Traditionsgemäß präsentiert das Blog Bibliothekarisch.de jedes Jahr zur Weihnachtszeit eine Linkliste mit Online-Adventskalendern von Bibliotheken, Verlagen, Hochschulen usw. (teilweise auch mit kommerziellem Hintergrund). Auch wir reihen uns 2021 zum vierten Mal in Folge in den Reigen mit ein – der UB-Adventskalender lädt zum Entdecken des reichhaltigen, digitalen Angebots der Universitätsbibliothek ein. Wer also meint, dem Alter der klassischen Schokoladen-Weihnachtskalender entwachsen zu sein, findet bei uns in der Zeit von Christstollen, Glühwein, Spekulatius & Co. mit Sicherheit passende kalorienärmere Varianten 😉 …
Autor: Marc Spieseke
Mehrere Bibliotheken reduzieren Öffnungszeiten
Die Universitätsbibliothek, die Bibliothek Sozialwissenschaften/Osteuropastudien und die Bibliothek des Botanischen Gartens und Museums reduzieren ihre bisherigen Öffnungszeiten. Damit reagieren die Häuser auf die seit 15. November 2021 in Kraft getretenen neuen Corona-Regelgungen des Landes Berlin.
Bibliothek | Neue Öffnungszeiten | Bisherige Öffnungszeiten |
Universitätsbibliothek (Garystr. 39) | Mo–Fr 9–18 Uhr (ab 22.11.2021) | Mo–Fr 9–20 Uhr |
Sozialwissenschaften / Osteuropastudien (Garystr. 55 / Ihnestr. 21) | Mo–Fr 10–18 Uhr (seit 15.11.2021) | Mo–Fr 9–19 Uhr |
Botanischer Garten und Botanisches Museum (Königin-Luise-Str. 6-8, 1. OG) | Mo–Fr 10–17 Uhr (seit 18.11.2021) | Mo– Fr 9–18 Uhr |
Ausserhalb der Öffnungszeiten können für die Rückgabe von Medien z. B. die Rückgabekästen am Haupteingang der Universitätsbibliothek (Garystr. 39) genutzt werden.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
(Bildquellen: Bernd Wannenmacher bzw. die jeweilige Bibliothek)
Bibliothek für Geschichte und Kunstgeschichte (FMI/KHI) am 18.11.2021 geschlossen
Aufgrund eines Warnstreiks im Zuge der aktuellen Tarifverhandlungen der Länder bleibt die Bibliothek des Friedrich-Meinecke-Instituts (FMI) / Kunsthistorischen Instituts (KHI) in der Koserstr. 20 am heutigen Donnerstag, 18.11.2021 geschlossen.
Wir bitten um Ihr Verständis.
Booker Prize und Prix Goncourt für afrikanische Autoren
Am Mittwoch sind die renommiertesten Literaturpreise aus dem Vereinigten Königreich und Frankreich vergeben worden. Den britischen Booker Prize erhielt der Südafrikaner Damon Galgut für seinen Roman »The Promise«, während sein senegalesischer Autorenkollege Mohamed Mbougar Sarr für »La plus secrète mémoire des hommes« (dt. „Die geheimste Erinnerung der Menschen“) mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde.
Prix Goncourt
Den Anfang machten kurz vor 13:00 Uhr die Franzosen. War der letztjährige Sieger Hervé Le Tellier (»L’anomalie«) aufgrund der Pandemie noch per Videochat verkündet worden, traf sich die zehnköpfige Jury um Präsident Didier Decoin wieder am altehrwürdigen Pariser Versammlungsort – dem Restaurant Drouant, nahe der Opéra Garnier. Mit sechs Stimmen sicherte sich Mohamed Mbougar Sarr mit »La plus secrète mémoire des hommes« (vormerkbar via Primo) die symbolisch mit 10 Euro dortierte Auszeichnung. Es ist das erste Mal, dass ein senegalesischer Autor triumphiert. Hundert Jahre zuvor hatte mit dem von den Antillen stammenden René Maran (»Batouala«) erstmals ein schwarzer Schriftsteller Frankreichs wichtigsten Literaturpreis erhalten.
Ein Sieg des erst 31-jährigen Sarr war von der Literaturkritik erwartet worden. Sein vierter Roman, gewidmet dem malischen Autor Yambo Ouologuem (1940–2017), stellt mit Diégane Latyr Faye scheinbar ein Alter Ego in den Mittelpunkt, das in Paris Recherchen zu einem mysteriösen Autor namens T. C. Elimane betreibt. Dieser als „schwarzer Rimbaud“ betitelte Schriftsteller hatte 1938 mit der Veröffentlichung des Buches »Le labyrinthe de l’inhumain« („Das Labyrinth des Unmenschen“) einen Skandal ausgelöst und war seitdem aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden.
Parallel reflektiert die Hauptfigur Faye das Wesen der Literatur, u. a. aus dem Exil heraus. La plus secrète mémoire des hommes macht es dabei dem Leser nicht ganz einfach. Das Werk besteht aus verschiedenen Textsorten, so aus Erzählung, Arbeitstagebuch, Zeitungsausschnitten, Interviews und Zitaten. In Frankreich wurde das Buch fernab der bekannten Verlagshäuser in Kooperation mit dem unabhängigen Pariser Verleger Philippe Rey und dem senegalesischen Verlagshaus Jimsaan veröffentlicht. Übersetzungen von Sarr sind bislang noch nicht auf dem deutschen Buchmarkt erschienen, der Verlag Hanser sicherte sich aber die Rechte für eine hohe sechsstellige Summe an dem preisgekrönten Werk.
Sarr setzte sich gegen drei Konkurrenten der finalen „troisième sélection“ durch. Zum Teil ebenfalls via Primo vormerkbar:
- Christine Angot: »Le Voyage dans l’Est« (Flammarion)
- Sorj Chalandon: »Enfant de salaud« (Grasset) – in Erwerbung
- Louis-Philippe Dalembert: »Milwaukee Blues« (Éditions Sabine Wespieser)
(Sarrs Wikipedia-Artikel haben wir gestern ergänzt. Den gespendeten Text haben wir auch für dieses Posting verwendet)
Booker Prize
Ähnlich feierlich präsentierte sich die Verleihung des mit 50.000 Pfund (ca. 59.000 Euro) dotierten britischen Booker Prize. Hatte im Vorjahr Douglas Stuart (»Shuggie Bain«) die Auszeichnung per Videochat im heimischen Wohnzimmer zuerkannt bekommen, fieberten nun alle nominierten Autorinnen und Autoren gemeinsam im Radio Theatre der BBC dem Moment entgegen, wenn Jurypräsidentin Maya Jasanoff das Gewinnercover präsentierten sollte. Die fünfköpfige Jury hatte eigenen Bekunden zufolge jeden der nominierten Titel auf der finalen Shortlist dreimal gelesen.
Es setzte sich der favorisierte südafrikanische Schriftsteller und Dramatiker Damon Galgut durch, der bereits 2003 und 2010 auf der Shortlist gestanden hatte. Sein siebter Roman »The Promise« (vormerkbar via Primo) entstand nach einer Schaffenspause von fast sieben Jahren. Das knapp 300-seitige Werk folgt dem Niedergang der weißen südafrikanischen Bauernfamilie Swart ab Mitte der 1980er-Jahre. Im Mittelpunkt stehen vier Trauerfeiern, die verschiedene Jahrzehnte und Abschnitte in der Geschichte des Landes markieren. Dabei nimmt der Buchtitel Bezug auf die schwarze Bedienstete Salome, die ihr Leben lang für die Familie gearbeitet hat und ein eigenes Haus und eigenes Land versprochen werden sollte.
Galgut, 1963 in eine Juristenfamilie hineingeboren, wuchs in Pretoria auf, wo auch sein Roman spielt. Prägend für ihn war eine Krebserkrankung im Kindesalter. Während dieser Zeit habe er sich der Literatur zugewandt und nach seiner Genesung den Drang verspürt, selbst Schriftsteller zu werden. Bereits im Alter von 19 Jahren wurde sein erster Roman »A Sinless Season« veröffentlicht, der laut Kritischem Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur alle Elemente beinhaltete, die seine späteren Romane prägen sollten: „ein abgelegener Schauplatz, eine wild-abweisende Landschaft, selbstbezogene männliche Hauptfiguren – Eigenbrötler, Außenseiter –, physische wie strukturelle Gewalt und eine karge, präzise und unerbittliche Sprache“.
Galgut setzte sich gegen fünf Konkurrenten auf der Shortlist durch, zum Teil ebenfalls via Primo vormerkbar:
- Anuk Arudpragasam (Sri Lanka): »A Passage North«
- Patricia Lockwood (USA): »No One Is Talking About This«
- Nadifa Mohamed (Somalia/UK): »The Fortune Men«
- Richard Powers (USA): »Bewilderment«
- Maggie Shipstead (USA): »Great Circle«
Evening Lectures auch im Wintersemester 2021/22
Sie haben wenig Zeit, interessieren sich aber für Themen rund um die Literatursuche und das wissenschaftliche Arbeiten? Mit unserem digitalen Veranstaltungsformat „Evening Lectures“ möchten wir allen Interessierten kurzweilige und informative Einblicke in die Services der Universitätsbibliothek anbieten. Auch im Wintersemester 2021/22 finden unsere 15-minütigen Einführungen auf Deutsch jeden Dienstag um 17:00 Uhr online via Cisco Webex statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
In der heutigen Evening Lecture präsentieren wir Ihnen Tipps und Tricks, wie Sie am schnellsten Datenbanken zu Ihrem Fach finden können. Bis Ende Februar 2022 sind 15 weitere Termine geplant:
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Individuelle Fragen und Themenvorschläge sind jederzeit willkommen und können an auskunft@ub.fu-berlin.de gerichtet werden.
„Deutsches Zeitungsportal“ gestartet
Heute ist das Deutsche Zeitungsportal online gegangen. Dabei handelt es sich um ein „Sub-Portal“ der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB). Es wird künftig Bestände digitalisierter historischer Zeitungen aus Bibliotheken zusammenführen.
Zum Start präsentiert das kostenfreie Angebot fast 600.000 Ausgaben aus den Jahren 1671 bis 1950 mit 4,5 Mio. Einzelseiten von neun Bibliotheken. Laut Anbieter können gegenwärtig mehr als 82 Prozent der Ausgaben via Volltext durchsucht werden. Daneben kann man nach Titel, Ort oder Datum stöbern.
Älteste Zeitung ist das in Wien auf Italienisch herausgegebene Wochenblatt Il Corriere ordinario (1671–1673). Die jüngsten Einträge stammen von den Badischen Neuesten Nachrichten (1946–1950). Dazwischen tummeln sich auch Exilzeitungen wie das Pariser Tageblatt (1933–1936) oder die jüdischen Zeitungen Aufbau aus New York (1934–1950) und Shanghai Jewish Chronicle (1939–1945).
Technikprobleme und Texterkennung mit Tücken
Das rege Interesse an dem neuen Portal war anscheinend so groß, dass die Technik nicht mitspielte. So gab die Deutsche Digitale Bibliothek an, dass kurz nach dem Start am Nachmittag ein Viertel der Besucher aufgrund einer Fehlermeldung nicht an die Inhalte gelangen konnte (vgl. @ddbkultur-Tweet, 28.10.2021). Auch die Qualität der automatisierten Texterkennung ist von Quelle zu Quelle unterschiedlich. Während man sich bei den Badischen Neuesten Nachrichten neben JPG-Dateien auch relativ gute TXT-Dateien herunterladen kann, ist man beim Berliner Titel Die Freiheit (1918-1922) doch etwas ernüchtert, sobald man sich das Ergebnis der Texterkennung ansieht. Hier bedarf es noch einiger Anstrengung, um titelübergreifend eine gleichmäßige Datenqualität zu erreichen. Zumal das Angebot an Zeitungstiteln fortlaufend ausgebaut werden soll. Langfristiges Ziel ist, laut offizieller Pressemitteilung, dass das Portal „alle digitalisierten historischen Zeitungen zugänglich machen“ soll, „die in deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen aufbewahrt werden“.
Das Deutsche Zeitungsportal wurde mit einer DFG-Förderung von der Deutschen Nationalbibliothek aufgebaut, die die Projektleitung inne hatte. Ihr zur Seite standen die SLUB Dresden, die Staatsbibliothek zu Berlin und das FIZ Karlsruhe. Zum Start waren wir mal so frei und haben dem neuen Portal einen Eintrag im Datenbank-Infosystem (DBIS) spendiert! Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich das Deutsche Zeitungsportal weiterentwickelt und ob die DDB ihre hochgesteckten Ziele damit erreichen kann. Wir drücken den am Projekt beteiligten Kolleginnen und Kollegen auf alle Fälle alle Daumen 😉 !
(Bildquelle: Anbieter)
Universitätsbibliothek startet mit Schulungsprogramm ins Wintersemester 2021/22
Diese Woche startet die Universitätsbibliothek (Garystr. 39) auch offiziell ins Wintersemester – am Dienstag, den 19. Oktober 2021 um 12:00 Uhr findet unsere erste Online-Schulung Recherchieren im Bibliotheksportal Primo statt. Anmelden können Sie sich bequem über ein Online-Formular. Als Software verwenden wir Cisco Webex (weitere Infos). Die Informationen zum Login erhalten Sie in einer separaten E-Mail, ein bis zwei Tage vor dem Kurs.
Bis Februar 2022 hat die Universitätsbibliothek über 70 Kurse terminiert, fast ausnahmslos Online-Veranstaltungen. Diese werden kostenfrei für FU-Angehörige angeboten. Auch externen Nutzerinnen und Nutzern steht das Angebot zur Verfügung.
Neben der Einführung in Primo werden folgende weitere Formate mit festen Terminen und vorheriger Anmeldung angeboten:
- Intensivkurs Recherche
- Literaturverwaltungsprogramme (Citavi, EndNote, Zotero)
- Presserecherche & Fake News
- Qualitätskriterien für die Literaturauswahl
- Richtig Zitieren
- Services für Gasthörerinnen und Gasthörer
Daneben bieten wir wöchentlich – ohne vorherige Anmeldung – folgende Online-Formate an:
- Evening Lecture – 15-minütige Einführungen zu verschiedenen Themen (jeden Dienstag, 17:00–17:15 Uhr)
- Zitiersprechstunde – Beratung rund um den Umgang mit Quellen/Nachweisen in wissenschaftlichen Arbeiten (jeden Mittwoch, 16:00–17:00 Uhr)
Separat können Sie auch individuelle Einzel-Coachings vereinbaren bzw. Kurse zu weiteren Themen bei uns anfragen. Auch haben wir ein wachsendes Angebot an Online-Tutorials auf unserem YouTube-Channel (siehe Selbstlernangebote).
Das gesamte Programm lässt sich in Auswahl auch für Lehrveranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten oder Einführungsseminare integrieren. Dozentinnen und Dozenten können Inhalte und einen oder mehrere Termine direkt mit uns absprechen (E-Mail: auskunft@ub.fu-berlin.de, Tel.: (030) 838-52978).
Daneben bieten weitere FU-Bibliotheken und -Institutionen zum Semesterstart verschiedene Angebote und Einführungen an:
- Campusbibliothek
- CeDiS
- Philologische Bibliothek
- Bibliothek Rechtswissenschaft
- Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien
- Veterinärmedizinische Bibliothek
- Wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek
- ZEDAT
Informationen rund um das Serviceangebot der FU-Bibliotheken & mehr finden Sie auch bei Instagram und Twitter. Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen einen guten Start ins Wintersemester 2021/22!
Neuerungen bei Arbeitsplatzbuchung und Maskenpflicht
(See below for the English Translation)
Nach Einführung des Online-Tools a.nwesen.de können an einigen Bibliotheksstandorten (z. B. Universitätsbibliothek, Bibliothek Rechtswissenschaft) die Arbeitsplätze ohne vorherige Reservierung über die Bibliothekswebseiten genutzt werden. Dennoch besteht weiterhin die Pflicht zur Anwesenheitsdokumentation. Bitte scannen Sie hierfür den am Arbeitsplatz befindlichen QR-Code mit ihrem Handy ein und geben Ihre Kontaktdaten und Anwesenheitszeit an. Alternativ lässt sich der URL auch manuell an einem Laptop eingeben.
In separaten Arbeitsräumen befindliche Plätze (Gruppenarbeitsräume, Studienkabinen) müssen i.d.R. weiterhin über die Webseiten der Bibliotheken reserviert werden. Auch hier ist die zusätzliche Anwesenheitsdokumentation über a.nwesen.de verpflichtend. (Bildquelle: Bernd Wannenmacher)
Seit dem 9. Oktober 2021 ist eine weitere Änderung der Dritten SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Kraft getreten. Danach können in einigen Bibliotheken medizinische Masken oder FFP2-Masken am Arbeitsplatz in der abgenommen werden, sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern, die 3G-Regelungen sowie die (Online-)Anwesenheitsdokumentation eingehalten werden. In allen anderen Fällen – beim Betreten oder Verlassen des Arbeitsplatzes – gilt weiterhin die bereits kommunizierte Maskenpflicht (bei Unterschreitung des Mindestabstands genügt das Tragen einer medizinischen Maske oder FFP2-Maske). Die veränderte Verordnung ist vorerst bis zum 6. November 2021 gültig.
After the introduction of the online tool a.nwesen.de (site in German), the workspaces at some library locations (e.g. University Library, Law Library) can be used without prior reservation via the library website. Nevertheless, there is still the obligation to document attendance. To do this, please scan the QR code at your chosen workspace with your mobile phone and enter your contact details and your time of attendance. Alternatively, the URL can also be entered manually on a laptop. Spaces in separate work rooms (group work rooms, carrels) must generally continue to be reserved via the libraries‘ websites. Here, too, additional attendance documentation via a.nwesen.de is mandatory. (Image source: Bernd Wannenmacher)
Another amendment to the Third SARS-CoV-2 Infection Protection Ordinance came into force on October 9, 2021. Thereafter, medical face masks or FFP-2 masks can be removed while at your workplace in some libraries, provided that the minimum distance of 1.5 meters, the 3G regulations and the (online) attendance documentation are observed. In all other cases – when entering or leaving the workplace – the mask requirement that has already been communicated continues to apply (if the minimum distance is not reached, it is sufficient to wear a medical mask or FFP2 mask). The amended regulation is initially valid until November 6, 2021.
Literaturnobelpreis 2021 geht an Abdulrazak Gurnah
Nachdem im letzten Jahr die US-amerikanische Dichterin Louise Glück siegreich war, hat die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm erneut einen Überraschungskandidaten gekürt. Der Literaturnobelpreis des Jahres 2021 geht an den aus Tansania stammenden und in Großbritannien lebenden Schriftsteller Abdulrazak Gurnah „für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Flüchtlingsschicksals in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten“. Themen in seinen bisher zehn auf Englisch veröffentlichten Romanen sind das Exil, die Entfremdung und Männlichkeit. Obwohl Gurnahs Geschichten nicht explizit autobiografisch gefärbt sind, sind sie inspiriert von seinem Leben als Emigrant im Vereinigten Königreich.
Gurnah wurde 1948 auf Sansibar geboren, das damals noch unter britischer Kolonialherrschaft stand. Der Sohn kenianischer und jemenitischer Eltern wurde von der muslimischen Kultur, den lokalen mündlichen Überlieferungen und dem Unterricht nach dem britischen Schulsystem geprägt. Im Jahr 1968 übersiedelten Gurnah und sein Bruder durch ein Touristen-Visum nach Großbritannien, nachdem in seiner Heimat jahrelang eine gewaltsame Revolution geherrscht hatte. Im Vereinigten Königreich traf Gurnah wiederum auf große Vorurteile gegenüber afrikanischen und muslimischen Einwanderern. Er studierte dort an der London University, die er 1976 mit einem Bachelor-Abschluss in der Fachrichtung Pädagogik verließ. Anfänglich hatte er Schwierigkeiten, eine Arbeitsstelle als Lehrer zu finden. Schließlich war er in Kent erfolgreich, wo er parallel Literaturwissenschaft an der dortigen Hochschule studierte. Nach einem Universitätsposten in Nigeria (1980–1982), kehrte Gurnah nach England zurück, schloss seine Doktorarbeit ab und lehrte an der University of Kent, wo er als Professor für postkoloniale Literatur tätig war. Seit 2006 ist er Mitglied der britischen Royal Society of Literature.
Im Jahr 1987 veröffentlichte Gurnah mit Memory of Departure seinen ersten Roman, der in Ostafrika angesiedelt ist. Die folgenden Werke Pilgrim’s Way (1988, dt.: Schwarz auf weiß) und Dottie (1990) hatten Rassismus gegenüber dem Immigranten-Milieu zum Thema. Bis ins Jahr 2020 hat Gurnah neben zahlreichen Kurzgeschichten sieben weitere Romane veröffentlicht, zuletzt Afterlives (2020). Sein Roman Paradise (dt. Das verlorene Paradies), der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutsch-Ostafrika spielt und von einem Kindersklaven erzählt wird, gelangte 1994 auf die Shortlist des renommierten britischen Booker Prize. Parallel wirkte Gurnah bei der Zeitschrift Wasafiri sowie als Herausgeber einiger Bände der Essays on African Writing und des Cambridge Companion to Salman Rushdie (2007) mit. Wiederholt veröffentlichte er auch Artikel über postkoloniale Autoren und Buchrezensionen in angesehenen Medien wie Guardian oder Times Literary Supplement.
Weitere Literatur von/über Abdulrazak Gurnah im Bibliotheksportal Primo
Die Preisübergabe an die Nobel-Laureaten erfolgt alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels. Eines eint Vorjahressiegerin Glück und Gurnah – auch die Bücher des Literaturnobelpreisträgers von 2021 sind bei Bekanntgabe im deutschen Buchhandel vergriffen. Noch …
Quellen:
- Text: Jenny Ludwig: Abdulrazak Gurnah. In: Contemporary Literary Criticism, hrgs. von Lawrence J. Trudeau, Vol. 368, Gale, 2015. (Zugriff am 7. Oktober 2021 via Gale Literature Resource Center)
- Bild: PalFest via Wikimedia Commons (Lizenz CC-BY-2.0)
„Lost in Dissertation?“ – Online-Veranstaltungsreihe für Promovierende
Das Netzwerk Informationskompetenz Berlin/Brandenburg bietet vom 4. bis 8. Oktober 2021 wieder eine Veranstaltungsreihe für Doktorandinnen und Doktoranden an. Pandemiebedingt findet diese im Workshop-Format über die Online-Plattform Cisco Webex statt. Unter dem Titel „Lost in Dissertation?“ werden an zehn Terminen Aspekte rund um die Erstellung und Veröffentlichung einer Doktorarbeit beleuchtet, unter anderem:
- Wie definiere ich effektiv meine Ziele und verwalte Literatur?
- Wie misst man die Qualität wissenschaftlicher Publikationen?
- Was sind Forschungsdaten, wie recherchiert und publiziert man sie?
- Wie kann ich Open-Access-Publizieren? Wie finanziere ich das und wie sieht der rechtliche Hintergrund aus?
Durch die Themen führen Expertinnen und Experten der Freien Universität, Humboldt Universität, Technischen Universität und der Staatsbibliothek. Details entnehmen Sie bitte dem Flyer zur Veranstaltungsreihe (PDF-Datei, 432 KiB).
Die Zugangslinks zu den einzelnen Veranstaltungen sind mittlerweile online gestellt worden.