Was ist ein Semesterhandapparat?

Stellen Sie sich vor, ein Seminar hat 40 Teilnehmer und alle bekommen zu Beginn des Semesters die gleiche Literaturliste mit Büchern, die gelesen werden sollen, für Referate benötigt werden. Bei einer Leihfrist von 4 Wochen, kann man sich ausrechnen, in wie vielen Jahren der letzte Student das Buch theoretisch ausleihen könnte. 😉

Damit alle die Möglichkeit haben, die relevanten Titel zu lesen, können DozentInnen diese Titel als Semesterhandapparat im Lesesaal der UB oder auch in einigen Fachbibliotheken aufstellen lassen. Hier können alle Studierenden dann mit der Literatur arbeiten oder im Regelfall auch Kopien anfertigen.

Entsprechende Anträge bekommen DozentInnen in den Bibliotheken – in der UB gibt es die im Lesesaal.

In Präsenzbibliotheken wie der Philologischen Bibliothek gibt es teilweise sogenannte „Virtuelle Handapparate“, deren Bücher an den gewohnten Standorten bleiben, jedoch für ein Semester auch für die Ausleihe durch Examenskandidaten oder über das Wochenende gesperrt werden.

Link des Monats September 2009: ResearchGATE

Diesmal stellt die UB im „Link des Monats“ ResearchGATE vor. ResearchGATE ist eine relativ neue aber bereits sehr erfolgreiche Web-2.0-Anwendung – gemacht von Wissenschaftlern für Wissenschaftler. Mit einem ähnlichen Ansatz wie beispielsweise die Social Networking-Seite „Facebook“ ist mit ResearchGATE eine Internetplattform entstanden, die speziell auf die Bedürfnisse von Forschern zugeschnitten ist und die die Vernetzung von Forschern aus aller Welt unterstützen soll.

Fachbereichsbibliothek Rechtswissenschaft: Konversion der Zettelkataloge in einen Image-Katalog

In den vergangenen Wochen im Juli und August haben die Mitarbeiter/innen der Bibliothek Rechtswissenschaft Karten aus den Zettelkatalogen gezogen und die Katalogschübe mit Zahlen und Zeichen beklebt. Damit bereiten sie die Konversion der Zettelkataloge in einen online im www recherchierbaren Image-Katalog (IPAC) vor. Die Zettelkataloge weisen den Teil der bis 1990 erworbenen Literatur nach, der noch nicht im Online-Katalog erfasst ist. Die Bibliothek baut die Zettelkataloge seit Jahren allmählich ab, indem sie die Literatur kontinuierlich Titel für Titel in den Online-Katalog (OPAC) überträgt (sog. Retrokatalogisierung).

Anlass für die Erstellung des Image-Kataloges ist der Umzug von Büchern und Arbeitsplätzen aus dem Hauptlesesaal der Bibliothek in der Van’t-Hoff-Str. 8 in die ehemalige Mensa in der Van’t-Hoff-Str. 6 für voraussichtlich etwa ein Jahr. Während dieser Zeit wird das Erdgeschoss der Hauptbibliothek mit Mitteln aus dem Konjunkturprogramm weiter saniert und neu gestaltet. Näheres dazu auf den Internet-Seiten der Fachbereichsbibliothek und im Online-Magazin campus.leben der Freien Universität. Weder im Interimsquartier noch im künftigen umgestalteten Lesesaal der Hauptbibliothek wird es Platz für die Zettelkataloge geben.

Die Bibliothek wird daher während des Umzugs, der am 21. September 2009 beginnen soll, alle Zettelkataloge in der Hauptbibliothek und der Bibliothek für Deutsche Rechtsgeschichte sowie die systematischen, also nach Signaturen sortierten Zettelkataloge der Bibliotheken für Römische Rechtsgeschichte und für Rechtssoziologie abbauen.
Eine Recherche nach Literatur, die in den sytematischen Katalogen nachgewiesen ist, wird vorübergehend nicht möglich sein. Das ist vertretbar, weil die Leser/innen die Zettelkataloge immer weniger benutzen und weil sie im Lesesaal die systematisch, also nach Sachgebieten aufgestellte Literatur erfahrungsgemäß oft ohne Katalogrecherche finden.

Die alphabetischen Zettelkataloge der Hauptbibliothek und der Bibliothek für Deutsche Rechtsgeschichte werden vorübergehend im Magazin der Hauptbibliothek stehen. Bei Bedarf kann das Thekenpersonal aus der Hauptbibliothek in der Van’t-Hoff-Str. 8, 1. OG, den Zugang ermöglichen.
Im Frühjahr 2010 wird dann der Image-Katalog fertiggestellt sein. Darin ist eine Recherche nach Verfasser, Titelstichwort, Erscheinungsjahr und Signatur möglich. Als Rechercheergebnis erscheinen Bilder der gescannten Katalogkarten. Ähnliche Imagekataloge finden sich im FU-Katalog bereits in der Suchfunktion „Mehrere Kataloge“ für die älteren Bestände der Philologischen Bibliothek und die Bibliotheken Wirtschaftswissenschaften, Theaterwissenschaft und Musikwissenschaft.
Die Katalogkonversion verbessert die Recherchemöglichkeiten erheblich. Die Literatursuche ist nicht nur im Lesesaal, sondern von Rechnern in der ganzen Welt aus, möglich; sie beschleunigt sich erheblich, weil das zeitraubende Blättern in den Katalogkarten entfällt; und es gibt mit dem Erscheinungsjahr und einzelnen Titelstichworten zusätzliche Suchoptionen gegenüber den Systematischen und Alphabetischen Zettelkatalogen.

Deutscher Buchpreis 2009: Longlist veröffentlicht

Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 jedes Jahr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse vergeben.

„Ziel des Preises ist es, über Ländergrenzen hinaus Aufmerksamkeit zu schaffen für deutschsprachige Autoren, das Lesen und das Leitmedium Buch.“ (Zitat: Webseite)

Gestern wurde die Longlist der für den Deutschen Buchpreis 2009 nominierten Titel veröffentlicht. Von diesen 20 Titeln benennen die Juroren in einem nächsten Schritt sechs Titel für die Shortlist, die am 16. September 2009 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autoren, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der Preisträger erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.

Anlässlich der Nominierung der Longlist-Titel wird es ein „Lesebuch zur Longlist Deutscher Buchpreis 2009“ geben. Darin werden Leseproben und Hintergrundinformationen zu den nominierten Romanen veröffentlicht. Es ist ab Samstag in Buchhandlungen erhältlich.

Hotel für Bücherwürmer im Sauerland

Brauchen Bibliothekare Urlaub von den Büchern? Ganz im Gegenteil, denke ich – gerade im Urlaub hat man genug Zeit zum Lesen, denn – wie hieß gleich der Spruch, der uns schon in der Ausbildung beigebracht wurde: „Ein Bibliothekar, der liest, ist verloren“.

Sollte natürlich nicht heißen, dass Bibliothekare nie etwas lesen sollen, sondern, dass Leseratten in diesem Beruf eher Fehl am Platze sind, wenn sie erhoffen, ihr Hobby zum Beruf zu machen.

Wer also Lust auf Bücherurlaub hat, der kann sich ja mal über das Literaturhotel Franzosenhohl im Sauerland informieren (Artikel in: Fokus vom 16.8.2009: Schlafen zwischen Bücherbergen). 700 Bücher und 40 000 Hörbücher warten auf die Gäste. Und auch Schreibworkshops oder Autorenlesungen werden im Literaturhotel angeboten. 😉

Bibliothek des BGBM bekommt wertvolles Faksimile geschenkt

Herr Prof. H. W. Lack, Bibliotheksleiter der Bibliothek des Botanischen Gartens und Botanischen Museums (BGBM) erhielt bei einem Aufenthalt in Slowenien ein kostbares Geschenk für die Bibliothek.

Dabei handelt es sich um ein Faksimile des 18. Bandes der „Iconotheca Valvasoriana“ mit dem Titel: „Underschidliche Frücht, Bluemben, Kräutter, wie auch Vögl, Fisch, Thier, Vngeziffer vnd dergleichen : maistentheils nach dem Leben mit Wasser=Farben gemahlene Stückl“.
Die Iconotheca Valvasoriana ist eine Faksimile-Ausgabe von über 7700 Drucken und Zeichnungen von Dürer, Cranach, Rembrandt und anderen Künstlern des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Kunstwerke wurden von dem Universalgelehrten Johann Weikhard Freiherr von Valvasor (1641-1693) vor allem auf einer 14-jährigen Reise zusammengetragen. Nach Themengebieten, Kunsttechniken und Nationalität des Künstlers zusammengestellt, ließ er sie 1685 zu 18 großformatigen Lederbänden zusammenfassen.
Valvasor brauchte sein gesamtes Vermögen auf, um sein Hauptwerk „Die Ehre des Herzogthums Krain, Laybach 1689“ – eine Enzyklopädie slowenischer Geschichte, Volkskunde und Natur – zu veröffentlichen. Letztendlich musste er sowohl seinen Wohnsitz in Bogensperk als auch seine ungeheuer reichhaltige Bibliothek einschließlich der Sammlung von Drucken und Zeichnungen verkaufen.
Letztere erwarb der Zagreber Bischof Mikulic und bis auf den verlorenen 4. Band werden die Original-Kunstwerke bis heute von der Knjižnica Metropolitana der Zagreber Erzdiözese aufbewahrt.

Die erhaltenen 17 Bände wurden jetzt von der Janez Vajkard Valvasor Foundation der Slowenischen Akademie der Kunst und der Wissenschaft als Faksimile veröffentlicht. Das deutschsprachige Original wurde mit slowenischen, kroatischen und englischen Anmerkungen versehen.

Der für Biologen einzig bedeutende 18. Band enthält in der Mehrzahl Darstellungen von Pflanzen, daneben wurden auch Tiere und wenige naturwissenschaftliche Gegenstände in hochwertiger Aquarelltechnik festgehalten. Die Besonderheit liegt in der Herkunft des dargestellten Materials: Alle verzeichneten Pflanzen und Tiere stammen aus dem heutigen Slowenien, einige sind dort endemisch, d. h. es handelt sich um nur dort vorkommende Pflanzen- oder Tierarten. Die Zeichnungen sind so genau, dass man auch mehr als 300 Jahre später erkennen kann, um welche Art es sich handelt. Valvasor selbst hat keine Artbestimmungen vorgenommen. Bei einer der Abbildungen handelt es sich um die erste Abbildung und Erwähnung des Dreizähnigen Knabenkrauts (Orchis tridenata Scop.) überhaupt – eine gültige wissenschaftliche Beschreibung erfolgte durch J. A. Scopuli erst 87 Jahre später.

Zurzeit ist die Bibliothek des BGBM deutschlandweit die einzige Besitzerin dieses kostbaren Bandes. Außerhalb der Region kann der geschenkte Band bisher nur an der Bereichsbibliothek Biologie der Universitätsbibliothek Wien nachgewiesen werden.

Dank für dieses Posting an Petra Buchholz, Diplombibliothekarin am BGBM.

Band 27 der Universitätsbibliographie erschienen

Der soeben erschienene 27. Band der Universitätsbibliographie verzeichnet die Veröffentlichungen der Mitglieder der Freien Universität Berlin aus dem Jahr 2007.
Monographien einschließlich der außerhalb des Buchhandels publizierten FU-Dissertationen, Aufsätze in Zeitschriften und Zeitungen, Beiträge in Sammelwerken, Kongressschriften inkl. der publizierten Abstracts, ‚graue‘ Literatur, Patente und Rezensionen, Fernseh- und Rundfunkbeiträge sind hier zu finden. Auch die Herausgebertätigkeiten für Sammelwerke, Zeitschriften und Serien werden aufgenommen.

Der neueste Band umfasst 6.868 Nachweise auf insgesamt 786 Seiten – knapp 1.400 Einträge beziehen sich mittlerweile auf elektronische Dokumente, deren Anteil stetig zunimmt. Die Unibibliographie kann im Informationszentrum der UB unter der Signatur XIII 1559 eingesehen werden oder ab dem Jahrgang 13.1993 als kumulierende Online-Bibliographie im Internet recherchiert werden.
Der aktuelle Band 27 steht zurzeit bei der Auskunft des Informationszentrums.

Verantwortlich für beide Versionen ist die Arbeitsstelle Universitätsbibliographie (E-Mail: unibib@ub.fu-berlin.de).

Nibelungenlied in Weltdokumentenerbe aufgenommen

Die Nibelungenlied-Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek (München), der Badischen Landesbibliothek (Karlsruhe) und der Stiftsbibliothek St. Gallen werden in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen, wie die Deutsche UNESCO-Kommission am 30. Juli 2009 berichtete.

Berlin’s Secret Libraries

Vor kurzem gerade eine Bitte um Unterstützung in der bibliothekarischen Diskussionsliste INETBIB – jetzt schon fertig: das FaMI-Projekt „Berlin’s Secret Libraries“.

„Hinter zahllosen Fenstern und Türen dieser Stadt brodelt das Wissen, pulsieren die Informationen. Als Auszubildende in zwei kleinen Spezialbibliotheken erleben wir, dass es noch andere exzellente „Wissensoasen“ in Berlin gibt. (Zitat: von der Webseite)

Erstellt wurde mit Hilfe von GoogleMaps eine interaktive Seite mit Standorten und Kurzbeschreibungen zu den Bibliotheken. Eine Email-Adresse gibt es auch; falls die ein oder andere Bibliothek fehlen sollte, könnte man sie nachmelden.

Prima Idee 🙂 !