Universitätsbibliothek veröffentlicht NS-Raub und Beutegutdatenbank

Seit 2014 beLCAmüht sich die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin im Rahmen ihrer NS-Raub- und Beutegutforschung um eine stärkere Vernetzung der Projekte in Berlin und Brandenburg. Unter dem Motto „Vier Institutionen unter einen Dach“ ist mit der Veröffentlichung der gemeinsamen Provenienzdatenbank Looted Cultural Assets ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Die Datenbank führt die Ergebnisse der Recherchen nach NS-Raub- und Beutegut in den Beständen der Bibliothek der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, der Universitätsbibliothek der Universität Potsdam und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin zusammen und stellt sie einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Die Besonderheit der Datenbank liegt darin, dass sie alle Vorbesitzermerkmale verzeichnet, die in den beteiligten Bibliotheken gefunden werden und Auskunft über die Rechercheergebnisse gibt. Intern werden die Informationen zu einzelnen Provenienzen aus den verschiedenen Projekten verknüpft und so eine gemeinsame Bearbeitung einzelner Fälle ermöglicht. Looted Cultural Assets bietet für Interessierte die Möglichkeit nach Provenienzen zu suchen, eigene Sammlungen anzulegen und Kommentare zu hinterlassen.
Interessierten öffentlichen Einrichtungen steht die Möglichkeit offen sich an der Kooperation zu beteiligen und so bei eigenen Projekten von der Erfahrung aller Kooperationsteilnehmer zu profitieren.
Mit dem Ansatz Rechercheergebnisse der beteiligten Projekte und die Erfahrung der Teams zusammenzubringen, Transparenz der eigenen Arbeit für eine interessierte Öffentlichkeit zu schaffen und Offenheit für die Mitarbeit anderer Projekte sowie interessierte Laien schließt Looted Cultural Assets eine Lücke in der Provenienzforschung in deutschen Bibliotheken.

Spektrum gibt weitere Online-Lexika frei

Der Verlag Spektrum der Wissenschaft hatte im Frühjahr 2014 mehrere Online-Nachschlagewerke zur kostenfreien Benutzung auf seiner Webseite zur Verfügung gestellt. Neben dem Online-Kompaktlexikon Biologie (über 15.000 Stichwörter) wurden auch weitere Lexika zur Chemie (ca. 10.000 Stichwörter), Geographie, Geowissenschaften (ca. 20.000 Stichwörter), Neurowissenschaft (ca. 14.000 Stichwörter) und Physik (ca. 20.000 Stichwörter) angeboten. Mittlerweile hat der Verlag weitere Nachschlagewerke zur kostenfreien Nutzung ergänzt:

  • Lexikon der Arnzeipflanzen und Drogen
  • Lexikon der Astronomie
  • Lexikon der Biochemie
  • Lexikon der Biologie (über 75.000 Artikel)
  • Lexikon der Ernährung (ca. 11.000 Stichwörter)
  • Lexikon der Kartographie und Geomatik (ca. 5500 Stichwörter)
  • Lexikon der Optik (ca. 3000 Stichwörter)
  • Lexikon der Psychologie (ca. 11.000 Stichwörter)
  • Chemie – Periodensystem der Elemente

Datenbankzugang zu „International Political Science Abstracts“ weggefallen

Zum Jahreswechsel 2015/16 gab es eine weitere Änderung im Datenbankangebot der FU Berlin. Nicht mehr weiter lizenziert wurde International Political Science Abstracts (IPSA).

Die Datenbank, angeboten via EBSCO, gehört mit zu den bekannten bibliographischen Fachdatenbanken auf dem Gebiet der Politikwissenschaft. IPSA wird erarbeitet bei der International Political Science Association, mit Sitz in Montreal. Ausgewertet werden ausschließlich internationale Fachzeitschriften seit 1951. Der Inhalt der Datenbank überschnitt sich jedoch mit den ebenfalls von der FU lizenzierten E-Ressourcen PAIS, dem EBSCO-Titel Political Science Complete (PSC) und Worldwide Political Science Abstracts (WPSA). Außerdem enthält IPSA im Gegensatz zu z. B. PSC keine Volltexte.

Kostenfreies Nachschlagewerk zu deutschen Lehnwörtern

IDSNeu in der Digitalen Bibliothek der FU Berlin zu finden ist das Lehnwortportal Deutsch des Instituts für Deutsche Sprache.

Es stellt Wörterbücher zu Entlehnungen aus dem Deutschen in andere Sprachen zur Verfügung. Diese Wörterbücher können als Einzelwerke konsultiert werden; die Datenbasis des Portals ist jedoch um Vernetzungen zwischen den Wörterbüchern angereichert, so dass sämtliche lexikographischen Informationen als komplexes, wörterbuchübergreifendes Netzwerk von Lehn- und Herkunftswörtern repräsentiert sind.

Das Portal ist insbesondere als „umgekehrtes Lehnwörterbuch“ nutzbar: Im Wörterbuch der Herkunftswörter kann ausgehend von deutschen Wörtern in allen Wörterbüchern nach zugehörigen Lehnwörtern in anderen Sprachen gesucht werden. Für Experten bietet das Portal komplexe Suchfunktionen an, um Lehn- oder Herkunftswörter beispielsweise auch anhand von grammatischen Merkmalen oder zeitlich-dialektaler Zuordnung zu finden. Es sind derzeit vier Wörterbücher zu deutschen Lehnwörtern in den Sprachen Polnisch, Teschener Polnisch, Slovenisch und Hebräisch in das Portal integriert; das Portal wird laut Anbieter beständig weiter ausgebaut.

Der Infotext ist dem Datenbank-Infosystem (DBIS) entnommen.

Neue Zitierindizes für Zeitschriften, Personen, Institutionen und Länder

Thomson ReutersAb sofort kann über das FU-Campusnetz das Modul Journal and Highly Cited Data (JHCD) auf der Plattform InCites von Thomson Reuters genutzt werden. Das Modul beinhaltet Zugriffe auf folgende zwei Datenbanken:

Journal Citation Reports (InCites) ist eine interdisziplinäre Datenbank, die der Evaluierung von internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften hinsichtlich ihrer Reichweite sowie ihrer Nutzungs- und Zitierhäufigkeit dient. Sie ist der Nachfolger der bisherigen Journal Citation Reports (JCR) on the Web und bietet u. a. Informationen darüber, wie oft eine Zeitschrift in anderen Periodika zitiert wird, in welchen Organen und mit wie alten Beiträgen sie angeführt wird und wie häufig welche anderen Organe in der zu analysierenden Zeitschrift zitiert werden. Ausgewertet werden mehr als 8400 naturwissenschaftliche und technische (JCR Science Edition) und über 3000 sozial- und geisteswissenschaftliche Zeitschriften (JCR Social Sciences Edition) aus ca. 83 Ländern und 232 Fachgebieten. Die Daten werden jährlich aktualisiert.

Essential Science Indicators (ESI) ermöglicht Zitationsanalysen nach Personen, Institutionen, Ländern und Zeitschriften. Die Datenbank analysiert die Artikel der jeweils letzten zehn Jahre aus den bei ISI indexierten wissenschaftlichen Zeitschriften (ca. 12 Mio. aus über 12.000 Zeitschriften) und sind nach 22 Fachbereichen (u. a. Agrarwissenschaften, Biologie und Biochemie, klinische Medizin, Wirtschaftswissenschaft, Ingenieurwissenschaften, Pharmakologie, Botanik und Veterinärmedizin) geordnet. Bei den in der Datenbank aufgeführten Wissenschaftlern handelt es sich ausschließlich um diejenigen, deren Anzahl an Zitierungen im obersten Prozent der am meisten zitierten Personen liegt. Die Datenbank wird alle zwei Monate aktualisiert.

Das individuell zusammengestellte Datenmaterial kann in beiden Datenbanken ausgedruckt bzw. als PDF-, CSV- oder Excel-Datei abgespeichert werden.

Datenbankzugänge zum „Literature Resource Center“ und „Alternative Press Index“ weggefallen

Zum Jahreswechsel 2015/16 gab es weitere Änderungen im Datenbankangebot der FU Berlin. Nicht mehr weiter lizenziert wurden das Literature Resource Center (LRC) und der Alternative Press Index.

Das Literature Resource Center von Gale/Cengage bot Informationen über Schriftsteller/-innen aller Zeiten und Länder, die u. a. in den Genres Fiktion, Nonfiktion, Lyrik, Drama, Geschichte und Journalismus geschrieben haben. Mit enthalten war neben Contemporary Authors Online (biographisches Material zu tausenden Schriftstellern) Contemporary Literary Criticism Select (Informationen zu über 900 zeitgenössischen Autoren, darunter Biografien, Zeitschriften- und Buchartikel) und das Dictionary of Literary Biography Online (tausende biographisch-bibliographische Aufsätze über Autoren und ihre Werke von ausgewiesenen Fachleuten). Als Ersatz kann gerade aus deutschsprachiger Hinsicht mit Blick auf die Biografien das Kritische Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG) oder das Kritische Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur (KLfG), für den Umgang mit Werken Kindlers Literatur-Lexikon herangezogen werden.

Der Alternative Press Index von EBSCO lieferte bibliographische Nachweise zu Artikeln in internationalen alternativen, radikalen und linksgerichteten Zeitschriften, Zeitungen und Magazinen ab Erscheinungsjahr 1991 ff. Dagegen nicht weggefallen ist der Zugriff zum Alternative Press Index Archive (1969-1990). 1969 vom nordamerikanischen Alternative Press Center (APC) ins Leben gerufen, werden insgesamt über 700 Publikationen mit über 400.000 Artikelnachweisen in dieser Datenbank gelistet.

Kritische Edition von „Mein Kampf“ erscheint beim IfZ München

Heute erscheint eine neue Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“ als kritische Edition, herausgegeben vom Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München. Das IfZ bemerkt dazu auf seiner Webseite u.a.:

„Am 31. Dezember 2015, 70 Jahre nach Hitlers Todesjahr, sind die Urheberrechte an dessen Buch „Mein Kampf“ erloschen. Das Institut für Zeitgeschichte hat es sich zum Ziel gesetzt, unmittelbar nach Ablauf dieser Frist eine wissenschaftlich kommentierte Gesamtausgabe vorzulegen.
Unter der Leitung von Dr. Christian Hartmann hat ein Historikerteam „Mein Kampf“ in mehrjähriger Arbeit umfassend aufbereitet: Im Zentrum der kritischen Kommentierung stehen die Dekonstruktion und die Kontextualisierung von Hitlers Schrift: Wie entstanden seine Thesen? Welche Absichten verfolgte er damit? Welchen gesellschaftlichen Rückhalt besaßen Hitlers Behauptungen unter seinen Zeitgenossen? Welche Folgen hatten seine Ankündigungen nach 1933? Und vor allem: Was lässt sich mit dem Stand unseres heutigen Wissens Hitlers unzähligen Behauptungen, Lügen und Absichtserklärungen entgegensetzen?
Dies ist nicht nur eine historiografische Aufgabe. Angesichts des hohen Symbolwerts, den Hitlers Buch noch immer hat, ist die Entmystifizierung von „Mein Kampf“ auch ein Beitrag zur historisch-politischen Aufklärung.“

Unterdessen ist bereits seit längerem eine kritische Diskussion im Gange, inwiefern eine Neuveröffentlichung bzw. die o.g. Neuveröffentlichung des Werks durch das IfZ richtig und sinnvoll ist. Manche kritische Stimmen, darunter vor allem der Germanist Jeremy Adler, halten die Veröffentlichung für gefährlich und lehnen sie grundsätzlich ab: „Es geht darum, dass man als gewissenhafte Institution keine Hetzschriften zu verbreiten hat, die eventuell … rechtswidrig sein dürfte[n]. Das erste Prinzip ist also Recht und dass hier möglicherweise ein rechtswidriges Werk veröffentlicht wird … Ich weiß nicht, was hier richtig sein soll. Was ist richtig verstehen bei einem solchen Buch? Da gibt es kein richtiges Verstehen, da gibt es nur Ablehnung und Verstörung.“ (Auszug aus J. Adler im Interview mit dem DLF, 8.1.2016).

Weitere Informationen zu der Edition und der Kontroverse darum finden sich heute und in den vergangenen Tagen in der Tagespresse, die FU-Angehörige und NutzerInnen in FU-Bibliotheken bequem in digitaler Form im Volltext nachvollziehen können, u.a. via:

wiso Presse
Süddeutsche Zeitung (SZ)
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)

Weitere Infos unter:

IfZ München: Kritische Edition „Mein Kampf“
Interview mit Jeremy Adler im DLF (8.1.2016) in voller Länge

Die UB der FU Berlin hat sich entschieden die vom IfZ München herausgegebene Edition zu erwerben. Dabei könnte es zu Engpässen kommen, denn gerüchteweise ist die relativ kleine erste Auflage von 4.000 Exemplaren bereits vergriffen.

Aus „Communication & Mass Media Complete“ wird „Communication Source“

EBSCOhostMehr als viereinhalb Jahre lang hat die Online-Datenbank Communication & Mass Media Complete von EBSCO treue Dienste geleistet. Sie bot umfangreiche Recherchemöglichkeiten im Bereich der Kommunikationswissenschaften und Massenmedien und wies bibliographische Daten zu einschlägigen Aufsätzen aus Zeitschriften und Monographien nach. Ebenso gab es Volltextzugriff zu mehr als 500 Zeitschriften. Zum Jahreswechsel 2015/16 hat sich die FU dazu entschieden, die umfangreichere Datenbank Communication Source vom selben Anbieter zu lizenzieren. Die Umstellung erfolgt ab sofort.

Communication Source
speist sich aus den Inhalten der beiden EBSCO-Datenbanken Communication & Mass Media Complete und Communication Abstracts. Neben bibliographischen Angaben bietet die neue Datenbank auch wieder Volltexte zu u. a. wissenschaftliche Zeitschriften, Konferenzschriften bzw. Tagungsbände, Fachzeitschriften, Magazine und weitere Periodika. Insgesamt werden über 1100 Titel ausgewertet. Es besteht Volltextzugriff für mehr als 860 Zeitschriften, darunter 200 mehr als in der Vorgänger-Datenbank Communication & Mass Media Complete.

Bei der Recherche kann u. a. ein Thesaurus helfen, der über 17.000 Begriffe enthält. Die Volltexte selbst liegen i. d. R. als PDF-Datei, teilweise auch ergänzend als HTML-Text, vor. Literaturnachweise lassen sich in gängige Literaturverwaltungsprogramme (z. B. Citavi, EndNote, Zotero usw.) exportieren.

Online-Bibliographie zur Klassischen Altertumswissenschaft lizenziert

classicsNach einem Test im Oktober/November 2015 ist über das FU-Campusnetz die Datenbank Oxford Bibliographies / Classics nun dauerhaft lizenziert.

Die Datenbank zur Klassischen Altertumswissenschaft (Classics) verbindet Eigenschaften einer annotierten Bibliographie mit denen einer Enzyklopädie. Man möchte sich grundlegend in ein Thema einarbeiten und kennt noch nicht die passende Literatur? OBO Classics bietet in wenigen Klicks Rat mit zahlreichen Übersichtsartikeln plus verlässlichen Literaturhinweisen. Die englischsprachigen Artikel – von A wie „Academy, The“ bis Z wie „Zeno of Elea“ gegenwärtig 215 Beiträge zählend – werden von Experten verfasst. Pro Jahr folgen fortlaufend neue Einträge (ca. 50-75). Jeder Beitrag wird laut Anbieter regelmäßig um Hinweise auf verwandte Lexikoneinträge und ähnliche Themenfelder ergänzt.

Die zu den jeweiligen Themen mitgelieferten kommentierten Literaturhinweise können Bücher, Buchkapitel, Zeitschriftenaufsätze, Konferenz- und Festschriften, aber auch Websites, Datenbanken und Blogs beinhalten. Links führen zum Volltext oder zum Standort des Dokuments (wenn dieses verfügbar ist), außerdem zu verwandten oder weiterführenden Einträgen. Der Export in Literaturverwaltungsprogramme (u. a. EndNote, RefWorks oder Zotero) ist möglich. Optional können nach einem kostenfreien Login direkt auf der Online-Plattform eigene Literaturlisten erstellt und mit Anmerkungen versehen oder häufig getätigte Recherchen gespeichert werden.

Neben Oxford Bibliographies / Classics hat die FU Berlin gegenwärtig die Online-Bibliographien zu den African Studies, International Relations und Political Science fest lizenziert.

E-Books von Edward Elgar Publishing

ElgaronlineAb sofort kann über das FU-Campusnetz kostenfrei auf E-Books von Elgaronline zugegriffen werden.

Hinter der Online-Plattform steht der britische Wissenschaftsverlag Edward Elgar Publishing. Dieser bietet via Elgaronline Zugriff auf E-Zeitschriften, Nachschlagewerke und E-Books (u. a. wissenschaftliche Monographien, Handbücher) aus dem Bereich der Rechts- und Sozialwissenschaften, insbesondere der Wirtschaftswissenschaften, an.

Die FU Berlin hat gegenwärtig 38 E-Books lizenziert. Diese liegen kapitelweise als PDF-Dateien vor und können für den Eigengebrauch heruntergeladen bzw. ausgedruckt werden. Nach einer kostenfreien Anmeldung beim Anbieter kann man sich auch u. a. Favoritenlisten erstellen, getätigte Suchen und Alert-Funktion speichern bzw. verwalten.

Bild: Nur einer von über drei Dutzend E-Book-Titeln: Emerging Markets and the Future of the BRIC Nations, hrsg. von Ben L. Kedia und Kelly Aceto (2015)

Elgaronline unterstützt den Titel-Export in Literaturverwaltungsprogramme wie u. a. EndNote, RefWorks oder Zotero.