Buchtipp: Ästhetik des Bösen von Peter-André Alt

Vor einigen Tagen hat Prof. Dr. Peter-André Alt, FU-Professor und derzeitiger Präsident der Freien Universität Berlin den 2. Platz des NDR-Sachbuchpreises gewonnen.

„Die Ästhetik des Bösen“ lautet der Titel seines neuesten Buches, das in mehreren FU-Bibliotheken vorhanden, ist.

Ästhetik des Bösen / Peter-André Alt.
München : Beck, 2010. – 714 S. . – Ill.
ISBN: 978-3-406-60503-1
Preis 34 Euro

Das Böse ist für die Literatur seit der Romantik ein Objekt der offenen Anziehung und lustvoll inszenierten Sympathie. Peter-André Alt erschließt in seinem Werk die Geheimnisse einer unmoralischen Literatur, die das Böse als ästhetisches Phänomen jenseits aller Werte sichtbar werden lässt. Erzählt wird auf diese Weise eine andere Geschichte des Schönen, von der Nachtseite der europäischen Moderne (aus: Kurzbeschreibung des Beck-Verlages).

Empfohlen sei hier auch ein Interview in der Welt vom 14.10.2010 oder eine Rezension von Jan Ehlert auf NDR-Kultur ebenfalls vom 14.10.2010 und die Rezension in Glanz & Elend von Peter V. Brinkemper.

Die FAZ bezeichnet das Buch übrigens als das überraschendste Buch dieses Bücherherbstes.

Recherchieren im Internet

Googeln kann doch jeder, oder?!
Irgendwie googeln ja – um wirklich die wichtigsten und besten Quellen zu finden, braucht es jedoch ein paar Vorkenntnisse, die eben auch beim Googeln nützlich sein können. Ganz abgesehen von der Erkenntnis, dass es auf anderen Webseiten oder in Datenbanken bestimmt (noch) bessere Infos geben kann.

Diese Kenntnisse – in der Fachsprache Informationskompetenz genannt – will ein neuer Online-Kurs mit dem Titel „Professionelle Internetrecherche und Wissensmanagement an Hochschulen“ kurz und bündig vermitteln. Erarbeitet hat dieses Tutorial ein Team von deutschen und schweizer BibliothekarInnen und WissenschaftlerInnen.

Also, reinschauen und dazulernen! 🙂

Tipp: Studierende der FU Berlin, die im Recherchieren und Arbeiten mit Informationen und Literatur topfit werden wollen, können für den Erwerb von Informationskompetenz sogar Leistungspunkte erwerben … mit dem Modul zur Informations- und Medienkompetenz für die Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV) in Bachelor-Studiengängen

Sara Stridsberg wird neue Samuel-Fischer-Gastprofessorin

Diesjährige Samuel-Fischer-Gastprofessorin ist die schwedische Journalistin und Autorin Sara Stridsberg.

Stridsberg (geboren 1972) sieht in Marguerite Duras, Unica Zürn, Elfriede Jelinek und Sarah Kane ihre literarischen Vorbilder. 2003 erlangte sie durch die schwedische Übersetzung des „Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer“ (The S.C.U.M. Manifesto) der US-Amerikanerin Valerie Solanas (1936-1988) Bekanntheit. Solanas rief darin zur Rettung der Welt durch die Tötung aller Männer auf, ehe diese 1968 durch einen erfolglosen Mordanschlag auf Andy Warhol selbst für Aufsehen sorgte.

Stridsbergs nachfolgender Roman „Traumfabrik“ (Originaltitel: Drömfakulteten) über das Leben Valerie Solanas‘ brachte der Schwedin 2007 den renommierten Literaturpreis des Nordischen Rates ein. Ebenfalls adaptierte sie das Leben der US-Amerikanerin zum erfolgreichen Theaterstück „Valerie Jean Solanas soll Präsidentin von Amerika werden“ (Originaltitel: Valerie Jean Solanas skal bli president fra Amerika).

Seit 1998 besteht am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft die Samuel-Fischer-Gastprofessur, die viele renommierte Autoren inne hatten – Stridsberg ist u. a. Nachfolgerin von Mircea Cărtărescu, Richard Powers, Nuruddin Farah oder Nobelpreisträger Kenzaburo Oe. Ihr wöchentlich angebotenes Seminar in diesem Wintersemester trägt den Titel „Destroy she says – Destruction, Alienation & Literature from ‚Medea’ (Euripides) to ‚Blasted’ (Sarah Kane)“.

Bibliothek im ehemaligen Bahnhof

Ab und zu treffen sich BibliotheksmitarbeiterInnen der Universitätsbibliothek, um sich einmal in anderen Bibliotheken umzuschauen. Am Samstag, den 11. September ging es nach Luckenwalde …

Hier wurde ein Bahnhof zu einer Bibliothek umgebaut. Wer mehr wissen und ein paar Fotos ansehen möchte, sollte den Artikel von Sean Nowak auf der UB-Homepage lesen. 🙂

“The same procedure as every year” oder: “Wie komme ich an bezahlbare Lehrbücher?”

Wie jedes Jahr bietet die Lehrbuchsammlung der UB auch in diesem Jahr ausgesonderte Lehrbücher zum Kauf an. Aus den Bereichen Jura, Medizin und Naturwissenschaften warten wieder ältere Auflagen auf ihre Käufer. Die Preise bewegen sich je nach Aktualität und Zustand des Buches zwischen 2,50 bis 15,00 €.
Der Verkauf startet am Montag, dem 01. November 2010 in der Leihstelle. Sie können solange der Vorrat reicht von Montag bis Freitag von 10 bis 18:00 Uhr, Donnerstag von 10 bis 19:00 Uhr Lehrbücher zu erschwinglichen Preisen kaufen. Es ist nur Barzahlung möglich.

Tutorial zum Thema Zitieren in LOTSE

Das Angebot wurde zum Jahreswechsel 2016/17 eingestellt!

LOTSE steht für “Library Online Tour and Self Paced Education”. Der Name ist Programm, denn LOTSE führt durch die Untiefen der Information und hilft bei der Orientierung. Hier finden Sie Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten, Erklärungen zu Quellen und Informationsmitteln durch eine Auswahl kommentierter Linklisten – und das sowohl fach- und institutionenspezifisch als auch fachübergreifend.

Die Universitätsbibliothek arbeitet bei LOTSE zwar nicht mit, aber es gibt viele nützliche Dinge, die man hier entdecken kann, wenn man sich etwas mehr Kompetenz bei der Recherche nach Literatur und Informationen erwerben möchte.

Ganz neu in LOTSE ist ein Online-Tutorial zum Thema Zitieren.
Wer möchte, kann anschliessend das neu erworbene Wissen in einem Quiz überprüfen. Viel Spass!

Visionen vom Weltende – Zum Zugreifen nah – Ausstellungskatalog wieder da!

Ende Juli endete in der UB die Ausstellung „Visionen vom Weltende“. In ihr wurden 28 Faksimiles kostbarer mittelalterlicher Handschriften und Inkunabeln aus der Sammlung Detlef. M. Noack gezeigt. Studierende des KHI der FU und Mitglieder der „AG Spanische und iberoamerikanische Kunstgeschichte“ hatten im Rahmen eines FU-Seminars die Ausstellung und den ausführlichen, begleitenden Katalog erarbeitet. Herausragende Beispiele der Apokalypseillustration von karolingischen, über altspanische, anglo-normannische, und spätmittelalterliche Handschriften bis zum Beginn des Buchdrucks im 15. Jahrhundert veranschaulichten den schwer zugänglichen Text durch eine breite Darstellungsvielfalt.
Die Präsentation fand beim Publikum großen Anklang. So erlebte auch der dazugehörende Ausstellungskatalog eine derart rege Nachfrage, dass wir zunächst nicht alle Wünsche erfüllen konnten.
Jetzt ist das begehrte Stück wieder in einigen Restexemplaren für 10,- € in der Leihstelle der UB zu haben.
Nach dem Motto, solange der Vorrat reícht, greifen Sie zu!

Plagiate

Das beste Anti-Plagiat-Video ever, erstellt von der Universität Bergen warnt ausgesprochen unterhaltsam vor unethischem wissenschaftlichen Arbeiten durch das Verwenden fremder Texte, ohne ordentlich zu zitieren.

[Danke an die inetbib-Mailingliste für diesen Hinweis!]

Richtiges Zitieren kann man übrigens in der UB lernen – oder man vertraut sich Literaturverwaltungsprogrammen an, die das korrekte Zitieren automatisch übernehmen.
Die Benutzung der beiden Programme EndNote und Citavi, für die UB und ZEDAT freie Lizenzen für FU-Studierende finanzieren, kann man natürlich auch in der UB lernen … 🙂

Deutsche Geisteswissenschaften am Scheideweg

Im Tagesspiegel-Artikel „Professoren, schreibt mehr Bücher!“ vergleicht Christopher Young, Leiter der Faculty of Modern and Medieval Languages an der Uni Cambridge und gegenwärtig FU-Gastwissenschaftler, die angloamerikanische und die deutsche Gelehrtenwelt. Sein Fazit fällt entsprechend negativ aus. Deutsche Geisteswissenschaftler bleiben international außen vor – werden aber dennoch von ihren angelsächsischen Kollegen gebraucht.

„Stolpersteine“ für FU-Campus

In der Hittorfstraße 16, unweit der Philologischen Bibliothek, lebte einst der jüdische Fabrikant Bernhard Einzig. Diese Woche wurde dort ein „Stolperstein“ verlegt, der an Einzigs Ermordung während der NS-Zeit erinnert. Die FU-eigene Online-Zeitung campus.leben nimmt dies zum Anlass, über einige Gebäude auf dem Campus zu berichten und die damit verbundenen Schicksale und Geschichten wachzurufen.