Manifest zur Neugründung Europas von unten

Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.

Hauptaufgabe des Europäischen Dokumentationszentrums (EDZ) in der Universitätsbibliothek ist es, Studium, Lehre und Forschung zu Themen der europäische Integration zu unterstützen. Das EDZ macht keine Werbung für die Europäische Union, es informiert über die EU.

Dennoch: Hier kommt aus dem EDZ zur Abwechslung mal der Hinweis auf eine politische Initiative: Der Aufruf Wir sind Europa! Manifest zur Neugründung Europas von unten fordert die zuständigen europäischen und nationalen Einrichtungen dazu auf, „sowohl die finanziellen wie auch rechtlichen Voraussetzungen für ein Freiwilliges Europäisches Jahr für alle bereitzustellen – als Gegenmodell zum Europa von oben, dem bisher vorherrschenden Europa der Eliten und Technokraten“. Anknüpfungspunkte für die Initiative sind der bereits existierende Europäische Freiwilligendienst und das von der EU-Kommission ab 2014 geplante Programm Erasmus für alle. Wenn man das Motto der Initiatoren Ulrich Beck und Daniel Cohn-Bendit gut findet – „Frage nicht, was Europa für dich tun kann, frage vielmehr, was du für Europa tun kannst“, kann man den Aufruf unterschreiben.

Link des Monats Juli 2012: The European Library

The European Library ist eine im Juni 2012 neu gestartete Internet-Plattform, die Bestände von 48 Nationalbibliotheken und einer wachsenden Anzahl von Forschungsbibliotheken in Europa vernetzt. Für die Bundesrepublik Deutschland sind die Deutsche Nationalbibliothek, die Bayerische Staatsbibliothek, die Staatsbibliothek zu Berlin sowie die Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel als Datenlieferanten dabei.

NutzerInnen können zurzeit 9.550.610 digitale Objekte und 103.420.869 bibliografische Daten suchen und nachnutzen.

Bild des Jahres bei Wikimedia Commons gewählt

Eine nebelverhangene Landschaft ist diese Tage zum „Bild des Jahres 2011“ auf Wikimedia Commons gewählt worden. Das Motiv passt vielleicht ganz gut zur melancholischen Stimmung, die den ein oder anderen  nach Deutschlands gestriger Niederlage im Fußball-EM-Halbfinale gegen Italien erfasst hat (und verbreitet eventuell bei aktuell mehr als 30 Grad Hitze in Berlin-Dahlem auch kühle Gedanken!).

Blick auf den Bondhus-See in Norwegen
(Fotograf: Heinrich Pniok/Alchemist-hp (CC BY-NC-ND 3.0/Free Art Licence)

Wikimedia Commons ist das zentrale Online-Medienarchiv, das Wikimedia-Projekte wie die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia mit freien Bildern, Videos oder Tondateien versorgt. Die Datenbank verfügt mittlerweile über mehr als 13 Mio. Dateien.
Die Inhalte sind gemeinfrei oder unterliegen freien Lizenzen, die auch die (kostenfreie) Weiternutzung für (unter jeweiligen Bedingungen) möglich macht. Neben privaten Schnappschüssen findet man auf Commons auch regelmäßig Bildspenden verschiedenster Institutionen. 2008/09 wurden beispielsweise mehr als 100.000 Bilder vom deutschen Bundesarchiv und der Deutschen Fotothek zur Verfügung gestellt.

Der Herr der Bibliotheken

Momentan geistert in den deutschsprachigen Biblioblogs eine lustige Persiflage auf den Herrn der Ringe umher. Der gut 20-minütige YouTube-Film The Lord of the Libraries – The Return of the Book begleitet Frodo, Sam und andere bekannte Gesichter aus dem Mittel-Erde-Universum bei ihrer Mission das „Book of Power“ nach Jahrzehnten Vergessenheit sicher in die Bibliothek zurückzubringen. Doch werden sie den Weg dorthin finden und die angefallenen Mahngebühren bezahlen können? Und in welcher Gestalt wird ihnen die Bibliothekarin entgegentreten?

Der sehenswerte Streifen ist eine frühere Studentenarbeit von Chris Martin, der an der University of Kansas entstand. Martin hat mittlerweile Karriere gemacht und wurde 2009 für die Spezialeffekte an der Fernsehserie Heroes mit einem Emmy ausgezeichnet.

Gesehen bei bibliothekarisch.de

Nachts in der Buchhandlung …

Auf einen kurzweiligen und originellen Animationsfilm, bei dem Buchliebhaber im wahrsten Sinne des Wortes auf ihre Kosten kommen, hat jüngst bibliothekarisch.de hingewiesen. Bei dem gut sechsminütigen Streifen „Auprès de Toi (To Die By Your Side)” in Stop-Motion-Technik führte der US-Amerikaner Spike Jonze (Being John Malkovich) Regie. Hauptdarsteller ist die Pariser Buchhandlung Shakespeare & Company, die Cineasten auch aus Spielfilmen wie Richard Linklaters Before Sunset (2004) oder Woody Allens Midnight in Paris (2011) bekannt vorkommen dürfte. Wer mehr über die berühmte Buchhandlung erfahren möchte, die u. a. von der US-amerikanischen Website Flavorwire zu den „20 most beautiful bookstores in the world” gezählt wurde, wird u. a. auch bei Wikipedia fündig.

Tagebücher von Queen Victoria online

Am vergangenen Wochenende beging Elisabeth II. von England unter großen Feierlichkeiten ihr diamantenes Thronjubiläum. Vor ihr war eine derart lange Amtszeit bisher nur Queen Victoria (1819-1901) beschieden gewesen. Deren Tagebücher sind seit kurzem durch den Royal Collection Trust online zugänglich gemacht worden.

Achtung: Leider wird die Site nur noch bis Ende Juni aus aller Welt frei nutzbar sein – ab Juli ist der Zugriff nur in UK bzw. in ausgesuchten britischen Bibliotheken möglich.

Link des Monats Juni 2012: NYC Municipal Archives Gallery

Ende April 2012 weihte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg die NYC Municipal Archives Gallery ein – unser Link des Monats Juni. Damit wurden u. a. mehr als 870.000 historische Fotografien, Karten, Film- und Tondokumente aus dem Bestand des Stadtarchivs („Department of Records“) online zugänglich gemacht. Das Interesse an der kostenfreien Datenbank war so groß, dass der Server dem gewaltigen Ansturm in den ersten Tagen nicht standhielt. Mittlerweile läuft die New York City Municipal Archives Gallery stabil und gewährt Zugriff auf eine einzigartige Sammlung, die 160 Jahre „Big Apple“ illustrieren.

App für SpringerLink

Der Wissenschaftsverlag Springer hat eine mobile SpringerLink-App für das iPhone und das iPod Touch herausgebracht. Mit dieser App hat der Nutzer direkten Zugriff auf die SpringerLink-Plattform mit dem Verlagsprogramm mit mehr als 5,4 Millionen Dokumenten.

Die App bietet laut Springer-Mitteilung freien Zugang zu den Abstracts, zu über 127.000 wissenschaftlichen Open-Access-Artikeln und zu Buch- und Zeitschriftencovern.

Bei der ZEDAT bekommen FU-Angehörige eine eduroam-Profildatei für iPhone / iPad / iPod touch (Tip4U-pdf-Datei), womit das mobile Endgerät in das Campusnetz der FU Berlin eingesetzt werden kann – so können über die App auch die von der Freien Universität Berlin lizenzierten Volltexte erreicht werden.

Die mobile SpringerLink-App bietet eine Reihe weiterer Funktionen, wie beispielsweise persönliche Benachrichtigungen, eine Speicher- und Weiterleitungsoption, erweiterte Suchfunktionen uvm. Der Download der App ist kostenfrei.

Tanzende Schubladen

Vor Einführung von computergestützten Katalogsystemen wiesen uns Zettelkataloge den Weg zum Buch. Heute funktioniert dank Online-Katalogen und neuen Rechercheinstrumenten wie dem FU-eigenen Bibliotheksportal | Primo die Literaturrecherche zeit- und standortunabhängig über das Netz. Das hat die Katalogkästen in den Bibliotheken zu einer stark gefährdeten (wenn nicht schon fast ausgestorbenen) Spezies gemacht, obwohl man mit viel Zeit und gut einstudierter Choreographie so viel mehr mit den Holzkästen anfangen, als „nur“ nach Literatur zu suchen. Dies beweist ein Video der Yale University (via Vimeo), mit dem guten alten „Card Catalog“ als Hauptdarsteller.

Gesehen via bibliothekarisch.de

Eine Minute im WWW

Das Internet ist dank Smartphone und Tablet-PC, Netbook oder Notebook zu unserem täglichen Begleiter geworden – ob auf dem Weg zur Arbeit oder Uni, beim Chillen im Freien usw. Klar, dass dabei sehr viel Traffic anfällt, doch wieviele E-Mails, Google-Suchen oder YouTube-Klicks fallen eigentlich statistisch weltweit innerhalb von 60 Sekunden an? Eine Bloggerin und Mitarbeiterin des US-amerikanischen Chip-Herstellers Intel hat es herausgefunden und ihre Ergebnisse in eine nette Grafik eingebettet.

Gesehen via bibliothekarisch.de