Bibliothek des Fachbereichs Rechtswissenschaft – Vortrag Uwe Wesel: Europäische Rechtsgeschichte

Lange Nacht der Wissenschaften 2009 LogoDie Bibliothek des Fachbereichs Rechtswissenschaft nimmt auch in diesem Jahr an der „Langen Nacht der Wissenschaften“ teil.

Zum Programmangebot gehören u.a.

  • ein Vortrag von Univ.-Prof. em. Dr. Uwe Wesel, Rechtshistoriker: „Europa, sein Recht, dessen Geschichte und Eigenart“ (20.00 Uhr im Lesesaal der Bibliothek Rechtswissenschaft)
  • ein Bibliotheksquiz

Die Bibliotheksservices einschließlich Benutzung des PC-Pool und Magazinbestellung werden bis in die Nacht angeboten. Auch die Kopiergeräte und Drucker bleiben zugänglich. Der alpha Service-Point wird bis 24.00 Uhr geöffnet sein und Interessenten die Möglichkeiten der Nutzung moderner Geräte – z.B. den Aufbuchscanner, Drucken im Lesesaal über WLAN/X-print – erläutern.

Genießen Sie ein eindrucksvolles und vielfältiges Angebot am gesamten Fachbereich Rechtswissenschaft, kommen Sie ins Gespräch, lassen Sie sich von kulinarischen Genüssen verwöhnen oder nutzen Sie einfach die lange Öffnungszeit der Bibliothek für Ihr Literaturstudium. Sie sind herzlich willkommen!

Weitere Informationen zum Programm der Bibliothek des Fachbereichs Rechtswissenschaft anlässlich der „klügsten Nacht des Jahres“ gibt es unter https://www.jura.fu-berlin.de/bibliothek/informationen/Lange_Nacht_der_Wissenschaften.html; das gesamte Angebot zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ an der FU Berlin ist ebenfalls online.

Danke für dieses Posting an Ulf Marzik (Bibliothek des Fachbereichs Rechtswissenschaft).

Wenn „Wolfram“ keine Antwort kennt, haben Sie vor allem falsch gefragt

wolfram_icon1 Angeblich suchen ja nur BibliothekarInnen gern – alle anderen wollen lieber gleich was finden. So oder so ähnlich ist vermutlich auch die Motivation von Stephan Wolfram zu erklären, eine neuartige Suchmaschine fürs Internet zu entwickeln, die nicht nur schnöde Referenzierungen zu Dokumenten auf verteilten Servern liefert, sondern gleich handfeste Antworten.

Stephan Wolfram, ein britischer Überflieger, der mit 20 Jahren in theoretischer Physik promovierte und danach mit spektakulären Veröffentlichungen auf sich aufmerksam machte, hat in den 1980er Jahren das Software-Paket Mathematica entwickelt, mit dem seither Forscher weltweit Gleichungen lösen oder Banker Kursprognosen erstellen (ob hier ggf. Zusammenhänge mit der aktuellen Wirtschaftskrise zu sehen sind, muss an dieser Stelle offen bzw. anderen Verschwörungstheorien überlassen bleiben).

Von dieser geballten Logik profitiert jedenfalls auch seine experimentelle Suchmaschinenentwicklung namens „Wolfram Alpha“. Die schon als vermeintlicher Google-Killer apostrophierte Anwendung – das zeigen schon wenige Testrecherchen – muss aber mit „sinnvollen“ Fragen gefüttert werden, damit der mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichtete „Wolfram“ brauchbare Lösungen bieten kann.

So kann man zwar zu vielem, was „rechenhaft“ ist, sich also in Zahlen ausdrücken lässt, erstaunliche Antworten bekommen (Bevölkerung von Buenos Aires, aktuelle relative Luftfeuchtigkeit, Zusammensetzung von Carbon-Stahl …), bleibt aber unverstanden, wenn Namen oder sachliche Zusammenhänge gefragt sind (Suche nach „Horkheimer“: … „Meinten Sie ‚Herkimer‘?“). Die Suche nach „World War I“ fördert immerhin die Daten von Beginn und Ende des Weltkriegs zu Tage (und die beteiligten „Protagonisten“ … „Archduke Ferdinand[!], … Woodrow Wilson, … Kaiser Wilhelm“). Zu „Dancing Queen“ fallen Wolfram „ABBA“, die schwedischen Komponisten, das Release-Date und die höchste Chart-Position ein – zu Led Zeppelin nichts mehr, außer „Music Performers“. 😉

Das semantische Web lässt also noch auf sich warten (Nova Spivack, amerikanischer Suchmaschinenguru, erklärt in einem Interview mit SPIEGEL-Online auch warum). Und: Die Datenbasis von „Wolfram“ ist gegenüber der derjenigen der führenden Suchmaschinen-Konkurrenz viel zu klein; der Fokus der Inhalte liegt nahezu ausschließlich im anglo-amerikanischen Bereich.

Damit die Webrecherche semantisch werden kann, braucht es vielleicht doch BibliothekarInnen. Denn die haben schon immer gewußt, dass für eine scharfsinnige Suche gute Metadaten erforderlich sind. Daran krankt aber auch das (Mit-mach-2.0-) Web.

Eben, wer sucht schon gern … !?

P.S. Dank an „Pit“ für den schönen Link auf https://www.searchengine-compr.com/ und die Inspiration für dieses Posting …

Die Maschine mit dem „Bing“

Seit letzter Woche online, gibt es schon jede Menge Echo auf die neue Suchmaschine, mit der Microsoft endlich gegen Google punkten will. Nachdem der letzte Anlauf („Live Search“) eher als Rohrkrepierer betrachtet werden muss, erhält „Bing“ durchaus positive Resonanz, so dass sich die geschätzten 100 Mio. EURO, die Microsoft angeblich in die Vermarktung des neuen Online-Dienstes pumpt, vielleicht als gute Investition erweisen.

Wer allerdings nach „Bing“ „googelt“ 😉 und zum ersten Treffer unter Bing.com wechselt, wird enttäuscht werden; hier erwartet einen nur die alte „Live Search“-Technologie in neuem Gewande (wie hieß es dazu unlängst humorlos in INETBIB: „Gesehen, gelacht, geloescht … „).

Interessanter und womöglich gar zukunftsweisend wird es dagegen beim US-amerikanischen „the real Bing“ (dazu am besten https://www.bing.com/?mkt=en-us direkt ansteuern!). Links neben den Suchergebnissen präsentiert „Bing“ kontextsensitive Begriffe, um die Recherche weiter zu konkretisieren; auch eine Suchhistorie wird vorgehalten. Seine echten Stärken zeigt „Bing“ aber bei der Aufbereitung von Fotos und Videos. So startet z.B. eine Kurzfassung eines Videoclips, sobald der/die Anwender/in mit der Maus über die Voranzeigen der gefundenen Dokumente scrollt.

Ob sich Platzhirsch „Google“ jetzt warm anziehen muss? Für Yahoo (als bisheriger – weit abgeschlagener – Verfolger) dürfte es jedenfalls schon eng werden, berichtet u.a. „Futurezone“ von ORF.at (vgl. https://futurezone.orf.at/stories/1604059/).

Als gäb’s kein Morgen … exzessive „Downloads“ von E-Books

E-Books werden immer beliebter. Immer mehr Bibliotheksnutzer wissen die Vorteile der durch die FU-Bibliotheken zugänglich gemachten E-Books zu schätzen – selbst wenn die Nachweissituation noch nicht optimal ist, denn viele elektronische Bücher (z.B. in den Paketen der Nationallizenzen) werden gegenwärtig noch gar nicht einzeln im Katalog nachgewiesen, sondern „nur“ unterhalb der betr. Plattform in der „Digitalen Bibliothek“ (Beispiele siehe unter „E-Book-Collections“).

Manch eine Nutzung schießt dann allerdings auch schon mal über das Ziel hinaus und es wird leider außer Acht gelassen, dass es seitens der zugrunde liegenden Lizenzverträge zwischen den Bibliotheken und dem Datenanbieter, spätestens aber im Urheberrecht, bestimmte Grenzen gibt, die es bei der Nutzung zu beachten gilt.

Grundsätzlich nicht erlaubt sind u.a. der maschinelle Download durch entsprechende Robots oder die Weiterverbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte. Jüngste Beispiele im FU-Bereich betreffen E-Books aus dem Verlag De Gruyter. Hier war es in verschiedenen Fällen zu manuellen(!) Massendownloads gekommen, woraufhin der Zugriff durch den betr. Rechner seitens des Verlags (via IP-Kontrolle) zunächst für 3 Stunden gesperrt wird. De Gruyter teilte uns dazu mit, dass der erlaubte Zugriff durchaus „großzügig“ ausgelegt wird, bis eine Schranke gesetzt wird.

Der Lizenzvertrag sagt dazu Folgendes:
„Berechtigte Nutzer dürfen für den privaten Gebrauch oder Forschungszwecke auf den Lizenzgegenstand zugreifen, diesen ansehen und durchsuchen sowie einzelne Ausdrucke oder elektronische Kopien von einzelnen Artikeln oder Kapiteln, die nicht mehr als einen kleinen Teil einer Zeitschrift oder eines Buches ausmachen, erstellen“ und bewegt sich damit im Rahmen dessen, was auch das Urheberrecht hier gegenwärtig als Grenze ansieht.

Natürlich können möglichst klein gehaltene PDF-Häppchen den Appetit beim Durchsehen von E-Books schon mal anfachen. Vor allem ist zu beachten, dass ein „Download“ nach dem zugrunde liegenden COUNTER-Standard bereits dadurch stattfindet, dass ein PDF-Dokument vom Verlagsserver angefordert – also angeklickt – wurde! Wir raten an dieser Stelle zum Durchschnaufen und Entspannen! Die E-Books aus dem Hause De Gruyter, die wir derzeit anbieten (übrigens alle einzeln über den Katalog erschlossen), sind gekauft und stehen Ihnen daher dauerhaft im FU-Netz zur Verfügung! Es besteht also eigentlich kein Grund dazu, hektisch E-Book-Inhalte „downzuloaden“ oder etwa gar das Risiko eines temporären „Ausschlusses“ vom Zugriff auf E-Books von De Gruyter einzugehen.

Sit back – relax. E-Books haben Zukunft. Es gibt ein Morgen … 😉

Neu im Buchregal: „Bibliotheken im Web 2.0 Zeitalter“

Ob Blogs, Podcasting oder Wikis – Bibliotheken machen schon lange nicht mehr Halt vor Web 2.0-Anwendungen. Einen aktuellen Überblick über Einsatzmöglichkeiten und Trends gibt Ronald – nicht Roland! – Kaiser in seinem, in der Reihe „B.I.T. online innovativ“ als Bd. 20 erschienenen, gut lesbaren Bändchen „Bibliotheken im Web 2.0 Zeitalter“. Die einzelnen Schwerpunktthemen  (Blogs, Web-Feed usw.) werden jeweils durch ein Experteninterview abgerundet, so dass die Praxisanbindung nicht zu kurz kommt. Den Abschluss bildet eine Beispielsammlung von innovativen (Bibliothek 2.0-tauglichen) Projekten und Konzepten, wie etwa dem „Media Browser“ (kennt man inzwischen aus Elektrofachmärkten) oder Info-Displays in Bibliotheken.

Das Buch mit der Signatur 88/2009/20579 geht gerade in der UB durch den Geschäftsgang … und ist aktuell bereits vorgemerkt …

Frisch eingetroffen: Autobiographie von Simone Veil

Die französische Politikerin, Frauenrechtlerin und Auschwitz-Überlebende, Simone Veil, legte 2007 in Frankreich ihre Memoiren vor. Die deutsche Übersetzung erscheint jetzt im Aufbau Verlag. Mit dem SPIEGEL (Heft 13/2009, S. 150) sprach sie jüngst über ihre Erinnerungen und das „Prinzip Hoffnung in einem verlustreichen Leben“.

Die UB hat diese zeitgeschichtlich bedeutende „Autobiographie der großen Europäerin“ (Untertitel) gerade erworben (Achtung: das Buch ist bereits vorgemerkt!).

Gut gelernt – gut gelehrt! Ruhr-Universität Bochum startet Studierendenprojekt zur Verbesserung der Lehrkompetenz

Dass nicht jede/r Wissenschaftler/in die angeborene Gnade besitzt, ihr/sein Fachwissen didaktisch kompetent an Studierende weitergeben zu können – gilt übrigens auch für BibliothekarInnen! 😉 – ist ja bekannt. An der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat man sich dazu jetzt etwas Neues einfallen lassen und die Betroffenen (die Studis) zu Beteiligten gemacht: 12 „LernexpertInnen“ aus unterschiedlichen Studiengängen sollen Systematiken entwickeln, um zielführende Didaktik und Motivation zu identifizieren und Kompetenzen (der Lehrenden) zu beschreiben, die erfolgreiches Lernen befördern. Im Juni diesen Jahres sollen dann die Perspektiven der Studierenden und der Lehrenden auf „gelungene Lehre“ in einem Dialog zusammengeführt werden. Man darf gespannt sein …

Mehr zum Projekt, das von der Stabsstelle „Interne Fortbildung und Beratung (IFB)“ beim Rektorat der RUB gesteuert wird, findet sich hier. Der Deutschlandfunk berichtete heute darüber in seiner Sendung „Campus & Karriere“ (vgl. Online-Artikel „Hilfestellung aus dem Hörsaal“).

Klaus G. Saur – Festschrift ehrt den Ruheständler

Er gilt als eine der erfolgreichsten und zugleich schillerndsten Persönlichkeiten der ansonsten wenig schillernden Szene wissenschaftlicher Verlage: Klaus G. Saur, geboren 1941 in Pullach. Saur, Sohn des durch seine NS-Vergangenheit schwer belasteten Karl-Otto Saur, gelang es ab Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts aus dem kleinen väterlichen mittelständischen Unternehmen mit Sitz in München binnen weniger Jahre einen Wissenschaftsverlag von internationalem Rang (Umsatz im Jahr 2002 22,5 Mio. Euro) zu machen.

Saur, ein „führender internationaler Experte der modernen Wissensvermittlung“ (Munzinger online), der zuletzt zum renommierten De Gruyter Verlag gewechselt war, um als dessen Geschäftsführender Gesellschafter die K.G. Saur Verlag GmbH & Co. KG wieder aufzukaufen(!), ist am 30. September vergangenen Jahres in den Ruhestand getreten und hat den Vorsitz der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Walter de Gruyter an Sven Fund abgegeben.

Der De Gruyter Verlag legt nun die Festschrift „Klaus G. Saur – Die Berliner Jahre“ zu seinem Abschied vor.

Literaturverwaltungsprogramme – auch ein Aufgabengebiet für Bibliotheken?

… fragt sich Jürgen Plieninger, Leiter der Institutsbibliothek Politikwissenschaft an der Universität Tübingen, in einem interessanten Vortrag, auf den das netbib weblog kürzlich hinwies. Die Frage wird von ihm übrigens eindeutig bejaht.

Auch in der FU gibt es seit Jahren verschiedene Initiativen in dieser Hinsicht, etwa regelmäßige gezielte Benutzerschulungen seitens der UB zum kostenpflichtigen Literaturverwaltungsprogramm „Endnote“ oder die Möglichkeit das etwas abgespeckte „Endnote Web“ online im FU-Netz für die persönliche oder kooperative Literaturverwaltung einzusetzen (zugänglich über das „Web of Science“ via Digitale Bibliothek der FU Berlin).

Andere Marktführer wie „Citavi“ (das auch in einer kostenlosen Light-Version angeboten wird) oder „Refworks“ sind des öfteren in Augenschein genommen worden, ohne dass sich bisher eines dieser Produkte als campusweite Lizenzsoftware durchsetzen konnte. Vielleicht liegt dies auch an den sehr beliebten kostenlosen Web 2.0-Werkzeugen zum Verwalten von Literatur wie „Zotero“ (Firefox Browser-PlugIn) oder „BibSonomy“.

Die UB wird diesen „Markt“ weiterhin beobachten. Und natürlich wären wir interessiert an Ihren Wünschen und Vorstellungen hinsichtlich der Versorgung mit Literaturverwaltungssoftware im FU-Campus!

P.S. Eine gute Marktübersicht für die aktuellen lizenzpflichtigen und freien Softwarelösungen bietet der Wikipedia-Artikel „Comparison of reference management software“.

Fehlerteufel im Korrekturmodus

Wer kennt sie nicht, die überraschenden, manchmal störenden, häufig irritierenden Korrekturvorschläge, die gängige Textverarbeitungsprogramme uns immer wieder unterschieben bzw. aufdrängen möchten?! Mancher Text wurde damit schon „verschlimmbessert“ – unfreiwillige Komik ist (vor)programmiert. SPIEGEL online hat jetzt Leser um die schönsten Blüten maschineller Auslese gebeten: von „Kontrakthuren“ bis „Sarg-Taste“ – überwiegend heiter … 😉