In Europa vernetzt – die Welt zu Gast: LIBER Journées an der Universitätsbibliothek

Vom 29. bis zum 31. Mai fanden in Berlin die LIBER Journées 2024 statt. Die Konferenz ist Teil des Leadership Programms der Ligue des Bibliothèques Européennes de Recherche (LIBER) und fand dieses Jahr zum ersten Mal an einer deutschen Gastbibliothek statt.

Die LIBER setzt sich als europaweite Interessenvertretung für die Vernetzung Wissenschaftlicher Bibliotheken ein. Ihr gehören über 420 Einrichtungen aus 40 europäischen Ländern an. Ziel der diesjährigen Konferenz war es, Bibliotheksleitungen mit internationalen, angesehenen Speaker*innen zum Thema „Trusted Leadership in Challenging Times“ in Dialog zu bringen.

In sechs Sessions beleuchteten die eingeladenen Referent*innen – unter ihnen auch Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin – die Bedeutung und das Verhältnis von Vertrauen und Führung. Universitäten und Wissenschaftliche Bibliotheken stehen vor großen Transformationsherausforderungen: Die Arbeitswelt und auch das Lernverhalten verändern sich rasant. Gesellschaftliche Spannungen nehmen zu und werden ebenso wie politische Konflikte in die Institutionen hineingetragen. Multiple Krisenphänomene und dynamische Wandlungsprozesse bewirken einen konstant hohen Veränderungsdruck.

Beispiele von Vortragenden aus verschiedenen Ländern verdeutlichten dies: In USA versuchen bestimmte politische Akteur*innen bspw. vermehrt, auf juristischem Weg Book Bans gegen aus ihrer Sicht obszöne Inhalte zu erwirken. Bibliotheken sind von dieser Praxis unmittelbar negativ betroffen. In der Ukraine müssen Bibliotheken unter den Bedingungen des russischen Angriffskrieges für ihre Nutzenden da sein und helfen, den universitären Lehr- und Lernbetrieb aufrecht zu erhalten. In Deutschland und vielen anderen Ländern ringen Bibliotheken um den richtigen Umgang mit Auseinandersetzungen und zum Teil destruktiven Protesten, die die Hochschullandschaft im Zuge des eskalierten Nahostkonflikts erfasst haben.

Die Rückkopplung der Vortragsinhalte auf die Praxiserfahrung der Teilnehmenden erfolgte in moderierten Diskussionen, die kontrovers und konstruktiv verliefen. Die thematische Bandbreite der verschiedenen Sessions zeigte eindrücklich, dass die Anforderungen an vertrauensstiftende und auf Vertrauen gründende Führung im Bibliothekswesen hoch sind und Leadership in einem volatilen Umfeld gelingen muss. Die LIBER Journées 2024 hat unter anderem gezeigt, dass „Trusted Leadership“ in herausfordernden Zeiten mehr denn je zur Notwendigkeit wird.

Wir danken unseren Besucher*innen für die drei spannenden Tage, für viele Denkanstöße und wunderbare neue Vernetzung.


“Connected in Europe – hosting the world: LIBER Journées at Freie Universität Berlin’s University Library

From 29 to 31 May 2024, the University Library of Freie Universität Berlin hosted the fourth LIBER Journées. The conference is part of the Leadership Programme of LIBER (Ligue des Bibliothèques Européennes de Recherche) and took place at a German host library for the first time in 2024.

Under the theme „Trusted Leadership in Challenging Times“, library directors from all over Europe discussed the interplay of trust and leadership in turbulent times facing universities and academic libraries today and in the future. Internationally renowned speakers – including Prof. Dr Günter Ziegler, President of Freie Universität Berlin – joined the conference.

We would like to thank our visitors for those three exciting days, for many thought-provoking ideas and wonderful new networks.

Text: Dr. Julian Katz

5 Jahre Coffee Lectures in der Campusbibliothek – Koffein-Kicks, spannende Vorträge und herzliche Gespräche!

Die Campusbibliothek der Universitätsbibliothek blickt zurück auf 5 erfolgreiche Jahre „Coffee Lectures“. Dieses Format trägt seit 2019 dazu bei, Bibliotheksbesucher*innen, Studierenden und weiteren Interessierten verschiedenste Akteure der Hochschule vorzustellen und deren Angebote kennenzulernen.

Coffee Lectures – Was ist das?

Bei der erfolgreichen Reihe handelt es sich um monatlich stattfindende Kurzvorträge von 10–15 Minuten, in denen es um bibliothekarische Angebote der Bibliothek, aber auch um studienrelevante Themen geht. Als niedrigschwelliges Format der Informationskompetenz steht vorrangig die Vermittlung von neuen Kenntnissen und Fertigkeiten im Vordergrund. Dafür arbeitet das Team der Campusbibliothek mit den verschiedensten Einrichtungen der Freien Universität Berlin eng zusammen. Als Nebeneffekt profitieren nicht nur die Campusbibliothek und ihre Kooperationspartner, sondern die jeweils Teilnehmenden vom Netzwerken innerhalb der Hochschule.

Die Coffee Lectures wurden als analoge Pausen konzipiert, in denen es darum geht, bewusst auf jeglichen Einsatz von technischen Geräten zu verzichten und dafür den direkten Austausch unter den Teilnehmenden zu fördern. Und wie der Name Coffee Lectures schon vermuten lässt, darf das Wichtigste natürlich nicht fehlen: Kaffee, Eiskaffee und noch mehr Kaffee. Im Anschluss jeder Lecture besteht die Möglichkeit für Fragen sowie weiteren Kaffeegenuss.

Das Tassen-Maskottchen und sein Kuchenpendant

Rückblick

Im Fokus der ersten Coffee Lecture standen die Arbeitsräume der Campusbibliothek. Die Themen gingen bald über das bibliothekarische Spektrum hinaus – an der Freien Universität bieten Zentralinstitute, Fachbereiche und verschiedenste Initiativen eine große Brandbreite an Angeboten und Mitmach-Möglichkeiten.

Mit Vorträgen zu Ausleihkonditionen über Prokrastination bis hin zu Tischtennis-Turnieren war schon vieles dabei und konnte bei den Teilnehmenden punkten. Themenplanungen werden in enger Abstimmung mit den Kooperationspartner*innen gemacht. Circa 12 Termine im Jahr sind geplant, ob im Semester oder in der vorlesungsfreien Zeit.

In all den Jahren kommt das Team der Campusbibliothek auf insgesamt 37 durchgeführte Coffee Lectures und 685 Teilnehmende. Dabei sind rund 200 Liter Kaffee, 130 Liter Milch und 50 Liter Tee geflossen. Eine Coffee Lecture ohne Teilnehmende gab es noch nie.

Jubiläumsveranstaltung im Januar 2024

Ausblick

Für das Jahr 2024 stehen alle Termine: Meist am letzten Mittwoch des Monats sind die jeweiligen Lectures geplant. Neben der Werbung auf der Webseite und in den sozialen Medien, erschallt am Tag selbst stets eine Durchsage und lädt Anwesende zum Format ein. In den Coffee Lectures herrscht immer eine lockere Atmosphäre ; monologisierende Vorträge mit PowerPoint-Präsentationen sind tabu. Entspannte Kaffeepausen, unterschwelliges Aneignen von neuem Wissen, interessante Begegnungen, Teilen von Erfahrungen – das macht die Coffee Lectures seit Jahren in der Campusbibliothek aus. Das Orga-Team spricht die Einladungen auch an Bibliothekskolleg*innen aus, ganz niederschwellig, ohne Anmeldung ist eine Teilnahme möglich. Partizipativ können neue Themenvorschläge in einen lokalen Briefkasten in der Campusbibliothek eingeworfen werden. Das Team steht zudem mit dem Titel: „Feedback, Fragen & Fantasien“ bereit, ins Gespräch zu kommen oder einfach mal zwischen Hausarbeit, Klausurvorbereitung oder Texte lesen, eine Pause zu machen.

„Wissen und Kaffee“ – zusammen mit Partnerschaften und Kooperationen stecken in der DNA von Bibliotheken. Der Erfolg dieses Formats spricht für sich.

Bildquellen: Coffee Lecture-Team

Freie Universität Berlin verabschiedet Open-Access-Strategie

Die Freie Universität hat als erste Berliner Universität eine Open-Access-Strategie für wissenschaftliche Publikationen für den Zeitraum 2018-2020 verabschiedet. Die Strategie-Maßnahmen sollen dazu beitragen, Open Access als selbstverständliches Modell des wissenschaftlichen Publizierens an der Freien Universität zu stärken und den Anteil der Open-Access-Zeitschriftenpublikationen bis 2020 signifikant zu erhöhen.

Das Strategiepapier ist online verfügbar auf dem Dokumentenserver der Freien Universität Berlin unter https://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_document_000000028882

Weitere Informationen s. https://www.fu-berlin.de/sites/open_access/akteure/oa-strategie/index.html