Kleine Vorschau auf die Deutsche Digitale Bibliothek

Im letzten Monat fand am Deutschen Filminstitut Frankfurt am Main eine Infoveranstaltung zur Deutschen Digitalen Bibliothek statt. Die Vortragsfolien sind mittlerweile online und man kann im Beitrag von Fedor Bochow (Stand des Webauftritts der Deutschen Digitalen Bibliothek, ab S. 17 ff.) einen kurzen Blick auf das Beta-Interface der Deutschen Digitalen Bibliothek nebst Facetten und Ergebnislisten erhaschen (interessanterweise fehlt eine Facette „Medientyp“). Die Webseiten präsentieren sich sehr dezent mit abstrahierter Pusteblume in Weinrot also Logo(-Platzhalter?). Auch wird in den Folien ein kurzer Ausblick auf noch bevorstehende Arbeiten für das Entwicklerteam gegeben.

Die Deutsche Digitale Bibliothek soll noch dieses Jahr online gehen und als zentrales nationales Portal die digitalen Angebote von ca. 30.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen miteinander vernetzen und in die europäische Digitale Bibliothek Europeana integrieren.

In den persönlichen Unterlagen Einsteins schmökern

Einstein Archives Online ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hebrew University in Jerusalem, die die Albert Einstein Archives (AEA) beherbergen, sowie des Einstein Papers Project (EPP) am California Institute of Technology (Caltech). Es weist ca. 81.000 Dokumente Albert Einsteins nach, darunter private Briefe und Notizen, Vorlesungsskripte und weitere Primär- und Sekundärliteratur.

Auf lange Sicht gesehen ist es geplant, den gesamten Bestand zu digitalisieren. Gegenwärtig stehen etwa 7000 hochauflösende JPG-Seiten zur Verfügung (private Briefe und Notizen, Vorlesungsskripte, Literatur von und über Einstein). Die Scans lassen sich über die Facette „Digital Object“ aus der Ergebnisliste der „Archival Database“ herausfiltern.

Einen ersten Eindruck über die Qualität des digitalisierten Materials kann man sich auch in einer separaten Galerie machen. Dort findet man auch Einsteins Abschlusszeugnis aus dem Jahr 1896 an der Aargauer Kantonsschule. Dass er ein schlechter Schüler war ist falsch und basiert auf einem Missverständnis seines ersten Biografen, der das Schweizer Benotungssystem mit dem deutschen verwechselte. Allein in fünf von 13 Fächern erreichte er die Bestnote „6“ –  neben den naturwissenschaftlichen Fächern auch in Geschichte. Nur im Fach Französisch zählte er wohl eher zu den mittelmäßigen Schülern …

Kostenfreie Bibliographie für die Musikwissenschaft

Die Bibliographie des Musikschrifttums online ist die internationale, interaktive und frei nutzbare Bibliographie für die Musikwissenschaft. Sie wird herausgegeben vom Staatlichen Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz, Berlin, in Fortsetzung des bis zum Berichtsjahr 1988 gedruckten Werkes.

Gegenwärtig weist die BMS online 300.000 Schriften mit Bezug zur Musik ab 1950 nach. Berücksichtigt werden Berücksichtigt werden Bücher, Aufsätze und Rezensionen aus Zeitschriften, Festschriften, Kongreßberichten, Jahrbüchern, Sammelbänden und kritischen Berichten musikalischer Editionen. Als Quellen werden von der BMS-Redaktion Nationalbibliographien, Fachzeitschriften und Spezialbibliographien ausgewertet. Ferner werden auch fachfremde Zeitschriften untersucht, die musikalisch relevante Themen im weiteren Sinne behandeln. Pro Jahrgang werden ca. 600 Quellen ausgewertet und ca. 10.000 Titel erfaßt. Zahlreiche Titel sind mit einer kurzen Zusammenfassung versehen. Die Konversion und Überarbeitung der vorhandenen Altdaten (1936 bis 1941; 1976 bis 1985) sowie die Schließung der Berichtslücke 1942 bis 1949 ist in Planung.

Über ein E-Mail-Formular können Benutzer selbst bibliographische Einträge zur Aufnahme vorschlagen.

Die Beschreibung ist überwiegend den Informationsseiten des Anbieters entnommen.

Fachbibliographie zu Richard Strauss

Neu in die Digitale Bibliothek der FU aufgenommen wurde das Richard-Strauss-Quellenverzeichnis (RSQV).

Der Plan dahinter ist, sämtliche weltweit erreichbaren Quellen zum Werk des Komponisten Richard Strauss nach neuesten technischen und wissenschaftlichen Standards zu verzeichnen. Dazu zählen zu allererst eigenhändig geschriebenes („autographes“) Notenmaterial, angefangen von den ersten Skizzen und Entwürfen bis zur fertigen Partitur; ferner Druckvorlagen, Korrekturbögen, Erstdrucke, aber auch Briefe von und an Richard Strauss, sofern diese wichtige Informationen über ein Werk enthielten. Als Einstieg stehen die beiden Datengruppen „Werke“ und „Quellen“ zur Verfügung. Das Material wird anhand verschiedener Kriterien erschlossen: enthaltene Werke, Schreiber, Widmungsträger, Besitzer, Standort, Signatur, Umfang, Format, Datierung u. a.

Das Projekt ist am Richard-Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen angesiedelt und wird über drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

Bild: Richard Strauss (Ausschnitt aus einem Gemälde von Max Liebermann, 1918; gemeinfrei via WikiCommons)

Europäisches Justizportal gestartet

Das Europäische Justizportal (engl. e-justice) ist als zentrale elektronische Anlaufstelle für den Justizbereich konzipiert. Es ist in 22 Sprachen verfügbar, enthält Informationen über die verschiedenen Justizsysteme und soll ganz allgemein den Zugang zum Recht in der EU erleichtern.

Über eine kostenfreie Anmeldung kann man Inhalte personalisieren. Der Benutzername kann zur Anmeldung mit ECAS (Authentifizierungsdienst der Europäischen Kommission) bei jedem System verwendet werden.

Kostenfrei im „Lexikon der Entwicklungspolitik“ nachschlagen

Von A wie Abfall bis Z wie Zwangslizenz werden im Lexikon wichtige Begriffe der Entwicklungspolitik definiert. Hinter den Stichworten zu Themen, Akteuren und Arbeitsweisen verbergen sich darüber hinaus Links zu weiterführenden Informationen auf der Website des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie im weltweiten Netz.

Das Lexikon wird vom BMZ erstellt und kontinuierlich erweitert.

„United States Pharmacopeia National Formulary“ lizenziert

Für FU-Angehörige ist ab sofort die Online-Version von United States Pharmacopeia National Formulary (USP-NF Online) lizenziert (ein gleichzeitiger Benutzer).

Die Datenbank bietet Zugriff auf die offiziellen Standards für Arzneimittel und verwandte Produkte, die die U.S. Food and Drug Administation in Bezug auf deren Herstellung und Vermarktung in den Vereinigten Staaten festgelegt hat. Die USP-NF bietet Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Spezifikationen, Tests, Verfahrensweisen und Akzeptanzkriterien, die für die pharmazeutische Herstellung und Qualitätskontrolle erforderlich sind.

Die Online-Ausgabe ist inhaltlich identisch mit der gedruckten Ausgabe, bietet darüber hinaus aber noch über 700 chemische Strukturen zu Unreinheiten. Es besteht die Möglichkeit, Inhalte zu kopieren bzw. diese auszudrucken.

Der Beschreibungstext basiert überwiegend auf der Anbieterinformation

Kostenfreie medizinische Nachschlagewerke

Neu aufgenommen in die Digitale Bibliothek wurden zwei lizenzfreie Datenbank aus dem Bereich der Medizin – das AVICENNA Directory und das Arzneimittel-Kompendium der Schweiz.

Das AVICENNA Directory ist ein von der Universität von Kopenhagen in Zusammenarbeit mit der World Federation for Medical Education und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstelltes internetbasiertes Verzeichnis, das weltweit im Bereich Gesundheitswesen ausbildende Universitäten, Colleges und Schulen nachweist. Die WHO veröffentlichte seit 1953 ein World Directory of Medical Schools mit allen durch die jeweiligen Staaten anerkannten medizinischen Fakultäten. Die letzte gedruckte (7.) Version wurde im Jahre 2000 herausgegeben. Im August 2008 veröffentlichte die WHO diese 7. Version elektronisch im Avicenna Verzeichnis. Dieses wird seitdem aktualisiert und erweitert. Momentan wird die Datenbank vom Anbieter noch als BETA-Version deklariert.

Das Arzneimittel-Kompendium der Schweiz enthält die offiziellen Informationen für Medikamente des Schweizer Marktes. Die Arzneimittel-Informationen sollen die richtige Verschreibung und Verabreichung eines Heilmittels sicherstellen. Bei jedem Präparat kann man zwischen Patienteninformationen und Fachinformationen wählen. Die Fachinformationen zu den Präparaten sind durch therapeutisches Register, Firmenregister, Interaktionscheck, Identa und Compendium-Updates zusätzlich erschlossen.

Die Beschreibungstexte basieren weitgehend auf den Einträgen im Datenbank-Infosystem (DBIS)

In walisischen Zeitschriften stöbern

Die Plattform Welsh Journals Online (walisisch: Cylchgronau Cymru Ar-lein) der Walisischen Nationalbibliothek bietet kostenfrei Zugriff auf die Archive von mehr als 40 Zeitschriften aus oder über Wales.

Das Portfolio umfasst sowohl wissenschaftliche als auch populärwissenschaftliche Titel (u. a. aus den Geistes-, Sozial-, Naturwissenschaften und Technik) in englischer oder walisischer Sprache aus dem 19., 20. und 21 Jh. Der Bestand aus ca. 400.000 digitalisierten Seiten kann per Stichworten durchsucht werden, allerdings scheint die Suche über die Scans noch nicht ganz ausgereift zu sein.

Artikel kann man für den Eigengebrauch im PDF-Format abspeichern.

Kostenfreie Fachbibliographie zur Festkultur

Die Datenbank Early Modern Festival Books Database weist mehr als 3000 Bücher zur Festkultur in 12 Sprachen nach, die zwischen 1500 und 1800 erschienen sind – im Idealfall mit Links zu im WWW befindlichen Digitalisaten. Die Einträge stammen aus dem bibliographischen Handbuch Festivals and Ceremonies. A Bibliography of Works Relating to Court, Civic and Religious Festivals in Europe 1500-1800 von Helen Watanabe-O’Kelly and Anne Simon.

Die Einträge enthalten Informationen über den Anlass für das Fest, die Hauptakteure, beteiligte Künstler und das Genre. Die enthaltenen Titel stammen aus fünf Bibliotheken: British Library (London), Bibliothèque de l’Arsenal (Paris), Herzog August Bibliothek (Wolfenbüttel), Piot Collection aus der British National Art Library im Victoria and Albert Museum (London), Bayerische Staatsbibliothek (München).

Die Datenbank wird von der Universität Oxford gehostet.

Die Beschreibung basiert überwiegend auf den Eintrag im Datenbank-Infosystem (DBIS)