Olympia-Medaille für FU-Studentin

Während bei den Olympischen Spielen in London der Knoten bei der deutschen Mannschaft mittlerweile geplatzt zu sein scheint, hat am gestrigen Tag auch eine FU-Studentin eine der begehrten Medaillen gewonnen. Am ersten Tag der Ruder-Finalwettkämpfe auf dem Dorney Lake errang der deutsche Doppelvierer der Frauen die Silbermedaille hinter den favorisierten Ukrainerinnen. Neben Carina Bär (Heilbronn), Annekatrin Thiele (Leipzig) und Britta Oppelt (Berlin) wurde die Besetzung durch die Berlinerin Julia Richter komplettiert. Sie studiert an der FU Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Das FU-eigene Magazin Campus.Leben hatte Richter vor einigen Tagen zu Beginn der Spiele noch unter dem Titel Dabei sein ist (fast) alles einen Artikel gewidmet und wartet nun auch mit einem aktuellen Interview auf. Herzlichen Glückwünsch zu Olympia-Silber!

Grafik: Thadius856/Quibik (gemeinfrei)

Neue LOTSE-Fächer im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften

Das Angebot wurde zum Jahreswechsel 2016/17 eingestellt!

Wie der Webis-Blog diesen Monat berichtete, stehen neue Tutorials zu den Fächerkombinationen Kommunikationswissenschaft / Medienwissenschaft und Filmwissenschaft / Theaterwissenschaft bei LOTSE zur Verfügung. Neben grundlegenden Einführungstexten zur Literaturrecherche und dem Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten stehen auch kommentierte Linksammlungen und Videoskripte zur Verfügung, die vor allem Studienanfängern helfen können.

Das Navigations- und Schulungssystem (engl. für “Library Online Tour and Self Paced Education”) wurde im Jahr 2003 von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster ins Leben gerufen und hat seit Herbst 2008 mit finanzieller Hilfe von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) interessante Tutorials zum Erlernen wissenschaftlicher Arbeitstechniken erstellt.

Auch die Universitätsbibliothek der FU bleibt in Sachen Informationskompetenz nicht untätig und bietet im kommenden Wintersemester wieder zahlreiche Veranstaltungen an. Von der allgemeinen Bibliothekseinführung bis zur professionellen Literaturverwaltung mit Citavi und EndNote. Das Online-Vorlesungsverzeichnis mit den Kursen wird voraussichtlich Anfang August 2012 veröffentlicht.

Kleines Olympia-Dossier

Nun ist es bald soweit. In 7 Tagen beginnen die 30. Olympischen Spiele der Neuzeit in London (s. auch www.london2012.com/).

Rechtzeitig zur Einstimmung hat die Staatsbibliothek zu Berlin (PK) ein kleines Olympia-Dossier zusammengestellt mit Hintergrundinfos und einer umfangreichen Literaturliste (u.a. „Lords of the Rings: Power, Money, and Drugs“).

P.S. Mit den 5 Ringen wird ja in vielerlei Hinsicht eine Menge Geld verdient; das Emblem ist z.B. markenrechtlich geschützt. Wir greifen daher – kostenneutral – zur Illustration auf einen Bildausschnitt einer Grafikdatei von Wikimedia zurück, s.o. (Dank an David Monniaux); hier geht es erkennbar auch um „Ringen“ … 😉

Englischsprachige Wikipedia feiert viermillionsten Eintrag

Die englischsprachige Wikipedia hat am letzten Freitag (auch noch einem 13.  ;)) einen Meilenstein gefeiert. Mit dem Artikel Izbat Al Burj hält das Online-Nachschlagewerk elf Jahre nach seiner Entstehung nun vier Millionen Einträge. Verfasst wurde der Artikel von dem Benutzer „Meno25“, der laut dem offiziellen Blog des Trägervereins Wikimedia bürgerlich Mohammed Farag heißt und aus dem ägyptischen Alexandria stammt.

Ursprünglich als Enzylopädie mit herkömmlichen Peer-Review-Verfahren („Nupedia“) von dem Internetunternehmer Jimmy „Jimbo“ Wales und Philosophie-Doktoranden Larry Sanger gegründet, gilt Wikipedia heute als eines der Internet-Vorzeigeprojekte. Der Name ist ein Kofferwort und setzt sich aus dem hawaiianischen „wiki“ für „schnell“ und „encyclopedia“ zusammen.

Die Benutzer engagieren sich ehrenamtlich und erstellen in ihrer Freizeit Enzyklopädie-Artikel zu den verschiedensten Themen. Diese stehen unter freien Lizenzen, können kostenfrei gelesen und auch zu kommerziellen Zwecken weiterverwendet werden. Durch das Fehlen eines herkömmlichen Peer-Review-Verfahrens wachsen die einzelnen Sprachversionen teilweise rasant an und haben den herkömmlichen gedruckten Enzyklopädien den Rang abgelaufen. Zuletzt wurde in diesem Frühjahr die Druckausgabe der altehrwürdigen Encyclopædia Britannica eingestellt.

Pro und Kontra Wikipedia

Einer der Nachteile ist, dass die Mehrheit der Lexikon-Autoren anonym bzw. unter Pseudonymen agiert. Damit ist auch deren Qualifikation unklar. Gerade hinter den Kulissen wird in sensiblen Bereichen wie Religion, Politik oder Geschichte in langen Diskussionen mitunter hart um Formulierungen gefeilscht. Auf der anderen Seite steigt die Qualität der Artikel von Jahr zu Jahr an. Fußnoten mit Nachweisen zu renommierten Pressequellen oder wissenschaftlicher Literatur begegnet man immer häufiger bei den Einträgen. Im halbjährlich stattfindenden „Schreibwettbewerb“ der deutschen Sprachversion setzte sich der überarbeitete Eintrag zum Schriftsteller Peter-Paul Zahl durch, der fast 80 Fußnoten umfasst und sogar mit einem internen Prädikat versehen ist.

Heute existieren 275 Wikipedia-Sprachversionen mit mehr als 22 Mio. Artikeln. Die größte ist die englischsprachige Version. Auf Platz zwei, etwas weiter abgeschlagen, steht die deutschsprachige Wikipedia mit über 1,4 Mio. Artikeln. Neben der hohen Anzahl an potentiellen Mitwirkenden ist dies auch strengeren Aufnahmekriterien geschuldet, die man unter „Wikipedia:Relevanzkriterien“ nachlesen kann. Täglich wächst die deutsche Sprachfassung um mehrere hundert Beiträge an. Noch am Tag des englischsprachigen Meilensteins wurde der ägyptische Städte-Artikel in die deutschsprachige Version übernommen und übersetzt.

Trotz immer wieder aufkommender Meinungsverschiedenheiten und Kritik an dem Projekt, einen herzlichen Glückwunsch und Dank an die unentgeltlich arbeitende Autoren-Community. Auch im Bibliotheksalltag ist das freie Mitmachlexikon mitunter einer der ersten Anlaufpunkte zur Orientierung.

Bild: Lane Hartwell für die Wikimedia Foundation (© & ™)
Grafik: Markus Schweiß (CC-BY-SA 3.0/GFDL)

Bibliothekarische Vornamen

In jeder Berufsbranche stößt man auf die merkwürdigsten Kürzel und Akronyme. In dieser Hinsicht bildet der Bibliotheksbereich keine Ausnahme, wie man bei Bibliothekarisch.de nachlesen kann. Dort wird aktuell in einem Blogposting nach Akronymen aus dem Arbeitsalltag gefahndet, die Vornamen ähneln. Für werdende Mütter aus der Branche die schnelle und bequeme Alternative zum Griff ins Namenslexikon. Wer kann schon ungeniert von sich behaupten, an seinem Arbeitstag mit Stella geflirtet oder die Hilfe von Ariadne, Dafne oder Heidi in Anspruch genommen zu haben? Wer hat heute nicht schon ein Auge auf Dewey geworfen und wem kam das Treffen mit Pauly zu kurzweilig vor? Wer hat Marc nicht bekommen und wie sieht es eigentlich mit dem fest eingeplanten Besuch von Alma aus? Sind noch weitere Hilfswerkzeuge im Bibliotheksalltag geläufig, die man theoretisch dutzen könnte?

Manifest zur Neugründung Europas von unten

Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.

Hauptaufgabe des Europäischen Dokumentationszentrums (EDZ) in der Universitätsbibliothek ist es, Studium, Lehre und Forschung zu Themen der europäische Integration zu unterstützen. Das EDZ macht keine Werbung für die Europäische Union, es informiert über die EU.

Dennoch: Hier kommt aus dem EDZ zur Abwechslung mal der Hinweis auf eine politische Initiative: Der Aufruf Wir sind Europa! Manifest zur Neugründung Europas von unten fordert die zuständigen europäischen und nationalen Einrichtungen dazu auf, „sowohl die finanziellen wie auch rechtlichen Voraussetzungen für ein Freiwilliges Europäisches Jahr für alle bereitzustellen – als Gegenmodell zum Europa von oben, dem bisher vorherrschenden Europa der Eliten und Technokraten“. Anknüpfungspunkte für die Initiative sind der bereits existierende Europäische Freiwilligendienst und das von der EU-Kommission ab 2014 geplante Programm Erasmus für alle. Wenn man das Motto der Initiatoren Ulrich Beck und Daniel Cohn-Bendit gut findet – „Frage nicht, was Europa für dich tun kann, frage vielmehr, was du für Europa tun kannst“, kann man den Aufruf unterschreiben.

Link des Monats Juli 2012: The European Library

The European Library ist eine im Juni 2012 neu gestartete Internet-Plattform, die Bestände von 48 Nationalbibliotheken und einer wachsenden Anzahl von Forschungsbibliotheken in Europa vernetzt. Für die Bundesrepublik Deutschland sind die Deutsche Nationalbibliothek, die Bayerische Staatsbibliothek, die Staatsbibliothek zu Berlin sowie die Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel als Datenlieferanten dabei.

NutzerInnen können zurzeit 9.550.610 digitale Objekte und 103.420.869 bibliografische Daten suchen und nachnutzen.

Bild des Jahres bei Wikimedia Commons gewählt

Eine nebelverhangene Landschaft ist diese Tage zum „Bild des Jahres 2011“ auf Wikimedia Commons gewählt worden. Das Motiv passt vielleicht ganz gut zur melancholischen Stimmung, die den ein oder anderen  nach Deutschlands gestriger Niederlage im Fußball-EM-Halbfinale gegen Italien erfasst hat (und verbreitet eventuell bei aktuell mehr als 30 Grad Hitze in Berlin-Dahlem auch kühle Gedanken!).

Blick auf den Bondhus-See in Norwegen
(Fotograf: Heinrich Pniok/Alchemist-hp (CC BY-NC-ND 3.0/Free Art Licence)

Wikimedia Commons ist das zentrale Online-Medienarchiv, das Wikimedia-Projekte wie die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia mit freien Bildern, Videos oder Tondateien versorgt. Die Datenbank verfügt mittlerweile über mehr als 13 Mio. Dateien.
Die Inhalte sind gemeinfrei oder unterliegen freien Lizenzen, die auch die (kostenfreie) Weiternutzung für (unter jeweiligen Bedingungen) möglich macht. Neben privaten Schnappschüssen findet man auf Commons auch regelmäßig Bildspenden verschiedenster Institutionen. 2008/09 wurden beispielsweise mehr als 100.000 Bilder vom deutschen Bundesarchiv und der Deutschen Fotothek zur Verfügung gestellt.

Der Herr der Bibliotheken

Momentan geistert in den deutschsprachigen Biblioblogs eine lustige Persiflage auf den Herrn der Ringe umher. Der gut 20-minütige YouTube-Film The Lord of the Libraries – The Return of the Book begleitet Frodo, Sam und andere bekannte Gesichter aus dem Mittel-Erde-Universum bei ihrer Mission das „Book of Power“ nach Jahrzehnten Vergessenheit sicher in die Bibliothek zurückzubringen. Doch werden sie den Weg dorthin finden und die angefallenen Mahngebühren bezahlen können? Und in welcher Gestalt wird ihnen die Bibliothekarin entgegentreten?

Der sehenswerte Streifen ist eine frühere Studentenarbeit von Chris Martin, der an der University of Kansas entstand. Martin hat mittlerweile Karriere gemacht und wurde 2009 für die Spezialeffekte an der Fernsehserie Heroes mit einem Emmy ausgezeichnet.

Gesehen bei bibliothekarisch.de

Nachts in der Buchhandlung …

Auf einen kurzweiligen und originellen Animationsfilm, bei dem Buchliebhaber im wahrsten Sinne des Wortes auf ihre Kosten kommen, hat jüngst bibliothekarisch.de hingewiesen. Bei dem gut sechsminütigen Streifen „Auprès de Toi (To Die By Your Side)” in Stop-Motion-Technik führte der US-Amerikaner Spike Jonze (Being John Malkovich) Regie. Hauptdarsteller ist die Pariser Buchhandlung Shakespeare & Company, die Cineasten auch aus Spielfilmen wie Richard Linklaters Before Sunset (2004) oder Woody Allens Midnight in Paris (2011) bekannt vorkommen dürfte. Wer mehr über die berühmte Buchhandlung erfahren möchte, die u. a. von der US-amerikanischen Website Flavorwire zu den „20 most beautiful bookstores in the world” gezählt wurde, wird u. a. auch bei Wikipedia fündig.