Bibliotheksmitarbeitern aus aller Welt über die Schultern schauen

Womit verbringt ein Bibliotheksmitarbeiter eigentlich seinen Arbeitstag? Sitzen die KollegInnen in den USA, Großbritannien oder Australien auch gerade an der schwierigen Katalogaufnahme eines mehrbändigen Werkes oder Zeitschriftenstücktitels? Wer gerne wissen möchte, was sich auf den Bibliotheksschreibtischen aus aller Welt so an Arbeit tummelt, für den könnte das Projekt „Library Day in the Life Project“ interessant sein.

Zweimal im Jahr sind Bibliotheksmitarbeiter oder –studenten dazu aufgerufen, jeweils eine Woche lang ihren Arbeitsalltag zu dokumentieren – die aktuelle Auflage findet vom 30. Januar bis 5. Februar 2012 statt. Die Berichterstattung kann im eigenen Blog, über Twitter oder beispielsweise auch via Flickr erfolgen. Die Beiträge werden mit dem Tag „libday8“ gekennzeichnet.

Gegenwärtig (Stand: 12:10 Uhr) beteiligen sich an der Aktion 302 Interessierte – vom „Metadata Librarian“ aus London bis hin zum „Liaison and Outreach Librarian“ aus Baltimore. Aus Deutschland meldet sich momentan „nur“ eine Kollegin aus der Universitätsbibliothek Erlangen zu Wort, die u. a. von der Teilnahme an „Vergnügungsausschüssen“, der Zahl an katalogisierten Medien pro Tag oder den Tücken des lokalen Bibliothekssystems zu berichten weiß.

Wer aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr teilnehmen möchte – der nächste „libday9“ (oder wohl eher „libweek9“) findet voraussichtlich im Juli 2012 statt.

Bild: Augiasstallputzer, Jackl, Fred the Oyster (PD-self)

Verspäteter Hörtipp

Deutschlandradio Wissen hat im Monat Dezember in der Rubrik „Mein Studium“ den Studiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaften porträtiert. Zwar liefen die Radiobeiträge bereits letzte Woche, doch lassen sich diese weiterhin kostenfrei unter wissen.dradio.de anhören. In fünf Beiträgen à 8 bis 10 Minuten wird der Studiengang vorgestellt und dabei auch unser heutiges Berufsfeld und Chancen auf dem Arbeitsmarkt thematisiert.

Kleiner Tipp: Du möchtest (noch) nicht studieren, kannst Dir aber dennoch deine berufliche Zukunft in einer wissenschaftlichen Bibliothek vorstellen? Noch bis Ende Januar 2012 gibt es Gelegenheit, sich bei der Universitätsbibliothek der FU als Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste zu bewerben. Ausbildungsbeginn ist der September 2012 (zum Ausschreibungstext).

Klaus Haller verstorben

Laut dem Blog kibibbayer bzw. bib-info.de ist Dr. Klaus Haller bereits am 25. November, einen Tag vor seinem 72. Geburtstag, verstorben. Der größeren Allgemeinheit dürfte der Name kaum etwas sagen, umso mehr war er in der deutschen Bibliothekslandschaft präsent. Anfang der 1980er Jahre begleitete Haller die Einführung eines modernen Erschließungssystems für deutsche Bibliotheken, das die aus dem 19. Jh. stammenden „Preußischen Instruktionen“ (PI) als bibliothekarisches Regelwerk ablösten.

Noch heute finden die „Regeln für die alphabetische Katalogisierung“ (RAK) an wissenschaftlichen Bibliotheken Anwendung. Gleichzeitig ertappt man sich bei schwierigen Katalogaufnahmen auch immer wieder dabei, in seinem vielfach aufgelegten Standardwerk „Katalogisierung nach den RAK-WB“ nachzuschlagen. Das blaue Büchlein, unter Bibliothekaren kurz als „Haller“ bekannt, dürfte in fast jeder wissenschaftlichen Bibliothek in Deutschland zu finden sein.

Einen längeren Nachruf zu Klaus Haller gibt es bei merkur-online.de.

FaMI im Porträt

Im Rahmen der Berliner-Morgenpost-Serie „Ich bin ein Berliner“ stand am Sonntag Sina Latza im Mittelpunkt. Die 20-Jährige absolviert ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (kurz „FaMI“) in der Sozialwissenschaftlichen Bibliothek der FU und engagiert sich in Ihrer Freizeit ehrenamtlich für ein Lesepaten-Projekt. Regelmäßig betreut sie mit anderen Auszubildenden Erst- und Drittklässler aus einer Lichterfelder Schule, ist „große Schwester“ und Freundin für eine Vielzahl an Jungen und Mädchen, häufig mit Migrationshintergrund. Ziel ist es, nicht nur zum Lesen zu motivieren, sondern auch die Fantasie der Kinder zu fördern, so Latza. Der vollständige Artikel mit einem Video findet sich bei morgenpost.de. Weitere Infos zum Projekt gibt es im Lesepaten-Blog.

Na, etwas neugierig auf den FaMI geworden? Im Bibliothekssystem der FU werden jedes Jahr Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Bibliothek und in unregelmäßigen Abständen auch in der Fachrichtung Archiv ausgebildet. Nächster Ausbildungsbeginn ist im September 2012. Schriftlich bewerben kann man sich bis 31. Januar 2012.

Studenten auf Bücherjagd

Passend zum Wochenausklang ein witziges Bibliotheksvideo von der Insel (gesehen im Netbib-Weblog). Kleiner Tipp: Nicht darauf hoffen, dass das Déjà-vu-Erlebnis ausbleibt, sondern einfach vorbeugen und z. B. die Bibliothekseinführungen der UB oder der übrigen Kollegen in den Fachbibliotheken besuchen :).

Österreichische Bibliothekare vs. Sparmaßnahmen

Bei unseren österreichischen Nachbarn haben geplante Einsparungen im Bibliothekswesen hohe Wellen geschlagen. 2012 wird jegliche Förderung für bibliothekswissenschaftliche Veranstaltungen komplett gestrichen. Betroffen davon ist auch der alle zwei Jahre abgehaltene Österreichische Bibliothekartag, der damit 2011 wohl zum letzten Mal stattfand.

Die Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) wendet sich gegen die Sparmaßnahmen und hat eine Online-Petition abgefasst. Seit Ende Oktober haben mehr als 600 Menschen den Appell unterzeichnet, darunter auch deutsche Kollegen. Greifen wir doch unseren Nachbarn etwas unter die Arme – jede Stimme zählt!

Danke für die Idee zum Posting an Jana Johannes, Bereichsbibliothek Physik

Lehrbuchverkauf in der Wirtschaftswissenschaftlichen Bibliothek

Pünktlich zum Semesterbeginn und wegen des großen Erfolges im Frühjahr verkauft die Wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek wieder ausgesonderte Bücher aus der Lehrbuchsammlung. Die Altauflagen geben wir preisgünstig an Interessenten ab. Bei den Büchern handelt es sich sowohl um volkswirtschaftliche als auch um betriebswirtschaftliche Titel.Der Verkauf findet vom 08.-10.11.2011 jeweils in der Zeit von 11:30 – 14:30 Uhr statt.

Der Verkaufsraum befindet sich im Keller des FB Wirtschaftswissenschaft, Garystr. 21 (gegenüber der Cafeteria).

Für gebundene Ausgaben erbitten wir 3 €, für Paperback-Ausgaben 2 €.

Der Erlös fließt vollständig in den Kauf neuer Lehrbücher.

Diplomatische Bibliothekare

Jiri Kende, der stellvertretende Leiter der Universitätsbibliothek der FU Berlin, hat dem Online-Magazin campus.leben Rede und Antwort gestanden. Im Artikel Bibliotheken-Diplomatie gibt er exemplarisch Einblick, wie Bibliothekare und Softwarefirmen heute miteinander zusammenarbeiten, um Dienste wie Literatursuche, Fernleihe & Co. so effizient wie möglich zu gestalten.

Bericht zur Lage der Bibliotheken 2011

Wieder einmal stehen Mittelkürzungen in der Hälfte aller Bibliotheken steigenden Anforderungen gegenüber. Die Hälfte aller Hochschulbibliotheken müssen jetzt oder in den nächsten Monaten Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung hinnehmen – dies vermeldet der gestern in Göttingen vorgestellte 2. Bericht zur Lage der Bibliotheken, erstellt vom Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv).

Immerhin hat es der Bericht, der ansonsten wieder mit beeindruckenden Nutzungszahlen (u.a.: ca. 205 Mio. Bibliotheksbesuche pro Jahr deutschlandweit) aufwarten kann, gestern bis in die Nachrichtensendungen u.a. des Deutschlandfunks gebracht.

Fazit: „Die Bibliotheken müssen endlich in die Lage versetzt werden, ihrem Bildungsauftrag auch mit einer angemessenen Finanzausstattung nachkommen zu können.“

One (A Tribute to Primo …)

Vom 11. – 13. September 2011 fand die alljährlich veranstaltete IGeLU Conference in Haifa (s. a. Video mit Bildzusammenschnitten) statt.

IGeLU (International Group of Ex Libris Users) ist die Organisation, in der sich Anwender von Ex Libris Produkten organisieren, um Erweiterungen und Verbesserungen gemeinsam mit der Firma Ex Libris zu diskutieren und auf den Weg zu bringen. IGeLU repräsentiert 350 Institutionen in über 40 Ländern weltweit.

Im Rahmen dieser Konferenz hat es auch eine musikalische Performance eines amerikanischen und niederländischen Kollegen gegeben.

Gemünzt ist das vielleicht nicht ganz perfekt vorgetragene Liedchen auf Primo, wie wir unser neues „Discovery-Tool“ an der FU Berlin nennen. Der Song hat auch die Konferenzteilnehmer amüsiert, wie man im Hintergrund wahrnehmen kann.

Übrigens – 860 Institutionen weltweit nutzen Primo; Primo wird zunehmend zu einer richtigen Erfolgsstory.

Danke und weiter so an Lucas Koster und Mark Dehmlow.

Für Fans gibt es als anschliessendes Video eine (nicht nur) bibliotheksbezogene Comedy-Einlage von Peter Klien aus dem Österreichischen Bibliotheksverbund, der sich auf Englisch anhört wie Arnold Schwarzenegger, wie er selbst behauptet.