Seit letzter Woche stehen die Shortlists für den Deutschen Buchpreis und den Preis der unabhängigen Buchverlage, die sogenannte Hotlist, fest.
Deutscher Buchpreis – sechs aus 20
Beim Deutschen Buchpreis stand die Jury um die Schriftsteller Helmut Böttiger, Katrin Lange, Ursula März und FAZ-Redakteur Andreas Platthaus vor der nicht leichten Aufgabe, sich von 14 der 20 vorausgewählten Titel zu trennen.
Folgende sechs Romane haben die Chance zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 7. Oktober 2013 ausgezeichnet zu werden:
- Mirko Bonné: Nie mehr Nacht (Schöffling & Co., August 2013) – Philologische Bibliothek
- Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden (Hanser, Februar 2013) – Philologische Bibliothek
- Clemens Meyer: Im Stein (S. Fischer, August 2013) – Philologische Bibliothek
- Terézia Mora: Das Ungeheuer (Luchterhand, September 2013) – Philologische Bibliothek
- Marion Poschmann: Die Sonnenposition (Suhrkamp, August 2013) – in Erwerbung (PhiloBib)
- Monika Zeiner: Die Ordnung der Sterne über Como (Blumenbar, März 2013) – in Erwerbung (PhiloBib)
Mit Monika Zeiner hat es auch eine frühere FU-Angehörige unter die letzten sechs geschafft – geboren 1971 in Würzburg, studierte Zeiner an der FU Berlin und in Neapel und promovierte über das Thema Liebesmelancholie im Mittelalter. In ihrem Debütroman Die Ordnung der Sterne über Como zeichnet die Hörspielautorin und Sängerin eine Dreiecksgeschichte um einen Berliner Pianisten nach, der in Neapel darauf hofft, seine große Liebe wiederzutreffen.
Via Google Play (Stichwort „Deutscher Buchpreis“) steht dieses Jahr wieder eine kostenfreie App für das Smartphone zur Verfügung, mit der man die Artikelanfänge der auf der Longlist vertretenen Bücher anlesen kann bzw. vorgelesen bekommt. Auch fünf unabhängige Literaturblogs rezensieren dieses Jahr die nominierten Titel und laden zur Diskussion ein.
Hotlist-Preis – Aus 30 mach‘ 10
2009 aus Protest von 20 deutschsprachigen Independent-Verlagen ins Leben gerufen, die nicht mit Titeln auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis vertreten waren, setzt sich der Hotlist-Preist aus einer kombinierten Publikums- und Jurywahl zusammen. Im Gegensatz zu anderen Literaturpreisen wie etwa dem Deutschen Buchpreis gibt es kaum formelle Beschränkungen an Verfasser oder Literaturgattung, so dass unter anderem Romane, Lyrikbände, Graphic Novels, Essays, erzählende Sachbücher oder Anthologien aus dem deutschsprachigen Raum sowie übersetzte Werke aus anderen Sprachen gegeneinander konkurrieren können.
- Luiz Ruffato: Es waren viele Pferde (Assoziation A, 2012) – Philologische Bibliothek
- Julia Deck: Viviane Élisabeth Fauville (Wagenbach, 2013)
- Patrick Deville: Äquatoria (Bilger, 2013)
- Abbas Khider: Brief in die Auberginenrepublik (Ed. Nautilus, 2013) – Philologische Bibliothek
- Saskia Henning von Lange: Alles, was draußen ist (Jung u. Jung, 2013) – Philologische Bibliothek
- Amy Hempel: Die Ernte (Luxbooks, 2013)
- Stevan Paul: Schlaraffenland (Mairisch-Verl., 2012)
- Philip Hoare: Leviathan oder Der Wal (mare, 2013)
- Ryū Murakami: Das Casting (Septime Verl., 2013) – Erziehungswiss.: Japanologie
- Wsewolod Petrow: Die Manon Lescaut von Turdej (Weidle, 2012) – Philologische Bibliothek
Der Preisträger wird am 11. Oktober von einer Jury um die Autorin und frühere Preisträgerin Ulrike Almut Sandig bekanntgegeben.