Halloween-Special am 27.10.2009

Hier der Tipp des Tages: Dienstag den 27.10.2009 findet am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Berlin die erste Halloween-Lecture statt.

Dr. Eric Steinhauer (UB Hagen), einer der prominentesten Bibliotheksjuristen Deutschlands, spricht im Rahmen des Berliner Bibliothekswissenschaftlichen Kolloquium (BBK) über Friedhofs- und Bestattungsrechtliche Fragestellungen im Bibliothekswesen und verspricht einen völlig neuen Blick auf Bibliotheken. 😉

Die Vorlesung ist angeblich für Personen unter 16 Jahren nicht geeignet! Das macht besonders neugierig …

Beginn ist um 18:00 Uhr, Einlass in Raum 122 ist ab 17:50 Uhr.

Das BBK findet in der Dorotheenstraße 26, 10077 Berlin statt.

„Bibliothek des Jahres“ steht in Baden-Württemberg

Beste Glückwünsche aus Berlin nach Baden-Württemberg – am vergangenen Samstag ist der Preis „Bibliothek des Jahres 2009“ des Deutschen Bibliotheksverbands an die Stadtbücherei Biberach an der Riß verliehen worden. Kreativ und flexibel würden dort neue Angebote und Produkte entwickelt werden, heißt es in der offiziellen Laudatio.

Neben der Lese- und Medienkompetenzförderung wurde von der Jury auch die Zusammenarbeit mit den zwei städtischen Gymnasien hervorgehoben, die sich unter anderem in den Betrieb einer Schul-Mediothek niederschlägt. Diese sei erfolgreich in den Lehrplan der Schule und im Unterrichtsalltag integriert.

Die Biberacher Kollegen konnten sich gegen elf weitere nominierte Bibliotheken aus ganz Deutschland durchsetzen, darunter auch die Hamburger Bücherhallen, die auf Platz zwei landeten. Das Preisgeld von 30.000 Euro soll nun weiter in die Jugendarbeit investiert werden – weitere Büchereien an Schulen und eine „Kindergartenbibliothek“ sind in Biberach geplant.

Der Preis „Bibliothek des Jahres“ wird seit dem Jahr 2000 vergeben und von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius gestiftetet. Es ist der einzige nationale Bibliothekspreis in Deutschland. In der Vergangenheit tummelten sich unter den Gewinnern sowohl öffentliche, als auch wissenschaftliche Bibliotheken und sogar eine Gefängnisbibliothek. Nach Berlin ging der Preis leider noch nie, dafür war 2006 die Universitätsbibliothek der BTU Cottbus (IKMZ) erfolgreich. Aber was nicht ist, kann ja noch werden … ;)

Mircea Cărtărescu ist neuer Samuel-Fischer-Gastprofessor

Diesjähriger Samuel-Fischer-Gastprofessor ist der rumänische Schriftsteller Mircea Cărtărescu.

Cărtărescu (Jg. 1956), den der Spiegel als ,,Proust im Plattenbau“ bezeichnete, studierte Philologie, schrieb seine Doktorarbeit über das Thema ,,Der rumänische Postmodernismus“, arbeitete mehrere Jahre als Hauptschullehrer und später als Lektor für rumänische Sprache und Literatur an der Bukarester Universität. Seit 1978 schreibt er selbst.

Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des rumänischen Postmodernismus. Seit 1999 ist er auch als Literaturkritiker tätig und trägt wesentlich zu der Debatte um die Erneuerungswege der rumänischen Literatur bei. [Gekürzt aus: Pressemitteilung der Freien Universität Berlin Nr. 292 vom 23.10.2009]

Seit 1998 besteht am Peter-Szondi- Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft die Samuel-Fischer-Gastprofessur, die viele renommierten Autoren inne hatten; darunter Kenzaburo Oe, Yann Martel, Marlene Streeruwitz, Alberto Manguel, Raoul Schrott, Richard Powers – um nur einige zu nennen.

Buchtipp: Literaturen

Heute ist der Buchtipp eigentlich ein Zeitschriftentipp – aber einer für Buchfreunde. Es geht um die Zeitschrift „Literaturen“, das Magazin für Leser. Literaturen erscheint seit 2001 und ist ein Literaturmagazin mit eher intellektuellem Anspruch. Bis September 2008 war das Magazin ein Projekt von Sigrid Löffler, die der geneigte Bücherfreund ja noch aus dem „Literarischen Quartett“ des ZDF (Texte und mp3-Hörbeispiele gibt es übrigens als Datenbank auf CD-ROM) kennt.
Literaturen berichtet über Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt und bietet Hintergrundinformationen in Form von Essays, Gesprächen und Reportagen.
Mit der Ausgabe Oktober 2009 hat die Zeitschrift ein Relaunch bekommen und wird zukünftig nur noch 6 statt 10 Mal pro Jahr erscheinen – wahrscheinlich muss auch hier gespart werden … leider wohl auch an einigen Redakteuren. In einer kleinformatigen Vorschau lässt sich das aktuelle Heft auf der Webseite komplett durchblättern – wirklich lesbar sind hier allerdings nur die Überschriften. Themenschwerpunkt ist diesmal übrigens der Musikpoet Bob Dylan.

Auf der Literaturen-Webseite kann man sich auch über die vorherigen Heftinhalte informieren und auch einige Artikel gratis online lesen.

Die Zeitschrift ist mit einem Preis von 9,80 Euro nicht ganz billig, aber in der UB (Signatur: 28/2000/ 91 – neueste Hefte in der Zeitschriftenauslage, älteres im ZFM) wie auch der Philologischen Bibliothek zu bekommen – kostenfrei natürlich. Wie gut, dass es Bibliotheken gibt.

Sklaverei, Biochemie & mehr

In den letzten Wochen haben wieder mehrere freie Ressourcen den Sprung in die Digitale Bibliothek geschafft. Bei allen handelt es sich um Volltextdatenbanken – von Erinnerungsbüchern an den Holocaust, über die Werke des US-amerikanischen Dichters Walt Whitman bis hin zur medizinischen Biochemie. Sowohl FU-Mitglieder als auch externe Benutzer können diese kostenfreien Titel bequem von zu Hause aus nutzen.

Yizkor (Holocaust Memorial) Books: „Yizkor“-Literatur (hebräisch für „jemanden gedenken“) erschien nach dem Zweiten Weltkrieg und ist geprägt von biographischen Aufzeichnungen und persönlichen Erinnerungen. Das bereits im 13. Jahrhundert in der jüdischen Kultur Osteuropas entstandene Genre wurde im 20. Jahrhundert in der Folge des Holocausts wiederentdeckt. Die New York Public Library stellt auf ihren Webseiten 650 ihrer Yizkor-Bücher kostenfrei zur Verfügung. Die Werke wurden i. d. R. privat in kleiner Stückzahl gedruckt und vertrieben und erschienen mehrheitlich in jiddischer und hebräischer Sprache.

Walt Whitman Manuscripts: Die Website wurde vom “Institute of Museum and Library Services” ins Leben gerufen und wird von der New York Public Library unterstützt. Ziel ist es, die Manuskripte von Walt Whitman (1819-1892) zu digitalisieren und zu transkribieren. Die Website enthält über 1000 Objekte des US-amerikanischen Dichters, neben Manuskripten auch Druckwerke und Illustrationen.

Catalogue of Digitized Medieval Manuscripts: Dieses Angebot weist mittelalterliche Handschriften im Internet nach. Circa 1000 Werke von 200 Autoren in 20 Sprachen sind zu finden, die in Online-Sammlungen aus Europa, Australien, Nordamerika und Japan nachgewiesen werden.

In Motion: The African-American Migration Experience: Die Website präsentiert mehr als 16.500 Textseiten (Essays, Bücher, Buchkapitel, Artikel und Manuskripte), 8300 Illustrationen und 60 Karten zur Geschichte der Afroamerikaner. In 13 Kapiteln wird von der Versklavung der Schwarzafrikaner und ihren Transport nach Amerika und die Karibik, über die „Great Migration“ bis hin zu jüngsten Migrationswellen im 20. Jahrhundert berichtet.

Medical Biochemistry Page: Das Online-Fachbuch legt seinen Fokus auf verschiedene Aspekte der Biochemie, mit einem Schwerpunkt auf klinische Medizin. Die Texte sind durch entsprechende Formeln und Molekül-Strukturen illustriert und stammen aus der Feder des Amerikaners Michael W. King, Professor für Biologie an der Indiana State University und Research Professor für Biologie und Medizintechnik am Rose-Hulman Institute of Technology.

Classics in the History of Psychology: Die Website wird seit Ende 1997 von Christopher D. Green herausgegeben, Privatdozent im Fachbereich Psychologie an der York University (Toronto). Angeboten wird freie Forschungsliteratur, deren Urheberrecht in Nordamerika mittlerweile abgelaufen ist. Circa 450 Bücher und Artikel zur Geschichte der Psychologie und anderen wissenschaftlichen Disziplinen sind zu finden – von Aristoteles bis zu Carl Stumpf.

„Open Access Week“ an der FU gestartet

Vom 19. bis 23. Oktober findet an der Freien Universität die „Open Access Week“ statt. Die weltweite Parole lautet, für freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen zu werben und zu informieren. Die FU kommt dieser Aufforderung gerne nach – bereits im letzten Jahr hat man eine entsprechende Open-Access-Policy auf den Weg gebracht.

Verschiedene Veranstaltungen zum Thema werden im Foyer der Silberlaube (in der Nähe des Hörsaals 1a) stattfinden. Jeder Interessierte ist herzlich eingeladen, mehr über die Open-Access-Bewegung zu erfahren. Die Universitätsbibliothek wird über den Dokumentenserver der FU und Dissertationen Online informieren. Ebenfalls vertreten mit verschiedenen Projekten sind das Center für digitale Systeme (CeDiS), die Informationsplattform open-access.net, die Online-Zeitschriften Forum qualitative Sozialforschung und querelles-net sowie das Social Science Open Access Repository. Am Donnerstag, den 22. Oktober, ist außerdem eine offene Diskussion zum Thema zwischen Vetretern von Berliner und Brandenburger Hochschulen sowie Wissenschaftsorganisationen geplant.

Buchmesse endet mit Verleihung des Friedenspreises

Die Frankfurter Buchmesse endete am Sonntag mit der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Claudio Magris. Der italienische Schriftsteller und studierte Germanist wurde 1963 durch seine Dissertation „Der habsburgische Mythos in der österreichischen Literatur“ sowie seine „Donau-Biographie“ (Danubio, 1986) international bekannt. Magris gilt als einer der brillantesten Kulturpublizisten Italiens und hat auch die Übersetzung vieler deutscher Autoren ins Italienische betreut, unter anderem Werke von Georg Büchner, Franz Grillparzer, Joseph Roth und Arthur Schnitzler.

In seiner Dankesrede ging der politisch engagierte Autor aus Triest (in den letzten Jahren oft für den Literatur-Nobelpreis gehandelt) auf die kaum wahrnehmbaren „unsichtbare(n) Grenzen im Innern unserer Städte“ ein, die „zwischen uns und den Neuankömmlingen aus allen Teilen der Welt“ liegen und warnte vor einem neuen Populismus in Europa, der eine Gefahr für Demokratie und Frieden bedeute.

In den heutigen Feuilletons ist die Buchmesse natürlich wieder Top-Thema. Danijel Majic (Frankfurter Rundschau) blickt auf den letzten Tag und weiß, welche Titel bei Langfingern begehrt sind. Seine Kollegin Natalie Soondrum deckt einen Skandal zum Abschluss auf – die Reden zweier chinesischer Dissidenten sollen auf Druck des Auswärtigen Amtes verhindert worden sein. Auf die zwei Perspektiven von Chinas Buchmesseauftritt blickt Mark Siemons (FAZ). Die Peking-Korrespondentin Jutta Lietsch (taz) berichtet über die Unzufriedenheit von Chinas Außenwirkung und den Versuch, dies mit einer staatlichen Kampagne zu lösen. Hinter der (chinesischen) Fassade regt sich Leben, hat Andreas Breitenstein (NZZ) ausgemacht, während Bernhard Bartsch (Berliner Zeitung) weitere Stimmen zur Messe einfängt.

Danke für das Bild an WikiCommons!

MARKUS jetzt online

Ab sofort besteht für FU-Angehörige Zugriff auf MARKUS. Hinter dem eher ungewöhnlichen Namen (Abkürzung für „Marketinguntersuchungen“) verbirgt sich ein Online-Firmenverzeichnis, das ausführliche und aktuelle Geschäftsinformationen zu einer Mio. deutscher, österreichischer und luxemburgischer Unternehmen sowie zu 1,5 Mio. Entscheidern bereithält. Zusätzlich bestehen drei Mio. Verknüpfungen zu Gesellschaften und Tochtergesellschaften weltweit.

Recherchiert werden kann nach spezifischen Einzelunternehmen und Zielgruppen. Auch die Erstellung von Rankings und Adresslisten für Mailings bis hin zur umfassenden Analyse von Marktpotenzialen, Kundenstrukturen und Konzernverflechtungen ist möglich.

myCCBio: Current Contents als E-Mail abonnieren

Seit Ende September 2009 steht myCCBio, ein Service des DFG-Sondersammelgebiets Biologie bzw. der Virtuellen Fachbibliothek Biologie in Zusammenarbeit mit HeBIS der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Basierend auf der Datenbank Online Contents Biologie können hier Inhaltsverzeichnisse für neu erscheinende Zeitschriftenhefte kostenlos als E-Mail abonniert werden. Insgesamt stehen die Inhaltsdaten von über 1500 Zeitschriften zur Verfügung, die dem Sammelprofil der Sondersammelgebiete Biologie, Botanik und Zoologie an der Universitätsbibliothek Frankfurt entsprechen.

Für den Dienst ist eine kostenlose Registrierung erforderlich. Die Inhaltsverzeichnisse werden im RIS-Format ausgeliefert, das direkt in viele Literaturverwaltungsprogramme importiert werden kann.

Die Bezeichnung myCCBio steht für my Current Contents Biologie.

Den gleichen Dienst gibt es übrigens auch für Linguistik: myCCL

[Dank für dieses Posting an Petra Buchholz aus der Bereichsbibliothek Biologie!]