Noch knapp einen Monat bis zu Beginn des Wintersemesters, wo es dann wieder heißt, sich durch Hausaufgaben, Klausuren und Co. zu kämpfen. Wer befürchtet, über den Sommer mit seiner Schreibe etwas eingerostet zu sein, dem sei der Wikipedia-Schreibwettbewerb empfohlen. Seit 2004 wetteifert die Community zweimal im Jahr um den besten Enzyklopädie-Artikel. Gestern startete der Wettbewerb nun schon in die elfte Runde.
Voraussetzung ist laut Veranstaltern vor allem Spaß am Schreiben sowie die Bereitschaft, gemeinsam mit anderen die Enzyklopädie weiter aufzubauen (Tipps für den Einstieg werden auch mit an die Hand gegeben). Bis Ende September kann man neue oder überarbeitete Artikel nominieren, unter denen der Gewinner von einer achtköpfigen Jury ausgewählt wird. Diese setzt sich aus erfahrenen Wikipedia-Autoren zusammen. Erstmals hat sich die Jury dafür entschieden, eine bislang übliche Zeichenbegrenzung wegfallen zu lassen. Dies soll die Überarbeitung von Artikeln zu zentralen Themen attraktiver machen, die bei Wikipedia oft hinterherhinken.
Anhand der vergangenen Siegertexte lassen sich die Themenvielfalt und der steigende Qualitätsanspruch des Mitmach-Lexikons gut ablesen. Hatte 2004 noch ein Artikel über das Kloster Lehnin die Nase vorn, waren in späteren Wettbewerben Themen wie Wahnsinn, Braunbär oder das Theatrophon erfolgreich. Zuletzt siegte im April 2009 der Filmartikel Nosferatu. Allein die über 70 Fußnoten des Textes zum Murnau-Klassiker machen gut zweieinhalb Seiten aus. Dass die Verwendung von Fußnoten aber mitunter auch abstruse Formen in Wikipedia annehmen kann, zeigt das Beispiel Yörük. Der Artikel zum türkischen Terminus brachte es bis April 2007 auf über 600 Fußnoten und 350 KB Text, ehe dieser radikal gekürzt wurde (aktueller Rekordhalter mit 292 Fußnoten und zugleich zweitlängster Wikipedia-Artikel: NHL 2007/08).
Diesmal stellt die UB im
Bereits 2008 gab es diesen etwas skurril anmutenden
Sowohl bei Schülern und Studenten als auch bei uns Bibliotheksmitarbeitern ist Wikipedia beliebt. Dass aber gerade junge Pennäler mitunter zu textgläubig und wenig kritisch mit dem freien Mitmachlexikon umgehen, hat nun das Zentrum für Bildungsinformatik der
Wie begehrt in Zeiten von Wikipedia kostenfreie und verlässliche lexikalische Inhalte sein können, konnten vor zwei Tagen die Macher von
Auch auf Wikipedia und ihren Gründer Jimmy Wales (Bild) ist nicht immer Verlass – aus einem sehr zwiespältigem Grund, wie die Medien in den letzten Tagen zu berichten wissen. Vor wenigen Wochen konnte sich der US-Journalist David Rohde selbstständig aus seiner Geiselhaft in Afghanistan befreien, nachdem Taliban-Kämpfer ihn und zwei weitere Begleiter im November 2008 entführt hatten. Daraufhin hatte die New York Times, der Arbeitgeber des zweimaligen Pulitzer-Preisträgers, alles daran gesetzt, Rohdes Leben zu retten.