Barack Obama erklärt Oktober 2009 als „National Literacy Awareness Month“

Präsident Obama hat den Oktober 2009 für die USA als „National Information Literacy Awareness Month“ deklariert.

Die hier thematisierte Informationskompetenz zu verbessern, ist schon immer eine wichtige Aufgabe von Bibliotheken gewesen. Auch Bibliotheken in Deutschland geben mittlerweile große Summen für ein attraktives Datenbankangebot und tausende von E-Büchern und E-Zeitschriften aus, um Studierenden und Wissenschaftlern die Informationsbeschaffung zu ermöglichen, die sie benötigen.
Doch auch der Umgang mit diesen Ressourcen muss zunächst gelernt werden. NutzerInnen, die mehr Kompetenz bei der Recherche nach Büchern, Aufsätzen, E-Medien oder Informationen allgemein erwerben wollen, werden von den Bibliotheken an den Auskunftsschaltern unterstützt oder durch Schulungen fit gemacht.
Das aktuelle Schulungsangebot der Universitätsbibliothek ist im Online-Vorlesungsverzeichnis zu finden.

Link des Monats Oktober 2009: 20 Jahre Mauerfall

2009 jähren sich die Friedliche Revolution und der Fall der Mauer zum 20. Mal. Im Rahmen dieses Gedenkens sind eine ganze Reihe interessanter Webseiten entstanden.

Der Link des Monats will sich diesem Thema auch nicht verschliessen und widmet sich der Webseite „20 Jahre Mauerfall“, der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. und dem Archiv der DDR-Opposition.

Juristische E-Bücher aus Beck-Online jetzt auch im FU-Katalog

Bis vor Kurzem fehlten die E-Bücher, die Bestandteil der juristischen Datenbank Beck-Online sind als Einzelnachweise im FU-Katalog, weil es technisch nicht möglich war, sie in unseren Online-Katalog in adäquater Form einzuspielen.

Jetzt haben unsere Kollegen aus der Technik etwas getrickst und so sind über 400 juristische E-Bücher aus Beck-Online auch im FU-Katalog auffindbar – beispielsweise über die Spezial-Suchanfrage nach E-Büchern (vgl.: Posting vom 23.6.2009: E-Book-Suche leicht gemacht).

Lesung: Luo Lingyuan liest aus ihrem Buch ,,Die Sterne von Shenzhen“

Die chinesische Autorin Luo Lingyuan liest am 16. September 2009 um 18 Uhr aus ihrem jüngsten Buch ,,Die Sterne von Shenzhen“ am Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin. Die Lesung ist kostenlos.

Inhalt: Während ein junges, aufstrebendes Unternehmen in der Sonderwirtschaftszone Shenzhen die große Nachfrage nach seinen Produkten – lernfördernde Kräuterelixiere und Laptops – feiert, lernt es auch die Schattenseiten des Erfolgs kennen: unbrauchbarer Baugrund, gewaltbereite Produktpiraten und die Waffen der Frauen …

Luo Lingyuan lebt seit 1990 in Berlin. Sie hat in Deutschland bereits drei Romane und zwei Bände mit Erzählungen vorgelegt.

Buchtipp: Die Kunst des Bücherliebens

Geschrieben von Umberto Eco, der ja nicht nur der Autor von Romanen wie „Der Name der Rose“ oder des „Foucaultschen Pendels“ ist, sondern Philosoph, Medienwissenschaftler und Professor für Semiotik an der Universität in Bologna. Und er ist Bücherliebhaber mit einer Privatbibliothek von 30.000 Bänden.

Die Kunst des Bücherliebens / Umberto Eco. – 1. Aufl.
München : Hanser, 2009. – 194 S. – ISBN: 978-3-446-23293-8

Das Büchlein setzt sich zusammen aus Aufsätzen und Vorträgen aus den letzten 20 Jahren und spannt den Bogen vom Mittelalter, beispielsweise mit Bemerkungen zu verschiedenen Lesarten des Stundenbuches des Duc de Berry [als Faksimile in der UB vorhanden] bis hin zum Inneren Monolog eines E-Books [Leseprobe auf faz.net].

Amüsant ist das Kapitel „Verrücktheiten der Experten“ auf S. 157ff mit Verrissen von Literatur, Musik und Filmen durch Verlagsgutachter und andere Experten … so kann man sich irren.

Empfohlen seien hier die ausführlichen Rezensionen von Gerrit Bartels auf kulturradio.de und in Zeit-Online.

Umberto Eco wurde übrigens von der Freien Universität Berlin 1998 mit dem Ehrendoktortitel geehrt.

Feldpost des Zweiten Weltkriegs als historische Quelle

Das Museum für Kommunikation Berlin, Nachfolger des Reichspostmuseums in der Leipziger Straße besitzt eine umfangreiche Sammlung deutscher Feldpostbriefe.
Von den etwa 90.000 Briefen, die vom 18. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg reichen, wurde jetzt ein kleiner Teil aus dem Zeitraum Zweiter Weltkrieg digitalisiert. 1.400 Briefe sind in der Datenbank Feldpost II. Weltkrieg zugänglich.

Erfasst sind neben dem Brieftext mit Orts- und Datumsangabe der Name und biografische Daten des Schreibers sowie die Adressaten. Faksimiles der Briefe und teilweise vorhandene Fotos der Schreiber machen die Dokumente anschaulich.

Den Briefen wurden Stichwörter zugeordnet, sodass neben der Volltextsuche auch eine themenbezogene Suche möglich ist. Weiterhin kann nach Datum gesucht werden und über die Konvolutsuche sind alle in der Datenbank enthaltenen Briefe eines Schreibers auffindbar.

Die Briefe behandeln alltägliche Themen, die den Erfahrungshorizont der Soldaten und ihrer Angehörigen widerspiegeln. Sie waren Lebenszeichen und der Versuch, das tägliche Gespräch in der Familie zu ersetzen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden schätzungsweise 30 bis 40 Milliarden Feldpostbriefe versandt.
Für die nicht digitalisierten Briefe der Sammlung ist ein elektronischer Bestandskatalog angekündigt. Zurzeit kann man vor Ort im Museum Einsicht in die Gesamtliste aller Briefe aus dem Zweiten Weltkrieg nehmen.

[Dank für dieses Posting an Marion Pohl aus der Universitätsbibliothek]

Ausstellung: Farben bereichern unser Leben

Dr. Börnchen ist treuen UB-AusstellungsbesucherInnen bereits bekannt durch seine Ausstellungen: „Safran, eine alte Kulturpflanze“ und „Handgeschöpftes Papier und worauf man sonst noch schrieb …“.

Seine neue Ausstellung beschäftigt sich mit tierischen und pflanzlichen Farbstoffen. Wussten Sie, dass für 1 Gramm Purpur 10.000 Schnecken ihr Leben lassen mussten? Viel mehr kann man hier lernen – über die Färberdistel, Läuse, Safran, Indigo …

Und Dr. Börnchen hat bei der Ausstellungseröffnung am Montag, den 7. September (um 15 Uhr im Foyer der UB, Garystr. 39) auch wieder ein wenig experimentiert (s. Foto)!

Der Ausstellungskatalog mit vielen Illustrationen kostet während der Ausstellung 8,00 Euro, danach 10 Euro.

Die Ausstellung kann bis zum 30.10.2009 von Mo – Fr von 9 – 20 Uhr im Foyer der Universitätsbibliothek, Garystr. 39 besucht werden.

PaperC – der virtuelle Copyshop

Seit einigen Wochen macht ein neuer Webdienst Furore und löst speziell in den Bibliotheken Diskussionen aus. PaperC ist ein virtueller Copyshop für E-Bücher mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass das Lesen dieser Bücher zunächst einmal nichts kostet. Erst wenn Kopien gewünscht werden, entstehen Kosten, die sich in etwa in dem Rahmen von Kopierkosten in normalen Copyshops bewegen.

Knapp 900 Titel von so renommierten Wissenschaftsverlagen wie de Gruyter oder auch Duncker & Humblot sind zurzeit im Angebot. Bemängelt wird die Suchfunktion, die wirklich nicht viele Möglichkeiten bietet und vielleicht für ein paar hundert Titel gerade mal so ausreicht.

Wie kommt es zu diesem revolutionären Geschäftsmodell? PaperC hat den Verlagen gegenüber argumentiert, dass sie von einem Buch, dass vielfach kopiert wird, keinen finanziellen Gewinn haben und dass es möglicherweise lukrativer sein könnte, E-Bücher in PaperC anzubieten. Zumal es ja auch den Effekt gibt, dass ein durchkopiertes Buch preislich meist teurer wird, als ein gekauftes Exemplar, was nun wieder den Buchverkauf fördern würde.

Sargnagelpotential für die Bibliotheken?! Werden Bibliotheken wirklich ausgebootet, wenn E-Bücher kommerzieller Verlage frei gelesen werden können?

Sicher ist natürlich, dass es für NutzerInnen unglaublich bequem ist (keine Öffnungszeiten, keine vorherige Beantragung von Benutzungsausweisen mit Berechtigung für E-Ressourcen nur vom Campusnetz der jeweiligen Uni, keine Herumrennerei nach einem verfügbaren Exemplar in Bibliothek X oder Y usw.).

Sicher ist aber auch, dass es keine Garantie für eine dauerhafte Verfügbarkeit der angebotenen Titel gibt. Und auch das ist ja Aufgabe von Bibliotheken: schließlich werden ja auch heute noch Bücher von 1850 gelesen. Und wenn Verlage ihre Kosten so nicht decken können, wird das Modell PaperC sicherlich modifiziert werden.

Die FU-Bibliotheken testen übrigens bis Ende des Jahres ein ähliches Geschäftsmodell mit den UTB-studi-ebooks (vgl.: Posting vom 9. April 2009: Lehrbücher von UTB Online).

PaperC wurde vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit dem AKEP Award ausgezeichnet.

Was ist ein Semesterhandapparat?

Stellen Sie sich vor, ein Seminar hat 40 Teilnehmer und alle bekommen zu Beginn des Semesters die gleiche Literaturliste mit Büchern, die gelesen werden sollen, für Referate benötigt werden. Bei einer Leihfrist von 4 Wochen, kann man sich ausrechnen, in wie vielen Jahren der letzte Student das Buch theoretisch ausleihen könnte. 😉

Damit alle die Möglichkeit haben, die relevanten Titel zu lesen, können DozentInnen diese Titel als Semesterhandapparat im Lesesaal der UB oder auch in einigen Fachbibliotheken aufstellen lassen. Hier können alle Studierenden dann mit der Literatur arbeiten oder im Regelfall auch Kopien anfertigen.

Entsprechende Anträge bekommen DozentInnen in den Bibliotheken – in der UB gibt es die im Lesesaal.

In Präsenzbibliotheken wie der Philologischen Bibliothek gibt es teilweise sogenannte „Virtuelle Handapparate“, deren Bücher an den gewohnten Standorten bleiben, jedoch für ein Semester auch für die Ausleihe durch Examenskandidaten oder über das Wochenende gesperrt werden.

Vor der chinesischen Nationalbibliothek in Peking

Lobenswerter Weise wollte sich Michael Korinke, FaMI im 2. Ausbildungsjahr auf seiner Reise durch China auch die Nationalbibliothek in Peking ansehen, aber im Gegensatz zur „Verbotenen Stadt“, die ja für Touristen durchaus nicht verboten ist, war die Nationalbibliothek wohl eine „Verbotene Bibliothek“ … oder vielleicht war alles auch nur ein Kommunikationsproblem?

So hat er uns nur 2 Bildchen der Bibliothek von aussen mitbringen können:
„Vor der Bibliothek stand auf einem Schild zwischen vielen chinesischen Zeichen auch das Wort „OPAC“ geschrieben, welches mir als FaMI natürlich sofort auffiel.“ so Michael Korinke.