Neue Infoseite zum Thema Presserecherche

Auf der Suche nach dem neuesten Artikel aus FAZ, taz oder New York Times, aber über Primo nicht fündig geworden? Die Universitätsbibliothek der Freien Universität verfügt über ein breites digitales Angebot an aktueller Tagespresse. Damit Sie diese schneller auffinden können, gibt es nun eine eigene Website namens E-Presse, die Ihnen die wichtigsten Datenbanken kurz vorstellt. Auch findet im Wintersemester wieder unser kostenfreier Online-Kurs Presserecherche und Fake News statt, zum dem sich jede*r Interessierte anmelden kann.

Kleiner Tipp: Noch bis 30.11.2022 können Sie über das FU-Campusnetz den digitalen Zugang zu NYTimes.com als auch zum Archiv TimesMachine (1851–2002) testen und mitentscheiden, ob die beiden Angebote dauerhaft für Sie verfügbar bleiben (vgl. Biblioblog, 03.11.2022).

(Bildquelle: Marc Spieseke)

Relaunch für Süddeutsche-Online-Archiv

Zu Anfang dieses Monats ist der Online-Auftritt des lizenzierten Archivs der Süddeutschen Zeitung komplett überarbeitet worden. Die neue Applikation wurde von der Informationstechnik der Austria Presse Agentur (APA-IT) entwickelt und basiert auf der Datenbanktechnologie „PowerSearch“.

Die neue Suchoberfläche „SiteSearch+“ soll mit Hilfe von u. a. Filteroptionen das manuelle Durchstöbern langer Ergebnislisten einfacher und schneller gestalten. Wie im Bibliotheksportal|Primo oder der Digitalen Bibliothek nicht anders gewohnt, kann man lange Trefferlisten nun z. B. nach Zeitraum, Quellen/Ausgaben, Themen oder Ressorts eingrenzen. Bei jeder Suche voreingestellt ist der Modus „Exakte Suche“ – entfernt man das Häkchen, wird automatisch eine Wortstamm-Suche durchgeführt. Wer lieber die Druckausgabe gewöhnt ist, kann auch in einer PDF-Layout-Ansicht das Archiv durchstöbern („PDF-Navigation“).

Neben netten Goodies wie der Rubrik „Themen des Tages“ oder einer Tagcloud mit Verlinkungen zu tagesaktuellen Artikeln, ist die Ergebnisdarstellung nach einer Suche beim ersten Ausprobieren doch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Auf „Multimediaansicht“ () voreingestellt, präsentiert sie Artikel, Multimediadateien (hauptsächlich Audiodateien zu SZ-Glossen wie „Das Streiflicht“) und Themendossiers direkt nebeneinander. Mit einem Klick auf die Listenansicht () werden sehr viel übersichtlicher „nur“ Artikel als Ergebnis ausgegeben.

Weitere neu eingeführte Funktionen:

  • Vor- und Zurückblättern auf Volltextebene in der Ergebnisliste
  • E-Mail- und Druckvorschau für ausgewählte Artikel
  • Versand von ausgewählten Artikeln im Volltext via E-Mail (PDF-Layout-Ansicht – müssen zuvor in die Ablage „temporäre Auswahl“ abgelegt werden)

In den letzten Tagen lief die neue Applikation noch nicht ganz rund – teilweise blendeten die Filter nicht ein. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „PDB“ im schwarz unterlegten Menü gelangt man z. Zt. auch noch zurück auf die altgewohnte Oberfläche (und kann entsprechend über die Schaltfläche „SiteSearchPlus“ zurück navigieren).

Die Süddeutsche Zeitung gilt mit täglich mehr als 1,48 Mio. Lesern als am häufigsten gelesene Qualitätstageszeitung in Deutschland, noch vor der FAZ (940.000 Leser). Bereits Mitte der 2000er-Jahre wurde sie von deutschen Journalisten zum „Leitmedium“ Nr. 1 gewählt und verdrängte dabei den Spiegel. Im Online-Archiv können FU-Angehörige kostenfrei auf Artikel aus der Hauptausgabe der Süddeutschen Zeitung (ab 1992 ff.) sowie den Beilagen (u. a. SZ-Landkreisausgaben, SZ-Magazin) zugreifen.

Datenbank „Historical newspapers“ erweitert

Die Datenbank „Historical Newspapers“ der Firma Proquest wurde bereits vor einiger Zeit als Nationallizenz in die Digitale Bibliothek und das Bibliotheksportal aufgenommen – Biblioblog berichtete.

Die von der DFG finanzierte Nationallizenz bietet Archivzugriff auf 19 Mio. Artikel renommierter US-amerikanischer und britischer Tageszeitungen bis in die 20er Jahre. Die FU hat die Lizenz jetzt aufgestockt, sodass für die Los Angeles Times, die New York Times, das Wall Street Journal und die Washington Post auch aktuellere Jahrgänge recherchierbar werden:

– Boston Globe (1872-1922)
– Chicago Tribune (1849-1922)
– Los Angeles Times (1881-1986)
– The Guardian (1821-1900) and The Observer (1791-1900)
– The New York Times (1851-2007)
– The Wall Street Journal (1889-1991)
– The Washington Post (1877-1993)

Zusätzlich wurden Einzelaufnahmen in der Digitalen Bibliothek gemacht, um den NutzerInnen das Auffinden der Titel zu erleichtern. Es besteht also die Möglichkeit die Zeitungen separat oder im Gesamtpaket „Historical Newspapers“ zu durchforsten.

Süddeutsche Zeitung ab sofort online

Bis gestern noch schob sich die Kinnlade bei so manchem Benutzer unmerklich nach unten, sobald dieser nach den neuesten Jahrgängen der Süddeutschen Zeitung fragte. Das Münchener Blatt war „nur“ bis 2006 vollständig im FU-Bereich archiviert, das in der Digitalen Bibliothek vorhandene DVD-Archiv enthielt nur die Artikel von 1994 bis 2004. Doch die Universitätsbibliothek ist dieser Schwachstelle beigekommen. Gemeinsam mit der Sozialwissenschaftlichen Bibliothek & Bibliothek des Osteuropa-Instituts haben wir einen Zugang für das neue Online-Archiv erworben. Damit ist FU-Angehörigen vorerst bis 2012 der kostenfreie Zugriff auf SZ-Artikel gesichert ;).

Die Süddeutsche Zeitung gilt mit täglich mehr als 1,26 Mio. Lesern als meistgelesene Qualitätstageszeitung in Deutschland. Noch vor drei Jahren wurde sie von deutschen Journalisten zum „Leitmedium“ Nr. 1 gewählt und verdrängte dabei den Spiegel. Ebenso hochwertig, mit babyblau-weißer Oberfläche, präsentiert sich das Süddeutsche-Archiv, kurz „LibraryNet“ genannt. Hier kann ab 1992 in den Ausgaben „Deutschland“, „Bayern“ und „München“ gestöbert werden. Die tagesaktuelle Deutschland-Ausgabe ist bereits am Vortag um 22 Uhr verfügbar, die Ausgaben Bayern und München jeweils pünktlich zur Frühstückszeit, morgens ab 7 Uhr.

Neben den Haupt- und Nebenausgaben besteht auch Zugriff auf weitere Beilagen der SZ. So sind u. a. die Landkreisausgaben, das SZ-Magazin, die Jahresrückblicke (ab 2005) und die mittlerweile eingestellten Magazine „Jetzt“ und „Computer&Co“ nachgewiesen. Wer sich mit den Artikeln im HTML-Text-Format nicht anfreunden möchte, der kann bequem auf das pdf-Format oder die E-Paper-Ausgabe zurückgreifen – ab 1998 gibt es ganze Zeitungsseiten im pdf-Format und Originallayout mit allen grafischen Elementen.

Die Suchoptionen im Archiv sind vielfältig und können u. a. nach Zeitraum, Publikation, Ressort, Artikeltyp oder -größe erfolgen. Darüber hinaus gib es die Rechercheoption „Dossiers“, die einen schnellen und gezielten Zugriff auf die wesentlichen Artikel zu einem bestimmten Thema gewährleistet. Interessante Artikel können pro Sitzung über den Reiter „Auswahl“ in einer Art Korb abgelegt und dann einzeln oder allesamt im HTML-Format ausgedruckt werden, wie man es auch schon von den Pressearchiven LexisNexis Wirtschaft und Wiso praxis her gewöhnt ist. Pdf-Dokumente können leider nur einzeln ausgedruckt werden – Nobody is Perfect!

Danke für das Bild an WikiCommons!