100.000 Frauen

Mit dem Artikel zur deutschen Mathematikerin Simone Warzel feierte die Online-Enzyklopädie Wikipedia gestern 100.000 Frauenbiografien. Mit Hilfe eines Kategoriensystems – in der Wikipedia ganz am Ende eines Artikels zu finden – werden Personenartikel nicht nur nach z. B. Geburts- und Sterbejahr, Nationalität oder Beruf geordnet, sondern auch nach dem Geschlecht. Während die Damen nun im fünfstelligen Bereich angekommen sind, haben sich die Herren der Schöpfung einen historisch begründeten, schier unendlichen Vorsprung erarbeitet – mit aktuell über 552.000 Artikeln finden sich fünfeinhalb Mal mehr biografische Artikel über Männer in dem freien Mitmach-Lexikon.

Kleiner Nachtrag: Auch der erste biografische Artikel überhaupt widmete sich einem Mann, nämlich dem lateinischer Dichter und Epiker Vergil (vgl. „Wikipedia:Meilensteine“). Aufgrund eines Bugs wurden allerdings die ursprünglichen Versionen des Artikels gelöscht – in der Anfangszeit bei Wikipedia wurde aufgrund fehlenden Speicherplatzes Altversionen gelöscht, sobald sie eine bestimmte Anzahl erreicht hatten.

Fachinformationsdienst Romanistik ersetzt „Vifarom“ und „cibera“

Vor kurzer Zeit ging der Fachinformationsdienst Romanistik online. Das neue Suchportal richtet sich an ein wissenschaftliches Zielpublikum und löst die beiden bisherigen virtuellen Fachbibliotheken Vifarom (Virtuelle Fachbibliothek Romanischer Kulturkreis) und cibera ab. Die Inhalte der früheren Internetportale waren nicht nach Disziplinen, sondern nach Regionen ausgerichtet.

Der neue FID Romanistik befindet sich noch in der Beta-Version. Der Suchraum erstreckt sich gegenwärtig über die Bestände der federführenden FID-Bibliotheken, den Bibliothekskatalog des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI) Berlin, die Online-Contents-Datenbanken Romanischer Kulturkreis und Ibero-Amerika, Spanien und Portugal sowie den Fachausschnitt des Directory of Open Access Journals. Neben Aufsätzen werden auch Inhaltsverzeichnisse und Rezensionen ausgewertet. Darüber hinaus sollen Services im Umgang mit Forschungsdaten und das Publizieren im Open-Access-Verfahren aufgebaut werden.

Nachdem die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) jahrzehntelang ein System der Sondersammelgebiete (SSG) an wissenschaftlichen Bibliotheken gefördert hatte, wurde dieses seit 2013 sukzessive durch sogenannte Fachinformationsdienste für die Wissenschaft (FID) abgelöst. Der Fachinformationsdienst Romanistik wird von der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg betreut. Beide waren bereits von 1949 bis 2015 für die romanistischen Sondersammelgebiete zuständig. Als Kooperationspartner für das neue Online-Portal fungieren u. a. die AG Digitale Romanistik, die Bayerische Staatsbibliothek München (für die Balkanromanistik), romanistik.de und die Universitätsbibliothek Mainz (Forum Interkulturelle Frankreichforschung). Gegenwärtig noch in Planung befindet sich ein Online-Portal für die Geschichtswissenschaft, das von der Bayerischen Staatsbibliothek aufgebaut wird.

Wir werden die Entwicklungen in diesem Bereich weiterverfolgen und darüber im Biblioblog berichten.

Neue Datenbanken via „Brill Primary Sources“

Im Rahmen von Nationallizenzen kann ab sofort kostenfrei über die Plattform BrillOnline Primary Sources auf sechs Datenbanken zugegriffen werden:

logo_brill.png;jsessionid=D9C8A3197E1D72A434D38F6935CE9835Anti-Calvin Online
Die Sammlung Anti-Calvin Online: The Catholic Response to Calvin’s Writings in Sixteenth-Century France enthält 94 Titel (ca. 34.000 Seiten) mit Schwerpunkt katholischer Schriften gegen Calvin in Frankreich. Die im Wesentlichen in Frankreich überlieferten Texte wurden von Malcolm Walsby von der Unversity of St. Andrews ausgewählt.

Conrad Gessner’s Private Library Online
Conrad Gessner’s Private Library Online stellt keine reformationsgeschichtliche Sammlung im engeren Sinne dar, sondern bildet die 78 Titel (ca. 26.000 Seiten) der rekonstruierten Privatbibliothek des Schweizer Universalgelehrten und Zeitgenossen der Reformation Conrad Gessner (1515-1565) ab, die von ihm mit handschriftlichen Annotationen intensiv bearbeitet wurden. Die Sammlung ist damit von unikalem Wert und von großer wissenschaftshistorischer Bedeutung.

Huguenots
In der Kollektion Huguenots sind 121 Originalschriften (ca. 22.000 Seiten) der französischen Hugenotten von den Anfängen in den 1530er Jahren bis zum Ende des 16. Jahrhunderts enthalten, die sich vornehmlich an Leser in Frankreich selbst richteten. Enthalten sind auch anonyme Werke, denen für die Entwicklung der Bewegung in den 1560er Jahren eine besondere Bedeutung zukommt. Die Kollektion wurde von Andrew Pettegree von der University of St. Andrews zusammengestellt.

Hungarian Reformation Online
Die Sammlung Hungarian Reformation enthält 98 in Deutschland kaum verbreitete Titel zur Reformation in Ungarn mit insgesamt ca. 35.000 Seiten. Die Zusammenstellung erfolgte durch Graeme Murdock von Trinity College Dublin. Die Kollektion dokumentiert die vielfältigen reformatorischen Strömungen im frühneuzeitlichen Ungarn in der Zeit der 1540er Jahre bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Diese Originalschriften beleuchten eine noch wenig erforschte Facette des Reformationszeitalters.

The Italian Reformation Online
Die Kollektion The Italian Reformation Online enthält 145 in Deutschland wenig verbreitete Titel mit ca. 34.000 Seiten zur Reformation in Italien. Ein zweiter Teil ist nicht erschienen. Die Werke, deren Zusammenstellung von Emidio Campi von der Universität Zürich betreut wurde, entstammen dem Fondo Guicciardini der Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze. Die Sammlung bietet insbesondere Quellenmaterial für die wenig erforschte theologische Diversität der Reformation in Italien an.

Cold War Intelligence
Die Sammlung Cold War Intelligence von 2.360 ehemals geheimen US-Regierungsdokumenten (die meisten davon als “Top Secret” oder höher klassifiziert) ermöglicht erstmalig einen Einblick in die freigegebene Dokumentation zu den Erfolgen und Fehlschlägen des amerikanischen Geheimdiensts beim Ausspionieren der Sowjetunion in der Zeit des „Kalten Krieges“.

Die Beschreibungstexte sind dem Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

Neue freie Datenbank: E.T.A. Hoffmann Portal

UF_SBB_Au-10201-1_Hoffmann-sw-e1466603962677-293x300Das frei zugängliche E.T.A. Hoffmann Portal ist jetzt im Datenbank-Infosystem (DBIS) nachgewiesen.

Es handelt sich um ein einzigartiges Angebot, das digitalisierte Quellen zur Verfügung stellt, sowie die Möglichkeit der Literaturrecherche in unterschiedlichen Katalogen, Datenbanken und Bibliographien bereitstellt. Dadurch wird ein großes Spektrum an Themen zu E.T.A. Hoffmann und seinem Umfeld abgedeckt. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau und ist eine Kooperation zwischen der Staatsbibliothek Bamberg und der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft.

Der Beschreibungstext ist dem Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

Zugriff auf „Stalin Digital Archive“

Stalin Digital ArchiveVia Nationallizenz kann über das FU-Campusnetz ab sofort auf das Stalin Digital Archive (SDA) zugegriffen werden.

Das von der Yale University Press herausgegebene Volltext-Archiv umfasst in digitalisierter Form u. a. die rund 28.000 im „Fond 558“ des Russischen Staatsarchivs für soziopolitische Geschichte (RGASPI) in Moskau gesammelten Dokumente mit ca. 404.000 Seiten. Sie geben Aufschluss über eine Vielzahl an Aspekten von Stalins Herrschaft und Biografie. Nicht alle Dokumente sind in englischer Sprache übersetzt. Gegenwärtig existieren nur Übersetzungen für Dokumente, die auch in der Yale-Reihe Annals of Communism erschienen sind. Alle anderen Dokumente, die in der Datenbank als Image-Dateien angezeigt werden, sind in russischer Sprache. Das SDA-Herausgeberteam bemüht sich, einen Teil der russischsprachigen Dokumente ins Englische zu übertragen.

Das Stalin Digital Archive bietet auch eine Arbeitsumgebung rund um den reichhaltigen Materialfundus zur Stalin-Thematik. Zur individuellen Nutzung (z. B. Annotation) stehen verschiedene Tools zur Verfügung, dies zum Teil aber nur durch eine kostenfreie Registrierung beim Anbieter. Einzelne Image-Dateien können für den Eigengebrauch auch ohne vorherige Registrierung über die Print-Funktion abgespeichert werden. Die Funktion „Save“ speichert Einträge „nur“ lokal im eigens zuvor eingerichteten My-SDA-Profil.

Teile des Beschreibungstextes sind dem Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

Nationallizenz für The Coptic Gnostic Library – A Complete Edition of the Nag Hammadi Codices

coverIm Rahmen einer weiteren Nationallizenz kann ab sofort kostenfrei auf die Datenbank The Coptic Gnostic Library – A Complete Edition of the Nag Hammadi Codices zugegriffen werden.

Die Datenbank bietet eine Volltextausgabe der Nag-Hammadi-Schriften im koptischen Original und in englischer Übersetzung, inkl. sämtlicher Einführungen, Anmerkungen und Indices.
Die Schriften beinhalten u. a. die Evangelien der Apostel Thomas und Philippus, das „Evangelium der Wahrheit“ sowie mehrere Fassungen des „Apokryphon des Johannes“ und eine Reihe von Apokalypsen. Die Funde von Nag Hammadi stellen neben Qumran die zentralen Dokumente für die Erforschung des Verhältnisses von Judentum und frühem Christentum zur Gnosis dar.
Der Online-Ausgabe liegt die von 1975 bis 1995 in 14 Bänden veröffentlichte Printausgabe, herausgegeben von James M. Robinson, zugrunde.

Der Beschreibungstext ist dem Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

Nationallizenz für World of Children – Artek Pioneer Camp Archives, 1944-1967 Online

coverIm Rahmen einer Nationallizenz können FU-Angehörige ab sofort kostenfrei auf die Datenbank World of Children – Artek Pioneer Camp Archives, 1944-1967 Online zugreifen.

Die Datenbank zur Geschichte (1944 bis 1967) des zentralen Pionierlagers Artek der Pionierorganisation Wladimir Iljitsch Lenin in der UdSSR enthält Regierungsdokumente zur sowjetischen Sozial- und Gesundheitspolitik, medizinische und Finanzberichte, Tagungsprotokolle, Materialien zu Erziehung und ideologischer Arbeit im Camp, Statistiken, Essensrationen und Versorgungsstandards, Briefe von Kindern, Tagebücher etc.

Der Beschreibungstext ist dem Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

Think Tank Search online

library-and-knowledge-servicesDie frei zugängliche Think Tank Search ist jetzt im Datenbank-Infosystem (DBIS) nachgewiesen.

Es handelt sich um eine Google Custom Search über die Online-Inhalte von über 670 weltweiten Denkfabriken (engl. „Think Tanks“). Der Anbieter hat Think Tanks als Institutionen definiert, die mit Universitäten, Regierungen, Interessenvertretungen, Stiftungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen verbunden sind, die öffentliche Politikforschung, -analyse und -aktivitäten betreiben. Die Auswahl der Denkfabriken erfolgte u. a. nach Einfluss und Politikgestaltung. Es handelt sich sowohl um parteizugehörige als auch parteiunabhängige Institutionen. Aus Deutschland sind u. a. folgende Institutionen mit Inhalten vertreten:

Bertelsmann Stiftung
Bonn International Center for Conversion (BICC)
Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP)
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Europäische Stabilitätsinitiative (ESI)
Friedrich-Ebert-Stiftung (FES)
Heinrich-Böll-Stiftung (hbs)
Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW)
Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG)
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
Transparency International (TI)

Der Beschreibungstext ist dem Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

Neue freie Datenbank: The Papers of Abraham Lincoln

PAL_logolargerNeu im Datenbank-Infosystem (DBIS) ist die freie Datenbank The Papers of Abraham Lincoln.

Es ist eine Volltextdatenbank, die Digitalisate von Abraham Lincolns handschriftlichen Notizen und Papieren enthält. Darüber hinaus sind auch Dokumente verzeichnet, die zu Lebzeiten an den 16. Präsidenten der USA gerichtet waren (1809-1865). Einige dieser Dokumente sind bereits transkribiert und mit Anmerkungen zu deren historischem Kontext versehen.

Die Schriftstücke sind in drei Kategorien unterteilt:
Series I Legal Papers (Juristische Unterlagen)
Series II Illinois Papers (Unterlagen aus Illinois vor seiner Zeit als Präsident)
Series III Presidential Papers (Präsidiale Unterlagen)

Der Beschreibungstext ist dem Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

„wiso Statistiken“ wird zu „Tilasto“

Tilasto
Seit letztem Monat trägt die bislang unter dem Titel wiso Statistiken bekannte Datenbank einen neuen Namen. Ab sofort präsentiert sie sich unter dem Titel Tilasto – Der Statistikscout (auch wenn die Hilfetexte noch auf Aktualisierung warten). Tilasto kommt aus dem Finnischen und bedeutet „Statistiken“.

Das 2016 online gegangene Ergänzungsmodul von wiso beinhaltet ca. 3,7 Mio. Statistiken aus renommierten Quellen wie der UNO, Weltbank, dem EHI Retail Institute, Statistischen Bundesamt und aus den ca. 200 wichtigsten Wirtschaftspublikationen inkl. den Marktforschungsuntersuchungen von TNS Infratest (1989 ff.). Wenn man über die gewohnte wiso-Oberfläche kommt, ist es als eigenständiges Portal (unterster Einstiegspunkt) integriert und muss direkt angesteuert werden. Eine Einbindung in die „normale Suche“ über „alle Medien“ erfolgt nicht!

Insgesamt decken die Statistiken laut Anbieter mehr als 30.000 Themen und alle Länder dieser Welt aber, darunter ca. 48.000 Statistiken zu deutschen Städten, Gemeinden, Bundesländern und Landkreisen. Neben einer Freitextsuche mit Suggestfunktion kann der Einstieg auch über folgende sieben Themenkataloge erfolgen:

  • Bevölkerung und Gesundheit
  • Bildung und Wissenschaft
  • Energie und Umwelt
  • Geographie und Landwirtschaft
  • Handel (mit den Daten des EHI Retail Institute)
  • Verkehr und Kommunikation
  • Wirtschaft

Die Statistiken selbst sind interaktiv, können je nach Verfügbarkeit als Tabelle, Landkarte (die Top 10 bzw. 20 werden in der Vorschau zuerst angezeigt) oder Diagramm ausgegeben werden. Über ein sogenanntes „Drilldown-Verfahren“ sind sämtliche Daten miteinander verknüpft bzw. stehen in einer hierarchischen Beziehung zueinander. Neben der Möglichkeit die Daten auszudrucken steht eine Exportfunktion für folgende Dateiformate zur Verfügung: SVG, PNG, JPEG, PDF, Excel, Powerpoint.

Parallel hat die FU Berlin seit mehreren Jahren das Konkurrenzprodukt Statista mit Zugriff auf über eine Mio. Statistiken und Fakten lizenziert. Probieren Sie einfach beide Statistik-Portale aus und lassen uns an ihren Erkenntnissen teilhaben – ob per E-Mail oder als Antwort auf dieses Posting ? …