Link des Monats Mai 2010: Datenbank „Entartete Kunst“

In minutiöser Kleinarbeit rekonstruieren Wissenschaftler der Freien Universität Berlin seit Ende 2002 die Beschlagnahme sogenannter „Entarteter Kunst“ durch die Nazis und verfolgen den Weg der Gemälde, Plastiken und Druckgraphiken von den dreißiger Jahren bis heute. Die Ergebnisse werden in der kostenfrei zugänglichen Datenbank „Entartete Kunst“ präsentiert.

Google, übernehmen Sie!

Der Suchmaschinen-Riese hat gestern ein neues Analyse-Tool vorgestellt, mit denen Anfragen von Regierungen und anderen Behörden an Google dargestellt werden. Aktuell weist es Löschanfragen zu Inhalten sowie gestellte Anfragen über Google-Nutzer vom 1. Juli bis 31. Dezember 2009 nach. Überraschend führt bei den Löschanfragen Brasilien (291 Anfragen), gefolgt von Deutschland (188) und Indien (142). Das südamerikanische Land liegt auch bei den Anfragen zu Benutzern vorne (3663), noch vor den USA (3580) und Großbritannien (1166).

Die Daten sind laut Google jedoch nicht allumfassend und können wohl lediglich einen Richtwert vorgeben. Daten aus China sind in die Darstellung nicht mit eingeflossen. Mehr zum neuen Analyseinstrument bietet ein entsprechender Artikel bei abendblatt.de.

(Gesehen bei oebib.wordpress.com)

Danke für das Bild an WikiCommons!

Musik-Imagekataloge der Staatsbibliothek zu Berlin jetzt online

Die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz hat mehr als 1 Million Katalogkarten ihrer 3 umfangreichsten Musikalien-Zettelkataloge gescannt und sie als Imagekataloge (IPACs) ins Internet gestellt.

Die NutzerInnen können sich hier über den Bestand der Stabi an Noten, CDs, Bücher und Zeitschriften informieren, der noch nicht im Stabikat nachgewiesen ist und die Materialien auch direkt in den Musiklesesaal bestellen.

Die Kataloge sind auf der Webseite der Musikabteilung zu finden.

Im Angesicht des Verbrechens

Passend zum vorangegangenen Beitrag SOKO „Buch“ ein Fernsehtipp für den heutigen Dienstag Abend, bei dem zwar Berlin die Hauptrolle spielt, es aber wohl nicht um Bücher geht: „Im Angesicht des Verbrechens“ von Dominik Graf. Irgendwo zwischen Polizeithriller und Familiensaga angesiedelt, erzählt der Zehnteiler von einem jungen Polizisten, jüdisch-lettischer Abstammung, der in Berlin in einen Bandenkrieg zwischen Zigarettenschmugglern und Zuhältern gerät. „Die Serie zeigt die Lebenswelt unterschiedlicher Ethnien in der Stadt, die alle versuchen, mit ihren hergebrachten Regeln und Gesetzen in der Metropole Berlin zu überleben“, verspricht der Fernsehsender.

Genauso abenteuerlich wie der Kurzinhalt liest sich die Produktionsgeschichte. Bereits für Herbst 2009 war eine Ausstrahlung angekündigt worden, dann verschuldete sich die Produktionsfirma. Regisseur Dominik Graf weigerte sich das Drehbuch zu ändern, so feierte man erst im Februar 2010 Premiere – dafür immerhin auf der Berlinale. Die Kritiker in den heutigen Feuilletons titeln voll des Lobes: von einer „meisterhaften TV-Serie“ (Tagesspiegel), von „dicht, komplex, großartig“ (taz) bis hin zu einem „Nie war die Russenmafia so cool wie auf Arte“ (Welt) ist zu lesen. Ab heute Abend kurz nach zehn kann sich auch der „gemeine Fernsehzuschauer“ ein Urteil bilden, wenn die beiden ersten Teile ausgestrahlt werden.

Dominik Graf gilt als einer der vielseitigsten deutschen Regisseure. Sein Spielfilmdebüt gab er 1982 mit „Das zweite Gesicht“, in dem sich ein junger Mann in eine Bibliothekarin (gespielt von Greta Scacchi) verliebt, die von unerklärlichen Erinnerungen gequält wird (nein, es waren keine verstellten Bücher ;)). Seither hat er an über 30 Film- und Fernsehproduktionen gearbeitet und acht Grimme-Preise einheimsen können, zuletzt dieses Jahr für die Friedrich-Ani-Fernsehproduktion Kommissar Süden und der Luftgitarrist.

Rauminformationssystem jetzt auch für die Bereichsbibliothek Erziehungswissenschaft

Das bereits im Jahr 2006 für die Philologische Bibliothek eingeführte virtuelle Rauminformationssystem v:scout der Berliner Firma arTec gibt es seit April auch für die Bereichsbibliothek Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik und Psychologie mit den darin aufgestellten Bibliotheken des Ostasiatischen Seminars (Korea-Studien, Japanologie und Sinologie), des Instituts für Religionswissenschaft, des ehemaligen Instituts für Evangelische Theologie und der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung. Jede Bibliothek brachte ihre eigene Systematik mit. Zudem erfolgt seit Ende 2008 die Medienaufstellung mittels der Regensburger Verbundklassifikation.
Die erfolgreiche Einführung von v:scout in der Philologischen Bibliothek war Anlass, das System auf die Bereichsbibliothek Erziehungswissenschaft auszuweiten.

v:scout zeigt den Weg zum Buch! Es kann direkt aus dem Online-Katalog aufgerufen werden, indem eine gefundene Signatur angeklickt wird. Das System bildet die Bibliothek virtuell in einer 2D- oder 3D-Ansicht ab und markiert den Regalstandort des Buches.
Außerdem ermöglicht es die gezielte Suche nach Servicebereichen, Fachgebieten und einzelnen Signaturen. Detaillierte Hinweise zu den Funktionalitäten gibt es hier

v:scout wurde im November 2008 als Projekt des Monats der Berliner Landesinitiative „ProjektZukunft“ ausgezeichnet.

Danke für dieses Posting an das Projekt Bibliotheksneubau.

SOKO „Buch“

Jahrelang machte ein Germanistikstudent den Kollegen der Leipziger Stadtbibliothek das Leben schwer und beschmierte Tausende Bücher bis zur Unkenntlichkeit.
Wie die Kriminalpolizei dem Vandalen auf die Schliche kam, ließ sich ab 2005 in Frank Fischers lebendigen Bericht Die Zerstörung der Leipziger Stadtbibliothek im Jahr 2003 (SuKuLTuR-Verlag) nachlesen. Mittlerweile kann man das schmale Heftlein, das unter einer freien Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht wurde, auch kostenfrei via www.zerstoerung.org (PDF-Datei) herunterladen.

(gesehen im netbib weblog)

Zwischen Islam und westlicher Welt

Spiegel Online blickt in einem Artikel plus Videobeitrag auf die 2002 errichtete Bibliotheca Alexandrina und deren historische Vorgängerin. Die ägyptische Bibliothek präsentiert sich weltoffen und zählt u. a. digitale Medien sowie die Verbesserung von Bildungschancen für Jugendliche zu ihren Schwerpunkten.
Passend zum Thema findet noch bis Ende Juli eine Ausstellung zu afrikanischen Bibliotheken in Berlin statt.

Verkauf von alten Wirtschafts-Lehrbüchern

Pünktlich zum Semesterbeginn und wegen des großen Erfolges der letzten Male verkauft die Wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek wieder ausgesonderte Bücher aus der Lehrbuchsammlung. Die Altauflagen geben wir preisgünstig an Interessenten ab. Bei den Büchern handelt es sich sowohl um volkswirtschaftliche als auch um betriebswirtschaftliche Titel.

Der Verkauf findet vom 27. – 29.4.2010 jeweils in der Zeit von 11:30 – 14:30 Uhr statt.

Der Verkaufsraum befindet sich im Keller des FB Wirtschaftswissenschaft, Garystr. 21 (gegenüber der Cafeteria).

Für gebundene Ausgaben erbitten wir 2€, für Paperback-Ausgaben 1€.

Nationallizenzen – jetzt per Griff in die „Suchkiste“

Die Versorgung mit elektronischer Fachinformation an deutschen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und wissenschaftlichen Bibliotheken stützt sich seit 2004 in erheblichem Maße auf die Bereitstellung sog. „Nationallizenzen“, deren Beschaffung über die Deutsche Forschungsgemenischaft (DFG) finanziert und im Verbund mit fachlich verantwortlichen Sondersammelgebietsbibliotheken organisiert wird. Die für die FU Berlin freigeschalteten Nationallizenzen werden vollständig über unsere Digitale Bibliothek zur Verfügung gestellt.

Um die Erreichbarkeit sämtlicher über die Nationallizenzen zugänglichen Einzelressourcen (u.a. Zeitschriftenaufsätze und Bücher in digitaler Form) weiter zu verbessern, ist kürzlich eine neue Rechercheplattform installiert worden – die „Suchkiste“. Indexiert wurden bislang sage und schreibe 21.647.066 Datensätze, zahlreiche Ressourcen sogar im Volltext.

Die Rechercheplattform, die auf Suchmaschinentechnologie der Open Source Software „vufind“ aufsetzt, besticht durch einen einfach gehaltenen Sucheinstieg. Die Entwickler setzen selbstbewußt auf ein leistungsstarkes Relevanzranking und verzichten konsequenterweise auf eine „erweiterte Suchmaske“. Allerdings wird doch eine Art Expertensuche über dezidierte Datenfelder ermöglicht, z.B.: fulltext:(gulliver). Raffiniert ist mit vufind auch die Option zur nachträglichen Eingrenzung des Erscheinungszeitraums für Publikationen gelöst: einfach die oben über der Ergebnismenge angezeigte Timeline nach Wunsch dehnen oder stauchen.

Dass die Zahl der für eine Suchanfrage gefundenen Dokumente nicht angezeigt wird, begründen die Entwickler damit, dass es sich dabei um eine eher technische Information handele und das Ranking die relevantesten Treffer nach vorne befördert; niemand schaue sich seitenweise Retrievaltreffer an. Das ist sicherlich ein Manko, denn nicht immer möchte man nach der vermeintlichen Relevanz sortieren. Bei Sortierung der Treffer nach Erscheinungsjahr ist es schon etwas nervtötend via vufind immer neue Treffer nachladen zu können, ohne dass man einschätzen kann, wann das Ende der Liste erreicht sein wird.

Für die „Suchkiste“ ist ein eigenes Weblog eingerichtet worden, in dem die Entwickler der Rechercheplattform ausführlich über ihre Vorgehensweise berichten und auf Nutzerkommentare reagieren.

Insgesamt: Well done, Till Kinstler und GBV-Team! Toll, was man mit OpenSource alles auf die Beine stellen kann!

23. April: Welttag des Buches

Am Freitag wird zum 15. Mal der „Welttag des Buches“ begangen (übrigens gemeinsam mit dem „Tag des deutschen Bieres“). Die Auswahl des Tages kommt nicht von ungefähr – in Katalonien wird seit jeher der Namenstag des Volksheiligen Sant Jordi (Heiliger Georg) damit begangen, dass Bücher und Rosen verschenkt werden. Gleichzeitig ist der 23. April der Todestag von solch bekannten Autoren wie William Shakespeare und Miguel de Cervantes.

Seit 1996 wird auch in Deutschland der weltweite Feiertag für das Lesen, für Bücher und die Rechte der Autoren zelebriert. Dies geht einher mit breit angelegten Publikumsaktionen für groß und klein. Auch Berlin ist dieses Jahr wieder mit dabei. Der Katalanische Salon macht vor dem Kulturkaufhaus Dussmann auf Übersetzungen katalanischer Autoren aufmerksam und verschenkt Rosen (ab 12 Uhr). Die Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz organisiert ab 16 Uhr eine Lesung von Kinderreportern. Um 19 Uhr stellt Bestsellerautor Horst Bosetzky in der Stadtbibliothek Berlin-Lichtenberg seinen neuen Berlin-Krimi „Bücherwahn“ vor. Ganztägig widmet sich die Buchhandlung Berlin Story (Unter den Linden 26) Aktionen und Gewinnspielen rund um Berlin und Bücher.

Weitere Tipps zum Welttag des Buches bietet ein Veranstaltungskalender unter www.welttag-des-buches.de.

PS: nach Beirut trägt die slowenische Hauptstadt Ljubljana in den nächsten zwölf Monaten übrigens den Titel „Welthauptstadt des Buches“. (gesehen bei bibliothekarisch.de)

Danke für das Bild an WikiCommons!