Vom Bibliothekartag zum „Bibliothekstag“?

Mal ein Posting in eigener Sache – Der Verein Deutscher Bibliothekare e. V. (VDB) ist mit Gründungsdatum 1900 die älteste bibliothekarische Vereinigung in Deutschland. Dass diese Bezeichnung nun nicht gerade gender-neutral ist, hat man spätestens im letzten Monat bemerkt. Aktuell gibt es Bestrebungen, den VDB in „Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare“ umzubenennen.

Politisch korrekt darf man sich zum jährlichen Informationsaustausch dann natürlich nicht mehr auf dem Bibliothekartag treffen, sondern auf dem „Bibliothekstag“. Begründet wird dies nicht nur mit der hohen Frauenquote in diesem Beruf von um die 80 Prozent, sondern auch dass eine Bibliothek natürlich nicht nur aus Bibliothekarinnen und Bibliothekaren besteht. Ein Exposé und die Stellungnahme des Vereinsausschusses des VDB kann man ab sofort im VDBlog nachlesen – und natürlich mitdiskutieren.

jungsteinSITE für die Neolithikum-Forschung

Neu aufgenommen in die Digitale Bibliothek wurde die Website jungsteinSITE. Herausgegeben vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel werden hilfreiches Material rund um die Neolithikum-Forschung angeboten. Dazu zählen wissenschaftliche Beiträge ab 1999 ff., die überwiegend aus erster Hand von federführenden Forschern stammen, die MS-Access-Datenbank Radiokarbondaten online (RADON), die man sich auf den eigenen Rechner herunterladen kann sowie ein Linkverzeichnis zum Thema

Lebendiger Geschichtsunterricht

Unter dem Titel „Erzählte Geschichte“ widmet Campus.Leben der Datenbank Visual History Archive einen Artikel. Schülerinnen und Schüler des Hans-Carossa-Gymnasiums in Berlin-Spandau arbeiteten mit dem Videoarchiv, das mehr als 52.000 Interviews mit Überlebenden und Zeugen des Holocaust bereithält. Im Dialog mit Wissenschaftlern des Friedrich-Meinecke-Instituts wurde über die Vorteile dieser etwas anderen Geschichtsstunden diskutiert. Wie gehen Jugendliche mit dem Holocaust um, wenn anstatt Textmaterial Videointerviews verwendet werden?

Link des Monats März 2012: EUscreen

Ein Projekt, das sich dem europäischen Fernseh-Kultur-Erbe und den darin verborgenen audiovisuellen Schätzen auf die Fahnen geschrieben hat, ist unser Link des Monats März 2012 – EUscreen. Die Beta-Version von EUscreen ermöglicht den freien Zugriff auf Text-, Audio-, Bild- und Videodokumente europäischer Rundfunkanstalten und Fernseharchive. Das Portal wird von der Europäischen Kommission gefördert und beinhaltet etwa 30.000 Programminhalte und -informationen vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

Britische Nationalbibliographie jetzt über das www verfügbar

Die bisher per CD-ROM lizenzierte British National Bibliography (BNB), kann jetzt kostenfrei im www genutzt werden. Wie die CD-ROM-Version enthält sie alle seit 1950 im UK oder Irland erschienenen Bücher und Zeitschriften, wird jedoch fortlaufend aktualisiert. Zudem findet man neben den bibliographischen Daten Cover, Inhaltsbeschreibungen und Leseproben.
Wie im FU-eigenen Bibliotheksportal | Primo können die Trefferergebnisse durch sogenannte Facetten nach verschiedenen Kategorien (z. B. Autor, Thema, Verlag, Erscheinungsjahr) eingrenzt werden. Wie im Portal werden in der BNB nun alle Ausgaben eines Werkes zusammengeführt – FRBRisiert (FRBR= Functional Requirements for Bibliographic Records).
Über Umwege in die verlinkten Bibliothekskataloge WorldCat und COPAC können Literaturzitate direkt in Literaturverwaltungsprogramme wie EndNote oder RefWorks übernommen werden.

Danke für dieses Posting an Sandy Schüler, Praktikantin innerhalb des Bibliotheksmanagement-Studiums der Fachhochschule Potsdam

African Writers Series – Moderne afrikanische Literatur online lesen

Die ursprünglich beim britischen Verlag Heinemann als Druckversion erschienene African Writers Series wurde für FU-Angehörige online lizenziert. Sie umfasst über 250 Werke afrikanischer Autoren des 20. Jahrhunderts in englischer Sprache bzw. englischer Übersetzung. Die Sammlung enthält alle literarischen Gattungen, inkl. Sachliteratur (u.a. Prosa, Lyrik, Drama, politische Reden, Reportagen, Sagen und Mythen). Beigefügt sind detaillierte Biographien zu den Autoren.

Unter anderem können Werke im Volltext von Chinua Achebe, Ama Ata Aidoo, Steve Biko, Buchi Emecheta, den Nobelpreisträgerinnen Nadine Gordimer und Doris Lessing, Bessie Head, Nelson Mandela, Dambudzo Marechera, Christopher Okigbo, Okot p’Bitek and Tayeb Salih gelesen werden. Die Texte selbst liegen im HTML-Format vor.

Bei der Suche im Autoren-Index („Complete Contents“) ist zu beachten, dass derzeit leider nicht alle enthaltenen Autoren aufgeführt sind, was bereits beim Anbieter beanstandet wurde. Daher empfiehlt es sich, im Zweifelsfall über die allgemeine Suchoberfläche nach dem Autor zu recherchieren (z. B. bei Nadine Gordimer).

Bild: Nur einer von zahlreichen Titeln – der Roman Changes (im deutschsprachigen Raum unter dem Titel Die Zweitfrau erschienen) der ghanaischen Autorin Ama Ata Aidoo (2003)

Dank für dieses Posting an Sandy Schüler, Praktikantin innerhalb des Bibliotheksmanagement-Studiums der Fachhochschule Potsdam

Online-Nachschlagewerke von Mouton de Gruyter frei verfügbar

Seit dem Jahreswechsel werden einige Nachschlagewerke zur Sprachwissenschaft des Verlags Mouton de Gruyter kostenfrei im Web angeboten. Die Titel, die früher als CD-ROM-Ausgaben vertrieben wurden, verfügen im Vergleich zu früheren Kaufversion teilweise über eine erweiterte Auswahl an Multimedia-Anwendungen:

Atlas of North American English (ANAE)
Unter der Leitung von William Labov entwickelter Sprachatlas zum nordamerikanischen Englisch. Auf der Grundlage einer in den 90er Jahren an 762 Sprechern durchgeführten Erhebung werden Aussprache und Vokalsysteme der Dialekte in den USA und Kanada beschrieben. Die regionalen Dialekte werden phonologisch und soziolinguistisch ausgewertet und in ihren Handlungsprozessen dargestellt. Die Online-Ausgabe beinhaltet neben sämtlichen Beiträgen und Sprachkarten der Printausgabe und den Zusatzmaterialien der CD-ROM-Ausgabe eine erweiterte Auswahl an interaktiven Daten, Sprachkarten und Hörproben, welche laufend aktualisiert werden.

Varieties of English
Die Datenbank bietet einen Überblick über die Phonologie, Morphologie und Syntax der weltweiten Varietäten des Englischen. Der Textteil wird durch authentische Sprachbeispiele und interaktive Landkarten illustriert. Der Titel wurde ursprünglich gedruckt als „A Handbook of Varieties of English“ von dem Sprachwissenschaftler Bernd Kortmann angeboten, Professor für Englische Sprachwissenschaft an der Universität Freiburg.

Moutons interaktive Einführung in die historische Linguistik des Deutschen
Das Angebot bietet einen Überblick über die sprachgeschichtliche Entwicklung des Deutschen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Die Einführung beschreibt multimedial in Text, Bild und Ton aufbereitet, wie sich Phonologie, Morphologie, Syntax und Lexik des Deutschen gewandelt haben. Verfasst wurde das Werk von den Sprachwissenschaftlern Karin Donhauser, Annette Fischer und Lars Mecklenburg.

Der Text ist zum überwiegenden Teil den entsprechenden Infoseiten des Datenbank-Infosystems (DBIS) entnommen.

Global Books in Print mit neuer Benutzeroberfläche

Mit „Books In Print 2.0 (BIP2.0)“ wurde eine neue Plattform für die Datenbank Global Books in Print (GBIP) eingeführt, die nun auch über die Digitale Bibliothek angesteuert werden kann. Bei der Datenbank handelt es sich um ein von der FU lizenziertes Buchhandelsverzeichnis, das alle in Nordamerika, Großbritannien und Australien lieferbaren Titel sowie englisch- und spanischsprachige Bücher und Medien im Buchhandel weltweit nachweist. Angezeigt werden auch Titel, die nicht mehr lieferbar sind (out of print) oder demnächst erscheinen werden sowie die Kontaktadressen von Verlagen. Die Datenbank wird u. a. von uns Bibliotheksmitarbeitern genutzt, um den Anschaffungspreis Ihrer Kaufvorschläge zu bestimmen, sofern diese nicht im deutschen Buchhandel erschienen sind ;).

Die positiven Veränderungen machen sich schon auf der Startseite bemerkbar, auf der man früher von zu viel Text buchstäblich „erschlagen“ wurde. Der Suchschlitz befindet sich nun zentral am oberen Bildschirmrand – mit deutlich weniger Begleittext. Weiterhin hat sich die neue Benutzeroberfläche mehr der Digitalen Bibliothek bzw. dem neuen Bibliotheksportal | Primo angenähert. Die Trefferergebnisse kann man durch sogenannte Facetten nach verschiedenen Kategorien (z. B. Buchmarkt, Autor, Sprache oder Preis) eingrenzen. Ebenfalls kann links neben dem Eingabefeld eine Tag-Cloud aktiviert werden. Neu hinzugekommen sind Titelabbildungen (Buchcover) und wie in Primo werden in Global Books in Print nun alle Ausgaben eines Werkes zusammengeführt – FRBRisiert (FRBR= Functional Requirements for Bibliographic Records).
Eine weitere Neuerung ist das Angebot an RSS-Feeds, während sich Möglichkeiten zur sozialen Vernetzung und Interaktion (nach kostenfreier Registrierung) hinter der Schaltfläche „My Discoveries“ verbergen – u. a. das Schreiben von Rezensionen oder Bewertungen.

Gegenwärtig enthält die Datenbank 20 Mio. Datensätze mit über 4 Mio. Beschreibungstexten, mehr als einer Mio. Inhaltsverzeichnissen und 900.000 Rezensionen. Entgegen dem Datenbanktitel kann auch nach E-Books (820.000), Audio- (470.000) und Video-Materialien (420.000) recherchiert werden. Die Suche schließt auch Anmerkungen oder Inhaltsverzeichnisse mit ein.

Die alte Plattform ist für FU-Angehörige noch immer unter www.globalbooksinprint.com erreichbar.

Blick auf die Deutsche Digitale Bibliothek

Die Internet Redaktion des Goethe-Instituts blickt in einem Artikel auf die Mitte 2012 startende Deutsche Digitale Bibliothek (DDB). Neugierde und hohe Erwartungen werden auf die Online-Plattform geweckt, die künftig als kulturelles Gedächtnis der deutschen Nation fungieren soll. Auch die Frage des Namens ist noch nicht endgültig geklärt. Wie oder nach wem soll das Portal benannt werden? DDB ist nur der vorläufige Arbeitstitel …

Gesehen im Vöbblog

Freier Zugang zu wirtschaftswissenschaftlicher Literatur

EconStor ist der Open-Access-Server der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften bzw. des Leibniz-Informationszentrums Wirtschaft (ZBW). Er stellt derzeit mehr als 35.000 Dokumente zur Verfügung. Der Schwerpunkt liegt auf wirtschaftswissenschaftlicher Literatur aus deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Folgende Dokumentarten werden veröffentlicht:

– Arbeits- und Diskussionspapiere
– Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelwerken (als Postprints)
– Konferenzbeiträge
– Dissertationen und Habilitationsschriften, Diplomarbeiten
– Forschungsberichte und Gutachten
– Bücher und Festschriften
– komplette Ausgaben von Zeitschriftenheften

Gegenwärtig findet man in EconStor Arbeitspapiere von ca. 100 Einrichtungen, darunter die sechs großen Wirtschaftsforschungsinstitute IfW Kiel, DIW Berlin, IWH Halle, ifo München, RWI Essen und ZEW Mannheim, aber auch Dokumente der Deutschen Bundesbank, der Bank of England oder der Bank of Canada.

Seit dem Jahr 2008 bietet die Freie Universität Berlin ihren StudentInnen und MitarbeiterInnen mit dem FU-Dokumentenserver ebenfalls eine Open-Access-Plattform zum elektronischen Publizieren von wissenschaftlich relevanten Arbeiten an.

FU-Mitarbeiter haben dort die Möglichkeit eigene wissenschaftliche Publikationen kostenfrei im PDF-Format abzulegen. FU-Studierende dürfen dies mit einer schriftlichen Publikationsempfehlung eines Dozenten. Bei weiteren Frage steht Ihnen das Redaktionsteam des FU-Dokumentenservers mit Rat und Tat zur Seite.