6 Datenbanken via Nationallizenzen zugänglich

Im Rahmen von Nationallizenzen kann auf fünf Datenbanken des britischen Anbieters Adam Matthew Digital und auf eine Datenbank des niederländischen Anbieters Brill zugegriffen werden:

Eighteenth Century Drama

Die Datenbank umfasst:

  • Die Larpent Collection der Huntington Library mit über 2.500 Digitalisaten: u. a. 1.700 Stücke sowie Spielpläne, Kritiken, Theaterzettel und Lieder etc., die zwischen 1737 und 1824 entstanden sind
  • Zwei Nachschlagewerke: The London Stage 1660 – 1800 und das Biographical Dictionary of Actors, Actresses, Musicians, Dancers, Managers & Other Stage Personnel in London, 1660 – 1800
  • Korrespondenz bekannter Theaterakteure des 18. Jahrhunderts wie David Garrick, Edmund Kean, der Familie Kemble, Sarah Siddons usw.

Die umfangreiche Materialsammlung bietet einen Einblick in das Gesellschaftsleben, die Welt des Theaters und deren Zensur im 18. Jahrhundert. Die Sammlung geht auf John Larpent zurück, der von 1778 bis 1824 der Inspector of Plays (Lord Chamberlains Office) war und verantwortlich für die Umsetzung des Licensing Acts (1737). Larpent hat nicht nur die zensierten, sondern auch ursprünglichen Fassungen der geprüften Stücke aufbewahrt, von denen 2.500 in der Datenbank digital vorliegen. Ergänzt wird das Material durch die Tagebücher von Larpents Frau Anna, in denen sie ihre Kritik an Theaterstücken sowie Einblicke in die Theaterkultur und die englische Gesellschaft niedergelegt hat.

Confidential Print: Middle East, 1839 – 1969

Die Sammlung besteht aus den vertraulichen Drucksachen für die Länder der Levante und der arabischen Halbinsel, den Iran, die Türkei, Ägypten und den Sudan. Beginnend mit den ägyptischen Reformen von Muhammad Ali Pascha in den 1830er Jahren zeichnen die Dokumente die Ereignisse der folgenden 150 Jahre nach, einschließlich der Nahostkonferenz von 1921, der Mandate für Palästina und Mesopotamien, der Teilung Palästinas, der Suezkrise von 1956, der westlichen Außenpolitik nach der Suez-Krise und des arabisch-israelischen Konflikts.

Die Confidential-Print-Reihe, herausgegeben von der britischen Regierung zwischen circa 1820 und 1970, ist ein grundlegender Baustein für die politische, soziale und wirtschaftliche Forschung. Die Serie entstand aus der Notwendigkeit heraus, die wichtigsten Papiere der Außen- und Kolonialämter aufzubewahren. Diese reichen von einseitigen Briefen oder Telegrammen bis hin zu umfassenden Abhandlungen, Untersuchungsberichten und Vertragstexten. Alle mit „Confidential Print“ gekennzeichneten Artikel wurden gedruckt und sofort an führende Beamte des Auswärtigen Amtes, an das Kabinett und an die Leiter britischer Auslandsmissionen verteilt.

Shakespeare in Performance

Die Datenbank bietet Zugriff auf über 1.100 digitalisierte Theatermanuskripte (engl. „prompt books“) der Folger Shakespeare Library in Washington, D.C. zu Shakespeare-Aufführungen, die in Theatern in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und international zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert aufgeführt wurden (Stand: 10/2016). Sie geben Eindruck, wie Shakespeares Stücke in der jeweiligen Zeit interpretiert und gespielt wurden. Die Manuskripte enthalten i. d. R. alle wichtigen Details zur Inszenierung, sind mit persönlichen Notizen, Skizzen und Hinweisen zum Einsatz von Beleuchtung und Musik, Szenen- und Kostümbild und zur schauspielerischen Darbietung versehen. Darüber hinaus wurden 17 als kulturell wichtig empfundene Shakespeare-Inszenierungen als Fallstudien (in der Datenbank mit dem Hinweis „CS“ markiert) mit ergänzendem Archivmaterial wie Fotografien, Kostümentwürfen und Musiknoten versehen. Dazu zählen David Garricks überarbeitete Produktion von „Hamlet“ (1772), Henry Irvings Inszenierung von „The Merchant of Venice“ (1879) sowie Laurence Oliviers preisgekrönte Filmversion von „Hamlet“ (1948). Viele Manuskripte von Inszenierungen desselben Shakespeare-Stücks lassen sich im Split-Screen-Verfahren miteinander vergleichen, um so schneller auf Unterschiede bei der Textbearbeitung aufmerksam zu werden. Bibliographische Informationen lassen sich in Literaturverwaltungsprogramme wie EndNote, RefWorks oder Zotero exportieren.

Victorian Popular Culture

Die Datenbank bietet Zugriff auf vielfältiges Quellenmaterial zur populären Unterhaltung (popular culture) in Amerika, Großbritannien und Europa im Zeitraum von 1779 bis 1930, der Viktorianischen Epoche. Das Material umfasst (seltene) Bücher und Zeitschriften, Ephemera, Plakate, Spielpläne, Fotos und Illustrationen. Zudem gibt es eine Reihe von Videoclips, die die Unterhaltungskultur zu Beginn des Kinos dokumentieren. Die Quellensammlung ist in vier Module unterteilt:

(1) Spiritualism, Sensation and Magic;

(2) Circuses, Sideshows and Freaks;

(3) Music Hall, Theatre and Popular Entertainment sowie (4) Moving Pictures, Optical Entertainments and the Advent of Cinema.

Socialism on Film

Socialism on Film bietet Zugang zu Bewegtbildmaterial zum Ost-West-Konflikt, zur Geschichte, Kultur und Gesellschaft aus sozialistischer und kommunistischer Perspektive. Die Filmdatenbank reicht zurück bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts und zeigt Produktionen aus der Sowjetunion, Vietnam, China, Korea sowie Osteuropa, der DDR, Großbritannien und Kuba. Neben parteipolitischen Sendungen umfasst die Sammlung auch Dramen, Interviews, Dokumentationen und Animationen. Das Portal ist nach Themen gegliedert und lässt sich nach Produktionsland, Genre sowie nach Zeiträumen durchsuchen.

Miras Maktoob

Die E-Book-Sammlung mit 248 Bänden (189 Werke) bietet Editionen von literarischen Werken und Abhandlungen zur iranischen Kulturgeschichte die bis in das 10. Jahrhundert zurückreichen. Die persischen und arabischen Texte behandeln insbesondere historische, geografische und philosophische Themen. Die Sammlung wurde ursprünglich vom Written Heritage Research Institute (Miras Maktoob), einer Nichtregierungsorganisation in Teheran, herausgegeben.

Die Beschreibungstexte sind dem Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

Via Nationallizenz: Online-Zugriff auf „Russische Nationalbibliografie“

Ab sofort lässt sich im FU-Campusnetz auf die Datenbank Rossijskaja Nacionalnaja Bibliografija zugreifen, die „Russische Nationalbibliografie“.

Die Universal Database of Russian National Bibliography (UDB-BIB) über den Anbieter east view enthält über 4,5 Millionen Datensätze aus den acht verschiedenen Serien der russischen Nationalbibliografie, den Letopisi.
Letopisi sind die umfassendsten bibliografischen Produkte sowjetisch-russischer Drucke, die seit 1907 von der Knizhnaia Palata (Russische Buchkammer) veröffentlicht wurden. Sie enthalten bibliografische Aufnahmen von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Rezensionen, Kunst, Noten, Dissertationen und Karten. Die acht Serien sind nach Materialkategorien geordnet:

Serie Inhalt
1) Knizhnaia letopis Dieser wöchentliche Index ist das umfassendste Nachschlagewerk zu russischen Buchpublikationen. Es wird seit 1907 veröffentlicht. 2015 wurde der Titel in Knigi Rossii (Books of Russia) geändert.
2) Letopis gazetnykh statei Index der seit 1936 wöchentlich veröffentlichten Zeitungsartikel, der im Durchschnitt mehr als 20.000 bibliografische Einträge pro Jahr zu den Hauptartikeln aller wichtigen Zeitungen in Russland enthält. Er umfasst mehr als 260 Zeitungstitel. Im Jahr 2015 wurde der Titel in Statii iz rossiiskikh gazet (Russische Zeitungsartikel) geändert.
3) Letopis zhurnalnykh statei Der vollständige Wochenindex der sowjetischen und russischen Zeitschriften, veröffentlicht seit 1926, enthält bibliografische Einträge zu Artikeln, Dokumentationsmaterialien und fiktiven Werken aus fast 7.300 periodischen Veröffentlichungen. Im Jahr 2015 wurde der Titel in Statii iz rossiiskikh zhurnalov (Russian Journal Articles) geändert.
4) Letopis avtoreferatov dissertatsii Der Index von Dissertationsauszügen aus ganz Russland erscheint monatlich seit 1981 und dokumentiert die aktuelle und laufende russische Forschung. Im Jahr 2015 wurde der Titel in Avtoreferaty dissertatsii (Dissertation Abstracts) geändert.
5) Letopis Retsenzii Das monatliche Profil russischer und ausländischer Buchbesprechungen in der zentralen und regionalen russischen Presse erscheint seit 1935 und enthält mehr als 5.000 Buchbesprechungen pro Jahr. Im Jahr 2015 wurde der Titel in Retsenzii iz rossiiskikh izdanii (Rezensionen aus russischen Publikationen) geändert.
6) Notnaia letopis Dies ist ein vollständiger vierteljährlicher Gesamtindex der sowjetisch-russischen Musikpublikationen, der seit 1931 veröffentlicht wird und bibliografische Einträge zu Musik- und Bühnenmusikwerken, Folkloresammlungen, schul- und methodischen Musikpublikationen und Büchern (mit Musik und Texten) enthält. 2015 wurde der Titel in Rossiiskie notnye izdaniia (Russische Musikpublikationen) geändert.
7) Letopis izoizdanii: Seit 1931 veröffentlicht die Russische Buchkammer diesen vierteljährlichen Index russischer Kunstpublikationen, Plakatserien aller Art, Kalender, Kunstreproduktionen, Drucke, Werke angewandter Grafik und Porträts. 2015 wurde der Titel in Rossiiskie izoizdaniia (Russian Art Publications) geändert.
8) Kartograficheskaia letopis Dieser seit 1931 jährlich erscheinende bibliografische Index umfasst politisch-administrative, geografische und historische Karten sowie Atlanten, Stadtpläne und andere kartografische Informationen, die in Büchern und Broschüren enthalten sind. 2015 wurde der Titel in Rossiiskie kartograficheskie izdaniia (Russian Cartographic Publications) geändert.
Der Text ist der Information im Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

Nationallizenz für russischsprachige E-Books aus den Geisteswissenschaften

Ab sofort kann aus dem FU-Campusnetz die Datenbank Universitetskaja Biblioteka Online (UBO) abgerufen werden.

Die E-Book-Sammlung aus Russland mit dem Schwerpunkt Geisteswissenschaften enthält umfangreiches Volltextmaterial (ca. 70.000 Dokumente) aus neuerer Zeit. Darunter befinden sich auch einige sehr interessante Periodika. Auch Titel aus dem 19. Jahrhundert sind in Auswahl abrufbar.

Bild: Nur einer von zahlreichen Titeln – Социальная политика современной России: монография (dt.: Die Sozialpolitik des modernen Russland: Eine Monografie) von V. V. Moiseev (Moskau/Berlin : DirectMedia, 2019)

Inhalte der E-Books lassen sich in Auswahl ausdrucken bzw. auch als PDF-Dateien abspeichern.

Hinweis: Der deutschlandweite Zugriff wird mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gemeinschaftlich durch den Fachinformationsdienst (FID) Slawistik an der Staatsbibliothek zu Berlin und den Fachinformationsdienst Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa an der Bayerischen Staatsbibliothek München ermöglicht. Einzelpersonen mit ständigem Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland können sich persönlich für einen kostenlosen Zugriff registrieren lassen, falls ihnen der Zugang über ein Hochschulnetz, bzw. über ihre wissenschaftliche Bibliothek, nicht zur Verfügung steht.