Bundesweiter Digitaltag am 16. Juni – wir sind dabei!

Am Freitag, den 16. Juni 2023 findet der vierte bundesweite Digitaltag statt. Der Aktionstag bringt Menschen zusammen, um verschiedenste Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten, Chancen und Herausforderungen zu diskutieren und einen breiten gesellschaftlichen Dialog anzustoßen. 2023 stehen digitale Kompetenzen mit dem Motto „Digitalisierung – Entdecken. Verstehen. Gestalten.“ im Fokus. Privatpersonen, Vereine, Unternehmen oder öffentliche Hand bringen sich mit vielfältigen Formaten wie Dialoge, Beratungen, Führungen, Tutorials und Seminare oder Hackathons ein. Die einzelnen Aktivitäten werden auf www.digitaltag.eu auf einer interaktiven Aktionslandkarte dargestellt.

Die Universitätsbibliothek der Freien Universität ist zum dritten Mal mit zwei Online-Veranstaltungen vertreten (verwendete Software: Cisco Webex):

Um 11:00 Uhr bringen wir Ihnen im Format Literaturverwaltung mit Zotero ein kostenfreies Literaturverwaltungsprogramm näher. Es kann als Alternative zu lizenzpflichtigen Konkurrenzprodukten wie Citavi oder EndNote genutzt werden. Wir führen in das Sammeln und Verwalten von verschiedenen Informationsquellen ein, behandeln das Einfügen von Literaturnachweisen in eigene Texte und die automatisierte Erstellung von Bibliografien.

Ab 13:00 Uhr folgt der Kurs Qualitätspresse finden, Fake News vermeiden. Die Veranstaltung bietet Ihnen einen Einstieg in die Recherche nach Zeitungsartikeln der Qualitätspresse, klärt allgemein über die Presselandschaft sowie anhand von Beispielen über das Thema Fake News auf. Auch werden einschlägige Faktencheckportale präsentiert.

Im Rahmen des Digitaltags wird zudem der „Preis für digitales Miteinander“ in den Kategorien „Digitale Teilhabe“ und „Digitales Engagement“ verliehen. Der Preis ist je Kategorie mit 10.000 Euro dotiert.

Informationen und Hintergründe zur Initiative „Digital für alle“ sowie zum Digitaltag, den Aktionen und Beteiligungsmöglichkeiten, und zum Preis für digitales Miteinander gibt es unter www.digitaltag.eu.

(Bildquellen: digitaltag.eu)

BiblioCON 2023 startet in Hannover

Ab heute ist es wieder so weit – mit der BiblioCON 2023 findet die wichtigste und größte Fortbildungsveranstaltung der Bibliotheksbranche vom 23. bis 26. Mai in Hannover statt. Veranstalter sind der Berufsverband Information Bibliothek (BIB) und der Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB). Erwartet werden rund 3500 Teilnehmende aus 18 Ländern. Die Universitätsbibliothek der Freien Universität ist in diesem Jahr besonders zahlreich vertreten. Unsere Kolleginnen und Kollegen präsentieren verschiedenste Vorträge und sind unter anderem an Podiumsdiskussionen und Posterpräsentationen beteiligt.

Dies diesjährige Veranstaltung wartet mit einem Novum auf: Zur 111. Auflage wurde die bisherige Bezeichnung „Bibliothekartag“ verworfen. Ab sofort können sich unter dem neuen, zeitgemäßeren Namen BiblioCON weibliche Berufsangehörige, die die große Mehrheit der Beschäftigten stellen, und Angehörige anderer geschlechtlicher Identitäten mit der Veranstaltung besser identifizieren. Auch finden sich in wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken nicht mehr „nur“ ausgebildete Bibliothekarinnen und Bibliothekare – unter anderem zählen immer mehr Pädagoginnen und Pädagogen, Informatikerinnen und Informatiker sowie Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMIs) zum Beschäftigtenkreis.

Mit insgesamt 12 Vorträgen, 2 Podiumsdiskussions-Auftritten, 2 Posterpräsentationen und einer öffentlichen Arbeitssitzung ist unsere Universitätsbibliothek mit geballter und vielfältiger Fachkompetenz auf der BiblioCON präsent. Wie jedes Jahr gibt es zum Teil auch die Möglichkeit, aus der Ferne per Streaming am Kongress teilzunehmen beziehungsweise über Socia-Media-Kanäle mit den Hashtags #111BiblioCon bzw. #revonnah live davon zu berichten.

Hier folgt eine Programm-Übersicht aller Beiträge von Kolleg*innen unserer Universitätsbibliothek:

Dienstag, 23. Mai 2023:

13:30 – 14:00 UhrZwangsarbeit 1939-1945. Ein Online-Archiv für Oral History-Interviews Vortrag von Doris TausendfreundKonferenzraum 8/10
14:00 – 14:30 UhrOral-History.Digital. Eine Erschließungs- und Rechercheumgebung für audiovisuelle, narrative ForschungsdatenVortrag von Cord Pagenstecher Konferenzraum 8/10
16:00 – 16:30 UhrOnboarding@UB – Ein Startpaket für Neuberufene an der Freien Universität BerlinVortrag von Stefan Cordes und
Armin Glatzmeier
Eilenriedhalle B
16:30 – 17:00 UhrPraxisbeispiel der Integration von Liaison-Librarian-Arbeit in einer UniversitätsbibliothekVortrag von Lina Geiges-ErzgräberEilenriedhalle B
16:30 – 17:00 UhrInteruniversitärer Wissenstransfer – Vernetzung durch Job ShadowingVortrag von Matheo Mareski-Iffländer Konferenzraum 8/10
17:00 – 17:30 UhrOER-Strategiebildung – Ein lehrendenzentrierter Ansatz für die Freie Universität Berlin Vortrag von Sascha Eckhold und Alexander SchnückerEilenriedehalle B

Mittwoch, 24. Mai 2023

09:00 – 10:30 UhrUX-Roundtable für Informationsspezialist:innenOffene Arbeitssitzung der Special Interest Group „UX in Bibliotheken“ vom BIB mit Sina Menzel und Alena Behrens (ZBW Leibniz Informationszentrum Wirtschaft)Konferenzraum 11/13
12:45 – 13:45 UhrNutzungsverhalten in Primo. Gemeinsame Eyetracking-Usabilitystudie der FH Potsdam und der UB der Freien Universität BerlinPoster-Präsentation von Sina Menzel und Alexandra Claasen (FH Potsdam)Glashalle
12:45 – 13:45 UhrAuf dem Weg zu einer grünen Bibliothek! Praxisbeispiele aus der Universitätsbibliothek der Freien Universität BerlinPoster-Präsentation von Maike Ohde und Lina Geiges-ErzgräberGlashalle
14:30 – 15:00 UhrDer oa.atlas – Open-Access-Strategien und -Services in Deutschland – Ein Community-ProjektVortrag von Linda Martin und Maxi Kindling mit Streaming – Bonatz Saal
14:30 – 15:00 UhrNutzer*in Ihrer eigenen Bibliothek? „Walk in your users‘ shoes“ als einfaches Instrument für BenutzungsforschungVortrag von Sina Menzel und Romy Hilbrich (StaBi Berlin) Runder Saal
15:00 – 15:30 UhrMachen ist wie wollen, nur krasser! Bildung für nachhaltige Entwicklung in der praktischen FaMI-AusbildungVortrag von Simone SchütteKonferenzraum 8/10
15:30 – 16:00 UhrMachen ist wie wollen, nur krasser! Bildung für nachhaltige Entwicklung in der praktischen FaMI-Ausbildung: Vorstellung der Ergebnisse der Masterarbeit, Impulse für die PraxisVortrag von Janet WagnerKonferenzraum 8/10
17:30 – 18:00 UhrGamebrarians – Ein Rückblick auf zweieinhalb chaotische JahreVortrag von Sabrina Ramünke und Claudia Frick (TH Köln) mit Streaming – Niedersachsenhalle A

Donnerstag, 25. Mai 2023

12:45 – 13:45 UhrNutzungsverhalten in Primo. Gemeinsame Eyetracking-Usabilitystudie der FH Potsdam und der UB der Freien Universität BerlinPoster-Präsentation von Sina Menzel und Alexandra Claasen (FH Potsdam)Glashalle
12:45 – 13:45 UhrAuf dem Weg zu einer grünen Bibliothek! Praxisbeispiele aus der Universitätsbibliothek der Freien Universität BerlinPoster-Präsentation von Maike Ohde und Lina Geiges-ErzgräberGlashalle
14:00 – 16:00 UhrZielgruppenorientierung: Wie können wir von einander lernen oder erfinden wir das Rad immer wieder neu?Podiumsdiskussion mit Andrea Tatai u. a. Eilenriedhalle B
16:30 – 18:00 UhrMehr Freiräume für die Digital Humanities an wissenschaftlichen Bibliotheken!Podiumsdiskussion mit Dennis Mischke u. a.; Diskussionsleitung: Cosima Wagner mit Streaming – Roter Saal

Freitag, 26. Mai 2023

09:30 – 10:00 UhrBerlin Universities Publishing – Ein kooperativer Open-Access-Verlag aus vier BibliothekenVortrag von Christina Riesenweber und Dagmar Schobert (UB TU Berlin)mit Streaming – Roter Saal

Neben unseren Vorträgen gibt es vor Ort und im Streaming die Möglichkeit, spannende Beiträge zu vielfältigen weiteren Themen zu lauschen. Abseits der klassischen Vorträge und Podiumsdiskussionen gibt es auch in diesem Jahr wieder den #Freiraum und diverse Poster-Präsentationen.

Wir wünschen allen Vortragenden viel Erfolg & allen Besuchenden einen spannenden Kongress!

Vielen Dank für die Zusammenstellung an Matheo Mareski-Iffländer, Mitarbeiter der Uniersitätsbibliothek der Freien Universität.

Wissenswerkstatt – Workshops für Promovierende

Die Staatsbibliothek zu Berlin bietet für Promovierende thematisch passende Workshops für die Promotionszeit an. Dazu gehören Veranstaltungen rund um Fragen zum Publizieren als auch zum Verfassen der Promotion.

© Staatsbibliothek Berlin

Die meisten Veranstaltungen sind frei zugänglich für alle Interessierten und werden online angeboten. Einige Kolleg*innen aus der Zentralbibliothek sind als Referent*innen dabei.


LOST IN DISSERTATION?


Die Vortragsreihe beschäftigt sich mit vielen praktische Fragen, die einerseits die Arbeitsorganisation während der Recherche- und Schreibphase betreffen, andererseits aber mit dem entscheidenden abschließenden Schritt – der Publikation – zusammenhängen.

Ob Zeitmanagement, Literaturverwaltung oder die Beachtung von Qualitätskriterien für die eigene Promotion: Ab dem 28.11.2022 bis zum 02.12.2022 finden täglich Termine zu den verschiedenen Themen statt.

Die Veranstaltungen werden als Online-Workshops über Webex angeboten.

Die Zugangsdaten finden Sie auf den jeweiligen Einzelterminseiten.
Eine Anmeldung ist nur für das SchreibCoaching erforderlich – die Zugangsdaten erhalten Sie hier per Mail.

Kontaktmöglichkeiten finden sich auf der Webseite als auch und die Terminübersicht hier:

Indra Heinrich
Koordinatorin für Fachinformation
E-Mail
Telefon: +49 30 266-4331 33

Dr. Michael Bucher
Koordinator für Fachinformation
E-Mail
Telefon: +49 30 266-4331 44

Dr. Christian Mathieu
E-Mail
Telefon: +49 30 266-4332 40

Dahlem-Dorf zu Berlins schönsten U-Bahnhöfen gewählt

Zum 120-jährigen Geburtstag der Berliner U-Bahn hat der RBB am Freitag, den 4. November 2022 ein Favoriten-Special zur Prime Time ausgestrahlt. Die 30 schönsten Berliner U-Bahnhöfe wurden von 14 Expert*innen ausgewählt. Auf Platz vier landete eine bei den meisten FU-Angehörigen wohlbekannte Haltestellte – Dahlem-Dorf (im obigen Stream auf 01:12:40 h vorspulen).

Der Bahnhof der Linie U3 wurde von Friedrich und Wilhelm Hennings gestaltet und 1913 eröffnet. Das schmucke Empfangsgebäude kommt im Stil eines norddeutschen Gutshauses als reetgedecktes Fachwerkhaus daher. Aufgrund der Nähe zur Domäne Dahlem setzte sich Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich für solch einen Entwurf ein. Ursprünglich war nur ein kleines Torhäuschen geplant. Des Kaisers Geschmack liegt noch Jahrzehnte später im Trend – Ende der 1980er-Jahre wurde Dahlem-Dorf in Japan zum schönsten U-Bahnhof Europas gewählt.

Das reetgedeckte Dach hatte aber auch den Nachteil, leicht entflammbar zu sein. Zweimal schlugen Flammen aus dem Empfangsgebäude – in den Jahren 1980 und 2012. Um der Brandgefahr Einhalt zu gebieten, besteht ein Teil des Daches mittlerweile aus schwer entflammbaren Halmen aus Plastik.

Ebenfalls in dem kurzen Beitrag zum U-Bahnhof Dahlem-Dorf kommt unsere Kollegin Janet Wagner aus der nahe gelegenen Philologischen Bibliothek zu Wort (01:15:45 h). Viele Studierende der Freien Universität nutzen den von Lord Norman Foster konzipierten futuristischen Bibliotheksbau zum konzentrierten Lernen und Arbeiten. In den Räumen findet sich auch ein besonderes Fahrradergometer. Mit dem über das Fitness-Rad selbst produzierten Strom lässt sich umweltschonend das eigene Smartphone oder Tablet aufladen.

Janet Wagner tritt in der Philologischen Bibliothek in die Pedale

Die Wahl zu Berlins schönstem Bahnhof gewann übrigens ein bei Uni-Pendler*innen ebenfalls häufig frequentierter Umsteigebahnhof, wenn man von der Ringbahn aus die Freie Universität erreichen möchte – die Station Heidelberger Platz. Dieser U-Bahnhof ist einem Heidelberger Weinkeller nachempfunden.

(Bildquellen: Marc Spieseke, Janet Wagner)

Die Sammlungen der Freien Universität Berlin

Die Freie Universität besitzt zahlreiche bedeutende Forschungs- und Lehrsammlungen, die über ihre eigene Geschichte hinausweisen und teilweise ihren Ursprung in deutlich älteren Sammlungen anderer Berliner Wissenschaftsinstitutionen haben.

Titelbild: Blick in die Abguss-Sammlung Antiker Plastik

Mit der Teilung der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich die damalige Berliner Universität im sowjetischen Sektor der Stadt; im West-Berliner Bezirk Dahlem wurde daher eine neue, eben die Freien Universität gegründet. Im Berliner Südwesten gab es aber bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert einen Forschungsstandort, u. a. mit dem Botanischen Garten und dem Botanischen Museum.

Auch andere Institutionen, die tief in der Brandenburgisch-preußischen Geschichte verwurzelt sind, haben heute ihre Heimat an der Freien Universität gefunden, wie die Sammlungen am Fachbereich Veterinärmedizin, die auf die 1790 gegründete Königliche Tierarzneischule in Berlin zurückgehen. Viele Sammlungen an der Freien Universität zeigen daher paradigmatisch, wie die vielen Berliner Wissenschaftseinrichtungen und universitären Sammlungen miteinander verflochten sind. So steht die Abguss-Sammlung für Antike Plastik in einer langen Tradition des Sammelns von Abgüssen in Berlin, die sich bis zu den seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Sammlungsaktivitäten an der Akademie der Künste zurückführen lassen.

Sammlungsverflechtungen gehen aber auch auf Veränderungen in der Berliner Hochschullandschaft der 1990er- und 2000er-Jahre zurück: Ein großer Teil der Lehrsammlung am Institut für Prähistorische Archäologie gehörte vormals zum Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Vielen Dank für diesen Beitrag an Stefanie Klamm, Koordinatorin der Universitätssammlungen an der Universitätsbibliothek. Der Text ist ein Abstract ihres Artikels „Verflechtungen Berliner Wissenschaftsgeschichte: Die Sammlungen der Freien Universität Berlin“, veröffentlicht im Blog „Digitales Netzwerk Sammlungen“ der Berlin University Alliance (BUA).

Foto: David Außerhofer/ Abguss-Sammlung Antiker Plastik, Institut für Klassische Archäologie, Freie Universität Berlin.

Neue Hochschulwebsite zum Ukraine-Krieg

Im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine hat die Freie Universität eine neue Website auf Deutsch und Englisch eingerichtet. Darin dokumentiert die Hochschule ihre Reaktionen auf den Russischen Angriff, den sie aufs Schärfste verurteilt. Auch bietet die neue Seite Antworten auf häufig gestellte Fragen von Studierenden an der Freien Universität, geflüchtete und verfolgte Studierende und Forschende sowie anderweitige Personen, die in dieser schweren Zeit ihre Unterstützung anbieten wollen.

Der die Website ergänzende Blog #HelpUkraine dient als Forum und soll die Helfenden an der Hochschule untereinander besser vernetzen. Neben allgemeinen Hinweisen finden sich hier auch Infos zu Spendenaktionen oder Aufrufe für Unterbringungen.

Auch die Universitätsbibliothek verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine und hat sich der Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbands (DBV) angeschlossen.

Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Ein Blick in die Vergangenheit – die besten Buchcover aus den 60er-Jahren von MIT Press

Dieses Jahr feiert MIT Press ihr 60-jähriges Bestehen. 1962 wurde der Verlag aus einem ursprünglichen Verlagszweig gegründet und hat sich in den letzten Jahren und Jahrzenten zu einem der größten und renommiertesten Universitätsverlage der Welt entwickelt. MIT Press ist ein weltweit führender Herausgeber von Büchern und Zeitschriften an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technologie, Kunst, Sozialwissenschaften und Design.

Zum Auftakt der Feierlichkeiten werden im verlagseigenen Blog die besten und ikonischsten Buchcover der 60er-Jahre vorgestellt – wir wünschen viel Spaß mit dieser schönen Retrospektive.

Bild: Buchcover von Cuba: Castroism and Communism, 1959-1966 von Andrés Suárez (1967), Bildquelle: mitpress.mit.edu

Noch 24 Türchen bis Weihnachten …

Traditionsgemäß präsentiert das Blog Bibliothekarisch.de jedes Jahr zur Weihnachtszeit eine Linkliste mit Online-Adventskalendern von Bibliotheken, Verlagen, Hochschulen usw. (teilweise auch mit kommerziellem Hintergrund). Auch wir reihen uns 2021 zum vierten Mal in Folge in den Reigen mit ein – der UB-Adventskalender lädt zum Entdecken des reichhaltigen, digitalen Angebots der Universitätsbibliothek ein. Wer also meint, dem Alter der klassischen Schokoladen-Weihnachtskalender entwachsen zu sein, findet bei uns in der Zeit von Christstollen, Glühwein, Spekulatius & Co. mit Sicherheit passende kalorienärmere Varianten 😉 …

„Deutsches Zeitungsportal“ gestartet

Heute ist das Deutsche Zeitungsportal online gegangen. Dabei handelt es sich um ein „Sub-Portal“ der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB). Es wird künftig Bestände digitalisierter historischer Zeitungen aus Bibliotheken zusammenführen.

Zum Start präsentiert das kostenfreie Angebot fast 600.000 Ausgaben aus den Jahren 1671 bis 1950 mit 4,5 Mio. Einzelseiten von neun Bibliotheken. Laut Anbieter können gegenwärtig mehr als 82 Prozent der Ausgaben via Volltext durchsucht werden. Daneben kann man nach Titel, Ort oder Datum stöbern.

Älteste Zeitung ist das in Wien auf Italienisch herausgegebene Wochenblatt Il Corriere ordinario (1671–1673). Die jüngsten Einträge stammen von den Badischen Neuesten Nachrichten (1946–1950). Dazwischen tummeln sich auch Exilzeitungen wie das Pariser Tageblatt (1933–1936) oder die jüdischen Zeitungen Aufbau aus New York (1934–1950) und Shanghai Jewish Chronicle (1939–1945).

Technikprobleme und Texterkennung mit Tücken

Das rege Interesse an dem neuen Portal war anscheinend so groß, dass die Technik nicht mitspielte. So gab die Deutsche Digitale Bibliothek an, dass kurz nach dem Start am Nachmittag ein Viertel der Besucher aufgrund einer Fehlermeldung nicht an die Inhalte gelangen konnte (vgl. @ddbkultur-Tweet, 28.10.2021). Auch die Qualität der automatisierten Texterkennung ist von Quelle zu Quelle unterschiedlich. Während man sich bei den Badischen Neuesten Nachrichten neben JPG-Dateien auch relativ gute TXT-Dateien herunterladen kann, ist man beim Berliner Titel Die Freiheit (1918-1922) doch etwas ernüchtert, sobald man sich das Ergebnis der Texterkennung ansieht. Hier bedarf es noch einiger Anstrengung, um titelübergreifend eine gleichmäßige Datenqualität zu erreichen. Zumal das Angebot an Zeitungstiteln fortlaufend ausgebaut werden soll. Langfristiges Ziel ist, laut offizieller Pressemitteilung, dass das Portal „alle digitalisierten historischen Zeitungen zugänglich machen“ soll, „die in deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen aufbewahrt werden“.

Das Deutsche Zeitungsportal wurde mit einer DFG-Förderung von der Deutschen Nationalbibliothek aufgebaut, die die Projektleitung inne hatte. Ihr zur Seite standen die SLUB Dresden, die Staatsbibliothek zu Berlin und das FIZ Karlsruhe. Zum Start waren wir mal so frei und haben dem neuen Portal einen Eintrag im Datenbank-Infosystem (DBIS) spendiert! Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich das Deutsche Zeitungsportal weiterentwickelt und ob die DDB ihre hochgesteckten Ziele damit erreichen kann. Wir drücken den am Projekt beteiligten Kolleginnen und Kollegen auf alle Fälle alle Daumen 😉 !

(Bildquelle: Anbieter)

Longlist für den Deutschen Buchpreis 2021 veröffentlicht

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat diese Woche die 20 nominierten Romane für den Deutschen Buchpreis bekanntgegeben. Seit 2005 verliehen, gilt die mit insgesamt 37.500 Euro dotierte Auszeichnung als deutsche Antwort auf den französischen Prix Goncourt oder den britischen Booker Prize.

In diesem Jahr treffen die Werke von Autorinnen und Autoren aus Deutschland (13), Österreich (5) und der Schweiz (2) aufeinander. Erstmals seit Jahren führen männliche Romanciers die Longlist mit insgesamt elf Nennungen wieder an.

Die 20 Nominierten im Überblick
(UPDATE: 03.09.2021; verfügbare Titel sind verlinkt und in der Philologischen Bibliothek vorhanden, Tendenz steigend):

  • Henning Ahrens: Mitgift (Klett-Cotta, August 2021)
  • Shida Bazyar: Drei Kameradinnen (Kiepenheuer & Witsch, April 2021)
  • Dietmar Dath: Gentzen oder: Betrunken aufräumen (Matthes & Seitz Berlin, August 2021)
  • Franzobel: Die Eroberung Amerikas (Paul Zsolnay, Januar 2021)
  • Georges-Arthur Goldschmidt: Der versperrte Weg (Wallstein, Juni 2021)
  • Dana Grigorcea: Die nicht sterben (Penguin, März 2021)
  • Norbert Gstrein: Der zweite Jakob (Carl Hanser, Februar 2021)
  • Dilek Güngör: Vater und ich (Verbrecher, Juli 2021)
  • Monika Helfer: Vati (Carl Hanser, Januar 2021)
  • Felicitas Hoppe: Die Nibelungen (S. Fischer, September 2021)
  • Peter Karoshi: Zu den Elefanten (Leykam, Mai 2021)
  • Christian Kracht: Eurotrash (Kiepenheuer & Witsch, März 2021)
  • Thomas Kunst: Zandschower Klinken (Suhrkamp, Februar 2021)
  • Gert Loschütz: Besichtigung eines Unglücks (Schöffling & Co., Juli 2021)
  • Yulia Marfutova: Der Himmel vor hundert Jahren (Rowohlt, März 2021) – in Erwerbung/vormerkbar
  • Sasha Marianna Salzmann: Im Menschen muss alles herrlich sein (Suhrkamp, September 2021)
  • Mithu Sanyal: Identitti (Carl Hanser, Februar 2021) – z. Zt. vermisst
  • Ferdinand Schmalz: Mein Lieblingstier heißt Winter (S. Fischer, Juli 2021)
  • Antje Rávik Strubel: Blaue Frau (S. Fischer, August 2021)
  • Heinz Strunk: Es ist immer so schön mit dir (Rowohlt, Juli 2021)

Insgesamt wurden drei Debütromane für die Longlist berücksichtigt – die ehemalige Berliner Studentin Yulia Marfutova, der wir einen eigenen Wikipedia-Artikel spendieren durften, sowie Mithu Sanyal und Ferdinand Schmalz). Bereits mit dem Gefühl vertraut, um den Preis zu konkurrieren, sind dagegen Dietmar Dath (Shortlist 2008), Franzobel (Longlist 2005, Shortlist 2017), Norbert Gstrein (Longlist 2008 und 2013), Monika Helfer (Longlist 2017), Felicitas Hoppe (Longlist 2006), Gert Loschütz (Shortlist 2005, Longlist 2018), Sasha Marianna Salzmann (Shortlist 2017) und Antje Rávik Strubel (Longlist 2011).

Die Longlist wird am 21. September 2021 von der Jury um Sprecher Knut Cordsen (Kulturredakteur, Bayerischer Rundfunk), Bettina Fischer (Leiterin Literaturhaus Köln), Anja Johannsen (Leiterin Literarisches Zentrum Göttingen), Richard Kämmerlings (Literarischer Korrespondent, Die Welt), Sandra Kegel (Ressortleiterin Feuilleton, Frankfurter Allgemeine Zeitung), Beate Scherzer (Buchhändlerin) und Anne-Catherine Simon (Feuilleton-Redakteurin, Die Presse) auf sechs finale Romane reduziert, die sogenannte „Shortlist“. Die Preisverleihung soll zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 18. Oktober 2021 im Kaisersaal des Frankfurter Römers stattfinden.

Zwar ist die kostenfreie App mit Artikelanfängen seit 2014 passé, aber über detektor.fm lassen sich nach und nach kostenfrei Auszüge aus den nominierten Romanen anhören (auch als App verfügbar bzw. auf anderen Streaming-Plattformen verfügbar). Wer nicht darauf warten will, findet auf der Webseite des Buchpreises unter den jeweiligen Romanprofilen alle bereits freigeschalteten Hörproben (zwischen 8-11 Minuten lang). Auch wird ab dieser Woche wieder ein Taschenbuch (Deutscher Buchpreis 2021: Die Nominierten) mit Leseproben und Hintergrundinfos in vielen Buchhandlungen erhältlich sein.

(Bildquelle: deutscher-buchpreis.de)

Vielen Dank an Katja Faensen (Universitätsbibliothek) für die Mithilfe bei diesem Posting!