Neuer Service: Buchrückgabe ab 12.10.2015 in allen Leihstellen

Bisher mussten FU-Medien immer in der Bibliothek zurückgegeben werden, in denen sie ausgeliehen wurden.

Mit Beginn der Vorlesungszeit ab dem 12.10.15 können ausgeliehene FU-Medien in vielen Bibliothek der Freien Universität Berlin zurückgeben werden, unabhängig davon, wo sie entliehen wurden. Sie können sich zukünftig einige Wege sparen.

Dieser Service steht leider nicht für Fernleihen zur Verfügung, da diese nicht zum FU-Bestand gehören. Bitte geben Sie Fernleihen weiterhin ausschließlich in der Universitätsbibliothek (UB) zurück.

Hinweis: Ausgenommen von diesem Service ist die Bibliothek am Botanischen Garten und Botanischen Museum. Zudem kann der Rückgabeautomat in der Campusbibliothek nur die Medien der eigenen Bibliothek zurücknehmen.

Universitätsbibliothek gibt gestohlenes Buch zurück.

Karl Kautsky
Karl Kautsky, Quelle: Wikipedia

Die Universitätsbibliothek hat im Rahmen ihrer Bemühungen um die Rückgabe von zwischen 1933 und 1945 jüdischen Bürgern und Bürgerinnen, politischen Gegnern des nationalsozialistischen Regimes und anderen Verfolgten ein Buch mit dem Titel Von Marburg bis Monastir, geschrieben und signiert von Hermann Wendel, aus der Bibliothek des Sozialdemokraten Karl Kautsky (1854-1938) an das International Institute of Social History zurückgeben können.
Das Buch kam Ende der 1970er Jahre durch den Ankauf einer Bibliothek sozialistischer Literatur in den Bestand der Universitätsbibliothek. Diese Sammlung gehörte ursprünglich dem Rätekommunisten Alfred Weiland (1906-1978). Dieser hatte sie seit Ende des Zweiten Weltkrieges zusammengestellt und dabei auch Literatur aus in Berlin gelagerten enteigneten Büchern aufgenommen. Heute weist die Sammlung etwa 160 Vorbesitzermerkmale in Form von handschriftlichen Namenseinträgen, Stempeln und Exlibris auf, welche unter Verdacht stehen durch die Nationalsozialisten gestohlen worden zu sein.

Mehr zu unserer Stabstelle NS-Raub- und Beutegut sowie deren Arbeit gibt es hier. Zur Rückgabe selbst und zur Geschichte des Nachlasses sowie der Bibliothek von Karl Kautsky gibt es hier weitere Informationen.

Postkarte Wendel
Postkarte Wendel, © ub-webteam

 Update 05.11.2015: Just in diesen Tagen schickte uns das International Institute of Social History noch eine Postkarte die Hermann Wendel an Kautsky schrieb. Dort fragt Wendel nach, ob Kautsky das Buch erhalten habe. Hier der Text der Karte im Wortlaut:

„Verehrter Genosse Kautsky,

ich hoffe, dass der Verlag Perthes Ihnen das „Risorgimento“ zugesandt hat; „Von Marburg bis Monastir“ sandte ich Ihnen selbst vor X Tagen. Von beiden Büchern macht es mir Freude, wenn Sie sie nun lesen; sollten Sie dazu kommen, über das „Risogimento“ etwas zu schreiben, wird meine Freude natürlich noch größer sein, aber deshalb habe ich Ihnen nicht geschrieben. Die „School of Slavien Studies at King’s College in the University of London“ hat mich auf Grund meiner Arbeit über die Südslawen zum korrespondierenden Mitglied ernannt, aber dass der „Vorwärts“ nur daran gedacht hätte, eines dieser Bücher zu besprechen – kein Gedanke!

 

Mit besten Grüße H.W.“

Berliner Europa-Dialog am 17.11.2015: Wege der Flucht – Formen der Solidarität

Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.

Die Europäische Union befindet sich aktuell vor einer der größten Herausforderungen ihrer Geschichte: Viele zehntausend Flüchtlinge drängen auf der Flucht vor Bürgerkriegen und Staatszerfall in die Europäische Union – und hier vor allem nach Deutschland. Allein in diesem Jahr wird mit einer Million Flüchtlingen hierzulande gerechnet. Die Medien berichten sehr positiv über eine neue Willkommenskultur, die entsprechenden Umfragewerte sind positiv – nicht zuletzt durch das Voranschreiten von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrer Aussagen „Wir schaffen das!“ bzw. „…dann ist das nicht mein Land“. Gleichzeitig steigen die Übergriffe auf Flüchtlinge, sowohl auf Unterkünfte als auch direkt auf Menschen.

Darüber hinaus steht die europäische Solidarität – und damit eine Grundlage der EU – vor einer schweren Belastungsprobe. Die Flüchtlingskrise sei kein europäisches, sondern ein deutsches Problem, so der ungarische Regierungschef Viktor Orbán, der die Grenze zu Serbien hermetisch abriegeln lässt und Gleiches mit der Grenze zu EU-Nachbar Rumänien plant. Viele EU-Staaten, allen voran die so genannten Visegrád-Staaten, verweigern ein Eingehen auf den Vorschlag der EU-Kommission einer festen Quote für eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen in Europa. Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, fordert einen „großen Kraftakt europäischer Solidarität.“

Wie steht es um die europäische Solidarität? Zeigt sich Europa doch noch als Wertegemeinschaft oder obsiegt das Verständnis von einer reinen Wirtschaftsgemeinschaft? Was können Bürgerinnen und Bürger konkret vor Ort tun, um ihre Solidarität mit geflüchteten Menschen zum Ausdruck zu bringen? Wie unterstützen EU, Bund und Land dabei? Diese und weitere Fragen möchten wir mit Ihnen und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unseres Podiums diskutieren.

Die Veranstaltung findet am 17.11.2015 von 18:00 bis 20:00 Uhr in der Freien Universität Berlin, Henry-Ford-Bau, Hörsaal A, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem (U3 Thielplatz) statt. Sie wird moderiert von Prof. Dr. Tanja A. Börzel, Leiterin der Arbeitsstelle Europäische Integration der Freien Universität Berlin.

Auf dem Podium sind vertreten:

  • S.E. Ranko Vilović , außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der
    Republik Kroatien
  • Dr. Ulrich Brückner, Mitglied im Rednerdienst TEAM EUROPE der Europäischen
    Kommission
  • Jochen Schwarz, borderline-europe – Menschenrechte ohne Grenzen e.V.
  • Marta Orosz, Journalistin u. a. für den ungarischen Rundfunk

Wir würden uns freuen, Sie zu der Podiumsdiskussion begrüßen zu dürfen. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.
Ihre Anmeldung senden Sie bitte bis zum 15.11.2015 an info@eu-infozentrum-berlin.de. Die Veranstaltung im Rahmen der Reihe Berliner Europa-Dialog wird kooperativ organisiert vom Europäischen Informationszentrum Berlin (Träger: Deutsche Gesellschaft e.V.), dem Dokumentationszentrum Vereinte Nationen – Europäische Union der Freien Universität Berlin
sowie der Europa-Union Berlin e.V.

200. Geburtstag von George Boole

George Boole, Wikipedia

Heute vor 200 Jahren wurde der englische Mathematiker George Boole (1815-1864) in Licoln geboren.

Boole formulierte in seinem Werk The Mathematical Analysis of Logic 1847 Gesetze der Logik, die heute als Grundlage der modernen Informationstechnologie gelten. Die Boole’sche Algebra mit ihren Operatoren wie UND, ODER, NICHT sind nicht nur Teil jedes Computerprogramms, sondern auch wichtiger Bestandteil jeder Datenbankrecherche.

Grund genug also, auch an dieser Stelle auf seinen Ehrentag hinzuweisen. Und wer wissen möchte, wie eine Suche mit den Boole’schen Operatoren in unserem Bibliotheksportal Primo funktioniert, kann sich ein kleines Video auf der Seite der Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien anschauen.

Ein kurzer Beitrag über Booles Leben findet sich bei Spiegel Online.

Grabungen an der Universitätsbibliothek

Grabungen an der UB, © ub-webteam

Wie campus.leben aktuell berichtet, gibt es derzeit weitere Grabungen an der Fassade der Universitätsbibliothek zur Harnackstraße.

Im Sommer 2014 wurden dort bei Bauarbeiten menschliche Knochen gefunden, deren Herkunft bislang ungeklärt blieb. Mit den neuen Grabungen soll sichergestellt werden, dass keine Knochen übersehen wurden, die helfen könnten über deren Herkunft Auskunft zu geben.

Bereits seit August 2015 werden die Bauarbeiten um die Ihnestraße 22, wo sich von 1927 bis 1945 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik befand, durch Archäologen begleitet. Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik war fester Bestandteil der Erbgesundheits- und Rassenpolitik der Nationalsozialisten.