Vorträge des Leipziger Bibliothekskongresses online

Vom 15. – 18. März 2010 fand der 4. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek (gleichzeitig der 99. Deutsche Bibliothekartag) unter dem Motto „Menschen wollen Wissen“ statt.

Wer sich einen Überblick über die dort diskutierten Themenfelder verschaffen möchte, kann jetzt die Folien und/oder Vortragstexte von über 90 Vorträgen auf dem Dokumentenserver BIB-OPUS abrufen.

Spannend sicherlich primär für Insider, aber auch für alle, die ‚mal schauen wollen, womit sich Bibliothekare so beschäftigen. 😉

Schlaflos in London

Wer macht es sich nicht gern abends mit einer Lektüre im Bett bequem? Angehende Designstudenten des Londoner Royal College of Art haben dies wortwörtlich genommen – vor gut drei Jahren statteten sie ein Hotel in der britischen Hauptstadt mit ganz besonderer Bettwäsche aus. Bilder des Projekts „Sleepless“ gibt es u. a. im netbib weblog zu bewundern ;)

Neue digitale Ressourcen aus Europa und den USA

Auch in den letzten Tagen haben wieder einige freie Quellen Eingang in die Digitale Bibliothek gefunden. Sowohl FU-Angehörige als auch externe Nutzer können folgende kostenfreie Titel bequem von zu Hause aus nutzen:

Europeana: Die noch im Aufbau befindliche Digitale Bibliothek soll Zugang zu Beständen aus europäischen Bibliotheken, Museen und Archiven ermöglichen. Bis ins Jahr 2010 soll die von der Europäischen Union mitfinanzierte Datenbank auf zehn Mio. Kulturgüter angewachsen sein, darunter auch mehr deutschsprachige Medien.

World Digital Library: die Datenbank, unser ehemaliger Link des Monats, will historisch bedeutsame Dokumente aus allen Regionen der Welt über das Internet zugänglich machen. Das Projekt baut auf der bereits bestehenden Datenbank Memory of the World der UNESCO auf und wird von der Library of Congress entwickelt.

e-rara.ch: Auf dieser Plattform werden digitalisierte alte Drucke aus Schweizer Bibliotheken öffentlich und kostenlos angeboten. Einen ersten Schwerpunkt bilden die Schweizer Drucke des 16. Jahrhunderts.

Stockholm International Peace Research Institute: Databases: die unabhängige wissenschaftliche Einrichtung zur Friedensforschung untersucht seit 1966 weltweit die Rüstungsentwicklung und militärische Konflikte. Im kostenfreien Datenbankangebot erhält man u. a. Zugriff auf Länderprofile, Daten über Rüstungsausgaben sowie Informationen zur Exportkontrolle von Rüstungsgütern

Arkiv for Dansk Litteratur: „ADL“ bietet Zugriff auf klassische dänische Literatur von 78 Autoren, vom 12. Jahrhundert (Saxo) bis 1938 (Jørgen-Frantz Jacobsen und Gustaf Petersen-Munch). Ergänzt wird die Volltextsammlung um Biografien und Werksübersichten. Passend mit ordnet.dk hat man Zugriff auf die wichtigsten dänischen Wörterbücher.

Letzter Blick ins Kölner Stadtarchiv

Nur wenige Tage vor dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs Anfang März 2009 nutzte die Fernsehcrew vom Tatort die Räume für die Dreharbeiten zu Kaltes Herz. Am kommenden Sonntag wird die Episode in der ARD ausgestrahlt. „Jetzt, fast genau ein Jahr nach dem tragischen Unglück, bekommen wir noch einmal einen kleinen Einblick in das Innenleben dieser kulturellen Schatzkammer“, wird Tatort-Kommissar Dietmar Bär (Freddy Schenk) bei Welt Online zitiert. In Kaltes Herz werden der Mord an einem Jugendamtsmitarbeiter und eine damit verbundene Kindesentführung aufgeklärt.

Bei der Rettung des verschütteten Archivguts hatten unter anderem Kollegen der FU Berlin mitgeholfen (das BiblioBlog berichtete). Gegenwärtig sind unter dem Titel „Nach dem Einsturz: Das Historische Archiv“ 100 Leihgaben im Martin-Gropius-Bau zu sehen. Die Ausstellung mit Originaldokumenten von Jacques Offenbach, Konrad Adenauer oder Heinrich Böll kann noch bis 11. April besucht werden.

Sehr viel mehr Zeit wird die Restaurierung des Archivbestands in Anspruch nehmen. In einem Anfang März im Tagesspiegel veröffentlichten Interview mit Stadtarchiv-Direktorin Bettina Schmidt-Czaia wird der Wiederaufbau auf 6000 Personenjahre beziffert!

Danke für das Bild an WikiCommons!

Preis der Leipziger Buchmesse 2010

Seit dem Jahr 2005 wird jeweils am ersten Buchmessetag der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert und wird von einer siebenköpfigen Jury zu gleichen Teilen in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Essayistik sowie Übersetzung verliehen.
Die diesjährige Preisverleihung findet am 18. März 2010 um 16 Uhr in der Glashalle statt.

Ein Video stellt die nominierten Autorinnen und Autoren vor.

Im Vorfeld wurde Kritik an der Nominierung von Helene Hegemanns Axolotl Roadkill laut (vgl. Stern vom 17. März 2010) – unter anderem seitens der Preisträgerin des Vorjahres, Sybille Lewitscharoff.

Die Buchpreisträger stehen fest: sie gehen in diesem Jahr an Ullrich Raulff (Sachbuch), Ulrich Blumenbach (Übersetzung) und Georg Klein (Belletristik).

Bionischer Finger & freie Katalogdaten

Die Bayern tun es, die Göttinger tun es, die Österreicher erst Recht – die Digitalisierung wissenschaftlich relevanter Texte in großer Fülle. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt der Futurezone-Artikel Digitalisieren mit dem „bionischen Finger“ von Claudia Glechner, die ein Wiener Startup-Unternehmen besucht hat. Auch nicht zu verachten ist der Artikel Freiheit für Bibliotheken, in dem das ORF-Magazin die Veröffentlichung der Katalogdaten der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vom Wochenende bespricht.

Lexika kehren gut

Mit dem Siegeszug von Wikipedia haben die herkömmlichen gedruckten Lexika ausgedient. Die Enzyklopädie-Verlage konzentrieren sich seither auf ihre elektronischen Angebote – eine Neuauflage des Brockhaus’ werden wir wohl so bald nicht erleben. Was also tun mit den gedruckten Bänden, deren Wissen unausweichlich dem Zahn der Zeit zum Opfer fallen? Als Briefbeschwerer zu unhandlich, als alternative Fliegenklatsche für den Sommer zu laut (wenn auch effektiv). Eine – zugegeben brutalere – Nutzungsmöglichkeit präsentiert da thereifixedit.com. Mehr davon gibt es auf der Website bookdust.com zu bestaunen.

Danke für das Bild an WikiCommons!

Bach, Darwin & Who’s Who

In den letzten Wochen sind wir erneut auf einige interessante freie Ressourcen im WWW gestoßen. Sowohl FU-Angehörige als auch externe Nutzer können diese kostenfreien Titel bequem von zu Hause aus nutzen:

Bach Bibliography: Die Datenbank enthält mehr als 35.000 Einträge zu Sekundärliteratur über den Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) und seine Musik, ausgewertet aus internationalen Büchern, Zeitschriftenartikeln, wissenschaftlichen Rezensionen, Hochschulschriften und mehr.

Complete Works of Charles Darwin: „Darwin Online“ gilt als eine der größten Gesamteditionen der Schriften des britischen Naturforschers (1809-1882). Seit 2002 online, enthält die Website über 90.000 Textseiten, 207.000 Bilder sowie je ein digitalisiertes Exemplar aller Werke Darwins.

Culturebase.net: Die Website informiert über zeitgenössische, internationale Künstler. Zugriff gibt es auf über 1000 Profile von Einzelkünstlern und Gruppen, die i.d.R. aus Biografien, einer Werk- und Projektliste bestehen.

Documenting the American South: „DocSouth“ bietet freien Zugriff auf Texte, Bilder und Audio-Dateien zur Geschichte, Literatur und Kultur des US-amerikanischen Südens. Die Sammlung gliedert sich in 14 thematische Kollektionen, die u. a. Tagebücher, Briefe, Oral-History-Interviews und Lieder enthalten.

Who’s who in China, Italy, Russia & Spain: Die Online-Nachschlagewerke vom Sutter-Verlag präsentieren englischsprachige Informationen zu tausenden von Persönlichkeiten, Firmen, kulturellen und sozialen Einrichtungen, Marken sowie politischen Organisationen des jeweiligen Landes.

Sie haben eine interessante Webressource, die in der Digitalen Bibliothek nicht fehlen darf? Wir freuen uns über Ihre Vorschläge!

„Lese(r)hunger“ in der UB und der Mensa

Das Blog Leserhunger nennt sich selbst „kulinarischer Führer durch Bibliotheken, Archive, Museen weltweit“ und hat sich kürzlich nach Dahlem aufgemacht und die Universitätsbibliothek für den Lesehunger sowie anschliessend die neu eröffnete Vegetarische Mensa für den Leserhunger besucht … und auch ein paar schöne Fotos gemacht. 🙂