Zum sechsten Mal wartet ab dem 1. Dezember auf der Website der Universitätsbibliothek täglich ein virtuelles Türchen darauf, geöffnet zu werden. Dahinter verbirgt sich in diesem Jahr ein digitales Medium, das zum nachhaltigen Konsum anregt. Was können Bibliotheken für Umwelt- und Klimaschutz tun? Wie kann man selbst Achtsamkeit üben? Welche nachhaltigen Alternativen gibt es zur weihnachtlichen Gänsekeule? Dies und noch vieles mehr erfahren Sie bis zum Heiligen Abend in unserem virtuellen Adventskalender.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und eine geruhsame Weihnachtszeit! Lasst uns froh und nachhaltig sein – oder es wenigstens versuchen!
Online-Ausstellung „Erlebte Geschichte. Menschen erzählen – Leben mit der Freien Universität Berlin“ und digitale Interview-Sammlung am 30.11.23 veröffentlicht
Die Geschichte der Freien Universität Berlin ist so eng wie die kaum einer anderen deutschen Hochschule mit der Nachkriegsgeschichte Berlins und der Bundesrepublik verwoben. Gegründet 1948 im Westen der geteilten Stadt, wurde und wird die Freie Universität geprägt durch die Menschen, die hier arbeiteten, lehrten und studierten – und die ihr in wechselvollen Zeiten ein unverwechselbares Gesicht verliehen haben.
Das Oral-History-Projekt „Erlebte Geschichte“, das seit Anfang 2019 vom Team Digitale Interview-Sammlungen an der Universitätsbibliothek erarbeitet wurde, dokumentiert, erschließt und präsentiert die Erinnerungen einer Vielzahl dieser Menschen in lebensgeschichtlichen Video-Interviews: Präsidenten und Professor*innen, ehemalige Studierende, Laborangestellte, Tierpfleger*innen, wissenschaftliche Mitarbeitende, Bibliotheksbeschäftigte oder Angehörige der Universitätsverwaltung berichten darin von ihrem Leben (nicht nur) an der Freien Universität und davon, wie sie diese Hochschule mitgestaltet haben.
Daraus entstanden ist eine in der deutschen Hochschullandschaft bisher wohl einzigartige Sammlung sowie die Online-Ausstellung „Erlebte Geschichte. Menschen erzählen – Leben mit der Freien Universität Berlin“, die auf vielfältige Weise die Wechselwirkung zwischen Biographie und Geschichte der Institution veranschaulicht: Ein lebendiges Stück Universitätsgeschichte – von den Gründungstagen bis in die Gegenwart.
25 biografische Porträtfilme laden dazu ein, die Entwicklung der Freien Universität Berlin anhand einer Vielzahl individueller Erzählungen nachzuerleben. 75 kuratierte Themenfilme nehmen wichtige Stationen und Aspekte der Universitätsgeschichte in den Fokus – von der Gründungszeit über die Jahre des Mauerbaus, die Studentenbewegung der 1960er Jahre oder die Lage nach der deutschen Wiedervereinigung bis zur internationalen Exzellenz-Universität von heute. Ein Zeitstrahl setzt die Entwicklung an der Freien Universität in den Kontext historischer Ereignisse deutschland- und weltweit.
Der Online-Ausstellung zugrunde liegt das Interview-Archiv, in dem die ungeschnittenen Video-Interviews in voller Länge transkribiert, umfassend inhaltlich erschlossen sowie mit zusätzlichen Dokumenten und Materialien angereichert sind. Das Archiv, das bisher 75 lebensgeschichtliche Video-Interviews mit ehemaligen und noch aktiven Universitätsangehörigen umfasst, bietet insbesondere für wissenschaftliches Arbeiten eine reiche Quellensammlung, die Forschenden und historisch Interessierten nach einer Registrierung zugänglich ist.
Anlässlich des 75-jährigen Gründungsjubiläums der Freien Universität werden die Ergebnisse des Projekts am 30. November 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Für Kurzentschlossene: Die Eröffnungsveranstaltung mit Präsentation und Podiumsdiskussion um 17:00 Uhr in der Rostlaube, Habelschwerdter Allee, Hörsaal 1b ist öffentlich – alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung kann auch per Live-Stream verfolgt werden.
Am Donnerstag, den 30. November 2023 um 18:00 Uhr begrüßen wir Alena Schröder in der Zentralbibliothek der Freien Universität (Garystr. 39, Coworking-Bereich, 2. OG). Sie wird aus ihrem Buch „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid” lesen, erschienen im dtv Verlag. Es erwartet Sie eine mitreißende Familiengeschichte um ein geraubtes Gemälde und vier Frauen, die um ein selbstbestimmtes Leben kämpfen.
Moderiert wird die Abendveranstaltung im Rahmen unserer Reihe „Seitenumbruch” vom Dr. Nora Pester, Verlegerin und Eigentümerin des Hentrich & Hentrich Verlags. Der Eintritt ist frei, um eine vorherige Online-Anmeldung wird gebeten (weitere Informationen & Anmeldung).
Was ist Lean Library? Lean Library ist ein kostenloses, datenschutzkonformes Browser-Plugin.
Wie funktioniert Lean Library? Einmal installiert, leitet es Sie auf digitale Inhalte der Bibliotheken der Freien Universität oder zu frei verfügbaren Open-Access-Texten. Und zwar wo auch immer Sie suchen – auf Google, Google Scholar, Wikipedia, JSTOR, Amazon usw.. Sucht man beispielsweise bei Google nach Artikeln, bietet Lean Library einen Link zur Volltextversion an, wenn diese für die Freie Universität Berlin verfügbar ist. Auch Informationen zur Verfügbarkeit physischer Exemplare werden in diesem Fall sichtbar. Ist der gesuchte Text nicht durch die Universitätsbibliothek verfügbar, liefert Lean Library einen Hinweis auf die Open-Access-Version, wenn es sie gibt.
Auf diese Weise erleichtert Lean Library den Zugang zu wissenschaftlichen digitalen Inhalten.
Die Vorteile von Lean Library: 1. Zeitersparnis: Sie können schneller auf relevante Ressourcen zugreifen. 2. Effizienzsteigerung: Durch die automatische Erkennung und Bereitstellung von Zugriffsmöglichkeiten wird das Finden von Literatur einfacher. 3. Bessere Nutzung unserer Sammlungen: Lean Library Access hilft dabei, unsere digitalen und physischen Ressourcen besser zu nutzen. 4. Benutzerfreundlichkeit: Die Erweiterung ist einfach zu installieren und zu verwenden und erfordert keine Schulung oder Anleitung.
Installation Besuchen Sie www.leanlibrary.com/download, installieren Sie die Erweiterung und wählen Sie bei Institution „Freie Universität Berlin“. Fertig!
Feedback Wie sind Ihre Erfahrungen mit Lean Library? Schreiben Sie uns gern einen Kommentar, wir freuen uns über Feedback!
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New and good: Lean Library now available at Freie Universität
What is Lean Library? Lean Library is a free, privacy-compliant browser-plugin.
How does it work? Once installed, it directs you to digital content available from Freie Universität Berlin libraries or to open-access texts. No matter where you search – Google, Google Scholar, Wikipedia, JSTOR, Amazon, etc. For example, if you search for articles on Google, Lean Library provides a link to the full-text version if it is available for Freie Universität. Information about the availability of physical copies also shows up. If the text you are looking for is not available through the University Library, Lean Library indicates an open-access version if there is one.
That way, Lean Library makes access to digital content easier.
Advantages of Lean Library:
Time-saving: You can access relevant resources much more quickly.
Efficiency: Finding literature becomes easier through automatic recognition and provision of access options.
Use of our collections: Lean Library Access helps you to make better use of our digital and physical resources.
User friendly: It is easy to install, easy to use and requires no training or guidance.
Installation Visit www.leanlibrary.com/download, the extension and select „Freie Universität Berlin“ as your institution. Done.
Feedback What is your experience with Lean Library? Feel free to send us your comments; we look forward to your feedback.
Die duale Ausbildung zur/zum „Fachangestellte/n für Medien – und Informationsdienste“, kurz FaMI, gibt es in Deutschland seit vielen Dekaden. Berufsbilder unterliegen einem ständigen Wandel, so verändern sich vor allem die Tätigkeitsfelder in der praktischen Ausbildung hinsichtlich der Ausbildungsinhalte zur Digitalisierung, des demografischen Wandels und eben auch hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit. In Zeiten multipler Krisen, andauernden Kriegen und der gesellschaftlichen Spaltung ist es mehr denn je bedeutsam, jungen Menschen im ersten Abschnitt des Berufslebens Machbares aufzuzeigen, welche Lösungen es zu diesen komplexen Problemen auch in Bibliotheken gibt.
Die Universitätsbibliothek bildet seit vielen Jahren FaMIs aus, der aktuelle Jahrgang hat 2022 seine Ausbildung mit drei Auszubildenden begonnen. Bereits in den Einführungstagen gab es mit einem Kollegen einen ganzen Tag im Bibliotheksgarten der Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien. Nicht allein der „grüne Lernort“ sondern naturnahes Gärtnern, die Saatgut-Bibliothek und die Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsinitiative „SUSTAIN IT!“ an der Freien Universität zeigen ein komplexes Gefüge, was ökologische Nachhaltigkeit beinhaltet.
Workshop im Co-Working-Bereich der Zentralbibliothek
Die Auszubildenden bekamen vorab unterschiedliche Aufgaben, mit denen sie auf das Thema Nachhaltigkeit eingestimmt wurden und die sie im Workshop präsentieren sollten.
Die Arbeitsaufträge spannten u.a. mit der Agenda 2030 und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, Definitionen für Nachhaltigkeit und die Grüne Bibliothek den Bogen von der Theorie bis hin zu praktischen Anwendungsbeispielen aus Bibliotheken. Beeindruckend waren die gesammelten Beispiele aus den vertretenen Bibliotheken. Es gab einige empfundene Aha-Erlebnisse der Auszubildenden: Nicht nur der Kühlschrank zur Lebensmittelrettung oder der Verleih von Lastenrädern gehört zu nachhaltigen Angeboten einer Bibliothek. Dauerhafte Bildungsangebote zu Fake-News, die „Bibliothek der Dinge“ als Alternative zum Kauf von Dingen oder das Teamevent „Plastikfreies Picknick“ gehören zu sozialer Nachhaltigkeit.
Akteur*innen für Nachhaltigkeit zeigen Handlungsfelder
Tim Schumann (Netzwerk Grüne Bibliothek) aus der Heinrich-Böll-Bibliothek berichtete vom „grünen Pfad“ der Pankower Bibliotheken. Er schilderte u.a. das aufwändige Projekt zur Berechnung des CO2-Ausstoßes der Bibliothek und über praktische Aktivitäten wie die Aufstellung einer Social Period Box oder der Nutzung einer Wurmkiste. Dabei appellierte er an eine Neuausrichtung des Selbstverständnisses der Bibliotheken hin zu einem regionalen Player für Nachhaltigkeit und Community Building. Die Auszubildenden adressierte er dabei explizit als Multiplikator*innen dafür in ihrem jeweiligen Umfeld.
Antje Wenzel stellte die Saatgutbibliothek der Bibliothek Tiergarten-Süd und die Bibliothek der Dinge vor und entwickelte mit den Auszubildenden gemeinsam Ideen für die Öffentlichkeitsarbeit, um diese Angebote stärker zu verbreiten.
Judith Hübner von der Koordinierungsstelle für Natur-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung in Steglitz-Zehlendorf an der Freien Universität Berlin hob besonders den Aspekt der Kooperationspartner hervor und leitete die Auszubildenden zu einer umfangreichen Sammlung von bestehenden und möglichen weiteren Kooperationen an, um Nachhaltigkeitsprojekte voran zu bringen. Eindrucksvoll waren hier die unzähligen Beispiele, die alle Auszubildenden bereits kennen. Neue, frische Ideen zu möglichen Kooperationen zwischen Bibliothek und Partner*innen aus Kiez oder der Stadt wurden in Gruppenarbeit zusammengetragen und reflektiert.
Sabine Heckmann von der Stabsstelle Nachhaltigkeit der FU diskutierte mit der Gruppe, auf welcher Ebene Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit angestoßen werden müssen. Sie leitete die Auszubildenden an, ein Grobkonzept für eine eigene Bibliotheksveranstaltung zum Thema zu erarbeiten.
Und wie geht es weiter?
„Motivation & Inspiration“ waren unter anderem die Stimmungsbilder in der Feedbackrunde der Auszubildenden. Jetzt gilt es, während der Ausbildungszeit genügend Zeit, Raum und auch Betreuung zu erhalten, um eigene Ideen im Sinne einer „grünen Bibliothek“ umsetzen.
Die drei Auszubildenden der Universitätsbibliothek haben ihre Ideen mit den Ausbilder*innen bereits besprochen, erste Projektskizzen stehen und werden im neuen Ausbildungsjahr umgesetzt. Dann wird sich zeigen, wie „nachhaltig“ das Wissen zu dem Thema auch das eigene Handeln befördert hat. Wir sind gespannt.
Auftaktveranstaltung der Reihe „Quo vadis offene Wissenschaft“ am 24. Oktober 2023
Im zwanzigsten Jubiläumsjahr der „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ widmet sich ein Bündnis von wissenschaftlichen Einrichtungen und Bibliotheken dem Stand und der Perspektive der offenen Wissenschaft (Open Research/Open Science) in Berlin und Brandenburg. Es handelt sich bei dieser Auftaktveranstaltung um die erste in der Reihe Quo vadis offene Wissenschaft in Berlin und Brandenburg: Open Access Week 2023/24 (#OAWeekBBB)
Termin: 24. Oktober 2023, 16:00–17:45 Uhr Ort: Hörsaal des Zuse Instituts Berlin, Takustraße 7, 14195 Berlin und Livestream ; mit Anmeldung für Präsenz und Online-Teilnahme via Zoom Veranstaltende: Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg, Open-Access-Büro Berlin und Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg
Programm
16 Uhr: Begrüßung durch Prof. Christof Schütte (Zuse Institut Berlin)
16:10-17:45 Uhr: Open Access in der Region Berlin-Brandenburg: Was wurde erreicht und wo geht es hin?
Moderation: Dr. Andreas Brandtner (AG Open-Access-Strategie Berlin/Freie Universität Berlin)
Jürgen Christof (Technische Universität Berlin)
Kathrin Grotz (Staatliche Museen Berlin, SPK)
Prof. Martin Grötschel (eh. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
Prof. Ariane Jeßulat (Universität der Künste Berlin)
Dr. Peter Kostädt (Universität Potsdam)
Prof. Heinz Pampel (Humboldt-Universität zu Berlin, Helmholtz Open Science Office)
Bildquellen: Werner Huthmacher, Bernd Wannemacher und Susanne Kahlau
Zu Semesterbeginn 2023/24 erweitern die Campus-, die Fachbibliothek Geschichts- und Kunstwissenschaften, die Geowissenschaftliche, Wirtschaftswissenschaftliche und die Zentralbibliothek ihre Öffnungszeiten:
Während der Promotion stellen sich viele praktische Fragen, die einerseits die Arbeitsorganisation während der Recherche- und Schreibphase betreffen, andererseits aber mit dem entscheidenden abschließenden Schritt – der Publikation – zusammenhängen. Die Berliner Universitätsbibliotheken und die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz präsentieren auf ihren jeweiligen Expertisefeldern im Rahmen der Veranstaltungsreihe Lost in Dissertation? die Themen Literaturverwaltung, Schreibprozess, Projektmanagement, Publikationsmöglichkeiten, Open Access und Forschungsdaten. So erhalten Sie einen kompakten Überblick über die wichtigsten Aspekte sowie weiterführende konkrete Informationen zu einzelnen Angeboten von FU, HU, TU und SBB für Promovierende (Flyer zur Veranstaltungsreihe Lost in Dissertation 2023).
Termine 2023
Gute wissenschaftliche Praxis. Plagiate und Co. Wissenschaftliches Fehlverhalten in der Praxis Montag, 9. Oktober 2023, 11–13 Uhr
Un|Kritische Lektüre. Eine Anleitung zum Lesen wissenschaftlicher Texte Montag, 9. Oktober 2023, 14–16 Uhr
Forschungsdatenmanagement an den Berliner Universitäten Dienstag, 10. Oktober 2023, 11–13 Uhr
Vertrauen ist gut – prüfen ist besser: Qualitätskriterien für wissenschaftliche Publikation Dienstag, 10. Oktober 2023, 14–16 Uhr
Licht und Schatten – Bildrechte beim wissenschaftlichen Publizieren Mittwoch, 11. Oktober, 11–13 Uhr
Open Access – freier Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Forschungsdaten und Software Mittwoch, 11. Oktober 2023, 14–16 Uhr
Publish or Perish? Wissenschaftliches Publizieren für Promovierende Donnerstag, 12. Oktober 2023, 11–13 Uhr
Künstliche Intelligenz im Schreibprozess Donnerstag, 12. Oktober 2023, 14–16 Uhr
Master of Disaster? Strukturiert und effektiv arbeiten mit Literaturverwaltungsprogrammen Freitag, 13. Oktober 2023, 11–13 Uhr
Projekt- und Zeitmanagement für die Promotion Freitag, 13. Oktober 2023, 14–16 Uhr
Veranstaltungsort
Staatsbibliothek zu Berlin Dietrich-Bonhoeffer-Saal Haus Potsdamer Straße 33 10785 Berlin
Der Text ist dem Blog der Staatsbibliothek zu Berlin entnommen.
(Bildquelle: blog.sbb.berlin, SBB-PK CC BY-NC-SA 3.0)
Am Donnerstag, den 12. Oktober 2023 liest Dr. Dr. h. c. Hermann Simon ab 18 Uhr aus dem Buch „Untergetaucht. Eine junge Frau überlebt in Berlin 1940 – 1945“ seiner Mutter Marie Jalowicz Simon. Die Veranstaltung findet im Coworking-Bereich im 2. Stock der Zentralbibliothek (Garystr. 39) statt. Moderatorin ist Dr. Nora Pester, Verlegerin und Eigentümerin des Hentrich & Hentrich Verlags. Der Eintritt ist kostenfrei. Auch ist keine vorherige Anmeldung erforderlich. Zusätzlich wird die Veranstaltung als Livestream übertragen.
Der authentische Bericht schildert das Überleben der jungen Marie Jalowicz Simon (1922–1998) im Berlin der Jahre 1940 bis 1945. Die Jüdin entging der Verhaftung durch die Gestapo und entschied sich, unterzutauchen. Tag für Tag schlug sie sich auf der Suche nach falschen Papieren, sicheren Verstecken und hilfsbereiten Menschen in der Stadt durch. In diese Zeitspanne fiel auch die geplatzte Scheinheirat mit einem Chinesen und der erfolglose Versuch, über Bulgarien nach Palästina zu gelangen. Schließlich fand sie Unterschlupf im Artistenmilieu und lebte mit einem niederländischen Fremdarbeiter zusammen.
Leben nach dem Zweiten Weltkrieg und Buchveröffentlichung
Nach dem Zweiten Weltkrieg heiratete Marie Jalowicz den Orientalisten und Judaisten Heinrich Simon (1921–2010). Beide machten im Wissenschaftsbetrieb der DDR Karriere – sie als Altphilologin und Philosophiehistorikerin. Jalowicz Simon bekleidete eine Professur für Antike Literatur- und Kulturgeschichte an der Ost-Berliner Humboldt-Universität. Auch war sie Mitglied der jüdischen Gemeinde. Ihr Sohn Hermann Simon (geb. 1949), Historiker und von 1988 bis 2015 Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, interviewte seine Mutter kurz vor ihren Tod. Die 77 aufgenommenen Tonbänder mündeten in das 2014 vom S. Fischer Verlag veröffentlichte Buch, das viel Kritikerlob erhielt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. So pries etwa Götz Aly (Die Zeit) die Lebendigkeit des Berichts und dessen „Berliner Witz“. Auch würden die Helferinnen und Helfer Jalowicz Simons in all ihren „dunkleren und helleren“ Facetten beschrieben (vgl. Perlentaucher).
Die Lesung ist der Auftakt zur Reihe „Seitenumbruch – Lesungen in der UB“, dieim Wintersemester 2023/24 stattfindet. Sie wird zum 10-jährigen Jubiläum der Arbeitsstelle Provenienzforschung organisiert. Im Mittelpunkt stehen Autor*innen, die sich mit der eigenen oder einer fiktiven Familiengeschichte während der NS-Zeit und den Folgen für spätere Generationen auseinandersetzen. Weitere Lesungen finden im November statt.
Nachhaltig und kostenlos: Seit diesem Sommer können Sie in allen Bibliotheken unserer Universität kostenfrei scannen. Dieser Service ersetzt im Sinne der Nachhaltigkeit die kostenpflichtigen Druck- und Kopierangebote.
Warum?
Das Scannen bietet mehrere Vorteile:
Ökologisch – „Scannen statt Kopieren“ ist ein einfaches Mittel, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Mit der papierlosen Vervielfältigung von Dokumenten leistet jede*r Einzelne einen kleinen Beitrag zu ressourcenschonendem Studieren, Forschen und Lehren – und damit zum Erreichen der Klimaziele der Freien Universität.
Nachhaltig – im doppelten Wortsinn: Die digitale Reproduktion gewährleistet dauerhafte Verfügbarkeit von Dokumenten. Durch automatische Texterkennung (OCR) sind im PDF-Format gespeicherten Digitalisate durchsuchbar; sie können digital weiterbearbeitet, kommentiert und mit anderen geteilt werden. Als hochaufgelöste Bilddatei exportiert, bieten die Scans zudem eine bessere Reproduktionsqualität als jede herkömmliche Kopie – ideal bspw. bei Kartenmaterial oder Foto-Dokumenten.
Kostenlos – Anders als bei den bisherigen Multifunktionsgeräten ist die Nutzung der neuen Buchscanner für alle Bibliotheksnutzenden gratis. Seitengenaues Abrechnen und kostenpflichtige Fehlkopien gehören damit der Vergangenheit an. Auch wird keine Kopierkarte (Campuscard / Mensacard) mehr benötigt, die vorab aufgeladen werden muss.
Weitere Informationen zu den Hintergründen der Serviceumstellung finden Sie hier.
Wo?
Jeder unserer Bibliotheksstandorte verfügt über Scanmöglichkeiten. Es gibt klassische Buchscanner, Scanzelte für die Digitalisierung mit dem Smartphone und Mikroformenscanner für das Lesen von Mikrofiches und Mikrofilmen. Eine Übersicht zur Ausstattung der Standorte finden Sie hier.
Wie?
Das Scannen ist recht unkompliziert und selbsterklärend. Sollte etwas nicht funktionieren, helfen die Bibliotheksmitarbeitenden vor Ort gerne weiter.
Mikroformenscanner in der Zentralbibliothek Bildquelle: Marc Spieseke
Und wenn ich doch einmal etwas ausdrucken muss…?
Herkömmliche Drucker und Kopierer sind in den Bibliotheken nicht mehr bzw. nur noch sehr eingeschränkt verfügbar. Wir folgen damit einem bundesweiten Trend: Kostenfreies, eigenständiges Scannen gehört heute in vielen deutschen Bibliotheken zum Standard. Die Nutzung von Druck- und Kopierangeboten ging demgegenüber langsam, aber sicher zurück.
Ein reduziertes, weiterhin kostenpflichtiges Druck-Angebot für Angehörige der Freien Universität bleibt jedoch in Kooperation mit dem ZEDAT-Printservice erhalten.