Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat diese Woche die 20 nominierten Romane für den Deutschen Buchpreis bekanntgegeben. Seit 2005 verliehen, gilt die mit insgesamt 37.500 Euro dotierte Auszeichnung als deutsche Antwort auf den französischen Prix Goncourt oder den britischen Booker Prize.
In diesem Jahr treffen die Werke von Autorinnen und Autoren aus Deutschland (13), Österreich (5) und der Schweiz (2) aufeinander. Erstmals seit Jahren führen männliche Romanciers die Longlist mit insgesamt elf Nennungen wieder an.
Die 20 Nominierten im Überblick
(UPDATE: 03.09.2021; verfügbare Titel sind verlinkt und in der Philologischen Bibliothek vorhanden, Tendenz steigend):
- Henning Ahrens: Mitgift (Klett-Cotta, August 2021)
- Shida Bazyar: Drei Kameradinnen (Kiepenheuer & Witsch, April 2021)
- Dietmar Dath: Gentzen oder: Betrunken aufräumen (Matthes & Seitz Berlin, August 2021)
- Franzobel: Die Eroberung Amerikas (Paul Zsolnay, Januar 2021)
- Georges-Arthur Goldschmidt: Der versperrte Weg (Wallstein, Juni 2021)
- Dana Grigorcea: Die nicht sterben (Penguin, März 2021)
- Norbert Gstrein: Der zweite Jakob (Carl Hanser, Februar 2021)
- Dilek Güngör: Vater und ich (Verbrecher, Juli 2021)
- Monika Helfer: Vati (Carl Hanser, Januar 2021)
- Felicitas Hoppe: Die Nibelungen (S. Fischer, September 2021)
- Peter Karoshi: Zu den Elefanten (Leykam, Mai 2021)
- Christian Kracht: Eurotrash (Kiepenheuer & Witsch, März 2021)
- Thomas Kunst: Zandschower Klinken (Suhrkamp, Februar 2021)
- Gert Loschütz: Besichtigung eines Unglücks (Schöffling & Co., Juli 2021)
- Yulia Marfutova: Der Himmel vor hundert Jahren (Rowohlt, März 2021) – in Erwerbung/vormerkbar
- Sasha Marianna Salzmann: Im Menschen muss alles herrlich sein (Suhrkamp, September 2021)
- Mithu Sanyal: Identitti (Carl Hanser, Februar 2021) – z. Zt. vermisst
- Ferdinand Schmalz: Mein Lieblingstier heißt Winter (S. Fischer, Juli 2021)
- Antje Rávik Strubel: Blaue Frau (S. Fischer, August 2021)
- Heinz Strunk: Es ist immer so schön mit dir (Rowohlt, Juli 2021)
Insgesamt wurden drei Debütromane für die Longlist berücksichtigt – die ehemalige Berliner Studentin Yulia Marfutova, der wir einen eigenen Wikipedia-Artikel spendieren durften, sowie Mithu Sanyal und Ferdinand Schmalz). Bereits mit dem Gefühl vertraut, um den Preis zu konkurrieren, sind dagegen Dietmar Dath (Shortlist 2008), Franzobel (Longlist 2005, Shortlist 2017), Norbert Gstrein (Longlist 2008 und 2013), Monika Helfer (Longlist 2017), Felicitas Hoppe (Longlist 2006), Gert Loschütz (Shortlist 2005, Longlist 2018), Sasha Marianna Salzmann (Shortlist 2017) und Antje Rávik Strubel (Longlist 2011).
Die Longlist wird am 21. September 2021 von der Jury um Sprecher Knut Cordsen (Kulturredakteur, Bayerischer Rundfunk), Bettina Fischer (Leiterin Literaturhaus Köln), Anja Johannsen (Leiterin Literarisches Zentrum Göttingen), Richard Kämmerlings (Literarischer Korrespondent, Die Welt), Sandra Kegel (Ressortleiterin Feuilleton, Frankfurter Allgemeine Zeitung), Beate Scherzer (Buchhändlerin) und Anne-Catherine Simon (Feuilleton-Redakteurin, Die Presse) auf sechs finale Romane reduziert, die sogenannte „Shortlist“. Die Preisverleihung soll zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 18. Oktober 2021 im Kaisersaal des Frankfurter Römers stattfinden.
Zwar ist die kostenfreie App mit Artikelanfängen seit 2014 passé, aber über detektor.fm lassen sich nach und nach kostenfrei Auszüge aus den nominierten Romanen anhören (auch als App verfügbar bzw. auf anderen Streaming-Plattformen verfügbar). Wer nicht darauf warten will, findet auf der Webseite des Buchpreises unter den jeweiligen Romanprofilen alle bereits freigeschalteten Hörproben (zwischen 8-11 Minuten lang). Auch wird ab dieser Woche wieder ein Taschenbuch (Deutscher Buchpreis 2021: Die Nominierten) mit Leseproben und Hintergrundinfos in vielen Buchhandlungen erhältlich sein.
(Bildquelle: deutscher-buchpreis.de)
Vielen Dank an Katja Faensen (Universitätsbibliothek) für die Mithilfe bei diesem Posting!