Die Ausstellung besteht aus einer Nachbildung des Tisches des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. An dem Tisch haben 15 Mitgliedsstaaten Platz, wobei 5 Mitgliedsstaaten einen ständigen Sitz (Frankreich, Russland, Großbritannien, USA, China) und 10 Mitgliedsstaaten einen nichtständigen Sitz besetzen. Zum Zeitpunkt des Baus der Nachbildung waren das folgende Staaten: Äquatorialguinea, Elfenbeinküste, Kuwait, Peru, Polen, Belgien, Deutschland, Dominikanische Republik, Indonesien.
Begleitend zu der Nachbildung des Sicherheitsrat-Tischs der Vereinten Nationen gibt es 22 Informationswände, auf denen Sie sich zusätzlich informieren können. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Die Ausstellung endet mit der Finissage – Simulation einer VN-Sicherheitsratssitzung am Donnerstag, 30.01.2020. Die Simulation findet von 16:20-18:00 Uhr im Henry-Ford-Bau, 2. OG, Foyer statt und ist öffentlich. Thema der Simulation ist „Climate Change: Matter of International Security?“.
Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.
Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN) lädt am 24.10.2018 zu einem Mittagsgespräch ein. Moderiert von Anja Papenfuß werden die Experten Dr. Sascha Werthes und Prof. Dr. Hanns Maull, am Beispiel Nordkorea, Fragen zur Wirksamkeit von Sanktionen des UN-Sicherheitsrates und den Auswirkungen beantworten.
Programm:
11:50 Einlass
12:00 Mittagessen
12:30 Beginn des Gesprächs
14:00 Ende der Veranstaltung
Veranstaltungsort: Hotel Aquino, Hannoverschestraße 5b, 10115 Berlin
1962 trat Kofi Annan als Verwaltungs- und Haushaltsbeamter in den Dienst der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen. Seitdem arbeitete er: für die UN-Wirtschaftskommission für Afrika in Addis Abeba; für UN-Peacekeeping (UNEF II) in Ismailia; für das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in Genf; im UN-Hauptquartier in New York, als stellvertretender Generalsekretär für Personalmanagement und Sicherheitskoordinator für das UN-System (1987-1990) und stellvertretender Generalsekretär für Programmplanung, Haushalt und Finanzen (1990-1992). Nach der Invasion Kuwaits durch den Irak organisiert Kofi Annan im Auftrag des UNO-Generalsekretärs die Ausreise von über 900 internationalen Fachkräften und Angehörigen westlicher Nationen aus dem Irak. Er leitet die Verhandlungen mit dem Irak über die Freilassung der westlichen Geiseln und die Finanzierung humanitärer Hilfe im Rahmen des „Öl-für-Lebensmittel“-Programms der UN. Er war stellvertretender Generalsekretär für Friedenssicherungseinsätze (1993 – 1994), Untergeneralsekretär (1994 – 1996), Sonderbeauftragter des Generalsekretärs für das ehemalige Jugoslawien (1995 – 1996) und überwachte in Bosnien und Herzegowina den Übergang des Schutzes durch die Vereinten Nationen (UN Peacekeeping) an die multinationale Implementation Force (IFOR), die von der NATO geführt wird.
Am 13. Dezember 1996 wurde Annan vom UN-Sicherheitsrat zum Generalsekretär gewählt. Sein Amt trat er am 1. Januar 1997 an. 2001 wurde er erneut im Amt bestätigt und blieb bis 2006 UN-Generalsekretär.
Seine erste große Initiative als Generalsekretär war sein Reformplan „Die Erneuerung der Vereinten Nationen„, den er den Mitgliedstaaten im Juli 1997 vorgelegt und der bis heute seine Bedeutung nicht verloren hat.
Sein Bericht vom April 1998 an den UN-Sicherheitsrat über „Die Ursachen von Konflikten und die Förderung dauerhaften Friedens und nachhaltiger Entwicklung in Afrika“ war eine von mehreren Bemühungen, das Engagement der internationalen Gemeinschaft für Afrika, aufrechtzuerhalten und auszubauen.
Er hat in verschiedenen schwierigen politischen Situationen seinen Einfluss geltend gemacht. Dazu gehörte 1998 der Versuch, die Einhaltung der Resolutionen des Sicherheitsrats durch den Irak zu erreichen; eine Mission im Jahr 1998, um den Übergang Nigerias zu einer zivilen Regierung zu ermöglichen; eine Vereinbarung im Jahr 1999, um die bestehende Pattsituation zwischen Libyen und dem Sicherheitsrat bezüglich des Lockerbie-Bombenangriffs von 1988 zu lösen; 1999 diplomatische Bemühungen, um eine gemeinsame internationale Reaktion auf die Gewalt in Ost-Timor zu finden und im Jahr 2000, Israel zu einem Rückzug aus dem Libanon zu bewegen und die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern zu stoppen.
Ihm lag die Stärkung des Status von Frauen am Herzen, ebenso der Aufbau von engeren Partnerschaften mit der Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und anderen nichtstaatlichen Akteuren, um deren Stärken mit denen der Vereinten Nationen zu verbinden. Er forderte einen „Global Compact„, an dem führenden Vertreter der Wirtschaft sowie Arbeitnehmer- und zivilgesellschaftliche Organisationen beteiligt sind, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten.
Im April 2000 veröffentlichte er einen Millennium-Bericht mit dem Titel „Wir die Völker: Die Rolle der Vereinten Nationen im 21. Jahrhundert“ und forderte die Mitgliedstaaten auf, sich zu einem Aktionsplan zur Beendigung von Armut und Ungleichheit, zur Verbesserung der Bildung und zur Verringerung von HIV, zum Schutz der Umwelt und zum Schutz der Menschen vor tödlichen Konflikten und Gewalt zu verpflichten. Der Bericht bildete die Grundlage für die Millenniumserklärung, die von den Staats- und Regierungschefs auf dem Millenniumsgipfel im September 2000 im UN-Hauptquartier verabschiedet wurde.
In Annans Amtszeit werden diverse Aktivitäten angestoßen, Resolutionen verabschiedet und umgesetzt, u. a.:
Im April 2001 wird ein 5-Punkte-Plan gegen die Verbreitung von HIV/Aids veröffentlicht.
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 fordert Annan die Umsetzung bestehender Rechtsinstrumente zur entschlossenen Terrorismusbekämpfung und wies auf die Möglichkeiten der UN in der Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus hin.
Im November 2002 akzeptiert der Irak eine Resolution des UN-Sicherheitsrats, die den ungehinderten Zugang von Waffeninspekteuren zu vermuteten Lagern und Produktionsstätten von Massenvernichtungswaffen (Resulution 1441) fordert.
Im Jahr 2001 erhielt Annan mit den Vereinten Nationen den Friedensnobelpreis. Er wurde ausgezeichnet für sein stehtes Bemühen um Frieden, wachsenden Wohlstand für alle Menschen und die Lösung von Konflikten weltweit.
Ebenfalls 2001 würdigte Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaft der Freien Universität Berlin seine Lebensleistung und verlieh ihm die Ehrendoktorwürde.
Nachdem er seine zweite Amtszeit als Generalsekretär der Vereinten Nationen beendet hat, ging Kofi Annan nicht in Rente, vielmehr versucht er seinen erheblichen politischen Einfluss weiter geltend zu machen:
Annan war Vorsitzender der Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA), einer im Jahr 2006 mit Stiftungsgeldern gegründeten Organisation. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, die landwirtschaftliche Produktion Afrikas in den kommenden 10 bis 20 Jahren zu steigern und besonders Kleinbauern zu unterstützen.
Im März 2012 wurde er Sondergesandter der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga für Syrien. In der Syrien-Krise versucht Annan eine vermittelnde Position einzunehmen und einen Bürgerkrieg zu verhindern. Im August desselben Jahres und angesichts der anhaltenden Gewalt in Syrien sowie der Uneinigkeit unter den Großmächten im UN-Sicherheitsrat tritt Annan wegen „mangelnder Unterstützung“ von seinem Mandat zurück.
Deutschland wird 2019-2020 im UN-Sicherheitsrat vertreten sein. Die Welt ist gebeutelt von Krisen – der Syrien-Konflikt, ein schwieriger werdendes Verhältnis zu den USA, Flüchtlingskrisen, etc. Welche Akzente soll und kann Deutschland im Sicherheitsrat setzen? Welchen Beitrag kann die Bundesregierung zu Frieden und Stabilität in der Welt leisten?
Begrüßung:
Generalleutnant a.D. Jürgen Bornemann, Generaldirektor des internationalen Militärstabs der NATO (2010–2013), Mitglied des Vorstands der DAG
Impulsvortrag und anschließende Podiumsdiskussion:
Botschafter Dr. Christoph Heusgen, Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen in New York
Podiumsdiskussion
Dr. Franziska Brantner, MdB (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzende des Unterausschusses für Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung u. vernetztes Handeln
Dr. Lisa Heemann, Generalsekretärin der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.
Prof. Dr. Johannes Varwick, Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und europäische Politik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Moderation
Werner Sonne, Journalist und Autor
Schlusswort
Detlef Dzembritzki, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V., MdB a.D.
Veranstaltungsort: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Dorotheenstraße 84, 10117 Berlin
Anmeldung Bitte melden Sie sich bis zum 21. August 2018 für die Veranstaltung an.
Wichtiger Hinweis
Der Einlass kann nur nach vorheriger Anmeldung und mit gültigem Lichtbildausweis gewährt werden.
Das Mitbringen von Koffern und Rucksäcken in den
Veranstaltungssaal ist leider nicht gestattet.