Neue Statistikdaten zum US-amerikanischen und chinesischen Markt

Seit kurzer Zeit bietet das von der FU lizenzierte Statistik-Portal Statista einen kompletten neuen Datenbestand zum US-amerikanischen Markt, ein Teil davon wurde laut Redaktion auch ins Englische übersetzt. Erreichbar sind die Daten mit einem Klick oben rechts auf „Englisch“.

Darüber hinaus sind laut Redaktionsangaben rund 2000 Statistiken zum chinesischen Markt eingepflegt worden, u. a. von chinesischsprachigen Statista-Mitarbeitern. Diese stehen sowohl auf der deutschsprachigen als auch englischsprachigen Plattform zu Verfügung.

2007 als Zwei-Mann-Unternehmen gegründet (s. unseren Link-des-Monats-Artikel von 2009), präsentiert die Plattform heute Statistiken & Studien zu über 60.000 Themen. Die Daten werden laut eigenen Angaben aus über 10.000 Quellen aggregiert. Zu den Datenlieferanten zählen so renommierte Einrichtungen wie das Institut für Demoskopie Allensbach, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften oder TNS Infratest.

Zu jeder Statistik werden die verfügbaren Metadaten wie Quelle, Veröffentlichungsdatum, Anzahl der Befragten usw. veröffentlicht und genügen damit auch wissenschaftlichen Standards. Die Statistiken stehen als JPG-, Powerpoint- und Excel-Download zur Verfügung und können auch ausgedruckt werden.

DNB nimmt historische Periodika aus dem Netz

In den letzten Tagen hat sich bedauernswerter Weise in bibliothekarischen Mailinglisten und Blogs die Nachricht verbreitet, dass die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) den Zugriff auf die beiden Datenbanken Exilpresse digital und Jüdische Periodika in NS-Deutschland eingeschränkt hat. Waren die beiden Titel vorher kostenfrei im Fernzugriff für jeden Interessierten zugänglich, sind sie das künftig nach einer „Übergangszeit“ nur noch vor Ort in den Lesesälen der DNB in Leipzig und Frankfurt am Main. Laut den entsprechenden DNB-Seiten könnten die beiden Angebote aus „rechtlichen Gründen“ nicht mehr bereitgestellt werden. Beide Datenbanken entstammen Digitalisierungsprojekten, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurden.

Der Titel Exilpresse Digital, der auch in der Digitalen Bibliothek der FU vertreten war, enthielt 30 digitalisierte Zeitschriften mit ca. 100.000 Seiten aus dem Bestand des Deutschen Exilarchivs und der Sammlung Exil-Literatur. Diese sollten ein möglichst breites Spektrum der Exilpresse der Jahre 1933 bis 1945 präsentieren. Unter anderem waren Titel wie Aufbau (New York), Das Andere Deutschland / La Otra Alemania (Buenos Aires/Montevideo) , Das blaue Heft und Der deutsche Schriftsteller (beide Paris), Freie deutsche Kultur (London) oder Neuer Vorwärts (Karlsbad; Paris) vertreten.

Jüdische Periodika in NS-Deutschland erschloss die wichtigsten in Deutschland nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 bzw. kurz zuvor gegründeten jüdischen Periodika. Dabei handelte es sich um sehr seltenes Material, zumeist Organe der Selbsthilfeeinrichtungen der jüdischen Gemeinschaft.

 

Neuauflage des Killy-Literaturlexikons lizenziert

Ab sofort steht für alle FU-Angehörigen die Online-Version der 13-bändigen Neuauflage des Killy-Literaturlexikons (2008-2011) dauerhaft zur Verfügung.

Das neue „Killy E-Book-Plus“ enthält mehr als 10.000 bio-bibliographische Artikel zu allen wichtigen deutschsprachigen Autoren (Deutschland, Österreich, die Schweiz und alle deutsche Sprachinseln inbegriffen) vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Die Beiträge informieren sowohl über Leben und Werk von einflussreichen Autoren einer jeden Epoche, als auch über weniger bekannte Schriftsteller (u. a. Autoren von Unterhaltungsliteratur, Reiseberichten, Gebrauchstexten und früher wissenschaftlicher Literatur). Auch Beiträge zu Journalisten, Drehbuchautoren, Literaturwissenschaftler und Fachschriftsteller sind enthalten.

Rund 800 neue Artikel

Im Vergleich zur von 1988 bis 1993 im Wissen Media Verlag erschienenen Erstauflage des „Killy“ (seinen Namen verdankt das Nachschlagewerk seinem Begründer, dem deutschen Literaturwissenschaftler Walther Killy) wurden in der komplett durchgesehenen und neu bearbeiteten zweiten Auflage von de Gruyter durchschnittlich mehr als 70 Artikel pro Band neu ergänzt. Einige frühere Artikel wurden gänzlich neu verfasst, teilweise kann es auch dazu kommen, dass die Bearbeiter beider Auflagen genannt sind. Kleinere Korrekturen oder biographische Ergänzungen wurden vom Herausgeber-Team mit dem Kürzel „Red.“ hinter dem Autorennamen gekennzeichnet.

Der Großteil der neuen Autoreneinträge betrifft das 20. Jahrhundert und die Gegenwart. Aber auch das weniger gut erforschte Werk von produktiven Schriftstellern aus dem 19. Jahrhundert, der Gruppen der radikalen Aufklärung und Gegenaufklärung, der Prosa-Autoren des 16. bis 18. Jahrhunderts, der Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit und der spätmittelalterlichen Kleinepik sind neu dazugekommen.

Die Artikel liegen im HTML- bzw. wahlweise auch im PDF-Format vor und können für den Eigengebrauch kopiert, ausgedruckt und abgespeichert werden.

Kostenfreies Online-Wörterbuch zur sardischen Sprache

Ditzionàriu Online ist ein kostenfreies, bidirektionales Online-Wörterbuch zur sardischen Sprache und ging aus der im Jahr 2000 erschienenen Druckausgabe „Ditzionàriu de sa Limba e de sa Cultura Sarda“ von Mario Puddu hervor. Es gilt als das erste herkömmlichen Wörterbuch zu dieser romanischen Sprache.

Die Online-Version enthält ca. 93.000 Wörtbucheinträge mit ausführlichen sardischen Erläuterungen und kurzer Übersetzung der Begriffe in die Sprachen Italienisch (18.000 Wörter), Französisch (17.000), Englisch (18.000), Deutsch (9000) sowie Spanisch. Bevorzugt wurden Quellen aus den letzten beiden Jahrhunderten.

Die Datenbank besteht aus zwei Teilen – einem Hauptteil („main database“) sowie einem separaten Teil („temporary database“) für Neueinträge oder weiterführende Informationen zu bereits bestehenden Einträgen. Nach einer Registrierung können Benutzer weitere Wörterbucheinträge zur Aufnahme vorschlagen.

Für die Suche ist keine zusätzliche Eingabe von Akzenten nötig.

Englischsprachige Wikipedia feiert viermillionsten Eintrag

Die englischsprachige Wikipedia hat am letzten Freitag (auch noch einem 13.  ;)) einen Meilenstein gefeiert. Mit dem Artikel Izbat Al Burj hält das Online-Nachschlagewerk elf Jahre nach seiner Entstehung nun vier Millionen Einträge. Verfasst wurde der Artikel von dem Benutzer „Meno25“, der laut dem offiziellen Blog des Trägervereins Wikimedia bürgerlich Mohammed Farag heißt und aus dem ägyptischen Alexandria stammt.

Ursprünglich als Enzylopädie mit herkömmlichen Peer-Review-Verfahren („Nupedia“) von dem Internetunternehmer Jimmy „Jimbo“ Wales und Philosophie-Doktoranden Larry Sanger gegründet, gilt Wikipedia heute als eines der Internet-Vorzeigeprojekte. Der Name ist ein Kofferwort und setzt sich aus dem hawaiianischen „wiki“ für „schnell“ und „encyclopedia“ zusammen.

Die Benutzer engagieren sich ehrenamtlich und erstellen in ihrer Freizeit Enzyklopädie-Artikel zu den verschiedensten Themen. Diese stehen unter freien Lizenzen, können kostenfrei gelesen und auch zu kommerziellen Zwecken weiterverwendet werden. Durch das Fehlen eines herkömmlichen Peer-Review-Verfahrens wachsen die einzelnen Sprachversionen teilweise rasant an und haben den herkömmlichen gedruckten Enzyklopädien den Rang abgelaufen. Zuletzt wurde in diesem Frühjahr die Druckausgabe der altehrwürdigen Encyclopædia Britannica eingestellt.

Pro und Kontra Wikipedia

Einer der Nachteile ist, dass die Mehrheit der Lexikon-Autoren anonym bzw. unter Pseudonymen agiert. Damit ist auch deren Qualifikation unklar. Gerade hinter den Kulissen wird in sensiblen Bereichen wie Religion, Politik oder Geschichte in langen Diskussionen mitunter hart um Formulierungen gefeilscht. Auf der anderen Seite steigt die Qualität der Artikel von Jahr zu Jahr an. Fußnoten mit Nachweisen zu renommierten Pressequellen oder wissenschaftlicher Literatur begegnet man immer häufiger bei den Einträgen. Im halbjährlich stattfindenden „Schreibwettbewerb“ der deutschen Sprachversion setzte sich der überarbeitete Eintrag zum Schriftsteller Peter-Paul Zahl durch, der fast 80 Fußnoten umfasst und sogar mit einem internen Prädikat versehen ist.

Heute existieren 275 Wikipedia-Sprachversionen mit mehr als 22 Mio. Artikeln. Die größte ist die englischsprachige Version. Auf Platz zwei, etwas weiter abgeschlagen, steht die deutschsprachige Wikipedia mit über 1,4 Mio. Artikeln. Neben der hohen Anzahl an potentiellen Mitwirkenden ist dies auch strengeren Aufnahmekriterien geschuldet, die man unter „Wikipedia:Relevanzkriterien“ nachlesen kann. Täglich wächst die deutsche Sprachfassung um mehrere hundert Beiträge an. Noch am Tag des englischsprachigen Meilensteins wurde der ägyptische Städte-Artikel in die deutschsprachige Version übernommen und übersetzt.

Trotz immer wieder aufkommender Meinungsverschiedenheiten und Kritik an dem Projekt, einen herzlichen Glückwunsch und Dank an die unentgeltlich arbeitende Autoren-Community. Auch im Bibliotheksalltag ist das freie Mitmachlexikon mitunter einer der ersten Anlaufpunkte zur Orientierung.

Bild: Lane Hartwell für die Wikimedia Foundation (© & ™)
Grafik: Markus Schweiß (CC-BY-SA 3.0/GFDL)

Nach deutschen Stiftungsdaten recherchieren

Neu im Campus-Netz für FU-Angehörige nutzbar ist das Verzeichnis Deutscher Stiftungen. Dabei handelt es sich um die CD-ROM-Version der 7., neu bearbeiteten und erweiterten Auflage des Verzeichnisses, erschienen 2011. Nachgewiesen werden ca. 18.700 deutsche Stiftungen unterschiedlicher Rechtsform, große und kleine Stiftungen mit regionaler oder internationaler Fördertätigkeit. Die Angaben wurden in einer Stiftungsumfrage Ende 2010 ermittelt.

Die Aufnahme in das Verzeichnis deutscher Stiftungen, das vom Bundesverband Deutscher Stiftungen herausgegeben wird, erfolgt freiwillig und kostenlos. Ein Teil der Stiftungen hat laut Anbieter davon Gebrauch gemacht, einzelne Angaben für die Veröffentlichung zu sperren.

Einzelne Stiftungseinträge können kopiert bzw. ausgedruckt werden.

E-Book-Collection „Anthropology Online“ dauerhaft lizenziert

Nach einem mehrmonatigen Test seit Anfang dieses Jahres können FU-Studenten und -mitarbeiter auch in Zukunft kostenfrei die E-Book-Plattform Anthropology Online nutzen, für die eine dauerhafte Lizenz erworben wurde. Auf ihr finden sich vorwiegend englischsprachige ethnographische Texte, Feldstudien, Lebenszeugnisse, wegweisende Texte der ethnologischen Forschung und aktueller Forschungsliteratur rund um menschliches Verhalten weltweit.

Aktuell sind 140 Titel mit über 41.000 Seiten auswählbar, der Großteil davon stammt aus den 2000er Jahren ff. Abgedeckt werden verschiedene Teilbereiche der Anthropologie, u.a. Kulturanthropologie, Linguistische Anthropologie, Angewandte Anthropologie, Visuelle Anthropologie, Stadtanthropologie, Medizinische Anthropologie und Physische Anthropologie. Unter den Autoren sind u. a. so bekannte Vertreter wie Claude Lévi-Strauss (Structural Anthropology), Clifford Geertz (The Interpretation of Cultures), David MacDougall (Transcultural Cinema) oder Paul Rabinow (Essays on the Anthropology of Reason) zu finden.

Die Datenbank kann zusammen mit der bereits von der FU dauerhaft lizenzierten Plattform Ethnographic Video Online durchsucht werden. Die E-Books liegen kapitelweise als PDF-Dateien vor und können abgespeichert oder auch ausgedruckt werden. Anthropology Online soll weiter ergänzt werden und irgendwann über einen Gesamtumfang von mehr 100.000 digitalisierten Buchseiten verfügen.

Bild: nur eines von vielen E-Books – A Brief History of the Smile von Angus Trumble (New York, NY : Basic Books, 2004)

Im Biografischen Lexikon der Schweizer Kunst online stöbern

Hinter dem als „Lexikon und Datenbank“ angepriesenem SIKART verbirgt sich ein illustriertes Online-Informationssystem zur historischen und zeitgenössischen Kunst in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Gepflegt vom Schweizerischen Institut für Kunstwissensschaft (SIK ISEA) kommt der Grundbestand an Daten aus dem 1998 in zwei Bänden publizierten Biografischen Lexikon der Schweizer Kunst (BLSK).

Heute Umfasst SIKART 16.000 Einträge zu aktuellen und historischen Kunstschaffenden mit 1500 ausführlichen biografischen Artikeln. Berücksichtigt werden Personen, die in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Bildhauerei, Plastik, Installation, Fotografie, Performance sowie elektronische Kunst (Animation, Computerkunst, Installation, Netzkunst, Video) tätig waren oder sind bzw. regelmäßig mit Einzel- und Gruppenausstellungen in professionell geführten Kunsträumen präsentiert werden.

Die wissenschaftliche Redaktion von SIKART erarbeitet regelmäßig neue Artikel. Bei historischen Künstlerinnen und Künstlern orientiert sie sich vor allem an neuen Forschungsresultaten. Bei den zeitgenössischen Kunstschaffenden wird die Rezeption im Kunstbetrieb gespiegelt.

Die Nutzung der Datenbank ist kostenlos. Gebühren werden „nur“ für Zusatzfunktionen wie beispielsweise die Konsultation des elektronischen Catalogue raisonné der Gemälde von Ferdinand Hodler (1853-1918) erhoben.

Dieser Text ist weitgehend den Informationsseiten von SIKART/SIK ISEA entnommen.

EU-spezifische Übersetzung mit IATE

In IATE, eine Abkürzung für Inter-Active Terminology for Europe, sind EU-spezifische Terminologie und EU-Jargon sowie Termini aus verschiedensten Sachgebieten wie Recht, Landwirtschaft, Informationstechnologie und vielen weiteren zu finden. In die Datenbank wurden alle Informationen zusammengeführt, die zuvor in den einzelnen Terminologiedatenbanken der EU-Institutionen enthalten waren.

Laut Anbieter enthält IATE derzeit über 8,4 Millionen Termini bereit, davon rund 540 000 Abkürzungen und 130 000 Satzfragmente; alle 23 EU-Amtssprachen werden berücksichtigt. Die Datenbank wird täglich von EU-Terminologen und -Übersetzern mit Termini gefüttert, die auf Informationen von Übersetzern, leitenden Mitarbeitern der Institutionen, Rechts- und Sprachsachverständigen, Fachleuten und sonstigen zuverlässigen Quellen beruhen.

Dieser Text ist weitgehend den Informationsseiten von IATE entnommen.