Dorothee Elmiger gewinnt Deutschen Buchpreis 2025

Bildquelle: © Christof Jakob

Anfang dieser Woche ist im Frankfurter Römer der Deutsche Buchpreis für den besten „Roman des Jahres“ verliehen worden. War 2024 noch die Leipzigerin Martina Hefter (Hey guten Morgen, wie geht es dir?) erfolgreich, ging die Auszeichnung des Deutschen Buchhandels nun an Dorothee Elmiger für Die Holländerinnen (im Bibliotheksportal Primo vormerkbar). Der Titel erschien im August im Hanser Verlag. Die Schweizer Autorin und Übersetzerin, die mittlerweile in New York lebt, ist keine Unbekannte für unsere Hochschule – sie studierte Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Luzern und der Freien Universität Berlin und war im Wintersemester 2021/22 Samuel-Fischer-Gastprofessorin.

Protagonistin in Elmigers Roman ist eine namenlose Schriftstellerin, die sich mit einem Theaterregisseur und Gefolge auf eine Expedition nach Panama begibt. Anlass für die Reise ist der (tatsächlich zugetragene) mysteriöse Tod zweier niederländischer Touristinnen, die im Jahr 2014 der „Pianista Trail“ zum Verhängnis wurde (vgl. englischsprachigen Wikipedia-Artikel). Je tiefer es für die Gruppe um die Autorin in den Dschungel geht, desto mehr verliert sie ihr eigentliches Ziel aus den Augen. Um das Unbegreifliche für die Leser*innen erfahrbar zu machen, griff Elmiger in ihrem 160-seitigen Text häufig zum Konjunktiv. Sie interessierte das „Nicht-Wissen“ und verbindet in ihrem Roman Collagen, Zitate und Fragmente. Die Literaturkritik zog Vergleiche zu Joseph Conrads Herz der Finsternis sowie zu Werken W. G. Sebalds, True-Crime-Büchern, Filmen Werner Herzogs und sogar zum Horrorstreifen Blair Witch Project. Aufgrund des großen Interesses nach der Preisverleihung ist Die Holländerinnen zeitweise nicht lieferbar.

„Je tiefer sie sich im Dickicht und Morast verläuft, desto mehr reißt Elmiger die Leser*innen in einen Sog der Angst. Ihr Roman erzählt von Menschen, die in ihr ‚dunkelstes Gegenteil‘ verfallen. Indirekt ist dabei nicht nur Elmigers Sprache, sondern auch ihr Verweis auf unsere Gegenwart, die Schritt für Schritt in Selbstüberhebung versinkt. Elmigers Stil ist gleichzeitig distanziert und doch fesselnd. Die Holländerinnen – Ein faszinierender Trip ins Herz der Finsternis.“

Auszug aus der offiziellen Begründung der Buchpreis-Jury

Dorothee Elmiger darf sich über ein Preisgeld von 25.000 Euro freuen. Ihre fünf Mitfinalist*innen auf der Shortlist erhalten jeweils 2.500 Euro, darunter der mitfavorisierte FU-Alumni Thomas Melle.

Für den Hanser Verlag ist es die zweite Ehrung nach Arno Geigers Es geht uns gut, der bei der ersten Verleihung 2005 siegreich war. Werke von den mehrfach in der Vergangenheit ausgezeichneten Verlagen Suhrkamp, Rowohlt oder S. Fischer waren für die Shortlist unberücksichtigt geblieben.

Die Jury bestand aus sieben Mitgliedern, v. l. n. r.: Laura de Weck (Schweizer Radio und Fernsehen), Kathrin Matern (Buchhändlerin), Friedhelm Marx (Universität Bamberg), Shirin Sojitrawalla (freie Kritikerin), Jürgen Kaube (FAZ), Maria Carolina Foi (Universität Triest) und Lara Sielmann (Deutschlandfunk Kultur) / (Bildquelle: Mo Wüstenhagen)

Beginn der Frankfurter Buchmesse und Ehrung für Karl Schlögel

Traditionell startet zwei Tage nach der Verleihung des Deutschen Buchpreises die Frankfurter Buchmesse. Bis 19. Oktober werden 200.000 Besucher*innen und mehr als 1000 Autor*innen erwartet. Über 4000 Aussteller aus 95 Ländern sind für die 77. Auflage gemeldet. Gastland dieses Jahr sind die Philippinen.

Am letzten Messetag wird außerdem in der Frankfurter Paulskirche dem deutschen Historiker und Essayisten Karl Schlögel der Friedenspreis des deutschen Buchhandels überreicht. Laut Jurybegründung habe er als einer der Ersten „vor der aggressiven Expansionspolitik Wladimir Putins und seinem autoritär-nationalistischen Machtanspruch gewarnt“. Im Jahr 2018 wurde sein Sachbuch Das sowjetische Jahrhundert mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Schlögel mahnt, dass es „ohne eine freie Ukraine […] keinen Frieden in Europa geben“ könne. Viele seiner Werke sind in Primo als E-Book vorrätig.

Schlögel studierte ab 1969 an der Freien Universität Berlin osteuropäische Geschichte, Philosophie, Soziologie und Slawistik. 1981 promovierte er dort auch zum Dr. phil. mit einer Dissertation über Arbeiterkonflikte in der poststalinistischen Sowjetunion.

Start ins Wintersemester 2025/26 – Universitätsbibliothek mit Infoständen vertreten

Bei der zentralen Einführungsveranstaltung für alle neuen Studierenden am Mittwoch, den 1. Oktober 2025 im Henry-Ford-Bau (Garystr. 35) ist auch die Universitätsbibliothek (UB) mit am Start. Ab 10:00 Uhr erhalten Sie an unserem Infostand und bei kurzen Führungen (auf Deutsch und Englisch) durch die angrenzende Zentralbibliothek (Garystr. 39) kompakte Tipps für den Studienstart.

  • Wo und wie leihe ich Medien zu Semesterbeginn aus?
  • Welche kostenlosen Lernangebote zur Literaturrecherche gibt es?
  • Wie komme ich an passende Online-Ressourcen für die bevorstehende Hausarbeit?

Diese und viele weitere Fragen beantworten wir Ihnen gerne vor Ort. Und bei unserem Glücksrad-Quiz gibt es auch das ein oder andere zu gewinnen!

Auch bei der Orientierungsveranstaltung für den Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften am Montag, den 6. Oktober um 10:00 Uhr können Sie uns im Henry-Ford-Bau antreffen. Neben spontanen Führungen durch die Zentralbibliothek sind Sie auch dazu eingeladen, die Fachbibliothek Sozialwissenschaften und Osteuropastudien kennenzulernen. Eine deutschsprachige Führung findet an diesem Tag um 13:00 Uhr, eine englischsprachige um 14:00 Uhr statt. Treffpunkt ist jeweils das Foyer in der Garystr. 55.

Wir wünschen Ihnen einen tollen Start ins Wintersemester 2025/26!

Lust auf Zukunft und ein gutes Leben für alle!

Bildungsgerechtigkeit, Resilienz in der Klimakrise, soziale Teilhabe: Das sind einige der Themen, die auf der Konferenz: „Zukunft gerecht machen: Dialog zwischen Wissenschaft und (Bildungs-)Praxis zu Herausforderungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit“ stattfanden. Der Verein Germanwatch e.V. lud ein, zahlreiche Vertreter*innen aus Wissenschaft, Bildung, Verwaltung und Zivilgesellschaft kamen nach Frankfurt am Main.

Ein Bericht von Janet Wagner.

Der Verein Germanwatch agiert seit Jahrzehnten umtriebig, engagiert und wirksam auf politischer, zivilgesellschaftlicher Ebene, um sozial-gerechte Lebensweisen weltweit zu unterstützen. Dazu gehört auch, vielfältige Bildungsakteure wie Schulen, Museen oder Bibliotheken noch besser zu befähigen, wie Wissen und Handlungswirksamkeit miteinander zu verknüpfen sind. Germanwatch gibt hierzu Unterstützung, Handwerkszeug und Erfahrungen an die Hand, um wirksame Arbeit zu leisten. Der Konferenzort war nicht zwischen betonierten Bankentürmen in der Mitte von Frankfurt am Main sondern das Ökohaus Frankfurt – eine wahrlich grüne Oase, wo Impulse und Inspirationen noch bessere Entfaltung finden konnten.

Wie sieht eine zukunftsfähige Welt von morgen aus?

Neben zahlreichen Gelegenheiten sich untereinander zu vernetzen, um gemeinsam an gleichen Zielen zu arbeiten hieß es: Dialog & Begegnungen schaffen. Sich untereinander bewusst zu machen, welche vulnerablen Gruppen es sind, denen eine gerechte, soziale Teilhabe fehlt. Wo Bildungsgerechtigkeit und nachhaltiges Handeln erlebt werden kann. Wo Menschen sich zusammentun, um für eine gerechte Verteilung und ein gutes & gesundes Leben für alle zu kämpfen. Die Teilnehmenden umgab das gleiche Mindset: Bildung, Teilhabe aber auch das Zuhören und die Offenheit gegenüber Andersdenkenden sind bedeutsam, um „Zukunftsfreude“ zu entwickeln, die alle so dringend brauchen.

Welche Ideen gab es für Bibliotheken?

Janet Wagner (GreenFUBib) bot im Barcamp-Format an, das Potenzial von Bibliotheken kennenzulernen und Ideen aus Sicht von Nutzenden einzubringen, wie Bibliotheken nachhaltiges Handeln lebendiger machen können. Folgende Anregungen dazu gab es:

  • Bibliotheksräume als „Community center“ zu verstehen.
  • „Skill sharing“ für Studierende anzubieten (Ich kann dir dabei helfen, dafür benötige ich Hilfe hierbei …).
  • Mehr Veranstaltungen anbieten, um Konsum-Muster aufzubrechen.
  • Mehr Angebote schaffen, damit sich auch Studierende mit Kindern in Aktivitäten einbringen können.
  • Schaffung eines „Zukunfts-Labs“: Regelmäßige Einladungen an Studierende und Universitätsangehörige, um Ideen für eine gute Zukunft zu entwickeln.
  • Bildungsgerechtigkeit zu verstehen: „Empower the people!“.

Wie entstehen positive Zukunftsbilder?

Wir schreiben das Jahr 2035. Städte und Gemeinden haben die Klimaziele erreicht. Schulen, Bildungseinrichtungen wurden und werden nachhaltig saniert. Die Verkehrswende zeigt erste Wirkungen: Saubere Luft, mehr Stadtgrün und sichere Schul- und Arbeitswege sind nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel …“


Wir brauchen Zukunftsvisionen, die uns leiten, um positiv in die nächsten Jahre zu blicken. Wir haben als Teilnehmende diese Story weitererzählt. Die Ideen und Ergänzungen sprudelten, es gab immer neue Gedanken. Wir brauchen Menschenfürsorge, Austausch und mutige Entscheidungsträger*innen. Wir brauchen Bildungs- und Begegnungsorte, die niederschwellig, inklusiv und konsumfrei sind, um Zukunftsideen zu entwickeln. Bibliotheken bieten hierbei viel Potenzial. Ob an Universitäten, Hochschulen oder in öffentlichen Gebäuden: Zukunfts-Labs sind eine großartige Idee. Wer hat es bereits? Dann loslegen und der Welt von einer gerechten Zukunft für alle berichten. Mehr als nur einmal, damit es ankommt.

Text: Janet Wagner

Teilweise gestörter Zugriff auf die Taylor & Francis Plattform mit den Browsern „Edge“ und „Chrome“

Seit einigen Tagen kann es zu Fehlern kommen, wenn Benutzer auf der „Taylor & Francis“ Plattform versuchen, Volltexte herunterzuladen. Dies hängt mit einem Fehler in den Versionen:
Edge
– Version 140.0.3485.66: September 11, 2025
– Version 140.0.3485.54: September 5, 2025

Google Chrome
-141.0.7390.16 10th September 140.0.7339.128

zusammen.

Der Verlag ist mit den Herstellern in engem Austausch und bittet darum, entweder in der nächsten Zeit auf andere Browser umzusteigen oder die bei „Edge“ und „Chrome“ auf automatische Updates umzusteigen, die diesen Fehler in den nächsten Tagen beheben sollen.

Hintergrund, Folgender Fehler tritt auf:
Eine Extension in „Edge“ und „Chrome“ die eigentlich den Volltext-Download erleichtern soll, sorgt dafür, dass ein und dasselbe Dokument in einer Endlosschleife versucht wird zu laden. Dies sorgt für Fehlermeldungen beim Verlag und kann bis zur automatischen Sperre der benutzten IP-Adresse führen.

19.09.2025 Team ERM

Bibliotheksschließungen im Dezember

Die Standorte der Universitätsbibliothek werden im Dezember betriebsbedingt an unterschiedlichen Tagen früher schließen oder ganztägig geschlossen haben. Alle Informationen dazu finden Sie hier im Überblick:

Dadurch kann es zu Verzögerungen bei der Bereitstellung bestellter Medien kommen. Bitte nutzen Sie an diesen Tagen alternative Standorte oder den Online-Zugriff auf elektronische Medien.

Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Weiterführende Informationen erhalten Sie bei Ihren jeweiligen Fachbibliotheken.

(Hinweis: Der Beitrag wurde am 26.11.2025 aktualisiert)


Library Closures in December 2025

Due to operational reasons, the locations of the University Library of Freie Universität Berlin will close earlier on certain days or remain closed all day in the following month. You can find all the relevant information here at a glance:

  • Campus Library
    • Closed all day on Monday, December 1.
  • Library of Social Sciences and East European Studies
    • Closed on Tuesday, December 2, from 3:00 PM
  • Philological Library
    • Closed on Wednesday, December 3, from 3:00 PM
  • Central Library
    • On Thursday, December 4, the 2nd floor will be open from 1:00 PM onwards.

This may cause delays in the provision of ordered media. Please use alternative locations or online access to electronic media on these days.

Thank you for your understanding!

Further information is available from your respective libraries.

(Editorial note: This article was updated on November 26, 2025)

Workshopreihe: „Wissenschaftliches Schreiben auf Autopilot“

Qualitativ hochwertige Texte in kürzester Zeit erstellen – mit Unterstützung von KI-Tools wie ChatGPT, Claude oder Perplexity.
Kann das funktionieren? Welche Prompts gibt es neben der „traditionellen“ Recherche? Wo liegen die Chancen und Herausforderungen?
Antworten auf diese Fragen gibt’s in unserem kostenfreien, dreiteiligen Online-Workshop!

Termine & Inhalte

🧠 Freitag, 22.08.2025 | 14:00–15:30
Einführung in generative Sprachmodelle
Lernen Sie die Grundlagen kennen – wie arbeiten Textgeneratoren und was sind ihre Grenzen.
👉 Weitere Informationen & Anmeldung


🌐 Freitag, 29.08.2025 | 14:00–15:30
Grundlagen des Promptens – gezielt zu weiteren Ergebnissen
Mit den richtigen Prompts verantwortungsvoll durch den KI-Dschungel navigieren.
👉 Weitere Informationen & Anmeldung


🔍 Freitag, 05.09.2025 | 14:00–15:30
Wissenschaftliche Recherche
Praktische Anwendung von Tools wie Perplexity und Semantic Scholar im akademischen Kontext.
👉 Weitere Informationen & Anmeldung

Format & Teilnahme

  • Ort: Online über Cisco Webex
  • Modular aufgebaut: Sie können einzelne Workshops besuchen oder an der ganzen Reihe teilnehmen.
  • Kostenfrei & praxisnah

Hinweis: In den Workshops erfahren Sie praxisnah, wie Sie verantwortungsvoll mit KI-basierten Tools umgehen und welche rechtlichen und ethischen Implikationen bestehen. Gemäß dem Eckpunkte-Papier der Freien Universität Berlin entscheiden die Fachbereiche, ob KI-basierte Tools für Studienaufgaben eingesetzt werden dürfen oder nicht. Das kann sich zudem von Seminar zu Seminar unterscheiden. Sprechen Sie in jedem Fall die Seminarleitung oder die Betreuung an, bevor Sie KI-Tools für Ihre Aufgaben verwenden.

Redaktionelle Anmerkung: Die Programmbeschreibung wurde nachträglich korrigiert.

Citavi Web ab sofort freigeschaltet

Die Einführung von Citavi Web für Angehörige der Freien Universität ist am 5. August 2025 erfolgt. Aufgrund technischer Abstimmungen mit dem Anbieter konnte die Software erst verspätet freigeschaltet werden.

Die Cloud-Version läuft auf jedem Betriebssystem, sei es MacOS, Windows oder Linux. Alles, was Sie dafür benötigen, ist ein aktueller Browser.

Wir bitten alle Interessierten um Verständnis und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.


Citavi Web now available

Citavi Web was introduced for members of Freie Universität on August 5, 2025. Due to technical coordination with the provider, the software was delayed in becoming available.

The cloud version runs on any operating system, whether MacOS, Windows, or Linux. All you need is an up-to-date browser.

We ask all interested parties for their understanding and apologize for any inconvenience.

Biodiversität & Umweltbildung auf Glas: Kunstbild mit affektiver Kraft am Lernort Campusbibliothek

Im Neubau der Campusbibliothek (1. Obergeschoss) blickt Kojote „Trickster“ zusammen mit einem Tagfalter schmunzelnd-interessiert auf heimische Tier- und Pflanzenarten, die es am Campus gibt. Künstlerisch festgehalten als großes Wandbild auf einer der Glasfassaden im Lesesaal, wird der Lernort Bibliothek wieder ein Stück „grüner“und schafft eine Wohlfühlatmosphäre.

Für Lernende in Bibliotheken ist es bedeutsam, Aufmerksamkeit und Konzentration durch Pausen, Bewegung aber auch durch andere optische Ablenkung zu erfahren, um effektiv den Anforderungen im Studium begegnen zu können. Echte Pflanzen schaffen dazu in der Campusbibliothek bereits eine gute Atmosphäre. Seit Ende Juni 2025 ziert nun das Kunstbild der Ethnologin und Künstlerin Lea Ebeling eindrucksvoll einen großen Teil der Glasfassade im Neubau. Es ist ein Novum für eine wissenschaftliche Bibliothek: Inspiration und Konzeption des Glaswandbildes schlägt eine wichtige Brücke zum Jahr 2024.

Die Freie Universität hat im Mai 2024 das „Jahr der Biodiversität“ ausgerufen. Schutz und Förderung der biologischen Vielfalt wurden und werden begleitet mit einer Reihe von Veranstaltungen in Studium & Lehre sowie durch Förderung von mittelfristig geförderter Projekte wie das „Living Lab – Ein Multispecies Campus für Biodiversität, Kreativität und Gesundheit“. Die aktive Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit: „GreenFUBib“ der Universitätsbibliothek erstellte das Konzept für das Fensterbild zusammen mit der Bibliotheksleitung und der Verwaltungsleitung. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Campusbibliothek wurde diesem Kunstprojekt die Finanzierung ermöglicht. Lea Ebeling kreierte unter neugierigen Blicken der Bibliotheksnutzenden und dem Bibliotheksteam das einzigartige Kunstbild. Abgebildet sind sogenannte Zielarten, die es am Campus nachweislich gibt. Ihre Habitate sind die Flächen des Blühenden Campus, die Gärten der Fachbereiche oder auch die Blätterlaube.


Kurzinterview (Fragen von Janet Wagner) mit Lea Ebeling zum Entstehungsprozess:

Wie war für dich der Prozess der Bildentstehung?

„Für ein Wandbild setze ich mich immer intensiv mit der Thematik auseinander. Für das Fensterbild in der Campusbibliothek haben wir 42 Arten ausgewählt. Um sie alle unterzubringen, habe ich mich nicht nur mit ihrem Aussehen, sondern auch mit ihren Lebensräumen beschäftigt. Die Pflanzen sind im Wandbild von links nach rechts in Pflanzen, die auf trockenen Böden wachsen, Pflanzen, die stickstoffreiche Böden bevorzugen und Frühblüher organisiert. Die Tiere habe ich grob nach Lebensräumen sortiert, z.B. unterirdisch für den Bodenquerschnitt, in der Wiese, in der Luft oder auf dem Baum. Ich habe nicht bei allen Arten vorher geplant, wo genau ich sie am Ende platziere. Das entsteht dann nach und nach im Arbeitsprozess. Da ich direkt auf das Fenster male, mache ich keine Skizzen oder Vorzeichnungen. Dadurch muss ich manchmal improvisieren und es entstehen unerwartete Dinge. Ich finde es schön, wenn etwas Ungeplantes passiert und das Kunstwerk mich überrascht.“

Wie denkst du, kann deine Kunst bei Betrachtung auf andere Menschen (in Bibliotheken) wirken?

„Persönlich liebe ich Bibliotheken. Ich mag die Ruhe und die Atmosphäre, komplett von Büchern umgeben zu sein. Man muss nur ein Buch aus dem Regal ziehen, um in eine andere Welt einzutauchen und sich neues Wissen anzueignen. Besonders moderne Bibliotheken finde ich aber manchmal etwas trist, wenn alles einfarbig grau oder weiß ist. Ich glaube, es gibt Menschen, die nicht abgelenkt werden wollen, aber ich finde es beim Lernen angenehm, wenn ich ab und zu den Blick schweifen lassen kann, während mein Gehirn eine Pause macht. Bei einer weißen Wand bleibt das Auge nirgendwo hängen und der Effekt bleibt aus. Für mich tragen Farben, Formen und ein ästhetisches Umfeld dazu bei, mich wohl zu fühlen, was ich wichtig finde, an einem Ort, an dem man sich lange aufhält. Auch Pflanzen machen den Ort lebendiger. In manchen Räumen gibt es aber keine Möglichkeit, welche aufzustellen, dann kann man sie auch malen. „

Du befasst dich mit auch mit Wissenschaftskommunikation und bist Ethnologin. Welches Wandbild bzw. künstlerische Inhalte würdest du gestalten wollen, wenn du aktuell auf die Krisen der Welt schaust? Sollte dieses Wandbild dann in einer Bibliothek stehen? Wenn ja, warum?

„In meinen Wandbildern zeige ich gerne, dass eine Welt sich aus vielen kleinen Elementen zusammensetzt, die vielleicht auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben und dennoch gemeinsam ein Ganzes ergeben. Für meine Kunstwerke sammle ich daher immer ganz unterschiedliche Elemente und Perspektiven zu einem Thema, die ich dann in Beziehung zueinander setze. Das Schöne daran ist, dass man auch Dinge zeichnen kann, die normalerweise unsichtbar sind, wie etwa Erinnerungen, Gefühle, Erfundenes und Erträumtes. Dies finde ich auch für die Wissenschaft bereichernd.

In Bezug auf die multiplen Krisen unserer Zeit, finde ich es nicht nur wichtig, die Probleme zu verstehen, sondern auch Lösungen und Alternativen zu finden. Wenn man diese z. B. in einem Bild visualisiert, ist es leichter, sich kritisch mit ihnen zu beschäftigen. Ein visuelles Objekt hat außerdem eine affektive Kraft. Während meiner Forschung habe ich bemerkt, dass es Hoffnung macht, sich bessere Zukünfte vorzustellen und Hoffnung ist eine wichtige Antriebskraft für Veränderung.

Ich finde Bibliotheken sind ein wichtiger Ort, um sich mit der Zukunft zu beschäftigen, weil sie das Wissen der Vergangenheit sammeln aus dem man lernen und sich etwas Neues überlegen kann. Sie sind ein konkreter Ort der Vielfalt, weil so viele unterschiedliche Stimmen dort gesammelt sind und von jedem der sie liest, neu interpretiert werden. Sie machen Wissen außerdem für die meisten Menschen zugänglich. Es wäre spannend, ein Wandbild zu machen, das die Zukunftsvorstellungen verschiedener Menschen zusammenbringt, um zu zeigen, dass es nicht nur eine einzelne Zukunft für alle gibt, sondern viele verschiedene, die co-existieren und miteinander verwoben sind. Damit würde auch ein Zeichen für Inklusion, Toleranz und ein respektvolles Miteinander gesetzt werden und dazu einladen, die Zukunft gemeinsam zu gestalten. „


©Fotos: Lea Ebeling

Kiekste, kennste, machste – Nachhaltigkeit in der FaMI-Ausbildung

Bereits zum zweiten Mal stand im praktischen Ausbildungsplan der Auszubildenden der Universitätsbibliothek die Woche zum Thema „Grüne Bibliothek“ auf dem Programm. In der dualen Berufsausbildung zur/zum Fachangestellte/n für Medien- und Informationsdienste (FaMI), sind die Ausbildungsinhalte zum Thema Nachhaltigkeit in der Standardberufsbildposition verankert – praktisch kann das so aussehen…

Projektauftakt: Eigene Themenwahl in der Bibliothek und dem Archiv

Einige Monaten nach Ausbildungsbeginn kennen die Auszubildenden im 1. Lehrjahr ihre Ausbildungsbibliothek bzw. ihr Archiv und haben sich an der großen Universität etwas besser eingelebt. Zu Beginn ihrer Ausbildungszeit im September 2024 gab es viel Input zum Thema: 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, Nachhaltigkeit in und durch Bibliotheken sowie die Bedeutsamkeit des Themas Nachhaltigkeit & Umwelt an der Freien Universität Berlin. Im Mai 2025 stand die Projektwoche „Grüne Bibliothek“ auf der Agenda, mit einem Auftakttreffen und einiger Vorab-Absprachen sollte jede Auszubildende, allein oder im Team, ein Projekt benennen und daraus Umsetzungsschritte entwickeln.

Die Ausbilderin stellte den Azubis eine eigene Wiki-Seite für das Projekt zur Verfügung und stellte einige Fragen vorab:

Digitales Aufräumen im Archiv und Re-Use Mobiliar für Studierende

Unsere Auszubildende aus dem Universitätsarchiv entwickelte ein Konzept plus Checkliste zum digitalen Aufräumen für das Archiv-Team. CO2-Einsparungen am Arbeitsplatz lassen sich mit Löschroutinen, Aufräumen von Bilderordnern und dem regelmäßigen Prüfen von Aufbewahrungsfristen von digitalen Dokumenten erzielen. Eine Erkenntnis gab es: Bisher finden sich in anderen Archiven dazu keine Beispiele, dass digitales Aufräumen regelmäßig Teil der Tätigkeiten ist.

Input-Vortrag fürs Team gab es von der Auszubildenden, Grafik für die interne Kommunikation wurde erstellt.

Zweite Chance für Möbel und Sitzgelegenheiten für Studierende im Lichthof

Im Sinne des Re-Use-Gedankens haben drei Auszubildende Ideen mit gebrauchten Möbeln und Paletten umgesetzt. Studierende in den Fachbibliotheken der Geowissenschaften und der Wirtschaftswissenschaft erhielten Sitzgelegenheiten für den Lichthof (Garystr. 21) und Stühle für den Bibliotheksgarten am Campus Lankwitz. An der Freien Universität Berlin bieten ein internes Möbellager und die FUndgrube viel an Mobiliar und Materialien, um Dingen eine zweite Chance zur Weiternutzung zu geben. Bei den Projekten wurde für die Kommunikation zudem konkret ermittelt, wie viel CO2 Einsparungen gebrauchte Dinge erzielen können.

Mit dem CO2-Rechner vom Re-Use-Store der Berliner Senatsverwaltung können diese Einsparungen im Vergleich zum Neukauf berechnet werden. Ein überzeugender Beweis dafür, dass kleine Schritte in Sachen Nachhaltigkeit eine spürbare Wirkung haben können.


Sticker für die Stühle: Kommunikation ist wichtig, um als „grüne Bibliothek“ zu zeigen, was hinter den Angeboten steckt.

Mit dieser Projektwoche möchten wir zeigen, wie einfach Nachhaltigkeit im Alltag umgesetzt werden kann – und dass auch alte Möbel noch viel Potenzial haben.

Auszubildende am Ende der Projektwoche

Mit der Schreibwoche aufgeschobene Hausarbeiten loswerden!

Die Sommerschreibwoche 2025 der Universitätsbibliothek und SchreibGeist – Geisteswissenschaftliche Schreibwerkstatt geht vom 21.–25. Juli mit einem überarbeiteten und erweiterten Programm an den Start.

Gemeinsam mit den Fachbibliotheken und Kolleg*innen aus verschiedenen Bereichen der Freien Universität Berlin bieten wir Ihnen eine Woche lang kostenfreie Angebote rund ums wissenschaftliche Schreiben – nicht nur für Geisteswissenschaftler*innen.

🗓️ Wann?
21.–25.07.2025, jeweils 10:15–19:00 Uhr
📍 Wo?
Vor Ort in der Rostlaube / Philologischen Bibliothek (Habelschwerter Allee 45) oder online per Webex
🔍 Was erwartet Sie?
Vormittags: 90-minütige Workshops mit Inputs (10:15–15:45 Uhr)
Nachmittags: Betreute Schreibzeit (16:00–19:00 Uhr) – inkl. bewegter Pause (Di–Do)

Egal, ob Sie gerade mit Ihrer ersten Arbeit an der Uni starten oder bereits Erfahrung im Schreiben mitbringen:
In unseren praxisnahen Workshops bekommen Sie unter anderem Tipps,
• wie Sie Ihren Schreibprozess planen und organisieren können,
• wo und wie Sie relevante Literatur und Quellen zu Ihrem Thema finden
• oder wie Sie Ihre Gedanken ordnen und strukturieren können.

Abgerundet wird die Woche durch eine betreute Schreibgruppe – ideal, um das Gelernte direkt auf das eigene Projekt anzuwenden. Starten Sie in der vorlesungsfreien Zeit richtig durch – oder geben Sie die erste Hausarbeit noch vor dem Urlaub ab.

👉 Jetzt Programm entdecken und anmelden!
https://blogs.fu-berlin.de/schreibwoche/