In zwei Bibliotheken der Freien Universität laden wir euch momentan zu bewegten Pausen ein. Beim Lernen oder Schreiben sitzt Ihr normalerweise viel. Weil Bewegung gut tut und aktive Pausen die geistige Leistungsfähigkeit steigern können, haben wir nach einer Pilotphase gemeinsam mit dem Hochschulsport und dem Projekt Healthy Campus folgende Bewegungsangebote verstetigt:
Zentralbibliothek: Schachspiel im 1. OG
Fachbibliothek Wirtschaftswissenschaft: Sportkiste mit Spielen für draußen.
Die Silent-Tischtennisplatte in der Zentralbibliothek testen wir noch.
Zum ergonomischen Arbeiten findet ihr momentan Stehpulte in der Zentralbibliothek, der Fachbibliothek Rechtswissenschaft, der Fachbibliothek Wirtschaftswissenschaft und der Fachbibliothek Geschichts- und Kunstwissenschaften.
Weitere sportliche Angebote sind in Planung, genau wie mehr Möglichkeiten für ergonomisches Arbeiten. Wie findet Ihr das? Was wünscht Ihr euch noch? Meldet euch gerne per Kommentar.
Das Audio-Archiv von Claude Lanzmann soll im Interviewportal Oral History. Digital der Freien Universität erschlossen und öffentlich zugänglich gemacht werden.
Kiste mit Tonkassetten Claude Lanzmanns Audio-Archiv, Jüdisches Museum Berlin, Foto: Roman März
Ende 2021 stiftete die Witwe von Claude Lanzmann, Dominique Lanzmann-Petithory, sein bislang unveröffentlichtes Audio-Archiv dem Jüdischen Museum Berlin (JMB). Das Museum hat die Kassetten, auf denen rund 200 Interviewstunden gespeichert sind, digitalisiert, um sie für die Zukunft zu bewahren. Im Rahmen eines von der Alfred Landecker Foundation geförderten Projekts soll der Bestand “Lanzmann-Audio-Archiv” nun transkribiert, übersetzt und inhaltlich erschlossen werden.
Als Kooperationspartner unterstützt und berät das Team der Digitalen Interview-Sammlungen der Universitätsbibliothek das Projekt. So soll das Audio-Archiv in dem digitalen Interviewportal Oral History. Digitalder Freien Universität erschlossen und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Archivsoftware wird hierfür an die besonderen Bedürfnisse der mehrsprachigen Audio-Sammlung angepasst.
Bei dem Audio-Archiv handelt es sich um Tonaufnahmen von Interviews, die der Regisseur Claude Lanzmann bei den Recherchen in den 1970er-Jahren vor Beginn der Dreharbeiten für seinen Film Shoah geführt hat. Es sind Gespräche mit sehr unterschiedlichen Zeitzeug*innen: mit Überlebenden der Ghettos und Konzentrationslager, mit Widerstandskämpfer*innen, Historiker*innen, Geistlichen, Intellektuellen, Politiker*innen aber auch mit Täter*innen.
Der Film Shoah hat die Erinnerung an den Holocaust in besonderer Art und Weise im Gedächtnis eines weltweiten Publikums verankert. Lanzmann hat zwölf Jahre lang an diesem Dokumentarfilm gearbeitet. Durch das “Lanzmann-Audio-Archiv” werden seine Recherchen dokumentiert und wertvolle Zeitzeug*innendokumente aus den 1970er-Jahren zugänglich gemacht.
Im vergangenen Jahr wurde das Audio-Archiv in das UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ aufgenommen. Die Dokumente im Register der UNESCO, wie die Göttinger Gutenberg-Bibel oder die Handschriften Fjodor Dostojewskis, markieren kulturelle Wendepunkte. Daher sollten Archive, Bibliotheken und Museen das Bewusstsein für deren Bedeutung schärfen.
Die Daten des Museums für Naturkunde sind aus dem Alma-System von ExLibris/Clarivate der Freien Universität in die Open-Source-Software ‚Koha‘ migriert.
Mit der Migration nach Koha endet nun eine 15-jährige Zusammenarbeit. In dieser Zeit war die Freie Universität Leitbibliothek für das Museum für Naturkunde, insbesondere für alle Fragen der Katalogisierung, Zeitschriftenbearbeitung und im Bereich der E-Ressourcen.
Seit Dezember 2009 wurden die Daten des Museums für Naturkunde von der Freien Universität gehostet. Damals wurden die Daten vom integrierten Bibliothekssystem ALEPH der Humboldt-Universität zu Berlin in das ALEPH-System der Freie Universität Berlin migriert. 2011 wurden die bis dahin lokal gehaltenden Titel- und Bestandsdaten in den damals neuen Verbundkatalog B3Kat migriert. Im Jahr 2012 kam dann die Zusammenführung aller Normdaten (Personen, Körperschaften und Geografika) in die Gemeinsame Normdatei (GND). Die Daten aus ALEPH wurden 2017 in das cloudbasierte Bibliotheksmanagementsystem ‚Alma‘ migriert und wurden seitdem dort gehalten.
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen den Kolleg*innen alles Gute für die Zukunft!
FaMI – das bedeutet Fachangestellte*r für Medien- und Informationsdienste und ist eine dreijährige duale Ausbildung, in der Sie verschiedene bibliothekarische Bereiche durchlaufen. Zum einen sind Sie praktisch an einem der 14 Standorte der Universitätsbibliothek der FU tätig, zum anderen erlernen Sie in der Berufsschule (Louise-Schröder-Oberstufenzentrum in Lichterfelde-Süd) die theoretischen Grundlagen.
Auszubildende im dritten Lehrjahr der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin: Isabella Langbein, Lara Senst & Alexander Baals
Und was sagen unsere Azubis zur Ausbildung?
Ich sehe meinen Ausbildungsberuf als Leuchtturm in einer großen Menge an Informationen. Es freut mich, wenn ich mit meiner Arbeit anderen helfen kann, sich im Meer dieser Informationen zurechtzufinden. Ein Wegweiser des Wissens zu sein? Ziemlich cool!
Isabella (Auszubildende in der Campusbibliothek und der Philologischen Bibliothek):
Am meisten schätze ich die Vielfältigkeit, die mir die Freie Universität bietet. Durch die Arbeit in verschiedenen Abteilungen der Universitätsbibliothek kann ich einen breiten Überblick der verschiedenen Tätigkeiten in einer Bibliothek gewinnen.
Lara (Auszubildende in der Wirtschaftswissenschaftlichen Bibliothek):
Mir gefällt, dass ich in der Bibliothek viele Möglichkeiten habe, mich zu verwirklichen. Wir lernen nahezu alle Abteilungen kennen und unter diesen findet jede*r etwas, was er/sie gerne macht. Ich kann auch ein Auslandspraktikum machen, um weitere Erfahrungen zu sammeln.
Alexander (Auszubildender in der Rechtswissenschaftlichen Bibliothek und der Bibliothek für Sozialwissenschaften und Osteuropastudien):
Neben den klassischen Tätigkeiten, die in der Ausbildung zum FaMI erlernt werden, gibt es auch eine Vielzahl an weiteren spannenden Einsatzorten: Von Praktika in anderen Einrichtungen über Projekt-Wochen im eigenen Haus. Die oben genannten Azubis haben beispielsweise ein Video über die bestehenden Vorurteile und die Realität der Ausbildung gedreht und veröffentlicht. Das Video dazu finden Sie hier.
Ist Ihr Interesse geweckt? Bewerben Sie sich für eine Ausbildung (Beginn September 2025): Bewerbung zur Ausbildung FaMI
Auszubildende zur/zum Fachangestellte*n für Medien- und Informationsdienste in Bibliotheken (kurz: FaMI) können aktive Akteur*innen für Nachhaltigkeit sein und werden. Im Herbst 2023 hatten die drei Azubis der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin im 2. Lehrjahr die Aufgabe erhalten, jeweils ein Projekt zum Thema Nachhaltigkeit und zu den Merkmalen einer „Grünen Bibliothek“ zu formulieren und durchzuführen. Dazu hatten sie einen einführenden Workshop zusammen mit anderen FaMI-Azubis aus den unterschiedlichen Bibliotheken Berlins. Eines der Projekte von den drei Azubis ist nun fertig gestellt worden. Ein Projektbericht.
Die Idee
Von Beginn an entstand eine Begeisterung für die Idee eines Bücher-Tausch-Regals. Öffentliche Bücherschränke, oft aus alten Telefonzellen gebaut, finden sich mittlerweile überall in der Stadt verteilt, aber leider noch relativ wenig auf dem Campus der Freien Universität.
Die abschließende Entscheidung für ein Bücherregal fiel dann dieses Frühjahr. Im Januar 2024 erhielt jeder der drei FaMI-Azubis eine eigene Seite im internen Bibliotheks-Wiki, auf welcher sie sich Gedanken zu ihren Projekten machen und bereits erste Schritte, abzuklärende Fragen und To-Do’s notieren konnten.
Daraufhin folgten einige Recherchen zu den Möglichkeiten, welche es bei Bücher-Tausch-Regalen gibt. So mussten wichtige Entscheidungen getroffen werden, wie z. B.: Sollen nur Bücher oder auch funktionstüchtige Dinge getauscht werden können? Welcher Zielgruppe soll das Regal zugänglich gemacht werden? Soll es ein öffentliches Regal werden, sichtbar auf der Webseite Bookcrossing? Während der Überlegungen wurde auch dem Bookcrossing Regal in der Geowissenschaftlichen Bibliothek am Campus Lankwitz ein Besuch abgestattet.
Danach begann eine Phase der selbstständigen Arbeit. Premiere im praktischen Ausbildungsplan der Azubis: Im Juni 2024 gab es eine ganze Woche Zeit für die Projektdurchführung. Besonders die Standort-Suche stellte sich dabei als eine große Hürde heraus. Schließlich eröffnete sich die Möglichkeit, dass bereits vorhandene Mitnahme-Bücherregal im Foyer der Zentralbibliothek für die Idee zu nutzen. In der Projektwoche fiel dann zudem die Entscheidung für den Namen des Bücherregals („Free-Book-Lounge“) und das endgültige Design wurde erstellt:
Es wurden Deko-Elemente wie selbstgezogene Zimmerpflanzen der Arbeitsgruppe GreenFUBib als auch Bookart-Objekte zur Verschönerung aufgestellt. Im Sinne des Re-Use-Gedankens werden für mitgenommene Bücher Jutebeutel bereitgestellt, die aus der Fundgrube der Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie stammen. Flyer zu den bestehenden Nachhaltigkeitsinitiativen wie Sustain it! oder dem Unigardining-Projekt wurden ausgelegt, um Interessierten zu zeigen, wo es überall möglich ist, sich für Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren.
Die neue „Free-Book-Lounge“ in der Zentralbibliothek (Garystr. 39)
Fazit
Durch dieses Projekt habe ich eine unfassbare Menge gelernt. Eine Projektidee zu haben, ist zunächst großartig und man kann diese in seiner Vorstellung stetig ausbauen und weiterentwickeln. Aber der eigentliche Umsetzungsprozess und die damit verbundene Zeit zur Gestaltung, für Absprachen und Beschaffung von Materialien, war dann doch anspruchsvoller als ich erwartet hatte. Ich hatte dennoch eine Menge Spaß während des Prozesses, besonders da ich mich viel kreativ ausleben konnte.
Ich bin mit der „Free-Book-Lounge“ wirklich durchweg zufrieden und ich hoffe sie wird die Zentralbibliothek auch in Zukunft bereichern.
~Lara Senst, Auszubildende und Projektverantwortliche
Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin sucht eine neue Leitung. Ab sofort können sich interessierte und qualifizierte Personen auf die Direktionsstelle im Südwesten Berlins bewerben.
Mit 14 Standorten für etwa 37.500 Studierende und 4000 Wissenschaftler*innen ist die Universitätsbibliothek zuständig für die Vermittlung von Informationen, Literatur und Services für Forschung, Lehre und Studium und gehört zu den größten Universitätsbibliotheken Deutschlands. Wir stellen dabei physische und virtuelle Lern- und Kommunikationsräume bereit, um analog und digital Begegnung und Austausch zu ermöglichen.
Bewegungsangebote in der Bibliothek können die geistige Leistungsfähigkeit steigern. Aktive Pausen an der frischen Luft sorgen für mehr Wohlbefinden und Konzentration. Auf den Flächen des Blühenden Campus nahe den Bibliotheken können kurze Lernunterbrechungen zum Beispiel für wichtige Schmetterlingsbeobachtungen genutzt werden. Vorkenntnisse braucht es nicht.
Die Freie Universität hat das Jahr 2024 zum „Jahr der Biodiversität“ ausgerufen. „Mit dem Jahr der Biodiversität setzt die Universität ein starkes Zeichen für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt. Die Initiative unterstreicht die Bedeutung von Biodiversität für die Ökosysteme, die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden.“ [1]
Auf den Blühwiesen neben der Fachbibliothek Wirtschaftswissenschaft und der Fachbibliothek Rechtswissenschaft kann man wunderbar abschalten und entspannen. An sonnigen und windstillen Tagen tummeln sich dort vielfältige Insekten und Schmetterlinge. Welche Falterarten sind es genau? Um das herauszufinden, lässt sich das Erfassen der biologischen Vielfalt mit einer 15-minütigen Beobachtung gut unterstützen.
Die Schmetterlingszählungen und ihr Eintrag in die „VielFalterGartenApp“ sind ein wichtiger Beitrag zur Forschung & zum Schutz von Artenvielfalt.
Wie funktioniert das? Hierzu gibt es in den Bibliotheken ein Merkblatt (siehe Abbildung) – bitte an der Leihstelle erfragen.
In mehreren neuen Automaten können Sie ab sofort Kaffee, kalte Getränke, Snacks & Schreibwaren am Standort der Zentralbibliothek (Garystr. 39) erwerben!
Wir freuen uns über drei neue Automaten in der ZB, um Ihnen in Lern- und Arbeitsphasen eine kleine Auszeit und frisches Koffein zu ermöglichen. Denn eine Pause mit etwas Leckerem in der Hand ist immer eine gute Lösung.
Im Foyer des Erdgeschosses am Haupteingang bietet der neue Kaffeeautomat breite Auswahl – von klassischem Espresso über cremigen Cappuccino bis hin zu aromatischem Latte Macchiato. Selbstverständlich gibt es auch Tee und heiße Schokolade.
Im 1. OG neben der Leihstelle können Sie sich am Getränke- und Snackautomat mit kühlen Erfrischungen und leckeren Energielieferanten versorgen. Ob Energydrink, Eiskaffee, knuspriger Riegel, Nüsse oder Schokolade – jede*r wird fündig. Der Schreibwarenautomat ist mit Utensilien ausgestattet, die fürs Lernen und Arbeiten vor Ort benötigt werden. Durchsichtige Bib-Taschen, („Wissensträgerin“), Stifte, Karteikarten, Ohropax, USB-Sticks – alles, was Sie für einen erfolgreichen Tag in der Bibliothek brauchen, ist jetzt immer griffbereit. Übrigens gibt es einen solchen Automaten auch in der Bibliothek Rechtswissenschaft.
Wir hätten gerne bargeldlose Automaten bereitgestellt, aber leider gibt es Lieferschwierigkeiten. Wir bemühen uns, können aber zum aktuellen Zeitpunkt nichts versprechen.
Herbarbogen aus der Sammlung A. v. HumboldtsProfessor Dr. Walter Lack, ehemaliger Direktor des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums
Auch das Erbe von Alexander von Humboldt wird an der Freien Universität Berlin gepflegt – über 3.000 Exponate der von ihm in Südamerika gesammelten Pflanzen befinden sich in einer Ausstellung des Herbariums des Botanischen Gartens.
Wie mit diesem Schatz wissenschaftlich gearbeitet wird, erzählt Professor Dr. Walter Lack, ehemaliger Direktor des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums und Hochschullehrer am Fachbereich Biologie der Freien Universität.
Screenshot aus dem Interview mit Christa Beckmann. Quelle: erlebte-geschichte.fu-berlin.de
Christa Beckmann auf einer Veranstaltung zum 70. jährigen Jubiläum der Freien Universität Berlin. Quelle: Aus dem Bestand von Bernd Wannenmacher / Foto: unbekannt
Die Freie Universität Berlin ist fester Bestandteil der Stadt – aber was hier in Forschung und Lehre geschieht und wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihrer Arbeit zu gesellschaftlichen Entwicklungen beitragen und sie erklären, muss der breiteren Öffentlichkeit auch vermittelt werden.
Christa Beckmann hat das als Leiterin der Pressestelle in entscheidenden Jahren der Hochschule getan und den Weg zur Exzellenzuniversität mit ihrer Arbeit in herkömmlichen und neuen Medien begleitet. Geprägt war ihre Zeit in der Pressestelle nicht nur von dem gesteigerten Interesse an den Forschungsleistungen der Freien Universität Berlin, sondern auch von der Aufgabe, neue Kommunikationskanäle in den Sozialen Medien zu bespielen, um ein jüngeres Publikum zu gewinnen.