Kostenfreies Referenzwerk zur Iranistik

Die Encyclopædia Iranica wurde 1974 von Ehsan Yarshater, Direktor des Center for Iranian Studies an der New Yorker Columbia University als ein englischsprachiges Referenzwerk für die Iranistik gegründet. Ziel des Nachschlagewerks ist es, alle Aspekte der iranischen Welt von der Urgeschichte bis in die Gegenwart zu dokumentieren, wobei geografisch der Mittlere Osten, Kaukasus, Zentralasien sowie der indische Subkontinent berücksichtigt werden.

Die mehr als 6000 Einträge, geschrieben von circa 1500 internationalen Autoren, umspannen zahlreiche Fachgebiete. Von Archäologie und Agrikultur, über Politik bis hin zu Botanik. Die Einträge selbst sind peer-reviewed. Das auf mehrere Jahrzehnte angesiedelte Projekt veröffentlichte im Jahr 2012 den insgesamt 16. Band. Aktuell ist man beim Buchstaben „K“ angelangt. Während in der Universitätsbibliothek und in der Bibliothek des Instituts für Iranistik Druckausgaben bereitstehen, kann die Online-Version kostenfrei genutzt werden. Die Artikel liegen im HTML-Format vor und können kopiert oder ausgedruckt werden.

Das Projekt wird von der Non-Profit-Organisation Encyclopaedia Iranica Foundation unterhalten und lebt überwiegend von Spenden. Auch noch nicht in den Druckausgaben vorhandene Artikel können eingesehen werden. Leser haben die Möglichkeit, Kommentare oder Tags bei den einzelnen Einträgen zu hinterlassen.

Encyclopedia of Human Behaviour online nutzen

Ab sofort können FU-Angehörige kostenfrei die Encyclopedia of Human Behaviour (2. Ed., erschienen 2012) als Online-Datenbank nutzen.

Bei dem Titel handelt es sich um eine internationale Fachenzyklopädie mit mehr als 300 ausführlichen, begutachteten Beiträgen zum Themenkomplex menschlicher Aktion und Reaktion sowie den Gedanken, Gefühlen und physiologischen Funktionen hinter diesen Aktionen. Neben grundlegenden Aspekten widmet sich das Werk ausführlich u.a. den Bereichen physiologische Psychologie, Wahrnehmung, Persönlichkeit, abnorme und klinische Psychologie, Kognition und Lernen, soziale Psychologie, Entwicklungspsychologie, Sprache sowie Anwendungskontexten.

Gegenüber der 1. Auflage wurde das Referenzwerk um über 80 Beiträge erweitert, insbesondere zu den Verhaltensneurowissenschaften und der Alternsforschung. Sämtliche Beiträge sind mit umfangreichen Querverweisen und weiterführenden Literaturhinweisen versehen. Der Online-Ausgabe des Nachschlagewerks liegt die 2012 erschienene, 3-bändige Printausgabe, hrsg. von V. S. Ramachandran unter Mitwirkung zahlreicher Fachwissenschaftler, zugrunde. Die Volltexte liegen als PDF-Dateien zum ausdrucken oder auch abspeichern vor.

Die Beschreibung ist weitgehend dem Text des Fachhändlers Digento entnommen.

Deutschbaltisches Biographisches Lexikon geht online

Das von Olaf Welding begonnene und von Wilhelm Lenz 1970 herausgegebene Deutschbaltische Biographische Lexikon (1998 in einer unveränderten Neuauflage erschienen) ist seit mehreren Wochen in einer kostenfreien Online-Version nutzbar. Abrufbar und durchsuchbar im neuen Baltischen Biographischen Lexikon digital (BBLd) sind über 3600 Kurzbiografien zu Deutschbalten. Die Einträge liegen sowohl im HTML-Format als auch in einer Faksimile-Version als JPG-Datei vor.

Der Herausgeber, die 1951 in Göttingen gegründete Baltische Historische Kommission (BHK), hat außerdem eine Erweiterung der Online-Datenbank angekündigt. Zum einen sollen die bereits eingepflegten Einträge aus der Druckausgabe überarbeitet und ergänzt werden, wobei die parallel angebotenen JPG-Faksimileseiten den Vergleich zum Original-Eintrag weiterhin ermöglichen. Darüber hinaus sollen neue Einträge zu Deutschbalten folgen sowie neue Kurzbiografien zu Esten, Letten und Litauern angelegt werden. Damit soll die Ressource ihrem Namen gerecht werden und aus dem deutschbaltischen ein baltisches Lexikon entstehen.

Neue Statistikdaten zum US-amerikanischen und chinesischen Markt

Seit kurzer Zeit bietet das von der FU lizenzierte Statistik-Portal Statista einen kompletten neuen Datenbestand zum US-amerikanischen Markt, ein Teil davon wurde laut Redaktion auch ins Englische übersetzt. Erreichbar sind die Daten mit einem Klick oben rechts auf „Englisch“.

Darüber hinaus sind laut Redaktionsangaben rund 2000 Statistiken zum chinesischen Markt eingepflegt worden, u. a. von chinesischsprachigen Statista-Mitarbeitern. Diese stehen sowohl auf der deutschsprachigen als auch englischsprachigen Plattform zu Verfügung.

2007 als Zwei-Mann-Unternehmen gegründet (s. unseren Link-des-Monats-Artikel von 2009), präsentiert die Plattform heute Statistiken & Studien zu über 60.000 Themen. Die Daten werden laut eigenen Angaben aus über 10.000 Quellen aggregiert. Zu den Datenlieferanten zählen so renommierte Einrichtungen wie das Institut für Demoskopie Allensbach, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften oder TNS Infratest.

Zu jeder Statistik werden die verfügbaren Metadaten wie Quelle, Veröffentlichungsdatum, Anzahl der Befragten usw. veröffentlicht und genügen damit auch wissenschaftlichen Standards. Die Statistiken stehen als JPG-, Powerpoint- und Excel-Download zur Verfügung und können auch ausgedruckt werden.

DNB nimmt historische Periodika aus dem Netz

In den letzten Tagen hat sich bedauernswerter Weise in bibliothekarischen Mailinglisten und Blogs die Nachricht verbreitet, dass die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) den Zugriff auf die beiden Datenbanken Exilpresse digital und Jüdische Periodika in NS-Deutschland eingeschränkt hat. Waren die beiden Titel vorher kostenfrei im Fernzugriff für jeden Interessierten zugänglich, sind sie das künftig nach einer „Übergangszeit“ nur noch vor Ort in den Lesesälen der DNB in Leipzig und Frankfurt am Main. Laut den entsprechenden DNB-Seiten könnten die beiden Angebote aus „rechtlichen Gründen“ nicht mehr bereitgestellt werden. Beide Datenbanken entstammen Digitalisierungsprojekten, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurden.

Der Titel Exilpresse Digital, der auch in der Digitalen Bibliothek der FU vertreten war, enthielt 30 digitalisierte Zeitschriften mit ca. 100.000 Seiten aus dem Bestand des Deutschen Exilarchivs und der Sammlung Exil-Literatur. Diese sollten ein möglichst breites Spektrum der Exilpresse der Jahre 1933 bis 1945 präsentieren. Unter anderem waren Titel wie Aufbau (New York), Das Andere Deutschland / La Otra Alemania (Buenos Aires/Montevideo) , Das blaue Heft und Der deutsche Schriftsteller (beide Paris), Freie deutsche Kultur (London) oder Neuer Vorwärts (Karlsbad; Paris) vertreten.

Jüdische Periodika in NS-Deutschland erschloss die wichtigsten in Deutschland nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 bzw. kurz zuvor gegründeten jüdischen Periodika. Dabei handelte es sich um sehr seltenes Material, zumeist Organe der Selbsthilfeeinrichtungen der jüdischen Gemeinschaft.

 

Neuauflage des Killy-Literaturlexikons lizenziert

Ab sofort steht für alle FU-Angehörigen die Online-Version der 13-bändigen Neuauflage des Killy-Literaturlexikons (2008-2011) dauerhaft zur Verfügung.

Das neue „Killy E-Book-Plus“ enthält mehr als 10.000 bio-bibliographische Artikel zu allen wichtigen deutschsprachigen Autoren (Deutschland, Österreich, die Schweiz und alle deutsche Sprachinseln inbegriffen) vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Die Beiträge informieren sowohl über Leben und Werk von einflussreichen Autoren einer jeden Epoche, als auch über weniger bekannte Schriftsteller (u. a. Autoren von Unterhaltungsliteratur, Reiseberichten, Gebrauchstexten und früher wissenschaftlicher Literatur). Auch Beiträge zu Journalisten, Drehbuchautoren, Literaturwissenschaftler und Fachschriftsteller sind enthalten.

Rund 800 neue Artikel

Im Vergleich zur von 1988 bis 1993 im Wissen Media Verlag erschienenen Erstauflage des „Killy“ (seinen Namen verdankt das Nachschlagewerk seinem Begründer, dem deutschen Literaturwissenschaftler Walther Killy) wurden in der komplett durchgesehenen und neu bearbeiteten zweiten Auflage von de Gruyter durchschnittlich mehr als 70 Artikel pro Band neu ergänzt. Einige frühere Artikel wurden gänzlich neu verfasst, teilweise kann es auch dazu kommen, dass die Bearbeiter beider Auflagen genannt sind. Kleinere Korrekturen oder biographische Ergänzungen wurden vom Herausgeber-Team mit dem Kürzel „Red.“ hinter dem Autorennamen gekennzeichnet.

Der Großteil der neuen Autoreneinträge betrifft das 20. Jahrhundert und die Gegenwart. Aber auch das weniger gut erforschte Werk von produktiven Schriftstellern aus dem 19. Jahrhundert, der Gruppen der radikalen Aufklärung und Gegenaufklärung, der Prosa-Autoren des 16. bis 18. Jahrhunderts, der Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit und der spätmittelalterlichen Kleinepik sind neu dazugekommen.

Die Artikel liegen im HTML- bzw. wahlweise auch im PDF-Format vor und können für den Eigengebrauch kopiert, ausgedruckt und abgespeichert werden.

Kostenfreies Online-Wörterbuch zur sardischen Sprache

Ditzionàriu Online ist ein kostenfreies, bidirektionales Online-Wörterbuch zur sardischen Sprache und ging aus der im Jahr 2000 erschienenen Druckausgabe „Ditzionàriu de sa Limba e de sa Cultura Sarda“ von Mario Puddu hervor. Es gilt als das erste herkömmlichen Wörterbuch zu dieser romanischen Sprache.

Die Online-Version enthält ca. 93.000 Wörtbucheinträge mit ausführlichen sardischen Erläuterungen und kurzer Übersetzung der Begriffe in die Sprachen Italienisch (18.000 Wörter), Französisch (17.000), Englisch (18.000), Deutsch (9000) sowie Spanisch. Bevorzugt wurden Quellen aus den letzten beiden Jahrhunderten.

Die Datenbank besteht aus zwei Teilen – einem Hauptteil („main database“) sowie einem separaten Teil („temporary database“) für Neueinträge oder weiterführende Informationen zu bereits bestehenden Einträgen. Nach einer Registrierung können Benutzer weitere Wörterbucheinträge zur Aufnahme vorschlagen.

Für die Suche ist keine zusätzliche Eingabe von Akzenten nötig.

Nach deutschen Stiftungsdaten recherchieren

Neu im Campus-Netz für FU-Angehörige nutzbar ist das Verzeichnis Deutscher Stiftungen. Dabei handelt es sich um die CD-ROM-Version der 7., neu bearbeiteten und erweiterten Auflage des Verzeichnisses, erschienen 2011. Nachgewiesen werden ca. 18.700 deutsche Stiftungen unterschiedlicher Rechtsform, große und kleine Stiftungen mit regionaler oder internationaler Fördertätigkeit. Die Angaben wurden in einer Stiftungsumfrage Ende 2010 ermittelt.

Die Aufnahme in das Verzeichnis deutscher Stiftungen, das vom Bundesverband Deutscher Stiftungen herausgegeben wird, erfolgt freiwillig und kostenlos. Ein Teil der Stiftungen hat laut Anbieter davon Gebrauch gemacht, einzelne Angaben für die Veröffentlichung zu sperren.

Einzelne Stiftungseinträge können kopiert bzw. ausgedruckt werden.

E-Book-Collection „Anthropology Online“ dauerhaft lizenziert

Nach einem mehrmonatigen Test seit Anfang dieses Jahres können FU-Studenten und -mitarbeiter auch in Zukunft kostenfrei die E-Book-Plattform Anthropology Online nutzen, für die eine dauerhafte Lizenz erworben wurde. Auf ihr finden sich vorwiegend englischsprachige ethnographische Texte, Feldstudien, Lebenszeugnisse, wegweisende Texte der ethnologischen Forschung und aktueller Forschungsliteratur rund um menschliches Verhalten weltweit.

Aktuell sind 140 Titel mit über 41.000 Seiten auswählbar, der Großteil davon stammt aus den 2000er Jahren ff. Abgedeckt werden verschiedene Teilbereiche der Anthropologie, u.a. Kulturanthropologie, Linguistische Anthropologie, Angewandte Anthropologie, Visuelle Anthropologie, Stadtanthropologie, Medizinische Anthropologie und Physische Anthropologie. Unter den Autoren sind u. a. so bekannte Vertreter wie Claude Lévi-Strauss (Structural Anthropology), Clifford Geertz (The Interpretation of Cultures), David MacDougall (Transcultural Cinema) oder Paul Rabinow (Essays on the Anthropology of Reason) zu finden.

Die Datenbank kann zusammen mit der bereits von der FU dauerhaft lizenzierten Plattform Ethnographic Video Online durchsucht werden. Die E-Books liegen kapitelweise als PDF-Dateien vor und können abgespeichert oder auch ausgedruckt werden. Anthropology Online soll weiter ergänzt werden und irgendwann über einen Gesamtumfang von mehr 100.000 digitalisierten Buchseiten verfügen.

Bild: nur eines von vielen E-Books – A Brief History of the Smile von Angus Trumble (New York, NY : Basic Books, 2004)