Am 27. Januar jährt sich zum 66. Mal die Befreiung der Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Soldaten der Roten Armee. Im nationalsozialistischen Vernichtungslager kamen nach Schätzungen mehr als 1,1 Million Juden aus 14 europäischen Ländern ums Leben. Mit zu den Opfern zählen 150.000 nicht-jüdische Polen, 23.000 Angehörige der Sinti und Roma, 15.000 sowjetische Kriegsgefangene sowie 25.000 weitere Gefangene.
Seit 1996 wird am 27. Januar der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ in Deutschland begangen. Der Gedenktag soll die Erinnerung an die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgten und ermordeten Männer, Frauen und Kinder aufrechterhalten. Mit dazu bei trägt die israelische Gedenkstätte Yad Vashem, die gestern in Zusammenarbeit mit Google mehr als 130.000 hochauflösende Bilder aus ihrem Archiv veröffentlicht hat. Ziel ist es, mit Hilfe des Internets die größte historische Dokumentensammlung über den Holocaust aufzubauen und verfügbar zu machen. Neben dem Hinterlassen von Kommentaren (vorherige Anmeldung erforderlich) kann man die Bilder auch über bekannte Web-2.0-Dienste wie Facebook oder Twitter teilen.
Auch die Freie Universität Berlin hält u. a. mit dem stetigen Erwerb von Medien die Erinnerung an diesen beispiellosen Völkermord aufrecht. Eine kleine Auswahl an lizenzierten und freien Datenbanken aus der Digitalen Bibliothek:
Visual History Archive
52.000 Zeitzeugeninterviews mit Opfern und Zeugen des Holocaust (Registrierung erforderlich).
Central Database of Shoah Victims‘ Names
Datenbank der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem enthält Namen und Lebensdaten von mehr als drei Millionen Menschen, die während des Holocausts ums Leben kamen.
Zwangsarbeit 1939-1945
Online-Archiv mit Zeitzeugen-Interviews von 590 ehemaligen Zwangsarbeitern aus 26 Ländern, die während der Zeit des Nationalsozialismus Zwangsarbeit geleistet haben (Registrierung erforderlich).
Testaments to the Holocaust
Handschriftliche Aufzeichnungen und seltenes gedrucktes Material aus der Wiener Library in London, dem ältesten Holocaust-Museum der Welt.
Erinnern für Gegenwart und Zukunft
CD-ROM mit Interviews zweier jüdischer Überlebender (dem Visual History Archive entnommen) sowie weiteren Informationsmaterial.
Gedenkbuch
Online-Version des gleichnamigen vom Bundesarchiv herausgegebenen Druckwerks mit über 158.000 Namen zu verfolgten oder ermordeten Personen.
Literatur zum Schlagwort „Holocaust“ im Online-Katalog der FU.
Danke für das Bild an WikiCommons!