Klaus G. Saur – Festschrift ehrt den Ruheständler

Er gilt als eine der erfolgreichsten und zugleich schillerndsten Persönlichkeiten der ansonsten wenig schillernden Szene wissenschaftlicher Verlage: Klaus G. Saur, geboren 1941 in Pullach. Saur, Sohn des durch seine NS-Vergangenheit schwer belasteten Karl-Otto Saur, gelang es ab Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts aus dem kleinen väterlichen mittelständischen Unternehmen mit Sitz in München binnen weniger Jahre einen Wissenschaftsverlag von internationalem Rang (Umsatz im Jahr 2002 22,5 Mio. Euro) zu machen.

Saur, ein „führender internationaler Experte der modernen Wissensvermittlung“ (Munzinger online), der zuletzt zum renommierten De Gruyter Verlag gewechselt war, um als dessen Geschäftsführender Gesellschafter die K.G. Saur Verlag GmbH & Co. KG wieder aufzukaufen(!), ist am 30. September vergangenen Jahres in den Ruhestand getreten und hat den Vorsitz der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Walter de Gruyter an Sven Fund abgegeben.

Der De Gruyter Verlag legt nun die Festschrift „Klaus G. Saur – Die Berliner Jahre“ zu seinem Abschied vor.

Literaturverwaltungsprogramme – auch ein Aufgabengebiet für Bibliotheken?

… fragt sich Jürgen Plieninger, Leiter der Institutsbibliothek Politikwissenschaft an der Universität Tübingen, in einem interessanten Vortrag, auf den das netbib weblog kürzlich hinwies. Die Frage wird von ihm übrigens eindeutig bejaht.

Auch in der FU gibt es seit Jahren verschiedene Initiativen in dieser Hinsicht, etwa regelmäßige gezielte Benutzerschulungen seitens der UB zum kostenpflichtigen Literaturverwaltungsprogramm „Endnote“ oder die Möglichkeit das etwas abgespeckte „Endnote Web“ online im FU-Netz für die persönliche oder kooperative Literaturverwaltung einzusetzen (zugänglich über das „Web of Science“ via Digitale Bibliothek der FU Berlin).

Andere Marktführer wie „Citavi“ (das auch in einer kostenlosen Light-Version angeboten wird) oder „Refworks“ sind des öfteren in Augenschein genommen worden, ohne dass sich bisher eines dieser Produkte als campusweite Lizenzsoftware durchsetzen konnte. Vielleicht liegt dies auch an den sehr beliebten kostenlosen Web 2.0-Werkzeugen zum Verwalten von Literatur wie „Zotero“ (Firefox Browser-PlugIn) oder „BibSonomy“.

Die UB wird diesen „Markt“ weiterhin beobachten. Und natürlich wären wir interessiert an Ihren Wünschen und Vorstellungen hinsichtlich der Versorgung mit Literaturverwaltungssoftware im FU-Campus!

P.S. Eine gute Marktübersicht für die aktuellen lizenzpflichtigen und freien Softwarelösungen bietet der Wikipedia-Artikel „Comparison of reference management software“.

Subito versendet ab dem 1. April 2009 Kopien wieder als E-Mail

Eine gute Nachricht für alle, die Geld für eine schnelle Dokumentlieferung ausgeben können und wollen: 😀

„subito hat mit der VG Wort und der VG Kunst und Bild einen Vertrag zur Abgeltung urheberrechtlicher Ansprüche für den Direktversand von Kopien abgeschlossen. Das Kernelement sind die Regelungen für die Lieferung von Ausatzkopien als PDF-Datei im Anhang einer Email.
Der Vertrag umfasst alle subito Kundengruppen. Für jede Kundengruppe wurde eine Tantieme festgelegt. Die Tantieme wird dem Benutzer in Rechnung gestellt. Es findet eine Verrechnung der Tantieme zwischen subito und der VG Wort statt. Somit werden die rechtlichen Ansprüche der Urheber abgegolten.“ (Zitat: subito)

Die Lieferung von Dateien war nach dem neuen Urheberrecht umstritten und deswegen mehr oder weniger eingestellt worden. Mehr zur neuen Regelung direkt bei subito.

Ausstellung: Geraubt – die Bücher der Berliner Juden

Die Ausstellung „Geraubt. Die Bücher der Berliner Juden“ im Foyer der Berliner Stadtbibliothek präsentiert Bücher aus dem Zugang „J“ und weiteres Raubgut aus Magazin und Depot. Nach 65 Jahren Benutzung werden die Bücher der Öffentlichkeit gezeigt. Die Ausstellung ist noch bis zum 18. April 2009 im Haus der Haus Berliner Stadtbibliothek (Breite Str. 32 – 34, 10178 Berlin-Mitte, Sa 10-19 u. Mo-Fr 10-21 Uhr) zu sehen.

Bibliotheksmuseum in der Stabi Unter den Linden geplant

Das Berliner Architekturbüro Astrid Bornheim mit dko Architekten hat den Wettbewerb zur Einrichtung des Bibliotheksmuseums im Haus unter den Linden der Staatsbibliothek zu Berlin gewonnen.

Mit einem Finanzvolumen von 1,25 Millionen Euro werden drei Ausstellungsbereiche eingerichtet: In der Dauerausstellung wird die Geschichte der Staatsbibliothek zu Berlin und ihrer Vorgängerinstitutionen von 1661 bis heute dargestellt. In der „Schatzkammer“ werden Raritäten aus den reichen Beständen der Bibliothek präsentiert. Mit wechselnden Ausstellungen werden aktuelle Themen behandelt.

Eine Ausstellung mit den Entwürfen zum Architekturwettbewerb ist in der Staatsbibliothek im Haus Potsdamer Straße bis zum 9. April zu sehen.

BASE eingebunden in KVK

Die wissenschaftliche Suchmaschine BASE ist neuer Bestandteil des Karlsruher Virtuellen Katalogs (KVK) und wird bei einer Suche in der Rubrik „Deutschland“ mit durchsucht. So lassen sich jetzt auch über den KVK Open-Access-Dokumente finden.
BASE umfasst aktuell 18,9 Mio. Dokumente aus 1190 Quellen, meist Dokumentenserver wissenschaftlicher Einrichtungen.

Der Dokumentenserver der FU Berlin mit der zumindest beachtlichen Menge von über 4.500 digitalen Dissertationen ist hier allerdings noch (!) nicht integriert.
🙁

Insel der Information: Bayerische Stabi in Second Life

„Zum 450jährigen Jubiläum präsentiert die Bayerische Staatsbibliothek eine neue Dimension ihrer digitalen Informationsservices. Auf einer eigenen Präsenz in der virtuellen Welt Second Life wird die Bayerische Staatsbibliothek zukünftig ausgewählte Webdienste und Highlights ihres einzigartigen Bestandes präsentieren und ein Kommunikationsforum für Bibliotheksnutzer bieten.“(Originalzitat BSB) Whow! Das hätte vor 450 Jahren keiner gedacht!

Auf der „Insel der Information“ können Besucher die Online-Dienste der Bibliothek über Second Life nutzen, per Avatar, einer künstlichen Person also, an Schulungen teilnehmen oder einfach das Bibliotheksgebäude besichtigen.

Jetzt aber meine Frage: ist eine Bibliothek in Second Life nicht eher eine Spielerei? Informieren sich heutige Studierende tatsächlich in der virtuellen Welt über die wirkliche Welt? Und rechtfertigt der Nutzen den Aufwand für die Bibliotheken? Wage ich zu bezweifen. Oder etwa doch?