UN-Klimakonferenz in Bonn 2017

Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.

Offizielles Logo der Weltklima-konferenz in Bonn © UNFCCC/Fiji

Die UN-Klimakonferenz in Bonn 2017 (United Nations Framework Convention on Climate Change, 23rd Conference of the Parties, kurz COP 23) findet als 23. UN-Klimakonferenz, gleichzeitig als 13. Treffen zum Kyoto-Protokoll (englisch 13th Meeting of the Parties to the 1997 Kyoto Protocol, kurz CMP 13) sowie als 2. Treffen der Conference of the Parties serving as the meeting of the Parties to the Paris Agreement (CMA), vom 6. bis 17. November 2017 auf dem UN-Campus in Bonn statt.

Den Vorsitz der Konferenz hat zum ersten Mal, der in Folge der globalen Erwärmung von ansteigenden Meeresspiegeln und zunehmenden Wetterextremen bedrohte und betroffene, pazifische Inselstaat Fidschi mit seinem Premierminister Frank Bainimarama; die Verhandlungen leiten wird die Richterin sowie Chefunterhändlerin und Vertreterin des Inselstaats bei den Vereinten Nationen, Nazhat Shameem Khan.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit informiert umfassend unter: https://www.cop23.de/

Noch mehr Informationen zur UN bekommen Sie in unserem Dokumentationszentrum UN-EU.

Nie zu Ende gelesene Romane …

Bei der ein oder anderen Romanlektüre kommt es schon mal vor – man verliert die Lust und das Buch verstaubt, nie zu Ende gelesen, in einer Ecke des Bücherregals. Der französische Radiosender France Culture hat seine Hörer in den sozialen Netzwerken nach solchen Titeln gefragt. Aus den über 3000 Antworten wurde im letzten Monat eine Top-10-Liste veröffentlicht:

  1. Ulysses von James Joyce (1922)
  2. Die Wohlgesinnten von Jonathan Littell (2006)
  3. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit von Marcel Proust (1913-1927)
  4. Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien (1954/55)
  5. Die Schöne des Herrn von Albert Cohen (1968)
  6. Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil (1930-1943, unvollendet)
  7. Rot und Schwarz von Stendhal (1830)
  8. Madame Bovary von Gustave Flaubert (1856/57)
  9. Hundert Jahre Einsamkeit von Gabriel García Márquez (1967)
  10. Reise ans Ende der Nacht von Louis-Ferdinand Céline (1932)

Ist die französische Liste auch auf deutsche Lesegewohnheiten zu übertragen? Oder welche Titel liegen bei euch nie beendet im Bücherregal?

(Gesehen im schneeschmelze-Blog)

Online-Rezensionsdienst zu wissenschaftlichen Datenbanken im Test

Die Datenbank wurde nach dem Testzeitraum lizenziert und ist nun regulär über das FU-Campusnetz nutzbar.

Bis zum 1. Dezember 2017 ist mit ccAdvisor ein weiterer Datenbank-Test für das FU-Campusnetz freigeschaltet (gegenwärtig können gut ein Dutzend Datenbanken im Campusnetz kostenfrei getestet und bewertet werden).

ccAdvisor bietet für Bibliothekare, Studenten und Lehrkräfte Rezensionen zu wissenschaftlichen Datenbanken, Webseiten und weiteren Online-Tools an. Die angebotenen Reviews, die überwiegend lizenzpflichtige Produkte beschreiben, enthalten detaillierte und referenzierte Informationen über u. a. Geschichte, Inhalt, Implementierung, Benutzeroberfläche und Konkurrenzprodukte der jeweiligen Ressource sowie eine kritische Bewertung. Via „Composite Score“ lassen sich die individuellen Kritiken nach einer Formel berechnen (Kriterien: Inhalt, Benutzeroberfläche, Preis, Kauf- und Vertragsoptionen) und in einer Bewertungszahl zwischen 5 (sehr empfehlenswert) und 1 (wenig empfehlenswert) darstellen und vergleichen. Nach kostenfreier Registrierung beim Anbieter können Vergleichs- bzw. Bestenlisten (Comparison Tables) erstellt und ins Excel-Format exportiert werden. Auch lassen sich u. a. Recherchen speichern und Alert-Dienste nutzen.

Die Datenbank wird von den unabhängigen American Library Association und The Charleston Company herausgegeben und regelmäßig aktualisiert. Im Vergleich zum mitherausgegebenen und von der FU bereits lizenzierten Rezensionsdienst Choice Reviews Online (max 200 Wörter pro Review-Artikel) sind die Reviews von ccAdvisor (1500-3000 Wörter pro Review) sehr viel ausführlicher.

Sie möchten die Datenbank über das Testende hinaus nutzen? Dann lassen Sie uns einfach Ihre Bewertung zukommen!

Prix Goncourt an Éric Vuillard

Nach Deutschland (Deutscher Buchpreis an Die Hauptstadt von Robert Menasse) und Großbritannien (Man Booker Prize an den US-Amerikaner George Saunders für Lincoln in the Bardo) hat auch Frankreich seine wichtigste Auszeichnung für den besten Roman des Jahres vergeben. Der Prix Goncourt geht 2017 an Éric Vuillard für die Erzählung L’ordre du jour. Der Prix Goncourt ist symbolisch mit „nur“ 10 Euro dotiert, sorgt aber im vorweihnachtlichen Buchhandel in aller Regel für hervorragende Verkaufserlöse.

Preisträger 2017: L’ordre du jour (Verlag Actes Sud)

Der 1968 in Lyon geborene französische Schriftsteller und Filmregisseur hat die eigenwillige Technik entwickelt, große Momente der Geschichte neu zu erzählen. In L’ordre du jour, was man mit „Tagesordnung“ oder „Tagesbefehl“ übersetzen kann, erzählt Vuillard vom Aufstieg der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler. Zentrale Rollen spielen dabei das Geheimtreffen Hitlers mit zahlreichen Industriellen am 20. Februar 1933, an dem auch der auf dem Cover abgebildete Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (Vorsitzender des Präsidiums des Reichsverbandes der Deutschen Industrie) teilnahm, sowie der Anschluss Österreichs 1938. Der 150-seitige Roman ist in der Philologischen Bibiothek vorrätig. Dort finden sich auch weitere Geschichtserzählungen Vuillards, darunter Congo (2012, über die Berliner Kongokonferenz 1884-1885), Tristesse de la terre (2014, über Buffalo Bill und den Wilden Westen) und 14 juillet (2016, über die Französische Revolution).  Im deutschsprachigen Raum ist der Franzose insbesondere durch La Bataille d’Occident (2012) bekannt geworden, das 2014 in Deutschland unter dem Titel Ballade vom Abendland erschien und den Ersten Weltkrieg thematisiert. Eine deutsche Übersetzung von L’ordre du jour ist laut boersenblatt.net für März 2018 von Vuillards deutschem Verlag Matthes & Seitz angekündigt.

Vuillard setzte sich im Finale der besten vier Romane gegen  Yannick Haenel (Tiens ferme ta couronne), Véronique Olmi (Bakhita) und Alice Zeniter (L’art de perdre) durch. Yannick Haenel lässt in seinem Roman nach Introduction à la mort française (2001) und Cercle (2007) erneut sein Alter Ego Jean Deichel als Erzähler auftreten. Der gescheiterte Pariser Bohémien und Filmfanatiker ist von dem Wunsch beseelt, den US-amerikanischen Regisseur Michael Cimino von einer Verfilmung seines Drehbuchs über Herman Melville zu überzeugen. Véronique Olmi nahm sich in Bakhita (u. a. Literaturpreis der französischen Handelskette Fnac 2017) der Lebensgeschichte der in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrten Ordensschwester Josefine Bakhita (1869-1947) an, die als Kind von arabischen Sklavenhändlerin aus ihrer Heimat Darfur verschleppt wurde. Alice Zeniters L’art de perdre (u. a. Literaturpreis der Le Monde 2017) berichtet über mehrere Generationen hinweg vom Schicksal einer algerisch-stämmigen Familie in Frankreich, die ihre Abstammung von Kabylen und Harkis zu vergessen droht. Der Roman soll im Sommer 2018 unter dem Titel Die Kunst zu verlieren im Berlin Verlag erscheinen.

Auch mit dem traditionell am selben Tag wie der Prix Goncourt vergebene Prix Renaudot wurde ein Werk ausgezeichnet, das die dunkle deutsche Geschichte beleuchtet. Der 1974 in Straßburg geborene Olivier Guez erzählt im preisgekrönten Roman La disparition de Josef Mengele von der Flucht des gleichnamigen, früheren KZ-Lagerarztes nach Südamerika. Für den Prix Renaudot werden traditionell immer zwei mögliche Preisträger ausgewählt, um nicht mit dem Prix Goncourt übereinzustimmen. Guez‘ Werk war unter die besten acht Romane der Académie Goncourt gelangt, hattes es aber nicht unter die finalen vier geschafft.

Das Cover des Romans liegt ein Bild des Bundesarchivs zugrunde (Bundesarchiv, Bild 102-12331 / CC-BY-SA 3.0).

Invisible City: eine kulturelle App

Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.

Die App „Invisible City“ (Android / iOS) hilft Nutzern, versteckte kulturelle Juwelen nebenan und auf der ganzen Welt zu entdecken. Invisible City wurde mit Unterstützung des Programms Creative Europe der Europäischen Kommission und der Nationalen Kulturinstitute der Europäischen Union (EUNIC) gegründet und ist eine gemeinnützige, kostenlose App, für die kein Login erforderlich ist. Alle Veranstaltungsorte und Veranstaltungen werden unabhängig voneinander, auf der Grundlage ihres kulturellen Wertes, ausgewählt.

Kulturliebhaber auf der ganzen Welt können Invisible City nutzen:

  • wissen, was heute in wenigen Sekunden passiert
  • Wegbeschreibung mit einem Klick finden
  • Ereignisse speichern und später offline sehen

Die App akzeptiert auch Einreichungen zu Veranstaltungen.

Noch mehr Informationen zur EU bekommen Sie in unserem Dokumentationszentrum UN-EU.

Online-Enzyklopädie zur Geologie und den Geowissenschaften lizenziert

Ab sofort ist über das FU-Campusnetz das Online-Nachschlagewerk Encyclopedia of Geology nutzbar.

Von A wie „Africa“ bis W wie „Weathering“ enthält die internationalen Fachenzyklopädie von Elsevier 340 ausführliche, begutachtete Artikel zur Geologie und den Geowissenschaften. Berücksichtigt werden alle Aspekte dieses Themenkomplexes, darunter historische Geologie, Erdmaterialien, Erdoberflächenprozesse, regionale Geologie, Lagerstättenkunde, Ingenieurgeologie, Erdölgeologie, geochemische und mineralische Forschung sowie die Geschichte der Geologie. Auf eine detaillierte Schilderung der heute verwendeten Technologien für geophysische und geochemische Messungen wurde aufgrund der raschen Entwicklung auf diesem Gebiet verzichtet. Dafür wurden eher unerwartete geologische Themen wie u. a. die Entwicklung der Erdatmosphäre, die Geologie von Jupiter, Saturn und ihren Monden oder Kreationismus mitaufgenommen.

Sämtliche Beiträge sind mit umfangreichen Querverweisen, Grafiken und/oder Diagrammen sowie weiterführenden Literaturhinweisen versehen. Der Online-Ausgabe des Nachschlagewerks liegt die 2005 erschienene, 5-bändige Printausgabe, hrsg. von Richard C. Selley, Robin Cocks und Ian Plimer sowie unter Mitwirkung zahlreicher Fachwissenschaftler, zugrunde. Einzelne Artikel lassen sich für den Eigengebrauch ausdrucken bzw. als PDF-Dateien abspeichern. Die Online-Plattform ScienceDirect unterstützt den direkten Titel-Export in die Literaturverwaltungsprogramme Mendeley und RefWorks bzw. das Speichern im RIS- (u. a. für EndNote), BibTeX- oder Text-Format.