-Stichwort „Muslims in Burma (Myanmar)“ praktizieren weniger als vier Prozent der 38 Mio. Einwohner in dem südostasiatischen Land den Islam.

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Neue E-Mail-Funktion bei Fernleihen

Auf vielfachen Wunsch gibt es ab sofort ein neues Feature im Benutzerkonto, mit dem man Informationen über seine Fernleihbestellung einholen kann:

Wählt man die Übersicht seiner Fernleihen aus (einfach auf die entsprechende Ziffer im Benutzerkonto klicken), erscheint eine neue Spalte „Kontakt“. Hinter jedem Titel wird ein kleines Mail-Icon angezeigt. Mit einem Klick darauf, können Anfragen zur ausgewählten Fernleihbestellung an die Universitätsbibliothek geschickt werden. Die KollegInnen der Fernleihe bearbeiten die eingehenden Nachrichten und antworten so schnell wie möglich.

Beachten sollte man, dass mit der neuen Mail-Funtion nach wie vor nicht jeder Stornierungswunsch erfüllt werden kann. Bei einer Fernleihbestellung werden diverse automatische und manuelle Arbeitsvorgänge ausgelöst, die leider nicht beliebig unterbrochen werden können. Bereits entstandene Fernleihgebühren können daher nicht mehr storniert werden.

Wer kein allzu großer Freund von elektronischem Mailverkehr ist, für den stehen die MitarbeiterInnen der Fernleihe natürlich auch via Telefon mit Rat und Tat zur Seite.

Danke für diese Information an Sylvia Bruske aus der Universitätsbibliothek!

Schlaflos in London

Wer macht es sich nicht gern abends mit einer Lektüre im Bett bequem? Angehende Designstudenten des Londoner Royal College of Art haben dies wortwörtlich genommen – vor gut drei Jahren statteten sie ein Hotel in der britischen Hauptstadt mit ganz besonderer Bettwäsche aus. Bilder des Projekts „Sleepless“ gibt es u. a. im netbib weblog zu bewundern ;)

Neue digitale Ressourcen aus Europa und den USA

Auch in den letzten Tagen haben wieder einige freie Quellen Eingang in die Digitale Bibliothek gefunden. Sowohl FU-Angehörige als auch externe Nutzer können folgende kostenfreie Titel bequem von zu Hause aus nutzen:

Europeana: Die noch im Aufbau befindliche Digitale Bibliothek soll Zugang zu Beständen aus europäischen Bibliotheken, Museen und Archiven ermöglichen. Bis ins Jahr 2010 soll die von der Europäischen Union mitfinanzierte Datenbank auf zehn Mio. Kulturgüter angewachsen sein, darunter auch mehr deutschsprachige Medien.

World Digital Library: die Datenbank, unser ehemaliger Link des Monats, will historisch bedeutsame Dokumente aus allen Regionen der Welt über das Internet zugänglich machen. Das Projekt baut auf der bereits bestehenden Datenbank Memory of the World der UNESCO auf und wird von der Library of Congress entwickelt.

e-rara.ch: Auf dieser Plattform werden digitalisierte alte Drucke aus Schweizer Bibliotheken öffentlich und kostenlos angeboten. Einen ersten Schwerpunkt bilden die Schweizer Drucke des 16. Jahrhunderts.

Stockholm International Peace Research Institute: Databases: die unabhängige wissenschaftliche Einrichtung zur Friedensforschung untersucht seit 1966 weltweit die Rüstungsentwicklung und militärische Konflikte. Im kostenfreien Datenbankangebot erhält man u. a. Zugriff auf Länderprofile, Daten über Rüstungsausgaben sowie Informationen zur Exportkontrolle von Rüstungsgütern

Arkiv for Dansk Litteratur: „ADL“ bietet Zugriff auf klassische dänische Literatur von 78 Autoren, vom 12. Jahrhundert (Saxo) bis 1938 (Jørgen-Frantz Jacobsen und Gustaf Petersen-Munch). Ergänzt wird die Volltextsammlung um Biografien und Werksübersichten. Passend mit ordnet.dk hat man Zugriff auf die wichtigsten dänischen Wörterbücher.

Letzter Blick ins Kölner Stadtarchiv

Nur wenige Tage vor dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs Anfang März 2009 nutzte die Fernsehcrew vom Tatort die Räume für die Dreharbeiten zu Kaltes Herz. Am kommenden Sonntag wird die Episode in der ARD ausgestrahlt. „Jetzt, fast genau ein Jahr nach dem tragischen Unglück, bekommen wir noch einmal einen kleinen Einblick in das Innenleben dieser kulturellen Schatzkammer“, wird Tatort-Kommissar Dietmar Bär (Freddy Schenk) bei Welt Online zitiert. In Kaltes Herz werden der Mord an einem Jugendamtsmitarbeiter und eine damit verbundene Kindesentführung aufgeklärt.

Bei der Rettung des verschütteten Archivguts hatten unter anderem Kollegen der FU Berlin mitgeholfen (das BiblioBlog berichtete). Gegenwärtig sind unter dem Titel „Nach dem Einsturz: Das Historische Archiv“ 100 Leihgaben im Martin-Gropius-Bau zu sehen. Die Ausstellung mit Originaldokumenten von Jacques Offenbach, Konrad Adenauer oder Heinrich Böll kann noch bis 11. April besucht werden.

Sehr viel mehr Zeit wird die Restaurierung des Archivbestands in Anspruch nehmen. In einem Anfang März im Tagesspiegel veröffentlichten Interview mit Stadtarchiv-Direktorin Bettina Schmidt-Czaia wird der Wiederaufbau auf 6000 Personenjahre beziffert!

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Bionischer Finger & freie Katalogdaten

Die Bayern tun es, die Göttinger tun es, die Österreicher erst Recht – die Digitalisierung wissenschaftlich relevanter Texte in großer Fülle. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt der Futurezone-Artikel Digitalisieren mit dem „bionischen Finger“ von Claudia Glechner, die ein Wiener Startup-Unternehmen besucht hat. Auch nicht zu verachten ist der Artikel Freiheit für Bibliotheken, in dem das ORF-Magazin die Veröffentlichung der Katalogdaten der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vom Wochenende bespricht.

Lexika kehren gut

Mit dem Siegeszug von Wikipedia haben die herkömmlichen gedruckten Lexika ausgedient. Die Enzyklopädie-Verlage konzentrieren sich seither auf ihre elektronischen Angebote – eine Neuauflage des Brockhaus’ werden wir wohl so bald nicht erleben. Was also tun mit den gedruckten Bänden, deren Wissen unausweichlich dem Zahn der Zeit zum Opfer fallen? Als Briefbeschwerer zu unhandlich, als alternative Fliegenklatsche für den Sommer zu laut (wenn auch effektiv). Eine – zugegeben brutalere – Nutzungsmöglichkeit präsentiert da thereifixedit.com. Mehr davon gibt es auf der Website bookdust.com zu bestaunen.

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Bach, Darwin & Who’s Who

In den letzten Wochen sind wir erneut auf einige interessante freie Ressourcen im WWW gestoßen. Sowohl FU-Angehörige als auch externe Nutzer können diese kostenfreien Titel bequem von zu Hause aus nutzen:

Bach Bibliography: Die Datenbank enthält mehr als 35.000 Einträge zu Sekundärliteratur über den Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) und seine Musik, ausgewertet aus internationalen Büchern, Zeitschriftenartikeln, wissenschaftlichen Rezensionen, Hochschulschriften und mehr.

Complete Works of Charles Darwin: „Darwin Online“ gilt als eine der größten Gesamteditionen der Schriften des britischen Naturforschers (1809-1882). Seit 2002 online, enthält die Website über 90.000 Textseiten, 207.000 Bilder sowie je ein digitalisiertes Exemplar aller Werke Darwins.

Culturebase.net: Die Website informiert über zeitgenössische, internationale Künstler. Zugriff gibt es auf über 1000 Profile von Einzelkünstlern und Gruppen, die i.d.R. aus Biografien, einer Werk- und Projektliste bestehen.

Documenting the American South: „DocSouth“ bietet freien Zugriff auf Texte, Bilder und Audio-Dateien zur Geschichte, Literatur und Kultur des US-amerikanischen Südens. Die Sammlung gliedert sich in 14 thematische Kollektionen, die u. a. Tagebücher, Briefe, Oral-History-Interviews und Lieder enthalten.

Who’s who in China, Italy, Russia & Spain: Die Online-Nachschlagewerke vom Sutter-Verlag präsentieren englischsprachige Informationen zu tausenden von Persönlichkeiten, Firmen, kulturellen und sozialen Einrichtungen, Marken sowie politischen Organisationen des jeweiligen Landes.

Sie haben eine interessante Webressource, die in der Digitalen Bibliothek nicht fehlen darf? Wir freuen uns über Ihre Vorschläge!

Das Bibroulette ist da!

Durch Anregung aus Frankreich hat Edlef Stabenau, Bibliothekar an der TUB-Harburg und Gründer des netbib weblogs, das Bibroulette ins Leben gerufen. Mit einem Klick auf eine virtuelle Katalogkarte können per Zufall Weblogs zum Thema Bibliothek entdeckt werden.
Mich hat es beispielsweise auf das Blog Haferklees Ausblicke verschlagen. Dort hat ein Arbeitskollege aus einem Bundesamt ein typisches Bibliotheksklischee in Hertha Müllers Atemschaukel ausfindig gemacht – wobei den Roman eigentlich halb Deutschland nach dem Nobelpreis-Gewinn gelesen haben müsste ;)

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