Vor Einführung von computergestützten Katalogsystemen wiesen uns Zettelkataloge den Weg zum Buch. Heute funktioniert dank Online-Katalogen und neuen Rechercheinstrumenten wie dem FU-eigenen Bibliotheksportal | Primo die Literaturrecherche zeit- und standortunabhängig über das Netz. Das hat die Katalogkästen in den Bibliotheken zu einer stark gefährdeten (wenn nicht schon fast ausgestorbenen) Spezies gemacht, obwohl man mit viel Zeit und gut einstudierter Choreographie so viel mehr mit den Holzkästen anfangen, als „nur“ nach Literatur zu suchen. Dies beweist ein Video der Yale University (via Vimeo), mit dem guten alten „Card Catalog“ als Hauptdarsteller.
Kategorie: Allgemein
Was lange währt wird gut: Startschuss für das Projekt Sammlung deutscher botanischer Zeitschriften 1753-1914
Nachdem am 17.03.2010 der Antrag an die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für das Projekt: „Sammlung deutscher botanischer Zeitschriften 1753-1914 / German botanical journals collection 1753-1914“ gestellt wurde, konnte am 16.04.2012 nun endlich mit der praktischen Arbeit begonnen werden.
Die Federführung des Projektes liegt bei der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (UB Frankfurt am Main).
Die Bibliothek am Botanischen Garten Botanischen Museum Berlin-Dahlem als Projektpartner besitzt die größte deutsche Sammlungs- und Forschungseinrichtung für Systematische Botanik und Pflanzengeographie und liefert aus ihren Beständen Zeitschriftenbände, die von einem externen Dienstleister digitalisiert werden. Zusammen mit der UB Frankfurt wird die Sammlung aufgebaut.
Zugänglich gemacht werden die digitalisierten Zeitschriften über die Zeitschriftendatenbank, die Biodiversity Heritage Library Europe (BHL-Europe) und Virtuelle Fachbibliothek Biologie (vifabio).
Es gibt sehr hohe Anforderungen an die Qualität der Digitalisate. Nach der vollständigen Bearbeitung werden auch die einzelnen Artikel suchbar sein. Wo immer es die Schrift und der Zustand der Bände zulässt wird auch eine OCR-Texterkennung eingesetzt.
Erste Bespiele sind sichtbar unter: https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/botanik.
Dank für dieses Posting an Karin Oehme, bibliothekarische Leiterin der Bibliothek am
Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem
Pulitzer-Preise verliehen
Gestern sind in New York die Pulitzer-Preise vergeben worden. 1917 von dem aus Österreich-Ungarn stammenden Journalisten und Zeitungsverleger Joseph Pulitzer (1847-1911) gestiftet, gelten sie als wichtigste Medienpreise in den Vereinigten Staaten. Ausgelobt werden gegenwärtig 21 Kategorien, in denen Journalisten, Schriftsteller und Komponisten von einer Jury aus Journalisten und Verlegern prämiert werden. Von den 2012 preisgekrönten oder nominierten Werken lassen sich einige auch in FU-Bereich nachweisen.
In der journalistischen Königskategorie „Dienst an der Öffentlichkeit“ setzte sich der Philadelphia Inquirer durch. Über die lizenzierte Presse-Datenbank LexisNexis Wirtschaft kann das Textarchiv ab Januar 1994 ff. durchsucht werden.
In der Kategorie für den besten Roman wurde erstmals seit 35 Jahren kein Preis vergeben. Die Jury in der die frühere Herausgeberin Susan Larson, die Kritikerin Maureen Corrigan (Fresh Air, National Public Radio) und der frühere Pulitzer-Preisträger Michael Cunningham (The Hours – Die Stunden) saßen, hatten sich nicht auf einen Gewinner einigen könne. Zu den drei in die Endrunde gekommenen Titeln gehörte auch David Foster Wallace (1962-2008) postum erschienener The Pale King. Der Roman, der die Eintönigkeit und Bürokratie im amerikanischen Berufsleben thematisiert, kann in der Bibliothek des John-F.-Kenndy-Instituts für Nordamerikastudien vorgemerkt werden. Dort ebenfalls bereits in Erwerbung befinden sich die auch postum erschienene politische Biografie Malcolm X: A Life of Reinvention (Preisträger „Geschichte“) von Manning Marable (1950-2011), der fast zwei Jahrzehnte an dem Werk geschrieben haben soll und John Lewis Gaddis Porträt über den weitgereisten Diplomaten George F. Kennan (George F. Kennan: An American Life – Preisträger „Biographie oder Autobiographie“).
Nachsehen gegenüber Marable hatte u. a. Anne F. Hydes Empires, nations, and families, ein geschichtlicher Abriss über den Nordamerikanischen Westen, der Jahre 1800 bis 1860, der ebenfalls an der JFKI-Bibliothek ausleihbar ist.
Zwar noch im Geschäftsgang aber schon vorbestellbar ist in der Universitätsbibliothek Stephen Greenblatts Renaissance-Studie The Swerve: How the World Became Modern (Preisträger „Sachbuch“), das bereits im Jahr zuvor den National Book Award gewonnen hatte.
Das jährliche Pulitzer Prize luncheon findet übrigens seit 1984 in der Low Library der Columbia University statt.
Link des Monats April 2012: de.hypotheses.org
Anfang März 2012 wurde bei der Münchner Tagung „Weblogs in den Geisteswissenschaften“ die neue Plattform de.Hypotheses.org vorgestellt – unser Link des Monats April 2012. Der deutschsprachige Ableger des erfolgreichen französischen Blogportals Hypotheses.org soll zu einer zentralen Einstiegsseite für deutschsprachige Forschungsblogs aus allen Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften werden, die sich momentan unübersichtlich im WWW verteilen.
Berliner Literaturpreis 2012 an Rainald Goetz
Mit dem Berliner Literaturpreis 2012 hat die Stiftung Preußische
Seehandlung letzte Woche den Schriftsteller Rainald Goetz ausgezeichnet. Einher geht diese Ehrung mit der Annahme der Heiner Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik an der Freien Universität Berlin.
Der in Berlin lebende Goetz wurde 1954 in München als Sohn eines Chirurgen und einer Fotografin geboren. Er studierte in den 1970er Jahren Geschichte und Medizin in München und an der Pariser Sorbonne und arbeitet seit 1976 als Publizist, seit 1983 ist er als freiberuflicher Schriftsteller tätig. Der psychiatrieerfahrene Arzt, Kultur- und Literaturkritiker wurde er vom deutschsprachigen Feuilleton als „wilder Denker“ (Der Standard) betitelt. Seine Werke kreisen um Themen wie Psychiatrie, Pop- und Techno-Kultur. Auch experimentierte er mit neuen Medien wie Weblogs. Im Sommer wird sein neuester Roman Johann Holtrop erscheinen.
Der Berliner Literaturpreis zeichnet Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus, die mit ihrem literarischen Werk einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur geleistet haben. Seit 2005 bietet die Auszeichnung den Preisträgern zugleich ein Forum für die Textarbeit mit literaturinteressierten Studierenden im Rahmen der undotierten Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin. Bisherige Preisträger sind Herta Müller, Durs Grünbein und Ilija Trojanow, Ulrich Peltzer, Dea Loher, Sibylle Lewitscharoff und Thomas Lehr. Rainald Goetz wird seine Lehrtätigkeit am Autorenkolleg der Heiner-Müller-Gastprofessur im Sommersemester 2012 an der Freien Universität Berlin aufnehmen. Seine öffentliche Antrittsvorlesung findet am 10. Mai von 18 bis 20 Uhr in der Rostlaube (Hörsaal 1b) statt.
Samuel-Fischer-Gastprofessur an Abdelwahab Meddeb
Ebenfalls in diesem Sommersemester obliegt Abdelwahab Meddeb die Samuel-Fischer-Gastprofessur für Literatur. Der tunesisch-französische Autor und politische Essayist (* 1946) studierte Ende der 1960er Jahre Kunstgeschichte und Literatur in Paris und blickt auf ein umfangreiches, die Weltkultur einbeziehendes Œuvre (neben Essays auch Lyrik und Romane) zurück. Meddeb gibt u. a. die Zeitschrift Dédale heraus und war als Gastprofessor in Yale und Genf tätig.
Ziel der 1998 eingeführten Samuel-Fischer-Gastprofessur am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft ist es kritisch über die Literaturen der Welt gemeinsam mit Schriftstellern aus verschiedenen kulturellen Kontexten zu reflektieren. In der Vergangenheit oblag diese Aufgabe so bekannten Autoren wie Nuruddin Farah, Daniel Kehlmann, Alberto Manguel, Yann Martel oder Kenzaburo Oe. Das Seminar ist offen für Studierende aller Fachrichtungen.
Historische amerikanische Zeitschriften der Jahre 1866 bis 1877 verfügbar
Nachdem im Rahmen der von der DFG finanzierten Nationallizenzen schon die Serien 1-4 freigeschaltet worden sind, bekommen FU-Angehörige nun auch kostenfreien Zugang auf American Antiquarian Society (AAS) Historical Periodicals Collection: Series 5 (1866-1877).
Die American Antiquarian Society in Worcester, Massachusetts, ist eine unabhängige Forschungsbibliothek, die 1812 gegründet wurde. Ihr Bestand dokumentiert die amerikanische Kultur- und Geistesgeschichte von der Kolonialzeit bis zum Jahr 1876.
Der fünfte Teil der Historical Periodicals Collection beinhaltet die Volltexte von ca. 2500 Zeitschriften aus dem Zeitraum von 1866 bis 1877. Die Themenbreite deckt alle Aspekte der amerikanischen Gesellschaft während dieser Periode ab. Mit den übrigen vier Teilen hat man rückwirkend einen Zeitraum bis 1691 erschlossen, inkl. Bürgerkrieg und die Kolonialära.
Die Volltexte stehen über die Rechercheoberfläche von EBSCO, via „EBSCOhost Digital Archives Viewer”, zur Verfügung. Die Texte selbst liegen im PDF-Format vor und können abgespeichert oder via E-Mail weiter versendet werden. Permalinks erleichtern die Arbeit, falls man nicht alle Texte abspeichern möchte.
Link des Monats März 2012: EUscreen
Ein Projekt, das sich dem europäischen Fernseh-Kultur-Erbe und den darin verborgenen audiovisuellen Schätzen auf die Fahnen geschrieben hat, ist unser Link des Monats März 2012 – EUscreen. Die Beta-Version von EUscreen ermöglicht den freien Zugriff auf Text-, Audio-, Bild- und Videodokumente europäischer Rundfunkanstalten und Fernseharchive. Das Portal wird von der Europäischen Kommission gefördert und beinhaltet etwa 30.000 Programminhalte und -informationen vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.
Philologische Bibliothek – Ergebnisse der Bibliotheksumfrage
In der Woche vom 09.05. bis 15.05.2011 wurde im Rahmen einer Diplomarbeit an der Fachhochschule Potsdam eine Umfrage durchgeführt. Als Pilotprojekt der Philologischen Bibliothek basiert diese Umfrage auf dem LibQUAL+® Fragebogen der „Association of Research Libraries“ (Verband der Forschungsbibliotheken der USA), um mit einem für Deutschland noch neuartigen Messverfahren die Servicequalität der Bibliothek zu erheben. LibQUAL+® wird bereits weltweit zur Serviceoptimierung eingesetzt.
Mit insgesamt 320 ausgefüllten Fragebögen konnten wir eine Rücklaufquote von rund 43% erzielen. Für Ihre rege Teilnahme möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Weitere Informationen und die Ergebnisse der Umfrage finden Sie unter den News der Philologischen Bibliothek.
Citavi bis 2014 weiter lizenziert
Die Universitätsbibliothek bietet zusammen mit der ZEDAT seit dem Sommersemester 2010 Studierendenlizenzen für zwei leistungsstarke Literaturverwaltungsprogramme, nämlich Citavi und EndNote an. Der Zugang zur Software ist im ZEDAT-Portal unter Service verankert.
Die Studierendenlizenz 2010/12 für Citavi läuft dieser Tage ab. Citavi weist automatisch auf das Ende der Lizenzfrist hin, und zwar 60 Tage vor Ablauf der Frist. Die für 2 Jahre gültigen Lizenzen sind von ZEDAT und UB für weitere 2 Jahre bis zum 30. April 2014 verlängert worden.
Für Citavi-NutzerInnen bedeutet das, dass sie neue Lizenzschlüssel per E-Mail zugesandt bekommen. Bitte prüfen Sie, ob die Mail von Citavi nicht in Ihrem Spam-Bereich gelandet sein könnte. Sollten Sie keine E-Mail bekommen haben, obwohl Sie FU-Studierender sind und die Citavi-Campuslizenz bereits nutzen, wenden Sie sich bitte direkt an den Support von Citavi.
Die neuen Lizenzdaten funktionieren nur mit Citavi 3.1 oder höher. Bitte prüfen Sie zuerst, welche Versionsnummer Ihre Citavi-Installation hat. Sie finden diese Information im Menü Hilfe > Über Citavi. Falls Sie eine ältere Citavi-Version verwenden, führen Sie bitte ein Update durch.
Link des Monats Februar 2012: Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde
Die Webseite des Wissenschaftsjahrs 2012 mit dem Motto Zukunftsprojekt ERDE ist der Link des Monats für den Februar 2012.
Klimawandel, demografischer Wandel oder Biodiversitätsverlust – das sind globale Herausforderungen, die in den nächsten Jahren zu meistern sind. Eine wichtige Rolle spielt hier auch das Thema Nachhaltigkeit. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten nicht nur in der Umwelt- oder Energieforschung, sondern ebenso in den Wirtschafts- und Geisteswissenschaften daran, die Erde auch für kommende Generationen zu bewahren.