Passend zu den Neuigkeiten um den aufsehenerregenden Münchner Kunstfund bieten zwei neue kostenfreie Datenbanken in der Digitalen Bibliothek der FU Berlin die Recherche in deutschen Auktionskatalogen an.
Dieses Jahr Anfang März gestartet werden durch das Projekt Kunst – Auktionen – Provenienzen. Der deutsche Kunsthandel im Spiegel der Auktionskataloge der Jahre 1901 bis 1929 erstmals die zwischen 1901 und 1929 in Deutschland, Österreich und der Schweiz erschienenen Auktionskataloge ermittelt, bibliographisch erfasst und auf dieser Grundlage quantitativ ausgewertet, digitalisiert sowie online frei zugänglich gemacht. Die Auktionskataloge sind die Grundlage zur Erforschung des Kunstmarkts im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, zu Fragen des Sammelns und der Geschmacksbildung sowie zu einzelnen Künstlern und Kunstgattungen. Darüber hinaus liefern sie ein Rechercheinstrument für die Provenienzforschung. Die Auktionskataloge befinden sich verstreut in vielen Kunst- und Museumsbibliotheken.
Zentral angebotene detaillierte Recherchemöglichkeiten inklusive Volltextsuche optimieren den Zugriff auf dieses bislang nur schwer zugängliche Material. Projektpartner ist neben der Universitätsbibliothek Heidelberg die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für drei Jahre gefördert.
Den Berichtszeitraum 1930 bis 1945 deckt der Getty Provenance Index ab. In diesem wurden über 3000 Auktionskataloge der Jahre 1930 bis 1945 aus Deutschland, der Schweiz und Österreich und den im Zweiten Weltkrieg von Deutschland besetzten Ländern nachgewiesen, digitalisiert und online bereit gestellt. Das Projekt „German Sales 1930-1945. Art Works, Art Markets, and Cultural Policy“ wurde diesen Februar abgeschlossen und entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Getty Research Institute in Los Angeles, Heidelberg und der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin.
Darüber hinaus sind im Getty Provenance Index weitere Auktionskataloge aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Skandinavien ab 1650 nachgewiesen. Der Bereich „Archival Inventories“ umfasst Bestände und Dokumente aus Stadt-, Landes- und Bundesarchiven sowie von Werken aus privaten Sammlungen aus Frankreich, Italien, den Niederlanden und Spanien (Berichtszeit: 1550 – 1840), die „Public Collections“ weisen Gemälde von Künstler, die vor 1900 geboren wurden und in Besitz von amerikanischen oder britischen öffentlichen Einrichtungen sind (Berichtszeit: 1500 – 1900).
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