„Kleines Rebellarium“ am 6. September 2012 im Uni-Archiv

Das Universitätsarchiv der FU Berlin lädt am Donnerstag, dem 6. September 2012, in der Zeit von 18 bis 20 Uhr unter dem Motto „Kleines Rebellarium“ zu einer Lesung aus historischen Dokumenten des APO-Archivs ein. Im Rahmen der Berliner Woche der Sprache und des Lesens wird der Schriftsteller und Journalist Detlef Berentzen sowie Zeitzeugen aus Dokumenten der Studentenbewegung lesen.

Veranstaltungsort ist der neue Lesesaal des Universitätsarchivs auf dem Geo-Campus der Freien Universität, Malteserstraße 74-100 im Haus L (Erdgeschoß), 12249 Berlin-Lankwitz. Der Eintritt ist kostenfrei.

Danke für den Hinweis an Dr. Birgit Rehse, Leiterin des Universitätsarchivs.

Longlist für den Deutschen Buchpreis 2012 veröffentlicht

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat diese Woche die 20 nominierten Romane für den Deutschen Buchpreis bekanntgegeben. Erst seit 2005 verliehen, gilt die mit insgesamt 37.500 Euro dotierte Auszeichnung als deutsche Antwort auf den französischen Prix Goncourt oder den britischen Booker Prize.

In diesem Jahr treffen die Werke von 17 Deutschen und drei gebürtigen Österreichern aufeinander. Unter den Nominierten sind u. a. der diesjährige  Heiner-Müller-Gastprofessor Rainald Goetz, der bereits auf der Leipziger Buchmesse preisgekrönte Wolfgang Herrndorf, die bekannte Dramatikerin Dea Loher sowie die frühere wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Angelika Meier und der frühere Student Stephan Thome zu finden.

Die 20 Nominierten im Überblick (verlinkte Titel sind in der Philologischen Bibliothek verfügbar):

  • Jenny Erpenbeck: Aller Tage Abend (Knaus, August 2012)
  • Milena Michiko Flašar: Ich nannte ihn Krawatte (Wagenbach, Januar 2012)
  • Rainald Goetz: Johann Holtrop (Suhrkamp, September 2012) – in Erwerbung
  • Wolfgang Herrndorf: Sand (Rowohlt Berlin, November 2011)
  • Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen (Frankfurter Verlagsanstalt, September 2012)
  • Ursula Krechel: Landgericht (Jung und Jung, August 2012)
  • Christoph Peters: Wir in Kahlenbeck (Luchterhand, August 2012)
  • Michael Roes: die Laute (Matthes & Seitz Berlin, September 2012)
  • Patrick Roth: Sunrise (Wallstein, März 2012)
  • Clemens J. Setz: Indigo (Suhrkamp, September 2012)
  • Stephan Thome: Fliehkräfte (Suhrkamp, September 2012)
  • Ulf Erdmann Ziegler: Nichts Weißes (Suhrkamp, August 2012)

Die Longlist wird am 12. September 2012 von der Jury um die Literaturkritiker bzw. -redakteure Andreas Isenschmid (NZZ am Sonntag), Dirk Knipphals (taz) und Stephan Lohr (NDR Kultur) auf sechs finale Romane reduziert, die sogenannte „Shortlist“. Die Preisverleihung findet zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 8. Oktober 2012 statt.

Radelnde Bibliothekare im Baltikum

Nachdem sich im letzten Jahr erstmals sportliche Bibliothekare aufs Fahrrad schwangen, um im Vorfeld des 100. Bibliothekartages innerhalb von zehn Tagen die Strecke Kopenhagen-Berlin zurückzulegen, ist Ende Juli eine zweite Auflage gestartet. „Cycling for Libraries“ (kurz „Cyc4lib“) versteht sich als „politisch und wirtschaftlich unabhängige internationale Unkonferenz für Bibliothekare und Bibliotheksliebhaber“. Von Einzelpersonen organisiert, startete man die 2012er-Auflage am 28. Juli im litauischen Vilnius. Ankunft ist heute im estnischen Tallinn.

Begleitet wurden die internationalen Radler von einem Bücherfahrrad und einem estnischen Bücherbus mit lokalen Autoren. Unterwegs sollten Fachthemen diskutiert, Bibliotheken besichtigt und mit örtlichen Bibliotheksvertretern ins Gespräch gekommen werden. Wie erfolgreich die Aktion war, lässt sich auf der Webseite der radelnden Unkonferenz erfahren, wo neben täglichen Videos die Teilnehmer auch in kurzen Postings und Bildern über berufliche und private Dinge sinnieren. „Cyc4lib“ fand in diesem Jahr im Vorfeld der Konferenz der International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA) statt, die vom 11. Bis 17. August in Helsinki abgehalten wird.

Chinesische Studenten an deutschen Hochschulen top

Nicht nur in Sachen Olympia ist die Volksrepublik China derzeit führend, sondern auch was die Zahl an eingeschriebenen ausländischen Studenten und wissenschaftlicher Mitarbeiter an deutschen Hochschulen angeht. Laut einem aktuellen Bericht des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) stellt das Reich der Mitte schon seit mehreren Jahren die größte Gruppe an ausländischen Studierenden. 2011 waren 22.828 Studenten an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Auch die meisten geförderten Aufenthalte von chinesischen Wissenschaftlern werden in Deutschland abgehalten, was auf den mittlerweile 750 Kooperationen zwischen deutschen und chinesischen Hochschulen beruht, darunter auch die FU.

Passend zum Thema hat im letzten Monat Bibliothekarisch.de ein YouTube-Video vorgestellt, in dem englischsprachig erklärt wird, wie das Wort BibliothekarIn mit chinesischen Schriftzeichen geschrieben wird und wie man es korrekt ausspricht. Immerhin ein winzig kleiner Schritt hin zur chinesischen Sprache, mit dem man eventuell das chinesische Bibliothekspublikum beeindrucken kann ;)

Unter der Webpräsenz wissenschaft-weltoffen.de sind weitere Daten zum jährlich erhobenen Datenreport des DAAD und HIS-HF zu finden.

Olympia-Medaille für FU-Studentin

Während bei den Olympischen Spielen in London der Knoten bei der deutschen Mannschaft mittlerweile geplatzt zu sein scheint, hat am gestrigen Tag auch eine FU-Studentin eine der begehrten Medaillen gewonnen. Am ersten Tag der Ruder-Finalwettkämpfe auf dem Dorney Lake errang der deutsche Doppelvierer der Frauen die Silbermedaille hinter den favorisierten Ukrainerinnen. Neben Carina Bär (Heilbronn), Annekatrin Thiele (Leipzig) und Britta Oppelt (Berlin) wurde die Besetzung durch die Berlinerin Julia Richter komplettiert. Sie studiert an der FU Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Das FU-eigene Magazin Campus.Leben hatte Richter vor einigen Tagen zu Beginn der Spiele noch unter dem Titel Dabei sein ist (fast) alles einen Artikel gewidmet und wartet nun auch mit einem aktuellen Interview auf. Herzlichen Glückwünsch zu Olympia-Silber!

Grafik: Thadius856/Quibik (gemeinfrei)

Zugriffsprobleme bei De-Gruyter-E-Books

Aktuell kann es beim Abruf von E-Book-Titeln auf der Online-Plattform von De Gruyter zu Zugriffsproblemen kommen, da mitunter die einzelnen Kapitel eines elektronischen Buches nicht als PDF-Dateien hinterlegt sind.

Die einzelnen Kapitel bei von der FU lizenzierten Titel (mit dem Vermerk „Zugang erworben“ gekennzeichnet) sind anklickbar und eine entsprechende PDF-Vorschau zeigt die erste Seite. Findet sich aber neben der Schaltfläche „Full Text PDF“ der Vermerk „(PDF, 0 bytes)“ sind die Dateien nicht hinterlegt (rot gekennzeichnet) und der Klick führt ins Leere.

Wenn Sie auf so einen Titel stoßen, melden Sie uns diesen bitte via sfxwork@ub.fu-berlin.de. Wir können dann den Anbieter kontaktieren und um einen schnellen nachträglichen Upload der Dateien bitten. Der Fehler ist bereits De Gruyter gemeldet und wir hoffen auf schnelle Abhilfe seitens des Anbieters.

UPDATE, 02. August: Aktuell werden von De Gruyter noch mehrere tausend E-Books auf die Plattform übertragen. Daher dürfte sich das Problem leider noch bis Ende nächster Woche hinziehen.

Züge der U 3 in Richtung Krumme Lanke halten nicht auf dem U-Bahnhof Thielplatz

U3 Verkehrsmeldung der BVG: Züge in Richtung U Krumme Lanke halten in der Zeit vom 16.07.2012 04:00 Uhr bis voraussichtlich 20.08.2012 03:30 nicht am U Thielplatz. Grund dafür sind Bauarbeiten.

Fahrgäste mit Fahrziel U Thielplatz fahren bis U Oskar-Helene-Heim und steigen dort ggf. in einen Zug der Gegenrichtung um, der am Thielplatz hält. Besucher der UB und der anderen Bibliotheken in Bereich Gary-, Ihne-, Van’t Hoff-Str. können bequem von der Station Oskar-Helene-Heim laufen.

Fahrgäste die vom U Thielplatz ein Fahrziel in Richtung U Krumme Lanke erreichen wollen, fahren zunächst 1 Station bis U Dahlem-Dorf und steigen dort in den Zug Richtung Krumme Lanke um.

Supplements I für New Pauly Online lizenziert

Ab sofort können FU-Angehörige online auf die ersten vier Supplementbände des New Pauly zugreifen. Die Werke können ergänzend zum Standardnachschlagewerk über die „klassischen“ antiken Kulturen des Mittelmeerraumes und ihrer Rezeptiongsgeschichte neue, vertiefende Fakten und Zusammenhänge liefern. Die Inhalte liegen im HTML-Format vor, können für den Eigengebrauch kopiert oder ausgedruckt werden.

Die einzelnen Bände im Überblick:

Chronologies of the Ancient World (Bd. 1)
Das von Walter Eder und Johannes Renger herausgegebene Werk enthält Chronologien der Antike und listet alle Herrscher und Dynastien dieser Zeit auf – von mesopotamischen Königen bis hin zu Bischöfen und Patriarchen der Spätantike.

Dictionary of Greek and Latin Authors and Texts (Bd. 2)
Der von Manfred Landfester herausgegebene Band gibt dem Leser einen Überblick über die wichtigsten griechisch- und lateinisch-sprachigen Autoren der Antike und listet ihre Werke – von den Originalwerken bis hin zu neuen und bilingualen Editionen, Kommentaren usw. – auf.

Historical Atlas of the Ancient World (Bd. 3)
Herausgegeben von Anne Wittke, Eckhart Olshausen und Richard Szydlak, illustriert der Atlas die politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung im antiken Nahen Osten, im Mittelmeerraum und im Byzantinischem Reich, in der islamischen Welt und im Heiligen Römischen Reich – vom 3. Jh. v. Chr. bis ins 15 Jh. n. Chr.

The Reception of Myth and Mythology: Classical Mythology in Literature, Music and Art
(Bd. 4)
Der Band von Maria Moog-Grünewald (Hrsg.) zeigt auf, wie die Mythen Griechenlands und Roms über die Jahrhunderte zum kulturellen Gedächtnis der Westlichen Welt beitrugen, in Literatur, Musik, Kunst, Ästhetik oder Philosophie.

Zwei weitere Bände sind in Vorbereitung:

Herbst/Winter 2012: The Reception of Classical Literature: A Cultural-Historical Handbook, hrsg. v. Christine Walde unter Mitwirkung v. Brigitte Egger

2013: The History of Classical Scholarship: A Biographical Dictionary, hrsg. v. Peter Kuhlmann und Helmuth Schneider

Die Inhaltsangaben sind weitgehend den englischsprachigen Kurzinhalten von Brill entnommen.

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Liao Yiwu

Mutig – wie der Stiftungsrat bekanntgab, geht der diesjährige Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Liao Yiwu. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird der chinesische Schriftsteller am 14. Oktober 2012 anlässlich der Frankfurter Buchmesse erhalten. Die Jury lobte Liao Yiwu in ihrer Begründung unter anderem als Schriftsteller und Dichter, „der sprachmächtig und unerschrocken gegen die politische Unterdrückung“ aufbegehre und „den Menschen am Rand der chinesischen Gesellschaft ein aufrüttelndes literarisches Denkmal“ setze.

Der Sohn eines während der chinesischen Kulturrevolution verfolgten Intellektuellen wurde 1958 in der Provinzhauptstadt Sichuan geboren und wuchs unter ärmlichen Bedingungen auf. Obwohl Liao Yiwu der Universitätsbesuch verweigert wurde, gelang dem wortgewandten Dichter in den 1970er Jahren mit seiner Lyrik der Aufstieg zum Staatsschriftsteller. Aufgrund seines westlichen Schreibstils kritisch von der Regierung beäugt, zog er sich den Zorn des Regimes 1990 durch sein episches Gedicht Massaker zu. In diesem verurteilte er das im Jahr zuvor begangene Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking (1989).

Ab den 1990er Jahren wandelte sich Liao Yiwu als politischer Häftling zum Reportageschriftsteller und beschrieb in dem spät veröffentlichten Buch Meine Zeugenaussagen Für ein Lied und hundert Lieder (2011) die Einzelschicksale von Mithäftlingen. Internationale Bekanntheit erlangte er durch Fräulein Hallo und der Bauernkaiser (2008), in dem Liao Yiwu Interviews mit „Chinas Gesellschaft von unten“, wie Wanderarbeitern, Kloputzern, Bauern, Prostituierten oder auch politischen Flüchtlingen aus seiner Heimatregion sammelte (ausleihbar in der Sozialwissenschaftlichen Bibliothek). Im Juli 2011 reiste der prominente Regimekritiker eigenen Angaben zufolge legal aus China aus und lebt seither im deutschen Exil.

Bild:Elke Wetzig/Elya (GFDL/CC-BY-SA-3.0)