Plattformwechsel SpringerLink

Update 22.11. – Die Verlinkung auf Artikelebene funktioniert nun wieder!

Bereits vor ein paar Tagen hatten wir auf den bevorstehenden Plattformwechsel von SpringerLink und erste großen Änderungen hingewiesen. Mittlerweile ist die neue Webseite online gegangen.

Leider funktioniert noch nicht die SFX-Verlinkung auf Artikelebene. Landete man zuvor aus anderen FU-Datenbanken kommend mit Hilfe des SFX-Buttons direkt beim gesuchten Artikel, wird man momentan „nur“ noch auf der Eingangsseite der entsprechenden E-Zeitschrift weitergeleitet. Von dort aus muss man manuell selbst nach dem entsprechenden Volltext stöbern bzw. suchen.

Der Fehler ist dem Springer-Verlag gemeldet worden und wir hoffen auf eine zügige Lösung des Problems. Ebenfalls fehlt auf der neuen Plattform eine Kennzeichnung der FU-lizenzierten Ressourcen – auf der alten Plattform war dies durch grüne Kärtchen gegeben.

Parallel, unter dem FU-Logo im rechten oberen Seitenbereich, bietet Springer im Zweifelsfall nach wie vor den Zugang zur alten Plattform („Access old SpringerLink“).

Halloween mit Steinhauer

Zwar ist Halloween schon wieder passé, doch sei an dieser Stelle auf ein erschienenes Interview mit Eric W. Steinhauer bei Zeit Online hingewiesen, das schon in diversen Biblioblogs verlinkt wurde. Darin geht der prominente Bibliotheksjurist passend zum Anlass u. a. auf Bibliotheksmumien und Bücherbestattungen ein.

Bekanntheit hat Steinhauer auch durch seine jährlich veranstalteten „Halloween Lectures“ im Rahmen des Berliner Bibliothekswissenschaftlichen Kolloquiums (BBK) gewonnen. Nach skurrilen Themen wie bestattungsrechtliche Fragestellungen im Bibliothekswesen oder Vampyrologie für Bibliothekare geht er in seiner diesjährigen Veranstaltung „Der Tod liest mit…“ auf die seuchengeschichtlichen Aspekte im Buch- und Bibliothekswesen ein.

Steinhauers Halloween Lecture 2012 findet am Dienstag, den 6. November, 18:00-19:15 Uhr, im Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Dorotheenstr. 26 (10117 Berlin) statt.

Bild: Paul Sapiano (Lizenz: CC-BY-2.0)

Wissenschaftsbücher des Jahres in Österreich gesucht

Seit gestern sucht die Alpenrepublik wieder nach den besten Wissenschaftsbüchern des Jahres. 2008 vom Wissenschaftsministerium gemeinsam mit dem österreichischen Buchhandel und dem Verlag Buchkultur initiiert, kürt der Wettbewerb die besten Sachbücher aus den Kategorien „Naturwissenschaft/Technik“, „Medizin/Biologie“, „Geistes-/Sozial-/Kulturwissenschaften“ sowie „Junior-Wissensbücher“. Nicht nur die Werke deutschsprachiger Autoren sind willkommen, sondern auch Übersetzungen aus anderen Sprachen. Die Vorauswahl zur sogenannten Shortlist (5-6 Titel pro Kategorie) tätigte eine Expertenjury. Die Preisträger dürfen aber in einer Publikumsabstimmung ermittelt werden. Dies kann u. a. online geschehen; anscheinend sind wir „Piefkes“ nicht ausgenommen ;-).

Auf der Shortlist befinden sich auch einige Titel, die an den Bibliotheken der FU bzw. der Charité vorrätig sind. So erzählt Bestsellerautorin Dava Sobel in Und die Sonne stand still von der Kopernikanischen Revolution, die in die Geschichte der Astronomie von Aristoteles bis zum Mittelalter eingebettet wird (Universitätsbibliothek). Siddhartha Mukherjee, Krebsforscher und Onkologe, stellt mit Der König aller Krankheiten: Krebs eine bereits viel gelobte Kulturgeschichte über die Krankheit vor (Charité ZHGB Gesch. d. Medizin). Widersprüche und Kontroversen decken Abhijit V. Banerjee und Esther Duflo in Poor Economics auf – sie reisten in arme Länder und untersuchten mit Zufallsexperimenten und Kontrollgruppen was gegen Hunger, Armut und Misswirtschaft wirklich helfen könnte (englischsprachige Originalausg. bei den Wirtschaftswissenschaften). Bereits mit dem Pulitzerpreis und National Book Award ausgezeichnet wurde Die Wende: wie die Renaissance begann vom Bestsellerautor Stephen Greenblatt – er folgt Lukrez’ antikem Meisterwerk De rerum natura, dessen einziges Exemplar in einem deutschen Kloster gefunden und die Welt erschüttern wird (Theaterwissenschaft, englischsprachige Originalausg. u. a. in der UB vormerkbar). Ebenfalls bereits mehrfach preisgekrönt wurde David van Reybrouck Kongo, das von der kolonialen Gewaltherrschaft bis in die Gegenwart aus der Perspektive der notleidenden Bevölkerung berichtet (Kunstgeschichte – KHI, englischsprachige Originalausg. u. a. in der UB vormerkbar).

Noch in Erwerbung bei der UB aber schon griffbereit an der Charité (Charité ZHGB Gesch.d. Medizin) befindet sich Eric Kandels Das Zeitalter der Erkenntnis, das den Leser ins Wien Sigmund Freuds, Gustav Klimts und Arthur Schnitzlers entführt. Ebenfalls noch in Erwerbung befindet sich die englische Originalausgabe von Richard Sennetts Zusammenarbeit, eine Analyse der modernen Arbeits- und Lebenswelt (Universitätsbibliothek).

Abgestimmt werden darf bis zum 7. Jänner Januar 2013.

Neue SpringerLink-Plattform ab Ende Oktober 2012

Am 31. Oktober 2012 findet ein Relaunch für die Plattform von SpringerLink statt. Der überwiegende Teil der Links zu E-Books, Zeitschriften usw. soll laut Verlag auch nach diesem Datum mittels automatischen Weiterleitungen auf die neue Plattform funktionieren. Betroffen sein werden aber die persönlich erstellten Accounts („My SpringerLink“). Diese werden nicht migriert und verfallen ab diesem Datum.

Wer „My SpringerLink“ häufig für die wissenschaftliche Arbeit genutzt hat, mit gespeicherten Suchbegriffen bzw. Favoriten hantierte, sollte daher in den kommenden Tagen unbedingt seinem Konto einen Besuch abstatten und seine persönlichen Einstellungen nach Möglichkeit manuell auf der heimischen Festplatte sichern.

Kleines Trostpflaster – das neue SpringerLink soll Seiten dreimal schneller laden, mit schlichterem Design besser für mobile Endgeräte optimiert sein sowie bessere Suchfunktionen anbieten.

Zugriff auf DDR-Presse wiederhergestellt

Ende 2011 wurden aus dem Online-Zeitungsportal der Staatsbibliothek zu Berlin zahlreiche Digitalisate aus lizenzrechtlichen Gründen entfernt (Biblioblog berichtete). Betroffen war auch das komplette Archiv des Neuen Deutschlands (ND), dem Zentralorgan der DDR-Staatspartei SED (1946-1990). Nun wird im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts der Online-Zugriff auf den Titel (Berichtszeit: 23. April 1946 – 3. Oktober 1990) wiederhergestellt.

Im Rahmen des Projekts DDR-Presse sollen neben den ND-Ausgaben zwei weitere DDR-Tageszeitungen digitalisiert und im Volltext erschlossen werden – die Berliner Zeitung (BZ, Berichtszeitraum: 21. Mai 1945 – 3. Oktober 1990) und die Neue Zeit (ND, 22. Juli 1945 – 5. Juli 1994). Die Jahrgänge 1946 bis 1970 des Neuen Deutschlands sind bereits wieder online zugänglich. Die Archivtexte wurden automatisch digitalisiert und können daher Fehler enthalten. Ergänzend zur Textversion wird jeweils eine Faksimile-Version der Zeitungsseite als PDF-Download angeboten. Neben einer Volltextsuche steht zum Stöbern eine Kalenderfunktion zur Verfügung. Das Angebot soll laut der Staatsbibliothek zu Berlin laufend vervollständigt werden.

Für den Zugriff auf das ND-Archiv benötigt man keinen Benutzungsausweis der Staatsbibliothek. Es lässt sich auch mit Hilfe eines kostenfreien OpenID-Kontos bei xlogon.net benutzten (s. Zugangshinweise auf den Seiten der Stabi). OpenID ermöglicht das sogenannte Single-Sign-On-Verfahren (SSO), nach dem sich ein Anwender nur einmal an einem System anmeldet und dann – ohne weitere Anmeldungen – Zugriff auf alle Anwendungen und Dienste hat, die ihm zur Verfügung stehen. Via xlogon.net ist Anonymität quasi möglich, da der Benutzer nur ein Namensfeld und eine E-Mail-Adresse angeben muss bzw. über Pseudonyme agieren kann.

Wer lieber nicht online zugreifen möchte, für den besteht die Möglichkeit über die Sozialwissenschaftliche Bibliothek und Bibliothek des Osteuropa-Instituts an die Mikrofilmausgaben der drei Pressetitel mit überwiegend gleichem Berichtszeitraum zu gelangen.

Bild: Bundesarchiv, Bild 183-T0220-0307 / CC-BY-SA

ICC als Bibliothek?

Das Boulevardblatt B.Z. hatte Mitte Juni 2012 vom Vorschlag eines CDU-Abgeordneten berichtet, der sich für den Ausbau des Internationalen Congress Centrums (ICC) zur neuen Landeszentralbibliothek aussprach. Tatsächlich ist der Vorschlag von einem bekannten Berliner Architektenbüro mit Erfahrung in Bibliotheksbauten aufgegriffen worden. Erste Pläne sind nun vorgestellt worden.

Nach einer Asbest-Sanierung könnte die Kongresshalle u. a. einen ca. 300 Meter langen und 90 Meter breiten, lichtdurchfluteten Lesesaal nebst Freitreppe Platz bieten. Den dazugehörigen Artikel mit zwei Grafiken gibt es auf den Webseiten der B.Z.

Bild: Avantique (Lizenz: GFDL / CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0)
Gesehen im netbib weblog

Tag der Bibliotheken

Über das Jahr gesehen gibt es eine Unmenge an Gedenk- und Aktionstagen. Natürlich wurde auch an die Bibliotheken gedacht und so wird alljährlich am 24. Oktober der „Tag der Bibliotheken“ begangen. Ausgerufen 1995 unter der Schirmherrschaft des früheren deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, erinnert das Datum an die Gründung der ersten öffentlichen Bibliothek in Deutschland im Jahr 1828, der Vaterländischen Bürger-Bibliothek im sächsischen Großenhain (heute als Karl-Preusker-Bücherei bekannt).

Alljährlich wird an diesem Datum auch der Preis „Bibliothek des Jahres“ vergeben. Gestiftet wurde die Auszeichnung im Jahr 2000 von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Es ist der einzige nationale Bibliothekspreis in Deutschland. In der Vergangenheit tummelten sich unter den Gewinnern sowohl öffentliche, als auch wissenschaftliche Bibliotheken und sogar eine Gefängnisbibliothek. Dieses Jahr geht die Auszeichnung an die Bibliothek der Technischen Hochschule Wildau (FH) (s. auch dbv-Themendienst, Nr. 5) – Glückwünsche nach Brandenburg, wo zum ersten Mal Bibliotheksarbeit honoriert wird. Im Jahr zuvor hatte man die Anton-Saefkow-Bibliothek in Berlin-Lichtenberg preisgekrönt. An eine Berliner wissenschaftliche Bibliothek ging die Auszeichnung allerdings noch nie, aber es gibt ja bekanntlich immer ein erstes Mal … ;)

Deutsches Beamten-Jahrbuch Berlin lizenziert

Die CD-ROM zur gedruckten Loseblattausgabe enthält alle wichtigen Gesetze und einschlägigen Verordnungen für das Beamtenrecht Berlin (Stand: Juli 2012). Sie bilden die Arbeitsgrundlage für Personalbearbeitung und Personalführung.

Im Standardwerk enthalten sind:

  • Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht
  • Allgemeines Beamtenrecht
  • Besoldungsrecht
  • Versorgungsrecht
  • Disziplinarrecht, Korruption
  • Personalvertretungsrecht
  • Reisekosten-, Umzugskostenrecht
  • Fürsorge-, Beihilferecht
  • Sozialrecht, Schutzvorschriften, Familienförderung, Vermögensbildung

Die Volltexte lassen sich u. a. Kopieren bzw. als PDF-Datei herunterladen.

Berliner Literaturpreis an Lukas Bärfuss

Der Berliner Literaturpreis 2013 hat die Stiftung Preußische
Seehandlung diese Woche dem Schweizer Lukas Bärfuss zuerkannt. Einher geht diese Ehrung mit der Annahme der Heiner Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik an der Freien Universität Berlin.

Der Dramatiker und Schriftsteller (* 1971) aus Zürich fand seine Berufung nach Umwegen als u. a. Tabakbauer, Gabelstaplerfahrer, Eisenleger und Gärtner. Seit dem Abschluss einer Buchhändlerlehre im Jahr 1997 in Bern arbeitet Bärfuss als freier Schriftsteller. Er gründete 1998 die Künstlergruppe „400asa“ und erlangte ab dem Jahr 2000 mit ihr Erfolg als Dramatiker. 2002 gab Bärfuss sein Prosadebüt mit der Novelle Die toten Männer. Neben mehreren veröffentlichten Stücken und Schauspielen folgte 2010 der Roman Hundert Tage. Laut Jurybegründung geben den Ton in Bärfuss Werk „die Freaks und Träumer, die Schlafwandler und Fremdlinge“ an. Literatur von Lukas Bärfuss im FU-Katalog

Der Berliner Literaturpreis zeichnet Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus, die mit ihrem literarischen Werk einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur geleistet haben. Seit 2005 bietet die Auszeichnung den Preisträgern zugleich ein Forum für die Textarbeit mit literaturinteressierten Studierenden im Rahmen der undotierten Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin. Bisherige Preisträger sind Herta Müller, Durs Grünbein, Ilija Trojanow, Ulrich Peltzer, Dea Loher, Sibylle Lewitscharoff, Thomas Lehr und Rainald Goetz. Bärfuss wird den Preis am 27. Februar 2013 im Berliner Roten Rathaus im Beisein von Bürgermeister Klaus Wowereit entgegen nehmen.

Samuel-Fischer-Gastprofessur an Andrew Sean Greer
In diesem Wintersemester obliegt auch Andrew Sean Greer die Samuel-Fischer-Gastprofessur für Literatur. Der 1970 geborene US-Amerikaner studierte an der Brown University und verdingte sich mehrere Jahre in New York mit Gelegenheitsjobs wie u. a. als Chauffeur und Fernsehstatist. Nach einem Master-of-Fine-Arts-Abschluss an der Universität von Montana zog er nach San Francisco, wo er erste Texte in Zeitschriften veröffentlichte, denen mehrere Romane folgten (Die Nacht des Lichts, 2003; Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli, 2004; Geschichte einer Ehe, 2008). Literatur von Andrew Sean Greer im FU-Katalog

Ziel der 1998 eingeführten Samuel-Fischer-Gastprofessur am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft ist es kritisch über die Literaturen der Welt gemeinsam mit Schriftstellern aus verschiedenen kulturellen Kontexten zu reflektieren. In der Vergangenheit oblag diese Aufgabe so bekannten Autoren wie Nuruddin Farah, Daniel Kehlmann, Alberto Manguel, Yann Martel oder Kenzaburo Oe. Das Seminar ist offen für Studierende aller Fachrichtungen. Greer hat es „Reading as a Writer“ betitelt.