Leuphana Universität in Lüneburg: Vorreiterin auf dem Weg der Transformation!

Es war spannend im Herbst: Viele Hochschulen und Universitäten waren im Rennen zur Auslosung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2023. Gewonnen hat nun die Leuphana Universität in Lüneburg. Passender hätte es nicht sein können, dass durch Vernetzung und Austausch ein Besuch an der Universitätsbibliothek im Herbst möglich wurde, um der Frage nachzugehen: „Was tut die Bibliothek zusammen mit der Universität, um die sozial-ökologische Transformation voranzutreiben?“

Die Fragen umtreiben alle Akteure an einer Universität: Ob klimafreundlicher Campus, Abfall- und Beschaffungsmanagement, nachhaltige Mobilität oder der Einsatz von regenerativen Energien – nachhaltiges Handeln ist komplex und das Agieren auf den verschiedenen Handlungsfeldern gelingt nur zusammen.

Lastenräder „Radschnucke“ findet man überall auf dem Campus

Forschung und Lehre an der Leuphana sind seit vielen Jahren durch Lehrveranstaltungen, Veranstaltungen und Forschungsprojekte nachhaltig ausgerichtet. Die jährlichen und bekannten „Utopie-Konferenzen“ von und mit Maja Göpel öffnen den Nachhaltigkeitsdiskurs für alle, auch über die Universität hinaus.

Das „Medien- und Informationszentrum (MIZ)“ vereint die Bibliothek und das Rechenzentrum der Leuphana Universität. Eine im Sommer 2022 gegründete Steuerungsgruppe aus Bibliotheksbeschäftigten arbeitet eng mit der Nachhaltigkeitsbeauftragen der Universität zusammen. Im Rahmen eines Nachhaltigkeitskonzeptes der Bibliothek wurde ein Maßnahmenkatalog entwickelt. In der ersten Jahreshälfte 2023 fanden drei Workshops statt, unterteilt in die Themenfelder Medienmanagement & E-Science / Informationsdienste / IT. Dabei wurde aufgezeigt, dass Nachhaltigkeit am besten in der Gemeinschaft funktioniert und alle im Team mitgestalten dürfen und sollen. Übergreifendes Ziel der Workshops die Sichtbarmachung der Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und Bibliotheken, der Vielfalt des Themas und der großen Anzahl bereits vorhandener, z.T. unbewusster Aktivitäten. Es wurden ein Leitbild und Aktionsfelder erarbeitet.

Motivierend ist bei solchen Prozessen, Zusammenhänge zwischen nachhaltigem Handeln und Arbeitsalltag zu erkennen. „Das machen wir doch schon!“ ist stets ein guter Beginn. Interessant war zu erfahren, dass die „ABC-Methode“ niederschwellig ist aber zugleich ganzheitliches Denken erfordert.

Tolle Heransgehensweise, wenn es um Brainstorming und Themensammlung geht:

A wie Abfall vermeiden, 
J wie jede/r spart Energie bis hin zu 
M wie mehr Miteinander reden
T wie Tauschregal oder 
Z wie Zeitungsweiternutzung

Es gibt viel zu tun! In den Workshop-Dokumentationen zeigt sich jedoch, wer welche Zuständigkeiten hat, wo die Handlungsverantwortung legt. Das hilft enorm, wie wir als GreenFUBib-AG im Austausch und aus Erfahrung sagen können.


Ein Rundgang von der Universitätsbibliothek auf den Campus zeigt an unterschiedlichen Stellen, wie lebendig nachhaltiges Handeln sein kann. Der Waldgarten hinter der Bibliothek, die Nistkästen-Wand an einem Seminargebäude, die Dächer mit vielen Photovoltaik-Anlagen. Viele Grünflächen werden von Seminargruppen als Forschungsflächen genutzt, eine Streuobstwiese zeigt alte, lokale Apfelsorten. Im Nachhaltigkeitsbericht 2022 sieht man die gesamte Pflanzplanung vom Waldgarten. Schon allein die Auflistung nach Bodenschichten zeigt: Die Leuphana Universität ist Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit. Gratulation! Wir bleiben dran, um weitere grüne Taten auch von der Leuphana-Bibliothek zu erfahren.

©Bildquellen: Janet Wagner

Studie zum Stand von Open Access in Deutschland

Im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes „Options4OA“ wurde eine Erhebung zu Open Access unter wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland durchgeführt. Von September bis November 2018 haben sich 403 wissenschaftliche Einrichtungen an dieser Erhebung beteiligt. Diese Erhebung ist die bisher umfangreichste Studie zu den Open-Access-Aktivitäten an Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Ressortforschungseinrichtungen in Deutschland. Die Ergebnisse geben u. a. einen Überblick über die Verbreitung von Leit- und Richtlinien zu Open Access und über den Stand der Open-Access-Infrastrukturen. Darüber hinaus bieten die Ergebnisse einen Einblick in den Umgang mit Open-Access-Publikationskosten und dem damit verbundenen Monitoring der Finanzmittel an wissenschaftlichen Einrichtungen. Zudem beschreibt die Studie den Stand des Open-Access-Monitorings an wissenschaftlichen Einrichtungen und beschäftigt sich mit der Implementierung von Transformationsstrategien zur Förderung von Open Access.

Die Ergebnisse (inkl. der Daten) wurden jetzt veröffentlicht: https://doi.org/10.2312/os.helmholtz.005

Ein Kommentar zu den Ergebnissen findet sich auf helmholtz.de: https://www.helmholtz.de/wissenschaft_und_gesellschaft/noch-immer-huerden-beim-freien-zugang/