Retraction Watch oder „Bitte nicht zitieren!“

Die Qualität wissenschaftlicher Publikationen steht und fällt mit den Grundlagen, auf denen der eigene Forschungsprozess aufbaut. Besonders kritisch sind in diesem Zusammenhang Quellen, deren Befunde oder Erkenntnisse Fehler aufweisen; sei es weil sich

  • nach der Veröffentlichung Prämissen oder der gewählte methodische Ansatz als problematisch herausgestellt haben,
  • Fehler bei der Datenerhebung oder -auswertung geschahen,
  • oder wissentlich plagiiert, Daten gefälscht oder manipuliert wurden.

Ob ‚honest mistakes‘ oder offener Wissenschaftsbetrug, der von Adam Marcus und Ivan Oransky 2010 gegründet Wissenschaftsblog Retraction Watch berichtet über problematische Publikationen aus verschiedenen Disziplinen. Die zugehörige Datenbank (auch in DBIS nachgewiesen) bietet darüber hinaus gute Recherchemöglichkeiten rund um Korrekturen und Retraktionen.

Sei es die 1998 in The Lancet erschienene und schließlich 2010 zurückgezogene Wakefield-Studie über den Zusammenhang zwischen MMR-Impfstoffen und frühkindlichen Autismus oder der Fall des Physikers Jan Hendrick Schön, Retraction Watch dokumentiert neben den großen Fällen schlechter Wissenschaft auch Kurioses und Aktuelles. Dabei ist das Anliegen der beiden Gründer ein ureigen wissenschaftliches, der Blog sieht sich der Idee der Selbstkorrektur des Wissenschaftssystems verpflichtet und will zu einer schnelleren und weiteren Verbreitung der Meldungen über Korrekturen und Retraktionen beitragen und über die Geschichten hinter solchen Meldungen berichten. Obwohl der Schwerpunkt weit überwiegend auf englischsprachigen Veröffentlichungen liegt und auch keine vollständige Dokumentation aller Fälle erfolgen kann, adressieren die Blog-Beiträge die globale Wissenschaftscommunity und ein breites Fächerspektrum.

Informativ sind Blog, Datenbank und zugehöriger Twitter-Kanal nicht nur bei konkreten Recherchefragen zur Validität einer bestimmten Arbeit, sondern auch weil das Angebot dazu einlädt, in die teils kuriose Welt schlechter Wissenschaft einzutauchen und mit seinen Berichten über die breite Palette wissenschaftlichen Fehlverhaltens aus verschiedenen Fächern auch Anlass zur Selbstreflexion gibt.

Finanziert wird der Blog durch die gemeinnützige Dachorganisation The Center for Scientifc Integrity und unterhält seit 2015 eine Partnerschaft mit dem von Brian Nosek gegründeten Center for Open Science (COS). Seit 2019 stellt Retraction Watch seine gesammelten Daten auch für die Betreiber des freien Literaturverwaltungsprogramms Zotero zur Verfügung (vgl. Retraction Watch Blog, 12.06.2019).

Vielen Dank für den Text an Armin Glatzmeier (Projekt „Softwaregestützte Qualitätssicherung wissenschaftlicher Arbeiten“)

Design Thinking Sets – vom Kita-Spielzeug zum agilen Arbeiten

Design Thinking ist eine Methode zur Entwicklung neuer Ideen. Die Arbeitsweise von Designern wird bei der Lösung ganz unterschiedlicher Aufgaben angewandt. Eine Arbeitsgruppe entwickelt in einem Brainstorming-Prozess Ideen zu einem Thema. Dabei ist alles zulässig, auch zunächst abwegige Vorschläge. In einem Feedbackprozess werden die Ideen auf ihre Machbarkeit hin geprüft und dann solange angepasst, bis die Kund*innen oder Auftraggeber*innen überzeugt sind.

Diese Arbeitsweise in Kleingruppen wird durch eine flexible Arbeitsumgebung gefördert.

Mit dem Design Thinking Set bietet die Universitätsbibliothek (Garystr. 39) ihren Nutzer*innen die Möglichkeit, sich eine solche flexible Arbeitsumgebung zu schaffen.

Was zunächst an Kita-Ausstattung erinnert, ist ein kompakter Trolley mitmehreren Whiteboards, kleinen Holzkästen und Staffeleien auf Rollen. Die Whiteboards können ohne Werkzeuge zusammengebaut werden. Sie sind leicht und lassen sich dadurch mühelos im Raum herumtragen. Mit Hilfe von Verbindungsklammern entstehen ganze Tafellandschaften oder von anderen Nutzer*innen abgegrenzte Kleinräume.

Whiteboard und Toolbox im Lesesaal der Universitätsbibliothek (Garystr. 39)

Die Whiteboards können erhöht auf Staffeleien stehen oder durch Nutzung von Schlitzen in den Holzkästen senkrecht aufgestellt werden. Die Kästen sind ganz variabel auch als Ablageflächen für Utensilien oder als Sitzmöglichkeiten einsetzbar.

Es gibt farbige Marker zum Beschriften und Bemalen der Whiteboards, feuchte Tücher zum Wegwischen, Reinigungslappen und Reinigungsflüssigkeit. Das alles ist in Toolboxen untergebracht, die auf Beinen wie kleine Werkzeugkästen in Griffhöhe alles Benötigte darbieten.

Zusätzlich könnten Flipcharts, die mit Clips an den Whiteboards befestigt werden können, Post Its und Karteikarten verwendet werden.

Hier kommt unmittelbar keine Technik zum Einsatz, kein Laptop und kein digitales Whiteboard, dafür viel Buchenholz, was zur schönen Optik beiträgt und Bastelmaterial ohne komplizierte Anleitungen.

Dieses Angebot zu spielerischer Kreativität, die vielleicht seit Kita-Tagen etwas verschüttet ist und Spaß am haptischen Erleben bietet finden Sie im Co-Working-Bereich der Universitätsbibliothek in der zweiten Etage.

Nur etwas Mut zum spielerischen Herangehen an Ihre Arbeitsaufgaben müssen Sie selber mitbringen.

Vielen Dank für den Text an Marion Pohl (Universitätsbibliothek).

(Bildquellen: Marc Spieseke)

Mehrere Bibliotheken reduzieren Öffnungszeiten

Die Universitätsbibliothek, die Bibliothek Sozialwissenschaften/Osteuropastudien und die Bibliothek des Botanischen Gartens und Museums reduzieren ihre bisherigen Öffnungszeiten. Damit reagieren die Häuser auf die seit 15. November 2021 in Kraft getretenen neuen Corona-Regelgungen des Landes Berlin.

BibliothekNeue ÖffnungszeitenBisherige
Öffnungszeiten
Universitätsbibliothek
(Garystr. 39)
Mo–Fr  9–18 Uhr
(ab 22.11.2021)
Mo–Fr  9–20 Uhr
Sozialwissenschaften / Osteuropastudien
(Garystr. 55 / Ihnestr. 21)
Mo–Fr  10–18 Uhr
(seit 15.11.2021)
Mo–Fr  9–19 Uhr
Botanischer Garten und Botanisches Museum
(Königin-Luise-Str. 6-8, 1. OG)
 Mo–Fr 10–17 Uhr
(seit 18.11.2021)
 Mo– Fr 9–18 Uhr

Ausserhalb der Öffnungszeiten können für die Rückgabe von Medien z. B. die Rückgabekästen am Haupteingang der Universitätsbibliothek  (Garystr. 39) genutzt werden.

Wir bitten um Ihr Verständnis.

(Bildquellen: Bernd Wannenmacher bzw. die jeweilige Bibliothek)

Streamingdienste in Lehre und Forschung?

(See below for the English Translation)

Neues Drittmittelprojekt an der Universitätsbibliothek

Streamingdienste: Viele nutzen sie im Privaten, aber haben sie auch Potenzial für Lehre und Forschung an der Freien Universität? Dieser Frage möchte sich Universitätsbibliothek näher widmen und in den kommenden Monaten mehr über Nutzung und Lizensierung von Streamingdiensten im universitären Alltag herausfinden.

Um die Bedarfe unserer Nutzenden dabei in den Fokus zu rücken, haben wir uns einem übergreifenden Forschungsprojekt unter der Leitung der non-profit Organisation ITHAKA S+R angeschlossen. In einer internationalen Studie werden wir ab Oktober gemeinsam mit 23 weiteren Universitäten, darunter auch die Harvard University, in eine Phase der kooperativen Benutzungsforschung starten.

Nach einer ersten internen Projektphase möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen: Dafür werden wir Anfang 2022 Interviews mit Angehörigen der Freien Universität führen und so mehr über Ihre Bedarfe zum Thema Streamingdienste in Lehre und Forschung erfahren.

Haben Sie Fragen oder Erfahrungen mit Streaming in Lehre und Forschung und würden sich gerne für ein Interview zur Verfügung stellen? Kontaktieren Sie gerne die Projektkoordinatorin an der Universitätsbibliothek der Freien Universität, Sina Menzel (sina.menzel@fu-berlin.de).

Autorin: Sina Menzel
Bildquelle: https://sr.ithaka.org/


Implementing Streaming Platforms in Academia

New Research Project at the Universitätsbibliothek (University Library)

Streaming platforms: Many of us use them for entertainment – but could they also hold significant potential for educational and research purposes on campus? At the University Library, we have started to explore that question by licensing our first streaming platforms.

Starting this november, we will navigate cross-institutional opportunities in order to share user-centered data on licensing streaming platforms and their media within a cohort of 24 universities and their libraries (i.a. Harvard University), collaborating on an international research project led by the non-profit organization ITHAKA S+R.

After an initial research phase, we want to get in touch with you: our users. In early 2022, we will conduct interviews with members of the Freie Universität on expectations and previous experience concerning streaming for academic purposes.

Have you worked with streaming platforms in class? We would like to interview you about your experience! Please send any interest or questions to the project coordinator at Freie Universität’s University Library, Sina Menzel (sina.menzel@fu-berlin.de).

Author: Sina Menzel
Image Source: https://sr.ithaka.org/

Evening Lectures auch im Wintersemester 2021/22

Sie haben wenig Zeit, interessieren sich aber für Themen rund um die Literatursuche und das wissenschaftliche Arbeiten? Mit unserem digitalen Veranstaltungsformat „Evening Lectures“ möchten wir allen Interessierten kurzweilige und informative Einblicke in die Services der Universitätsbibliothek anbieten. Auch im Wintersemester 2021/22 finden unsere 15-minütigen Einführungen auf Deutsch jeden Dienstag um 17:00 Uhr online via Cisco Webex statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

In der heutigen Evening Lecture präsentieren wir Ihnen Tipps und Tricks, wie Sie am schnellsten Datenbanken zu Ihrem Fach finden können. Bis Ende Februar 2022 sind 15 weitere Termine geplant:

TitelZeitOrt
Datenbanken zum Fach finden (DBIS)02.11.2021
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Fernleihe – Literatur von da nach hier09.11.2021
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Zeitungsartikel im Volltext finden16.11.2021
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Wozu Literaturverwaltung? Citavi, EndNote und Zotero im Kurzüberblick23.11.2021
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Zitieren kompakt30.11.2021
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Qualitätskriterien für wissenschaftliche Publikationen: Allgemeine Kriterien, Peer Review07.12.2021
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Können wir wissenschaftliche Qualität messen? Impact Factor und H(irsch)-Index14.12.2021
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Streamingangebote im Überblick21.12.2021
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Was bedeutet „gute wissenschaftliche Praxis“?04.01.2022
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Statistische Online-Quellen11.01.2022
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Akademisches Identitätsmanagement: Orchid, Publons und Google Scholar-Profil18.01.2022
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Retraction Watch Database + Blog25.01.2022
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Was ist Provenienzforschung?01.02.2022
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Fachinformationsdienste im Überblick08.02.2022
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Urheberrecht – kurzgefasst15.02.2022
17:00–17:15
Online via Cisco Webex
Wissenschaftliches Publizieren – kostenfrei?22.02.2022
17:00–17:15
Online via Cisco Webex

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Individuelle Fragen und Themenvorschläge sind jederzeit willkommen und können an auskunft@ub.fu-berlin.de gerichtet werden.

Universitätsbibliothek startet mit Schulungsprogramm ins Wintersemester 2021/22

Diese Woche startet die Universitätsbibliothek (Garystr. 39) auch offiziell ins Wintersemester – am Dienstag, den 19. Oktober 2021 um 12:00 Uhr findet unsere erste Online-Schulung Recherchieren im Bibliotheksportal Primo statt. Anmelden können Sie sich bequem über ein Online-Formular. Als Software verwenden wir Cisco Webex (weitere Infos). Die Informationen zum Login erhalten Sie in einer separaten E-Mail, ein bis zwei Tage vor dem Kurs.

Bis Februar 2022 hat die Universitätsbibliothek über 70 Kurse terminiert, fast ausnahmslos Online-Veranstaltungen. Diese werden kostenfrei für FU-Angehörige angeboten. Auch externen Nutzerinnen und Nutzern steht das Angebot zur Verfügung.

Neben der Einführung in Primo werden folgende weitere Formate mit festen Terminen und vorheriger Anmeldung angeboten:

Daneben bieten wir wöchentlich – ohne vorherige Anmeldung – folgende Online-Formate an:

  • Evening Lecture – 15-minütige Einführungen zu verschiedenen Themen (jeden Dienstag, 17:00–17:15 Uhr)
  • Zitiersprechstunde – Beratung rund um den Umgang mit Quellen/Nachweisen in wissenschaftlichen Arbeiten (jeden Mittwoch, 16:00–17:00 Uhr)

Separat können Sie auch individuelle Einzel-Coachings vereinbaren bzw. Kurse zu weiteren Themen bei uns anfragen. Auch haben wir ein wachsendes Angebot an Online-Tutorials auf unserem YouTube-Channel (siehe Selbstlernangebote).

Das gesamte Programm lässt sich in Auswahl auch für Lehrveranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten oder Einführungsseminare integrieren. Dozentinnen und Dozenten können Inhalte und einen oder mehrere Termine direkt mit uns absprechen (E-Mail: auskunft@ub.fu-berlin.de, Tel.: (030) 838-52978).

Daneben bieten weitere FU-Bibliotheken und -Institutionen zum Semesterstart verschiedene Angebote und Einführungen an:

Informationen rund um das Serviceangebot der FU-Bibliotheken & mehr finden Sie auch bei Instagram und Twitter. Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen einen guten Start ins Wintersemester 2021/22!

Neuerungen bei Arbeitsplatzbuchung und Maskenpflicht

(See below for the English Translation)

Nach Einführung des Online-Tools a.nwesen.de können an einigen Bibliotheksstandorten (z. B. Universitätsbibliothek, Bibliothek Rechtswissenschaft) die Arbeitsplätze ohne vorherige Reservierung über die Bibliothekswebseiten genutzt werden. Dennoch besteht weiterhin die Pflicht zur Anwesenheitsdokumentation. Bitte scannen Sie hierfür den am Arbeitsplatz befindlichen QR-Code mit ihrem Handy ein und geben Ihre Kontaktdaten und Anwesenheitszeit an. Alternativ lässt sich der URL auch manuell an einem Laptop eingeben.
In separaten Arbeitsräumen befindliche Plätze (Gruppenarbeitsräume, Studienkabinen) müssen i.d.R. weiterhin über die Webseiten der Bibliotheken reserviert werden. Auch hier ist die zusätzliche Anwesenheitsdokumentation über a.nwesen.de verpflichtend. (Bildquelle: Bernd Wannenmacher)

Seit dem 9. Oktober 2021 ist eine weitere Änderung der Dritten SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Kraft getreten. Danach können in einigen Bibliotheken medizinische Masken oder FFP2-Masken am Arbeitsplatz in der abgenommen werden, sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern, die 3G-Regelungen sowie die (Online-)Anwesenheitsdokumentation eingehalten werden. In allen anderen Fällen – beim Betreten oder Verlassen des Arbeitsplatzes  – gilt weiterhin die bereits kommunizierte Maskenpflicht (bei Unterschreitung des Mindestabstands genügt das Tragen einer medizinischen Maske oder FFP2-Maske). Die veränderte Verordnung ist vorerst bis zum 6. November 2021 gültig.

After the introduction of the online tool a.nwesen.de (site in German), the workspaces at some library locations (e.g. University Library, Law Library) can be used without prior reservation via the library website. Nevertheless, there is still the obligation to document attendance. To do this, please scan the QR code at your chosen workspace with your mobile phone and enter your contact details and your time of attendance. Alternatively, the URL can also be entered manually on a laptop. Spaces in separate work rooms (group work rooms, carrels) must generally continue to be reserved via the libraries‘ websites. Here, too, additional attendance documentation via a.nwesen.de is mandatory. (Image source: Bernd Wannenmacher)

Another amendment to the Third SARS-CoV-2 Infection Protection Ordinance came into force on October 9, 2021. Thereafter, medical face masks or FFP-2 masks can be removed while at your workplace in some libraries, provided that the minimum distance of 1.5 meters, the 3G regulations and the (online) attendance documentation are observed. In all other cases – when entering or leaving the workplace – the mask requirement that has already been communicated continues to apply (if the minimum distance is not reached, it is sufficient to wear a medical mask or FFP2 mask). The amended regulation is initially valid until November 6, 2021.

Erweiterte Öffnungszeiten ab 18. Oktober 2021

Sechs Bibliotheksstandorte erweitern ab dem 18.10.2021 zum Start des Wintersemesters 2021/22 ihre Öffnungszeiten.

Neben den Öffnungszeiten der Leihstellen werden auch die Servicezeiten der Lesesäle angepasst. Das bedeutet auch eine längere Nutzung der Arbeitsplätze in den Bibliotheken.

Hier gibt es einen Überblick über die neuen Öffnungszeiten:

BibliothekÖffnungszeiten ab
18. Oktober 2021
Bisherige
Öffnungszeiten
Universitätsbibliothek
(Garystr. 39)
Mo–Fr  9–20 UhrMo–Fr  10–18 Uhr
Geschichte / Kunstgeschichte
(FMI / KHI)
(Koserstr. 20)
Mo–Do  9–20 Uhr,
Fr  9–18 Uhr
Mo, Mi, Fr  10–16 Uhr,
Di und Do  10–18 Uhr
JFKI-Bibliothek
(Lansstr. 7-9)
Mo–Fr  10–17 UhrMo–Fr 10–16 Uhr
Sozialwissenschaften / Osteuropastudien
(Garystr. 55 / Ihnestr. 21)
Mo–Fr  9–19 UhrMo–Fr  10–18 Uhr
Wirtschaftswissenschaft
(Garystraße 21, Untergeschoss)
Leihstelle: Mo–Fr  9–18 Uhr
Lesesaal:  Mo–Fr  9–20 Uhr
Leihstelle: Mo–Fr  10–16 Uhr
Lesesaal:  Mo–Fr  10–18 Uhr
Botanischer Garten und Botanisches Museum
(Königin-Luise-Str. 6-8, 1. OG)
Mo – Fr 9 – 18 UhrMo – Fr 10 – 17 Uhr

Bildquelle: Fotos der genannten Fachbibliotheken

Das Verbundprojekt „Digitales Netzwerk Sammlungen“ der Berlin University Alliance

Viele Fächer an der Universität benötigen Sammlungen, mit denen gelehrt und mit deren Hilfe geforscht werden kann. Die Medizin zum Beispiel, die Präparate und Instrumente braucht; die Archäologie, die sich mit der materiellen Kultur der Vergangenheit beschäftigt. Oder die Botanik, deren Gewächshäuser und Schaugärten von der Öffentlichkeit oft gar nicht als Universitätssammlungen wahrgenommen werden. Universitätssammlungen veranschaulichen wissenschaftliche Arbeits- und Erkenntnisprozesse und sind auch Teil des kulturellen Erbes. Die Berliner Universitäten wollen sie als Ressourcen für Forschung, Lehre und Gesellschaft öffnen.
Etwa 90 Sammlungen sind an den Universitäten Berlins bekannt, die Zahl ihrer Objekte kann man derzeit nicht einmal schätzen. Thematisch zeigen sie eine beeindruckende Spannbreite des wissenschaftlichen Interesses: Von der Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Freien Universität Berlin über das Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin und die Mineralogische Sammlung der Technischen Universität bis zur Zahnmedizinhistorischen Sammlung am Medizinhistorischen Museum der Charité. Die bewegte Berliner Zeitgeschichte führte auch dazu, dass ganze Sammlungen oder Teile davon zwischen den Universitäten ausgetauscht wurden oder in andere Museen wanderten.

Sammlungen als Wissensressourcen besser nutzen
Seit Oktober 2020 erarbeitet das Projekt Digitales Netzwerk Universitätssammlungen der Berlin University Alliance eine Machbarkeitsstudie mit dem Ziel, die Sammlungen der drei Berliner Universitäten und der Charité als Wissensressource besser nutzen zu können und für die Öffentlichkeit leichter zugänglich zu machen. Das von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität und dem Medizinhistorischen Museums der Charité gemeinsam betriebene Projekt will „technische Methoden und Infrastrukturen empfehlen, mit denen sich die Sammlungen bestmöglich erschließen und vernetzen lassen. Wir haben auch vor, modulare IT- Prototypen zu entwickeln, welche die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen erfüllen,“ so Yong-Mi Rauch, kommissarische Sammlungsbeauftragte an der Humboldt-Universität und eine der drei Projektleitungen. Im Moment führen Franziska Hormuth und Michael Müller vom Projektteam deshalb Fallstudien durch, um herauszufinden, was für Forschung und Lehre, für Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit gebraucht wird: Was sind die ersten Schritte bei Sammlungen, die bis jetzt noch gar nicht elektronisch erfasst sind? Was ist notwendig, damit man die Provenienzgeschichte von Objekten nachvollziehen kann? Wie kann man bereits bestehende fachspezifische Datenbanken so vernetzen, dass auch Forschende anderer Disziplinen finden, was sie suchen? Welche Software-Anwendungen für die Lehre oder für Ausstellungen könnten eingebunden werden?

QR-Codes für Abgüsse
Die Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Freien Universität, die zu den vier größten Abguss-Sammlungen in Deutschland gehört, ist einer dieser exemplarischen Fälle. „Bis heute betreibt man an den Abgüssen wissenschaftliche Skulpturenforschung und vermittelt Kenntnisse, die sonst nur an den Originalen zu lehren sind, zum Beispiel die Datierung von Skulpturen anhand ihrer Gewandfalten“, sagt Lorenz Winkler-Horaček, klassischer Archäologe und Kustos der Sammlung. „Darüber hinaus werden die Abgüsse aber jetzt sehr viel offener für die Wissensvermittlung genutzt als früher.“ Für die Studierenden bedeutet die Abguss-Sammlung ebenso berufsbezogene Praxis: Sie können Ausstellungen oder Kataloge produzieren – und immer mehr Inhalte für Social Media oder virtuelle Rundgänge. Über die Datenbank Arachne, die vom Deutschen Archäologischen Institut und dem Archäologischen Institut der Universität zu Köln betrieben wird, sind bereits alle 2.100 Sammlungsobjekte online mit Fotos abrufbar. In Zusammenarbeit mit dem Projekt Digitales Netzwerk Universitätssammlungen entstehen weitere Tools für digitale Ausstellungen und virtuelle Rundgänge, die die Sammlung um ein Vielfaches sichtbarer werden lassen könnten, so Lorenz Winkler-Horaček. Auch eine Verbindung aus digitaler und realer Ausstellung könnte er sich vorstellen, zum Beispiel Abgüsse mit QR-Codes versehen, über die Studierende und Besucherinnen und Besucher zusätzliche Informationen finden könnten, individuell gefiltert nach Wissensstand und Thema.
Weitere Informationen

Bild: Farbige Experimente in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik.
Quelle: Abguss-Sammlung Antiker Plastik/David Außerhofer


Autorin: Dr. Stefanie Klamm

Online-Sprechstunden Forschungsdatenmanagement

Das Team Forschungsdatenmanagement der Universitätsbibliothek bietet regelmäßig eine offene Online-Sprechstunde für Forschende, Lehrende und Studierende der Freien Universität an.

Beratung und Unterstützung erhalten Sie zu zahlreichen Themen rund um das Forschungsdatenmanagement, z. B.

  • Organisationsstrategien für Daten
  • Daten speichern, archivieren und teilen
  • Repositorienlösungen
  • Drittmittelanträge / Anforderungen der Förderer
  • Datenmanagementpläne
  • Datensicherheit
  • Copyright und Lizenzen
  • Dokumentation von Daten
  • Veröffentlichung von Daten.

Die Online-Sprechstunde erfolgt via Webex Meetings.
Die Anmeldung ist jeweils bis 10 min vor Beginn der Sprechstunde möglich.

Termine Wintersemester 2021/22

  • 11.11.2021, 13 bis 14 Uhr Anmeldung
  • 09.12.2021, 13 bis 14 Uhr
  • 12.01.2022, 13 bis 14 Uhr
  • 10.02.2022, 13 bis 14 Uhr
  • 10.03.2022, 13 bis 14 Uhr

Termine für detaillierte Einzelberatungen oder weitere Anliegen: forschungsdaten@fu-berlin.de

Wir freuen uns auf Sie!