Archiv des Schweizer Kurzwellendienstes online

Seit ein paar Tagen kann man kostenfrei auf das Archiv des Schweizer Kurzwellendienstes (KWD) zugreifen. Das vom Portal swissinfo.ch bereitgestellte Archiv enthält über 16.000 Manuskripte von Sendungen des KWD, die zwischen 1939 und 1945 ausgestrahlt wurden. Während des Zweiten Weltkriegs galt das Kurzwellenradio als ideales Mittel für die Schweiz, um mit im Ausland lebenden Schweizern zu kommunizieren und ihre Position dem Rest der Welt mitzuteilen.

Die Archivtexte wurden automatisch digitalisiert und können daher Fehler enthalten. Ergänzend zur Textversion wird jeweils eine Faksimile-Version des Originalmanuskripts als PDF-Download angeboten.

Ergänzt werden die Texte durch thematisch entsprechende Verlinkungen auf die Google-Bildersuche und Wikipedia-Artikel. Auch wird ein zeitgenössisches, kurzes Tagebuch eines Schweizers („Pauls Tagebuch“) zum Kriegsbeginn in Frankreich (1939/40) angeboten.

„sfb-online“ in Digitaler Bibliothek vertreten

Eigentlich „nur“ für Bibliothekare interessant ist die Online-Version der Systematik für Bibliotheken (SfB). Dabei handelt es sich um eine Aufstellungssystematik für Öffentliche Bibliotheken.

sfb-online.de enthält die jeweils aktuelle Fassung. Die SfB wird in einer Kooperation der Stadtbibliothek Bremen, der Büchereizentrale Schleswig-Holstein, der Stadtbücherei Frankfurt am Main und der Stadtbibliothek Hannover und gemeinsam mit der ekz.bibliotheksservice Reutlingen laufend weiterentwickelt.

Die Inhalte wurden in ein Wiki integriert, das man im Volltext durchsuchen kann.

Freier Zugriff auf Getty Research Portal

Das kostenfreie Getty Research Portal ging diesen Sommer online. Die Plattform soll weltweiten Zugriff auf digitalisierte wissenschaftliche Quellen auf dem Gebiet der Kunst- und Architekturgeschichte bieten.

Das Portal enthält Katalogeinträge aus dem Bestand bedeutender internationaler kunst- und architekturhistorischer Bibliotheken und verlinkt direkt zu den digitalisierten Werken der Partnerinstitutionen. Angeboten werden wesentliche kunsthistorische Texte, seltene Bücher und weiterführende Literatur, die i.d.R. nicht mehr dem Urheberrecht unterliegen. Neben dem Portalbetreiber, das Getty Research Institute in Los Angeles, konnten folgende Partnerinstitutionen gewonnen werden: Avery Architectural & Fine Arts Library at Columbia University (New York), Frick Art Reference Library (New York), Institut national d’histoire de l’art (Paris) und die Universitätsbibliothek Heidelberg.

Ebenfalls werden Bestände von Internet Archive (Archive.org) oder der HathiTrust Digital Library berücksichtigt. In Zukunft ist geplant, mehr Material über nicht-westliche Kunst ins Portal einfließen zu lassen.

„Up do date“ mit dem BiologyBrowser

Neu in der Digitalen Bibliothek der FU vertreten ist der BiologyBrowser. Dieser wird von der Firma Thomson Reuters als freie Ergänzung zu ihren Datenbanken angeboten.

Verzeichnet sind geprüfte Internetquellen zur Biologie und Randgebieten (inkl. Bilder, Videos usw.) sowie Einträge aus einigen Thomson-Reuters-Produkten wie BIOSIS Previews & Zoological Record, für die die FU auch eigene Lizenzen besitzt. Der Schwerpunkt beim BiologyBrowser liegt auf Nachrichten aus der Wissenschaftswelt. Ebenfalls wächst die Datenbank um Quellen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften an, um eine Disziplinen übergreifende Suche zu ermöglichen.

Kostenfreies Referenzwerk zur Iranistik

Die Encyclopædia Iranica wurde 1974 von Ehsan Yarshater, Direktor des Center for Iranian Studies an der New Yorker Columbia University als ein englischsprachiges Referenzwerk für die Iranistik gegründet. Ziel des Nachschlagewerks ist es, alle Aspekte der iranischen Welt von der Urgeschichte bis in die Gegenwart zu dokumentieren, wobei geografisch der Mittlere Osten, Kaukasus, Zentralasien sowie der indische Subkontinent berücksichtigt werden.

Die mehr als 6000 Einträge, geschrieben von circa 1500 internationalen Autoren, umspannen zahlreiche Fachgebiete. Von Archäologie und Agrikultur, über Politik bis hin zu Botanik. Die Einträge selbst sind peer-reviewed. Das auf mehrere Jahrzehnte angesiedelte Projekt veröffentlichte im Jahr 2012 den insgesamt 16. Band. Aktuell ist man beim Buchstaben „K“ angelangt. Während in der Universitätsbibliothek und in der Bibliothek des Instituts für Iranistik Druckausgaben bereitstehen, kann die Online-Version kostenfrei genutzt werden. Die Artikel liegen im HTML-Format vor und können kopiert oder ausgedruckt werden.

Das Projekt wird von der Non-Profit-Organisation Encyclopaedia Iranica Foundation unterhalten und lebt überwiegend von Spenden. Auch noch nicht in den Druckausgaben vorhandene Artikel können eingesehen werden. Leser haben die Möglichkeit, Kommentare oder Tags bei den einzelnen Einträgen zu hinterlassen.

Deutschbaltisches Biographisches Lexikon geht online

Das von Olaf Welding begonnene und von Wilhelm Lenz 1970 herausgegebene Deutschbaltische Biographische Lexikon (1998 in einer unveränderten Neuauflage erschienen) ist seit mehreren Wochen in einer kostenfreien Online-Version nutzbar. Abrufbar und durchsuchbar im neuen Baltischen Biographischen Lexikon digital (BBLd) sind über 3600 Kurzbiografien zu Deutschbalten. Die Einträge liegen sowohl im HTML-Format als auch in einer Faksimile-Version als JPG-Datei vor.

Der Herausgeber, die 1951 in Göttingen gegründete Baltische Historische Kommission (BHK), hat außerdem eine Erweiterung der Online-Datenbank angekündigt. Zum einen sollen die bereits eingepflegten Einträge aus der Druckausgabe überarbeitet und ergänzt werden, wobei die parallel angebotenen JPG-Faksimileseiten den Vergleich zum Original-Eintrag weiterhin ermöglichen. Darüber hinaus sollen neue Einträge zu Deutschbalten folgen sowie neue Kurzbiografien zu Esten, Letten und Litauern angelegt werden. Damit soll die Ressource ihrem Namen gerecht werden und aus dem deutschbaltischen ein baltisches Lexikon entstehen.

Im Biografischen Lexikon der Schweizer Kunst online stöbern

Hinter dem als „Lexikon und Datenbank“ angepriesenem SIKART verbirgt sich ein illustriertes Online-Informationssystem zur historischen und zeitgenössischen Kunst in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Gepflegt vom Schweizerischen Institut für Kunstwissensschaft (SIK ISEA) kommt der Grundbestand an Daten aus dem 1998 in zwei Bänden publizierten Biografischen Lexikon der Schweizer Kunst (BLSK).

Heute Umfasst SIKART 16.000 Einträge zu aktuellen und historischen Kunstschaffenden mit 1500 ausführlichen biografischen Artikeln. Berücksichtigt werden Personen, die in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Bildhauerei, Plastik, Installation, Fotografie, Performance sowie elektronische Kunst (Animation, Computerkunst, Installation, Netzkunst, Video) tätig waren oder sind bzw. regelmäßig mit Einzel- und Gruppenausstellungen in professionell geführten Kunsträumen präsentiert werden.

Die wissenschaftliche Redaktion von SIKART erarbeitet regelmäßig neue Artikel. Bei historischen Künstlerinnen und Künstlern orientiert sie sich vor allem an neuen Forschungsresultaten. Bei den zeitgenössischen Kunstschaffenden wird die Rezeption im Kunstbetrieb gespiegelt.

Die Nutzung der Datenbank ist kostenlos. Gebühren werden „nur“ für Zusatzfunktionen wie beispielsweise die Konsultation des elektronischen Catalogue raisonné der Gemälde von Ferdinand Hodler (1853-1918) erhoben.

Dieser Text ist weitgehend den Informationsseiten von SIKART/SIK ISEA entnommen.

Jahresbibliographie Massenkommunikation geht online

Im Rahmen des DFG-Projektes ViFa medien buehne film wurde dieses Jahr die Jahresbibliographie Massenkommunikation (JBMK) digitalisiert und steht nun kostenfrei über ein von der Universität Leipzig gehostetes Datenbanksystem (MyCoRe) offen.

Das lange Zeit als Standardbibliographie der Massenkommunikationsforschung geltende Werk (im FU-Bereich auch als Druckausgabe einsehbar) wurde wurde von 1974/75 bis 2003 jährlich durch Wilbert Ubbens erstellt, den langjährigen Fachreferenten im Sondersammelgebiet (SSG) „Geschichte und Methode der Presse“ (ab 1984 „Publizistik, Journalismus“), das bis 1997 an der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen betreut wurde.
Insgesamt erschienen – ungeachtet einiger Vorläuferpublikationen – 29 Jahresbibliographien. Eingang fanden bibliographische Informationen, die aus anderen Fach- und Nationalbibliographien, Neuerwerbungsverzeichnissen, Rezensionen und einfachen Nennungen in Zeitschriften und Informationsdiensten gewonnen wurden.

Der Anspruch der Jahresbibliographie lag im gesamten Erscheinungszeitraum auf Annäherung an die vollständige Abdeckung der national und international im Buchhandel erscheinenden Monographien und Sammelwerke sowie der Grauen Literatur. Von der Dokumentation ausgeschlossen waren Zeitschriften und Periodika mit einem Erscheinungsrhythmus bis zu einem Jahr sowie deren Binneninhalte. Titel in osteuropäischen und asiatischen Sprachen wurden ebenfalls nicht verzeichnet.

Die Datenbank bietet neben Einfacher und Erweiterter Suche auch die Möglichkeit eine Indexsuche, die zum Stöbern in der Bestandsliste einlädt. Um von der Trefferliste aus in die Detailansicht zu gelangen, muss man auf die gefetteten Index-Nummern (0001-1992, 0002-2000 usw.) klicken.

Der Text ist überwiegend den Beschreibungstexten der Datenbank entnommen.

Im „Digitalen Portraitindex“ stöbern

Der Betrieb des „Dokumentationszentrums UN – EU“ wird eingestellt. Die entsprechende Literatur bleibt im Bestand und ist weiterhin zugänglich.

Das Projekt „Digitaler Portraitindex druckgraphischer Bildnisse der Frühen Neuzeit“ wird durch die DFG gefördert. Ziel des Vorhabens ist die sammlungsübergreifende virtuelle Publikation und systematische Erschließung von über 257.000 druckgraphischen Portraits aus neun bedeutenden öffentlichen Sammlungen und Bibliotheken. Unter den Kooperationspartnern sind u. a. die Staatsbibliothek zu Berlin, die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel oder die Österreichische Nationalbibliothek zu finden. Die Schirmherrschaft obliegt dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg.

Die Webpräsenz ging im Sommer 2011 online und bietet kostenfreien Zugriff auf die umfangreichen Portraits. Ein Abspeichern der hochauflösenden Scans wird jedoch nicht unterstützt. Nach einer kostenfreien Registrierung können Favoriten und der Suchverlauf in einem persönlichen Bereich abgespeichert werden.

Theaterlexikon der Schweiz kostenfrei nutzen

Das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern hat das 2005 erschienene Theaterlexikon der Schweiz (TLS) kostenfrei online gestellt. Der Inhalt der dreibändigen Druckausgabe (von der Universitätsbibliothek auch als Printversion angeschafft) wurden mit Ausnahme der Bilder unverändert mit Hilfe der frei MediaWiki-Software verfügbar gemacht, die auch Wikipedia verwendet. Im Gegensatz zur bekannten Online-Enzyklopädie hat der Benutzer aber beim TLS „nur“ Leserechte. Sämtliche Inhalte wurden außerdem unter eine Creative-Commons-Lizenz gesetzt, die die nicht-kommerzielle Weitergabe mit Namensnennung unter gleichen Bedingungen vorsieht.

Das theaterwissenschaftliche Lexikon bietet ca. 3600 Artikel von 230 Autoren zu Personen, Institutionen, Spielstätten und Sachbegriffen des Schweizer Theaters von den Anfängen bis in die Gegenwart (ein Schwerpunkt liegt auf dem 20. Jahrhundert). Bei den Personenartikeln wurden Theaterschaffende aller Sparten mit einer mindestens fünfjährigen professionellen Bühnentätigkeit in der Schweiz aufgenommen, ebenso bekannte Auslandschweizer und -schweizerinnen, die nicht in der Schweiz bühnentätig waren. Bei den Theaterartikeln wurden u. a. langjährig tätige professionelle Theater/Gruppen aller Sparten sowie eine gewisse Anzahl von Amateurtheatergruppen aufgenommen. Der Großteil der Beiträge liegt in deutscher Sprache vor, daneben existieren auch Artikel auf Französisch (ca. 20 Prozent), Italienisch (6 Prozent) und Rätoromanisch (2 Prozent).