lit.COLOGNE in Köln gestartet

Nachdem so manch filmaffiner Kölner im Februar neidisch auf Berlin blickte, starrt nun der lesebegeisterte Hauptstädter mit etwas Wehmut auf die Domstadt, die seit gestern zum Literaturfestival lit.COLOGNE einlädt. Vor zehn Jahren in Privatinitiative gegründet, kommt die Veranstaltung ohne öffentliche Subventionen aus und finanziert sich aus Eintritts- und Sponsorengeldern.

Bis 20. März stehen ca. 175 Veranstaltungen rund um Bücher und Schriftsteller auf dem Programm mit so illustren Gästen wie Martin Walser, Henning Mankell oder Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Das hinterlässt natürlich seine Spuren in den heutigen Feuilletons: die Berliner Zeitung interviewt den chinesischen Festivalteilnehmer Ai Weiwei, Die Zeit blickt ebenfalls auf den regimekritischen Blogger. Die Deutsche Welle fragt sich, warum Menschen Literatur „live“ erleben wollen, statt selber zu lesen. Weitere Informationen zur lit.COLOGNE finden sich auf litcolony.de – nicht nur zum Festival einen Klick wert!

Link des Monats März 2010: L.I.S.A.

Gerade erst vorigen Dienstag online gegangen ist L.I.S.A., unser Link des Monats März. Das nicht-kommerzielle Projekt der Düsseldorfer Gerda-Henkel-Stiftung möchte eine Plattform für die historischen Geisteswissenschaften bieten, auf der man getreu dem Namen nach Lesen, Informieren, Schreiben und sich Austauschen kann. Neben angehenden Wissenschaftlern ist auch der interessierte Laie willkommen. Professionell konzipierte, kurze Videobeiträge begleiten die Forscher bei ihren Projekten rund um den Globus.

Auf samtenen Pfoten – Librarian in Black Blog

DD01 2010-03-02„Librarian in Black“ ist ein kleines aber feines englischsprachiges Blog, das sich vor allem aktuellen Trends und technischen Innovationen im Bibliothekswesen „verschrieben“ hat. Allem Anschein nach handelt es sich um eine One-Woman-Show, die allerdings sehr gekonnt serviert wird. Die Bibliothekarin hinter „Librarian in Black“ ist Sarah Houghton-Jan, San Jose Public Library, die sich selbst als „Digital Futures Manager“ bezeichnet.

Die Anzahl der Postings scheint überschaubar (durchschnittlich 1 pro Woche), diese sind aber inhaltlich fundiert und häufiger recht umfangreich. Auch das Layout ist absolut professionell, gut durchdacht und schafft Atmosphäre!

Reinschauen lohnt sich – nicht nur für BibliothekarInnen! „Librarian in Black“ ist uns natürlich einen Eintrag in der Blogroll wert …

Bücher verändern das Leben

Entdeckt im Blog „bibliothekarisch.de“: ein Posting über Kamele, die Bücher zu den Nomaden im Norden Kenias tragen. Andere Länder – andere Tiere – auch wir berichteten bereits über den Bücheresel aus Kolumbien (Bücheresel statt Bücherbus – Posting vom 9.4.2009).
Organisator dieser Hilfe ist „BookAid International“, eine Organisation mit Sitz in London, die es sich zur Aufgabe macht, Bücher oder einen Internetzugang zur Landbevölkerung in afrikanischen Ländern südlich der Sahara zu bringen.
Jährlich werden von BookAid eine halbe Million Bücher, finanziert durch Spenden, nach Afrika verschickt.

Bei „Books change lives“ findet man Videos zu Projekten in Afrika und zur Arbeit von BookAid .

Google-Video: „Parisian Love“

Romantisches kleines Video, passend zum Valentinstag – und einfach zu schön, um wahr zu sein …
[Über das Thema Spuren im Netz wollen wir an dieser Stelle lieber hinwegsehen.]

Um den Verdacht der (Schleich-)werbung entgegenzuwirken: die Suchmaschine Google ist zwar gut, kann aber auch nicht alles. 😉

Dank für die Anregung an Simone Schütte aus der Universitätsbibliothek.

Freud wird gemeinfrei

Das bekannte Literaturportal „Projekt Gutenberg-DE“ informiert aktuell darüber, dass mit Jahresbeginn 2010 der Urheberschutz (70 Jahre nach dem Tode eines Autors oder einer Autorin) für die Werke des „österreichischen Nervernarztes“, Sigmund, eigentlich Sigismund Schlomo Freud, 1856-1939 (vgl. Brockhaus online), abgelaufen ist.

Das „Projekt Gutenberg-DE“ hat daraufhin im Januar sogleich die Digitalisierung des Freudschen Gesamtwerks in Gang gesetzt und offenbar bereits abschließen können. Freuds Werke werden, verteilt auf Hauptwerke wie „Das Ich und das Es“, „Totem und Tabu“, „Das Unbehagen in der Kultur“ und „Kleinere Schriften“ als kostenpflichtige CD-ROM und kostenlos über den Server von „Projekt Gutenberg-DE“ online zur Verfügung gestellt.

Unter der Rubrik „Neue Texte“ gewährt das Projekt einen Einblick in die jeweils 50 zuletzt digitalisierten Volltexte, wobei natürlich auch bei anderen AutorInnen der Weltliteratur ausgiebig Gebrauch gemacht wird vom abgelaufenen Schutz des Urheberrechts. Zu den AutorInnen, deren Werke 2010 gemeinfrei geworden sind, gehören neben Freud so illustre Schriftsteller wie Joseph Roth, William Butler Yeats und Ernst Toller.

Danke für das Bild an WikiCommons!

Bookcrossing – schon mal gehört?

bookcrossing
Sie haben zu viele Bücher und wissen nicht wohin damit?
Wie wäre es mal mit Bookcrossing: wildern Sie Bücher, die Sie nicht mehr benötigen aus!

Wie das geht und wie man dabei auch Bücher jagen kann, erklärt ein Mitschnitt der Sendung Sonntags des ZDF vom 27.01.2008 (Mitschnitt des Teils, in dem es um Bookcrossing geht).

Mehr dazu unter www.bookcrossers.de oder dem Infofilmchen zu Bookcrossing auf der Webseite von LibraryCrossAge.

In der Universitätsbibliothek gibt es übrigens ein Regal, in das Bücher zum Verschenken gestellt werden können – falls Sie mal einfach so einige Ihrer Bücher „frei lassen“ wollen.

68er-Nachlese: Springer AG veröffentlicht Online-Archiv

Seit dem 17.1.2010 bietet die Axel Springer AG einen Online-Zugang zu sämtlichen Artikeln der wichtigsten Blätter des Konzerns aus der „heißen Phase“ der Studentenunruhen von 1968. Vertreten sind Beiträge aus Berliner Morgenpost, BILD Berlin, B.Z., DIE WELT Berlin, Hamburger Abendblatt, WELT am Sonntag, BILD am Sonntag; ergänzend wurden aufgenommen: „DER TAGESSPIEGEL als eine repräsentative bürgerlich-liberale Stimme und der TELEGRAF als ein eher sozialdemokratisch orientiertes Berliner Blatt. Beide Zeitungen werden beispielhaft zu ausgewählten Ereignissen zitiert. Die Berichterstattung der Blätter des Verlags Axel Springer kann dadurch punktuell mit jener von Konkurrenzzeitungen verglichen werden.“ (Quelle: Anbieter)

Zusammengekommen sind rund 5.900 Beiträge, Kommentare, Leserbriefe, Karikaturen, Reportagen, Glossen und Interviews aus dem Zeitraum 2.12.1966 bis 31.12.1968, die zeigen, wie die Redaktionen von Axel Springer über die 68er-Bewegung berichtet haben.

Ob es dem Springer-Konzern damit allerdings gelingt, die These, „das Haus Axel Springer sei eine zentral gelenkte Meinungsmaschine gewesen, welche die Studentenbewegung verhindern wollte“ zu entkräften (Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender Axel Springer AG im Vorwort zum Medienarchiv), wird bereits mancherorts angezweifelt (vgl. u.a. taz, 13.01.2010, S. 17).

Eine geschichtliche und politikwissenschaftliche Quelle ersten Ranges für die Zeit der Studentenunruhen ist das neue Medienarchiv68 aber allemal, vor allem auch, weil jeweils ganze Zeitungsseiten eingescannt worden sind, so dass der betreffende Kontext und die Relevanz eines Artikels besser eingeschätzt werden können.

Zu den Rechercheoptionen: „Die Datenbank enthält neben den Original-Überschriften zusätzlich auch redaktionell bearbeitete Inhaltsangaben zu jedem Artikel, die einer Verbesserung der Suchergebnisse dienen. Eine Volltextsuche in den Zeitungsartikeln ist derzeit leider noch nicht möglich. Um das Angebot möglichst zeitnah zu starten, wurde die dafür erforderliche automatische Texterkennung aufgrund der hohen Fehlerquote und damit langen Bearbeitungsdauer zunächst zurückgestellt. Für eine Optimierung der Suchergebnisse ist diese Option aber für eine nächste Ausbaustufe geplant.“ (Quelle: Anbieter)

Die Digitale Bibliothek der FU hat das Medienarchiv68 bereits aufgenommen.

Die Leiden des Wiener Bibliotheksdirektors

Auch Bibliotheksdirektoren begegnet man mitunter auf seinen Streifzügen in der Blogosphäre. Und, zugegeben, sie haben es nicht immer einfach im Leben. Einer davon ist Herwig Jobst von der Arbeiterkammer Wien und in der Freizeit Comiczeichner. Seit Mitte November 2009 berichtet er mit trockenem, unnachahmlichem Humor in seinem Blog Bibcomic über Freud und Leid des „Bibliotheksdirektors (B.D.)“. Als „überzeugter Einzelgänger“, Eigenbrötler und „Pessimist aus Erfahrung“ sinnt B.D. beispielsweise über die Entwöhnung seiner Bibliophilie, einen gequetschten Adorno und das Geschäftsmodell der Bad Library nach.

Fazit: Diese Kurz-Comics darf man einfach nicht verpassen ;)

Danke für das Bild an WikiCommons!

Lesen to go

Bisher an Biblioblog vorbeigegangen: der Sommer-Fotowettbewerb 2009 von dtv.de und literaturcafe.de unter dem Motto „Lesen to go“. Mittlerweile stehen die Gewinner fest. Auf der Webseite von „Books to go“ (mit Podcasts zur Buchreihe des Deutschen Taschenbuch Verlags) kann man die 15 besten Bilder anschauen, die für ein Online-Voting aus etwa 100 Einsendungen zur Verfügung standen. Nette Idee und nette Fotos! Auch oder gerade bei Schneetreiben!